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Vorbereitung für Weihnachten 2016 gestartet.

calenberger

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Moin Moin an alle Räuchermännchen und Räucherfrauen.
Dieses Jahr habe ich es endlich geschafft, meinen lang gefasten Plan in die Tat um zusetzten. Ein Knochenschinken solls werden und zwar so, wie mein Opa ihn früher herstellte. Er stellte zwei Sorten für das Geschäft her, einmal Luftgetrockneten und natürlich Rauchschinken. Letzterer soll es werden, das Problem, es gibt keine Aufzeichnungen von Opa.Ich weiß nur, dass er Salz, Salpeter und weißen Pfeffer als Würze benutzte. So kommt das Fleicharoma besser zum tragen, meinte er immer. All so werde ich mich rantasten müssen und sehen, was daraus wird. Ich habe Salz und Salpeter durch Nps getauscht, für das erste Mal wollte ich auf nun mal Sicher gehen. Den Rest, ........dafür gibt es Bilder, wobei ich mal wieder nicht von allen Schritten Aufnahmen gemacht habe, ihr wisst ja wie das ist, Salz, Fett und Kamera! Will nicht recht zusammen.
Nu geht's los, viel Spaß.

Das war nicht der Schinken für den Schinken. Der wurde für den darauf folgendem Samstag für eine Party fertig gemacht. Spritz gepökelt und in Lake gebettet, Von Freitag auf Samstag im Einkochtopf bis 60° C Kern gegart. Die Schwarte eingeritzt und drei Std vor Beginn der Feier ab auf's Schweinekarussell. War sehr lecker.


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Das ist nun das Objekt der Begierde. Die Schinken wurden bei unserem EDEKA für 3,35 € das Kilo verkauft. Beide hatten um die 13 kg, direkt am Ende der Rippen über die Bandsäge geschoben, Pfötchen ab und fertig. Sogar ein drittel vom Filet hing noch mit dran.
Das Eisbein habe ich im Gelenk abgetrennt und den Schlossknochen ausgelöst.


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Hier noch mit Schloss.

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Da habe ich ihn ausgelöst, der Hund hat sich gefreut.

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Der Röhrenknochen bleibt im Schinken.

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Alle Fitzel, die lose am Fleisch hingen, habe ich abgeschnitten.

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Ein Loch parallel zur Röhre gestochen. Zwischendurch hatte ich das Fleisch mit dem Unterarm in Richtung der Schnittstellen ausgedrückt. Dadurch wurde noch Restblut aus den großen Gefäßen gedrückt, was dann nicht mehr gammeln kann.

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Weiches Fett habe ich auch entfernt, das ist aber nur für die Optik.

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Am Kniegelenk habe ich bis durch die Gelenkkapsel gestochen, so konnte ich die Gelenkflüssigkeit auch ausdrücken. Beim Einsalzen habe ich in dies entstandene Loch ordentlich NPS reingedrückt. So kommt das Salz gleich an den Knochen und muss nicht erst durch das Fleisch ziehen, um an den Knochen zu kommen.

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Das Loch am Röhrenknochen habe ich ebenfalls mit Pökelsalz ausgestopft, immer schön mit dem Kochlöffelstiehl nachgedrückt, bis nichts mehr ging.

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Nun begann die Geduldsarbeit. Die Schwarte wird so lange mit Salz bearbeitet, bis das Salz Wasser aus der Schwarte zieht. Länger einreiben schadet auch nicht, da das Salz wesentlich länger braucht durch die Schwarte zu kommen, als bei dem blanken Fleisch.


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Schwarte hat fertig, hat fast eine halbe Stunde gedauert, dann hat die Haut vor Feuchtigkeit geglänzt und das Salz war richtig feucht.

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Den Boden der Molle gleichmäßig mit NPS bestreut und die Schwartenseite aufgelegt. Dann die Fleischseite eben so gründlich mit Salz behandelt. Zum Abschluss noch einige Hände voll Salz gleichmäßig auf dem Fleisch verteilt.

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Nach einer Woche war das Salz, was auf dem Schinken lag , eingezogen und es hatten sich schon ca. 1,5 Liter Eigenlake gebildet. Die nächsten zwei Woche habe ich das Fleisch täglich mit er Lake übergossen und dabei zwei mal gewendet. Nach drei Wochen etwas nach gesalzen und weiter täglich mit der Lake übergossen. Nach fünf Wochen war Sense, Fleisch probiert und nur 12 Std. gewässert, da er recht mild schmeckte. Drei Mal das Wasser gewechselt, dann durfte er zwei Wochen im Keller ruhen, durchbrennen.

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Dann ab in den Räucherofen, wo sich noch einige Backen dazu gesellten. Die hatten mich auf dem Schlachthof angefallen, da musste ich sie verhaften. Hier nach dem zweiten Durchgang.


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Schinken mit Backe, sozusagen Vorne und Hinten vom Schwein.


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Für die Backen plane ich noch einen Durchgang, dann sollten sie gut sein.




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Eine zarte Rauchfahne kringelt sich in die Höhe, wird aber mehr, wenn die Späne erstmal richtig im Gang sind.

Soweit erstmal die Neuigkeiten aus dem Rauch. Ich werde , fall's Interesse besteht, weiter berichten, immer wenn es was Neues gibt.
Andreas
 

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Hallo Andreas,
da bin ich aber so was von gespannt. Erzähl uns mehr. :-)
Gruß
Rooster1
 
Da trau ich mich noch nicht dran. Könnt ich auch (noch) nicht mit meinem Blechkistlein.
Aber wenns wird, dann wirds Klasse.
Viel Glück.
Grüße
 
Ich habe vor 30 Jahre auch so einen Schinken geräuchert den ich beim Preisskat gewonnen habe.
Ein Metzgermeister hat mir bei pökeln geholfen er hat den Röhrenknochen mit Salpeter behandelt,
dann kam er für 3 Monate in eine Räucherkate. Das Ergebnis war Spitze. Leider habe ich jetzt
durch einen Wohnungswechsel diese Möglichkeit nicht mehr.
 
Na das nenne ich mal eine saubere Dokumentation.:respekt:
Natürlich will ich sehen wies weitergeht.
Gruß Jens
 
Moin Moin
Habe eben gemerkt, das die Bilder vom Schinken eigentlich hier her gehören Da der Beitrag ja vollständig werden soll, hier all so noch mal. Wie schon geschrieben, nach dem siebten Räuchergang. Morgen, wenn der achte Durchgang fertig ist, werde ich ihm ein gemütliches Plätzchen zum Überwintern suchen. Nun noch schnell die neusten Bilder. Viel Spaß.



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Oder würdet ihr noch weiter räuchern?
Andreas
 

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Moin Moin an alle Räuchermännchen und Räucherfrauen.
Mal wieder einen Zwischenbericht von Otto dem Ersten. Bisher lief alles Rund, der Schinken hing bei mir in der Werkstatt. Das ging Problemlos, da die Temperatur bis gestern nicht über 12° C gestiegen war und die Luftfeuchte bei ca 75 % lag. Gestern ging es ab, das Thermometer stieg auf 18° C an mit der Aussicht auf mehr. All so Otto flux aus seinem Käfig befreit und nach oben getragen. Dort habe ich ihn auf die Waage gelegt, wollte ja mal wieder sehen, ob die ihm verordnete Diät Erfolg hat.

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Alles was nicht von der Schwarte geschützt wird, hatte ich mit einer Mischung aus Schmalz und Weizenmehl eingepinselt. Diese Schicht schützt vor zu schneller Austrocknung. Ich hatte gut ein Pfund der Mischung auf den Fleischigen Flächen von Otto verteilt. Kaufgewicht war 13,250 kg nach dem Zuschneiden hatte Otto genau 12,000 kg und nun zeigt die Waage 9,235 kg an. wenn ich davon das eine Pfund Schmalz/ Mehlmischung abziehe hat er ein aktuelles Kampfgewicht von 8,735 kg. Somit hat er 3,265 kg verloren. Das Einpinseln liegt nun vier Wochen zurück und in der Zeit hat er nur gut 100 g an Gewicht verloren, scheint ja gut was zu bringen mit der Versiegelung. Wenn er so weiter trocknet verliert er noch gut 700 g bis Weihnachten und hätte dann ein Gewicht von ca 8 kg

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Schock schwere Not! Bei genauer Betrachtung fielen mir kleine, weiße Punkte auf dem Schmalz.

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Hier noch mal etwas besser zu sehen. Noch sind es nur zwei kleine Stellen auf der großen Fläche.

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Der nächste Schreck, am Übergang vom Schmalz zur Schwarte wachsen Otto die ersten Haare. Nix mit Edelschimmel, das ist eher Eckelschimmel.

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Hier die zweite Stelle, den Pelz mag ich ja so gar nicht. Gott sei Dank sind es bisher nur vier kleine Stellen. Es fällt auf, das an allen Gammelstellen das Schmalz beteiligt ist. Die Schwarte ist rund um takko.

Das die Stellen weg müssen ist mir klar, wie würdet ihr vorgehen? Ich könnte:
1. Die befallenen Stellen vom Schmalz befreien und mit frischer Mischung neu versiegeln.
2. Die befallenen Stellen tiefer ausschneiden und dann neu versiegeln.
3. Sollte die Schmalzmischung die Ursache für den Gammel sein, die gesamte Mischung entfernen und neu versiegeln.
Weiß von euch jemand, welche Funktion das Mehl in der Mischung hat? Vielleicht reicht ja auch reines Schmalz zum Versiegeln. Dem Mehl traue ich nicht so richtig über den Weg. Ach so, der Geruch ist ok, auch an den Schimmelstellen riecht Otto nicht anders als der Rest, eben nach leckerem Schinken.
Schreibt doch bitte eure Erfahrungen mit so einem Problem, immerhin soll er noch bis Weihnachten reifen. Vielen Dank.
Andreas




 

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Das Mehl dient wahrscheinlich als Streckmittel für das Schmalz und hat wahrscheinlich Feuchte gezogen.

Wenn deine Rechnung stimmt, dann hat dein Schinken schon mehr als 25% verloren, da sollte eigentlich nichts mehr passieren, weder in Richtung Schimmel noch in Richtung Trockenrand.

Ich würde Option 4 wählen:

Runter mit deiner Versiegelung, evtl. unter Zuhilfenahme von etwas hochprozentigem und dann ohne das Zeug zuende Reifen lassem. Wenn du sicher gehen willst, gibst du ihm noch einen Räuchergang.
 
Ich würde Option 4 wählen:

Runter mit deiner Versiegelung, evtl. unter Zuhilfenahme von etwas hochprozentigem und dann ohne das Zeug zuende Reifen lassem. Wenn du sicher gehen willst, gibst du ihm noch einen Räuchergang.

Wenn das Schmalz weg ist, wird der Schinken munter weiter trocknen. Je nach Klima könnte er dann zu trocken werden. Das Schmalz hat schon seinen Sinn, beim Parmaschinken wird das ja genauso gemacht. Ich glaube, da wird auch bei ca. 25% Verlust versiegelt, damit der Schinken nicht noch weiter austrocknet.

Ich weiß auch nicht, welchen Zweck das Mehl genau erfüllt, ich vermute aber, dass die Paste verfestigt werden soll. Ich erkenne in der Schmalzschicht braune Pünktchen. Hast Du vielleicht Schrot verwendet oder ist es das Schmalz? Ich habe den Verdacht, dass der Schimmel hier trotz des Fettes Nahrung gefunden hat.
 
Hallo Leute,

ich bin mal ganz schnell in den Keller gerannt
und hab nach Klaus-Bärbel geschaut!

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Puuh, kein Schimmel und himmlischer Duft.
Nur noch ganz leichter Gewichtsverlust!
Alles ist gut!
Werde den Schinken aber jetzt öfter kontrollieren!
Ich habe in der Siegelmasse Pfeffer und Knobi mitverarbeitet.
Das Mehl ist meiner Meinung nach Klebstoff.
Ich würde an deiner Stelle noch mal neu versiegeln.
Alles wird Gut!

Gruß Jens
 

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