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Erfahrung: ProfiCook PC-GG 1181

Lady_U

Putenfleischesser
Vorweg möchte ich gern sagen, dass ich im Grunde immer ein Verfechter vom Holzkohlegrill war, mit Gasgrills hatte ich nie viel am Kopf. Ein Bekannter, der oben genannten Grill recht neu hatte, hatte mir den Grill empfohlen. Natürlich waren mir wertigere Hersteller bekannt, aber ehrlich gesagt war mir das Anfangs einfach zu viel Geld, denn was mir gefiel fing bei rund 1300 Euro an und die wollte ich einfach nicht investieren.


Aber nun zum Thema …
Auf den Webseiten oder im Prospekt hat der ProfiCook PC-GG 1181 eine schöne Optik. Er wird auch als Edelstahlgasgrill angeboten. Allerdings sollte man sich den Text genau durchlesen denn lediglich die 2 Türen, der Deckel und das Bedienfeld sind aus Edelstahl, sonst nichts. Alles Andere ist nett in Edelstahloptik gepulvert.

Man fällt hier schnell drauf rein, dass die Seitenteile und die Flamm / Brennerbleche auch aus Edelstahl sind, es ist aber nur gepulvertes Blech. Die Flamm / Brennerbleche sind nur ganz dünnes gepulvertes / lackiertes Blech. Hier wird einem durch die Lackierung Edelstahl vorgegaukelt. Schon nach dem Einbrennen ist da das Pulver ab und es zeigt sich schnell der erste Rost.
Bei unserem Modell erreichte der Grill bei allen 4 Brennern auf Vollgas bei 30°C Außentemperatur laut Deckelthermometer nur knapp über 250°C. Bei ca. 20°C Außentemperatur war bei 235°C das Ende erreicht. Oft wird gesagt die Deckelthermometer sind nur Schätzeisen, das kann ich nicht bestätigen. Die gemessenen Temperaturen stimmten bis auf wenig Abweichung mit einem elektrischen Thermometer überein.

Der Seitenbrenner des Grills rußt bei unserem Exemplar so stark, dass man keinen Topf oder Pfanne draufstellen kann, denn die sind rasch von unten schwarz und mit einer dicken Rußschicht verklebt. Nach einem Einbrennversuch bei einer Gusspfanne stellten wir schnell fest, dass der Seitenbrenner nicht genug Temperatur für ein Einbrennen einer solchen Pfanne erreicht. Auf unserem Induktionsherd klappte es ohne Probleme.

Das zweite Manko des Seitenbrenners ist, das ein Zünden mit der eingebauten Zündung ein Lotteriespiel ist. Zu 95 % funktionierte das nicht. Es half an dieser Stelle immer ein Stabfeuerzeug.
Der Brennerraum besteht wie ich das sehen konnte aus einfachem gepulvertem Blech mit vielen Ecken und Kanten. Die Brenner sind einfache Stabbrenner aus hauch dünnem Blech.

Nach einer Grillsaison (der Grill wurde Ende Mai neu gekauft) und wenige Male Grillen im Winter dann 2 – 3 Monate Grillpause kam das große Erwachen.

An einem Brenner der 2 Innenliegenden Brenner schoss die Flamme am Ende des Brenners bis weit über das Grillrost hinaus, so viel das Grillen ins Wasser. Am nächsten Tag nachgesehen zeigte sich nach dem Entfernen der Flamm / Brennerbleche das der Stabbrenner am Ende ein nettes dickes Loch hatte.

Der zweite innenliegende Brenner zeigte am Ende auch schon recht starken Rostbefall. Die äußeren Brenner waren nur mit Flugrost behaftet.
Da der Grill noch in der Garantiezeit war meldeten wir beim Händler (Supermarktkette) einen Garantiefall an. Dieser verwies uns aber sehr schnell an den Hersteller und hat unsere Eingabe weitergeleitet.
Der Vertriebspartner in dem Fall Proficook / Clatronic lehnte jeden Garantieanspruch ab mit der Begründung der falschen Pflege bzw. Lagerung. Denn unter bestimmten Voraussetzungen könne auch Edelstahl rosten und sie würden Edelstahl mittlerer Härte verwenden. Dann fügt er noch Teile der Bedienungsanleitung an wo etliches über die Pflege von Edelstahl zu lesen war. Wo Abdeckungen empfohlen wurden als Schutz und wieder nicht, dass sich kein Kondenswasser im Grill bildet.

Ich kann absolut versichern das der Grill zwar unbedeckt außerhalb des Hauses stand aber unter einer großen Terrassenüberdachung wo nie ein Tropfen Niederschlag hinkommt.

Jetzt wird jeder kommen und sagen klag das ein. Das hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber nach drei maligem Streit mit einem damaligen Arbeitgeber hat uns unsere Familienrechtschutzversicherung rausgeschmissen.
Nach Beratung mit einem befreundetem Rechtsanwalt der sagte, die Gerichtskosten und Anwaltskosten werden bei einem Vergleich (neuer Grill / oder Reparatur des Grills zu Lasten vom Hersteller), wo es in der Regel bei solchen Fällen drauf raus läuft, da die Gerichtskosten geteilt werden und jeder seinen Rechtsanwalt selber bezahlen muss, den Neuwert des Grills hier ca. 300 Euro schnell überschreiten, schreibe ich die 300 Euro für den Gasgrill einfach als Erfahrung ab.

Ein neuer Gasgrill ist bestellt, allerdings keiner mehr aus dem Billigsegment. Hier hat sich der Spruch bewahrheitet: „Wer billig kauft, kauft zwei Mal.

Nach einer weiteren Beschwerde beim Verkäufer hat der mir nun eine Kulanz von 65 Euro angeboten. Auch ein Witz aber besser als gar nichts.

grill1.jpg


grill2.jpg


Ach ja hätte ich fast vergessen der neue Gasgrill ist ein Napoleon Rogue SE 525 in Edelstahl Model 2020 geworden.
 
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