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Reinigung, Pflege

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Admin

BOFH
Teammitglied
20+ Jahre im GSV
Bitte lassen Sie Ihre Eisenpfanne erst handwarm abkühlen, bevor Sie sie reinigen, das schont das Material und Ihre Haut.

  • Bei verwendeten „leichten“ Zutaten wie z.B. Körnern einfach mit einem Papierküchentuch ausreiben.
  • Leicht angekrustete Pfannen n u r unter fließend heißem Wasser, einer (sauberen!) Spülbürste reinigen, ohne Verwendung von fettlösenden Spülmitteln. Schwämme sind suboptimal, da diese oft zu weich und außerdem häufig Keimschleudern sind - Stichworte dafür wären z.B. feuchtes, warmes Milieu.
  • Normal verschmutzte Eisenpfanne nach dem Bratvorgang - mit etwas heißem Wasser gefüllt einweichen, danach reinigen, siehe etwas weiter unten.
  • Bei starken Verschmutzungen die Pfanne erst abkühlen lassen, danach mit einem Öl - Salzgemisch, neu erhitzen, abkühlen lassen und ausreiben. Das Salz wirkt als leichtes, effektives Reinigungs - und Schmirgelmedium.
Spülmaschine, fettlösende Spülmittel sind grundsätzlich tabu. Nach der Reinigung ganz dünn mit Öl ausreiben und an einem trockenen Platz aufbewahren. Lassen Sie bitte ihre Eisenpfannen nicht über einen längeren Zeitraum ( zB. über Nacht) mit Wasser eingeweicht stehen, es besteht Rostgefahr. Wenn Sie die Pfanne nach dem Bratvorgang mit warmem Wasser (etwa bodenbedeckt) füllen und ein paar Minuten einweichen lassen, erleichtert dies die anschließende Reinigung. Stärkehaltige Substanzen sowie Eiweißreste werden dadurch leichter gelöst.


Wir wenden in unserer Küche genau diese Reinigungstechnik an, die sich für geschmiedete Eisenpfannen sehr bewährt hat, effektiv und zeitsparend ist: Nach dem Bratvorgang die Eisenpfanne entleeren, Heizquelle ausstellen, die leere Eisenpfanne mit etwas heißem Wasser füllen - heiß, denn die Pfanne hat noch hohe Temperaturen, ein Kälteschock durch Leitungswasser mit z.B. 8 Grad wäre für die Eisenpfanne weniger gut. Nachdem wir gegessen haben, wird das Restwasser ausgekippt, die Pfanne mit einer sauberen Spülbürste unter fließend heißem Wasser ausgerieben, abgetrocknet und ganz leicht eingeölt. Spülbürsten sind in meinen Augen besser als Schwämme - erstens sind sie etwas härter und zweitens bei weitem nicht so große Keimschleudern, die Bürste kommt regelmäßig in die Spülmaschine. Dieser Reinigungsvorgang dauert im Regelfall max. 2 Minuten, je nach Pfannengröße. Soviel zum Märchen, dass geschmiedete Eisenpfannen reinigungsintensiv und schwer zu pflegen sind. Vernünftigt behandelte Eisenpfannen rosten auch nicht, aber das wäre ein anderes Märchen, ein anderes Thema. Theoretisch könnte ich unsere eingebrannten Pfannen auch mit Spülmittel und einem Edelstahlpad behandeln, um eventuelle Verkrustungen zu lösen - das juckt die Patina unserer Pfannen überhaupt nicht. Brauche das aber nicht, denn heißes Wasser und eine Spülbürste reicht in 99,9 % aller Fälle locker aus. Sind geschmiedete Eisenpfannen nach dem Bratvorgang stark verkrustet, sind die Ursachen dafür sehr oft in einer suboptimale Nutzung bzw. einer instabilen Patina zu suchen, nicht in einer vermeintlich quailtativ schlechten, geschmiedeten Eisenpfanne.


Unbeschichtete Eisenpfannen haben ein Eigenleben. Mal ist die Patina optisch besser, mal schlechter. Je öfter Sie sie benutzen, desto besser wird sie. Dieser " Erziehungsprozess " kann schon mal 6 Monate dauern, je nachdem, wie oft Sie sie benutzen - danach wird sie Sie jahrzehntelang treu begleiten. Den optimalen Einbrennzustand einer Eisenpfanne bezeichnen Profiköche gerne mit 3 Worten: " Die Pfanne rennt". Damit beschreiben sie einen Zustand, in dem in ihren Pfannen nichts anhaftet, perfekte Bratergebnisse liefert.


Wenn Sie noch nicht mit Eisenpfannen gearbeitet haben, werden Sie irgendwann ein Gefühl dafür entwickeln, wie sie damit umgehen. Sollten Ihre Eisenpfannen irgendwann mal an einem Punkt angelangt sein, an dem sie nach Ihrem Empfinden zu unansehnlich wird, ist das kein Problem. Reinigen Sie sie wie bei der Erstanschaffung gründlich mit der Hand oder einer geeigneten Maschine, fast alles ist erlaubt. Wenn auf Ihrer Pfanne wieder das blanke Roheisen zum Vorschein kommt, brennen Sie sie wieder neu ein. Versuchen Sie das bitte nie mit einer beschichteten Pfanne, es wäre ihr "Todesurteil".


In diversen Internetforen wird oft und sehr kontrovers darüber diskutiert, welches Öl denn das Richtige wäre, um die Eisenpfannen nach der Reinigung einzuölen, vor Rost zu schützen. Meine Erfahrung zeigt, dass bei regelmäßigem Gebrauch z.B. Olivenöl oder Rapsöl völlig o.k. sind. Die manchmal bemängelte Oxidation dieser Öle mit der Folge eines potenziellen, ranzigen Beigeschmacks konnte ich bisher noch nicht feststellen. Meine Tante hat das füher mit einer Speckschwarte gemacht, hat auch prima geklappt. Um überhaupt oxidieren zu können, dafür hatten das Fett und Pfanne keine Zeit, sie mussten am nächsten Tag schon wieder ran. Wenn ich eine Eisenpfanne hätte, die ich monatelang konservieren möchte, würde ich sie vielleicht sogar mit Ballistol einreiben. Lebensmittelecht, hautverträglich und völlig unbedenklich.

Noch ein kleiner Tipp: Haben Sie selbst mal eine geschmiedete Eisenpfanne mit viel Zeitaufwand eingebrannt, wissen Sie, welche Arbeit für den Aufbau einer vernünftigen Patina dahinter steckt. Es gab schon Putzfeen im Haushalt, die sich in Ihrer Abwesenheit Ihre Eisenpfannen zur Brust genommen haben, sie stundenlang mit allen möglichen Mitteln geschrubbt haben. Dies haben sie Ihnen voller Stolz mitgeteilt, als Sie wieder zuhause waren...so sauber waren die noch nie...

Es macht daher durchaus Sinn, den Menschen, die mit ihren Eisenpfannen Kontakt haben, auf die Eigenheiten bei der Verwendung bzw. Pflege einer Eisenpfanne hinzuweisen. Ebenso wenig gefällt den Eisenpfannen eine Party, bei der - mangels Zeit oder erhöhten Alkoholkonsums - der Schlafplatz der Eisenpfannen eine Spüle mit Wasser gefüllt war. Kleine Episoden aus dem realen Leben geschmiedeter Eisenpfannen...
 
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