Servus liebe Freunde des gepflegten Grillens,
da ich am Donnerstag meinen 27. Ehrentag hatte, musste ich das natürlich am Wochenende sofort feiern. Es gab - wenig überraschend - wieder mal Pulled Pork. Dieses mal allerdings für 20 Personen, was für mich ein kleines Novum war. Außerdem tauchten natürlich auch wie immer die eine oder andere Überraschung auf, was mir die Sache zusätzlich erschwert hat. Aber genug geredet, hier die beiden Hauptdarsteller:
Zwei Stück feinster Schweinenacken vom österreichischen Ibo Schwein, bereits am Donnerstag gekauft und ein wenig pariert (darin bin ich noch nicht wirklich der Profi, das hab' ich schon gemerkt.... hat jemand nützliche Tipps oder einen Guide, wie man das am besten macht?)
Dann das Übliche: Mit einem selbst gemischten MD Rub eingerieben und einen Tag lang in Frischhaltefolie eingepackt im Kühlschrank ruhen lassen.
Am Freitag Abend war es dann soweit, die beiden schönen Stücke traten ihre letzte Reise an. Das Setup: Ich hatte das erste mal Hickory Chunks statt Chips und versprach mir ein intensiveres Raucharoma davon. Habe zusätzlich zur Räucherbox von Weber noch ein paar Chunks in Alufolie mit Löchern gegeben. Unter den beiden Stücken habe ich eine Schale mit einem Liter Apfelsaft gegeben, was die spätere Soße sein sollte. Wie immer hatte ich 16-18 Stunden veranschlagt. Da am Samstag um 15 Uhr gegessen werden sollte, habe ich das Fleisch am Freitag um 21 Uhr auf den Grill gegeben - soviel zum Plan
So, Fleisch war damit für mich erledigt. Ist mittlerweile mein drittes PP gewesen, da kennt man die Feinheiten langsam und hängt nicht mehr stundenlang am Thermometer
Für die Nachspeise habe ich mir einen kleinen Partygag überlegt - es sollte gelierte Wodka-Melone (oder in Neudeusch: Wodka Melon Jelly) geben. Dafür habe ich mir ein 13 kg schweres Prachtexemplar beim türkischen Händler um die Ecke besorgt - damit könnte man Menschen töten, so riesig war das Teil
Zu Beginn die Melone in zwei gleich große Hälften teilen und aushöhlen:
Das Fruchtfleisch mit dem Stabmixer pürieren und den Saft mit Hilfe eines feinen Siebes extrahieren:
Anschließend den Saft aufkochen (oder alternativ auch einfach nur sehr stark erwärmen) nach Bedarf ein wenig Zucker und das Geliermittel hinzugeben. Wie man auf dem Foto sieht, musste ich alle Register (Töpfe) ziehen, die ich hatte, das war einfach ein riesiges Stück Melone
Das Gebräu ein wenig abkühlen lassen und bevor es zu fest wird den Vodka hinzugeben. Da auch Autofahrer unter den Gästen waren, habe ich mit dem Vodka ein wenig gespart und nur eine Flasche für die komplette Melone verwendet. Letzter Schritt: Alles wieder in die Melonenhälften zurückfüllen und ab in den Kühlschrank damit - das war schwieriger als gedacht und ich musste bei einigen Lebensmitteln die Kühlkette unterbrechen, um das Monstrum überhaupt in den Kühlschrank verfrachten zu können.
Das wars mit den Vorbereitungen am Vortag - wir gingen ins Bett und ich ließ mein Maverick im Wohnzimmer, vertraute meinem Grill und dem Fleisch. Großer Fehler!
Nächster Tag, 9 Uhr. Das erste was ich mache, der Blick aufs Maverick. OH SCHRECK! Trotz konstanten 110-120°C im Grill hatten die Brocken bereits satte 98°C (ACHTUNDNEUNZIG) - und das nach knapp 12 Stunden. Was mache ich jetzt? Alles kaputt? Muss ich Pizza bestellen? Ausgesehen haben sie immerhin gut und die Druckprobe war auch positiv (Fleisch hat schön nachgegeben)
Nach einer kurzen mittelschweren Panikattacke habe ich wieder einen klaren Kopf gefasst, ein wenig hier im Forum geguckt und die beiden Prachtexemplare in Jehova gewickelt und in eine Thermobox mit Wärmflasche gegeben - wohlgemerkt in der Hoffnung, dass es sich 6 Stunden lang warm halten würde und mit dem Unwissen, ob es sich überhaupt pullen lassen wird.
Gut, Fleisch erledigt. Ich wagte jetzt den Blick in den Kühlschrank - OH SCHRECK! Natürlich war die Melone nicht fest, alles noch flüssig. Nach einer weiteren Panikattacke und sinkender Stimmung meiner Göga ging ich schnell zum Supermarkt und besorgte ganz nach dem Motto "Mehr ist immer besser" noch ein paar Packungen Geliermittel. Also nochmal ein wenig Wasser erhitzt, Geliermittel aufgelöst und ab in die Melone. Mehr konnten wir nicht mehr tun und hofften einfach, dass es reichen würde. Ich nehme die Überraschung jetzt mal vorweg: Es hat NICHT gereicht. Die Oberfläche war zwar schon ziemlich fest, aber es hat wohl immer noch was gefehlt. Der Koch, der unter den Gästen war, erklärte mir, dass ich zu viel Zucker, bzw. für die Menge an Zucker (insgesamt ca. 400g für die komplette Melone) zu wenig Geliermittel verwendet hatte - okay. Ich dachte man BRAUCHT Zucker zum Gelieren. Dummer Mario, dummer
Dem Geschmack tat es aber nichts ab und so haben wir das halbfertige Jelly einfach aus der Melone gelöffelt. War sehr erfrischend und hat allen geschmeckt.
Jetzt ging es an die Beilagen. Klassisch selbst gemachte Brötchen und Coleslaw. Die Bilder habe ich im Stress leider nicht machen können - könnt ihr aber in meinem anderen PP Thread begutachten, da hat sich nichts geändert
Pünktlich um 14 Uhr trafen die ersten Gäste ein. Als dann gegen 14:30 alle da waren, wurde es ernst. Ich verkroch mich in die Küche und packte die beiden Stücke Fleisch raus um sie erstmals nicht vor den Gästen zu pullen - ich hatte einfach zu viel Angst, dass es trocken und zäh sein würde. Beim ersten Zupfen machte sich dann die Erleichterung in mir breit! Es war trotz viel zu hoher KT absolut perfekt und schmackhaft, vielleicht sogar mein bisher bestes PP. So und nun höre ich auch schon auf zu schwafeln und lasse euch die Fotos sehen:
Noch schnell alles in die beiden Koncis aufgeteilt und mit dem Bratensaft vermischt und ab ging es damit zu den Gästen. Auch dieses mal hagelte es Lob und alles fand ein Happy End!
Hier noch ein Foto der glücklichen und satten Gäste
Alles in allem ein typisches PP - nur dass es 5 Stunden früher als erwartet fertig wurde
Und bei 20 Leuten ist meine kleine Küche auch wirklich an ihre Grenzen gekommen, mehr geht einfach nicht mehr.
da ich am Donnerstag meinen 27. Ehrentag hatte, musste ich das natürlich am Wochenende sofort feiern. Es gab - wenig überraschend - wieder mal Pulled Pork. Dieses mal allerdings für 20 Personen, was für mich ein kleines Novum war. Außerdem tauchten natürlich auch wie immer die eine oder andere Überraschung auf, was mir die Sache zusätzlich erschwert hat. Aber genug geredet, hier die beiden Hauptdarsteller:
Zwei Stück feinster Schweinenacken vom österreichischen Ibo Schwein, bereits am Donnerstag gekauft und ein wenig pariert (darin bin ich noch nicht wirklich der Profi, das hab' ich schon gemerkt.... hat jemand nützliche Tipps oder einen Guide, wie man das am besten macht?)
Dann das Übliche: Mit einem selbst gemischten MD Rub eingerieben und einen Tag lang in Frischhaltefolie eingepackt im Kühlschrank ruhen lassen.
Am Freitag Abend war es dann soweit, die beiden schönen Stücke traten ihre letzte Reise an. Das Setup: Ich hatte das erste mal Hickory Chunks statt Chips und versprach mir ein intensiveres Raucharoma davon. Habe zusätzlich zur Räucherbox von Weber noch ein paar Chunks in Alufolie mit Löchern gegeben. Unter den beiden Stücken habe ich eine Schale mit einem Liter Apfelsaft gegeben, was die spätere Soße sein sollte. Wie immer hatte ich 16-18 Stunden veranschlagt. Da am Samstag um 15 Uhr gegessen werden sollte, habe ich das Fleisch am Freitag um 21 Uhr auf den Grill gegeben - soviel zum Plan
So, Fleisch war damit für mich erledigt. Ist mittlerweile mein drittes PP gewesen, da kennt man die Feinheiten langsam und hängt nicht mehr stundenlang am Thermometer
Für die Nachspeise habe ich mir einen kleinen Partygag überlegt - es sollte gelierte Wodka-Melone (oder in Neudeusch: Wodka Melon Jelly) geben. Dafür habe ich mir ein 13 kg schweres Prachtexemplar beim türkischen Händler um die Ecke besorgt - damit könnte man Menschen töten, so riesig war das Teil
Zu Beginn die Melone in zwei gleich große Hälften teilen und aushöhlen:
Das Fruchtfleisch mit dem Stabmixer pürieren und den Saft mit Hilfe eines feinen Siebes extrahieren:
Anschließend den Saft aufkochen (oder alternativ auch einfach nur sehr stark erwärmen) nach Bedarf ein wenig Zucker und das Geliermittel hinzugeben. Wie man auf dem Foto sieht, musste ich alle Register (Töpfe) ziehen, die ich hatte, das war einfach ein riesiges Stück Melone
Das Gebräu ein wenig abkühlen lassen und bevor es zu fest wird den Vodka hinzugeben. Da auch Autofahrer unter den Gästen waren, habe ich mit dem Vodka ein wenig gespart und nur eine Flasche für die komplette Melone verwendet. Letzter Schritt: Alles wieder in die Melonenhälften zurückfüllen und ab in den Kühlschrank damit - das war schwieriger als gedacht und ich musste bei einigen Lebensmitteln die Kühlkette unterbrechen, um das Monstrum überhaupt in den Kühlschrank verfrachten zu können.
Das wars mit den Vorbereitungen am Vortag - wir gingen ins Bett und ich ließ mein Maverick im Wohnzimmer, vertraute meinem Grill und dem Fleisch. Großer Fehler!
Nächster Tag, 9 Uhr. Das erste was ich mache, der Blick aufs Maverick. OH SCHRECK! Trotz konstanten 110-120°C im Grill hatten die Brocken bereits satte 98°C (ACHTUNDNEUNZIG) - und das nach knapp 12 Stunden. Was mache ich jetzt? Alles kaputt? Muss ich Pizza bestellen? Ausgesehen haben sie immerhin gut und die Druckprobe war auch positiv (Fleisch hat schön nachgegeben)
Nach einer kurzen mittelschweren Panikattacke habe ich wieder einen klaren Kopf gefasst, ein wenig hier im Forum geguckt und die beiden Prachtexemplare in Jehova gewickelt und in eine Thermobox mit Wärmflasche gegeben - wohlgemerkt in der Hoffnung, dass es sich 6 Stunden lang warm halten würde und mit dem Unwissen, ob es sich überhaupt pullen lassen wird.
Gut, Fleisch erledigt. Ich wagte jetzt den Blick in den Kühlschrank - OH SCHRECK! Natürlich war die Melone nicht fest, alles noch flüssig. Nach einer weiteren Panikattacke und sinkender Stimmung meiner Göga ging ich schnell zum Supermarkt und besorgte ganz nach dem Motto "Mehr ist immer besser" noch ein paar Packungen Geliermittel. Also nochmal ein wenig Wasser erhitzt, Geliermittel aufgelöst und ab in die Melone. Mehr konnten wir nicht mehr tun und hofften einfach, dass es reichen würde. Ich nehme die Überraschung jetzt mal vorweg: Es hat NICHT gereicht. Die Oberfläche war zwar schon ziemlich fest, aber es hat wohl immer noch was gefehlt. Der Koch, der unter den Gästen war, erklärte mir, dass ich zu viel Zucker, bzw. für die Menge an Zucker (insgesamt ca. 400g für die komplette Melone) zu wenig Geliermittel verwendet hatte - okay. Ich dachte man BRAUCHT Zucker zum Gelieren. Dummer Mario, dummer
Dem Geschmack tat es aber nichts ab und so haben wir das halbfertige Jelly einfach aus der Melone gelöffelt. War sehr erfrischend und hat allen geschmeckt.
Jetzt ging es an die Beilagen. Klassisch selbst gemachte Brötchen und Coleslaw. Die Bilder habe ich im Stress leider nicht machen können - könnt ihr aber in meinem anderen PP Thread begutachten, da hat sich nichts geändert
Pünktlich um 14 Uhr trafen die ersten Gäste ein. Als dann gegen 14:30 alle da waren, wurde es ernst. Ich verkroch mich in die Küche und packte die beiden Stücke Fleisch raus um sie erstmals nicht vor den Gästen zu pullen - ich hatte einfach zu viel Angst, dass es trocken und zäh sein würde. Beim ersten Zupfen machte sich dann die Erleichterung in mir breit! Es war trotz viel zu hoher KT absolut perfekt und schmackhaft, vielleicht sogar mein bisher bestes PP. So und nun höre ich auch schon auf zu schwafeln und lasse euch die Fotos sehen:
Noch schnell alles in die beiden Koncis aufgeteilt und mit dem Bratensaft vermischt und ab ging es damit zu den Gästen. Auch dieses mal hagelte es Lob und alles fand ein Happy End!
Hier noch ein Foto der glücklichen und satten Gäste
Alles in allem ein typisches PP - nur dass es 5 Stunden früher als erwartet fertig wurde
Und bei 20 Leuten ist meine kleine Küche auch wirklich an ihre Grenzen gekommen, mehr geht einfach nicht mehr.
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