Ich habe mir also von Allpax den P-350 Vakuumierer gekauft, mit 300 Euro (incl. MWSt) preisgleich mit dem LAVA V.100 Premium. Hier ein Erfahrungsbericht. Wer sich den zugegeben langen Bericht einverleibt, wird vielleicht auf überraschende Erkenntnisse über Vakuumierer allgemein stoßen. Es gibt ein enorm großes Interesse an diesen Geräten, unzählige, zumeist aber völlig unbrauchbare Kommentare („macht ein gutes Vakuum“ , „den gebe ich nicht mehr her !“) und vor allem beim Preisvergleich von Vakuumbeuteln nur selten korrekte Information.
Gerätebeschreibung P-350 (P-250 in Klammern)
Vollautomatisches Außen-Vakuumiergerät mit Edelstahlgehäuse ohne Rollenfach und Folienschneider (Kunststoff, 2 Rollenfächer plus Folienschneider), Unterdruck von 931 mbar, 5 mm Schweißleiste (3 mm) einfach, automatisches Verriegeln des Deckels, Betriebsarten: Automatisches, sensorgesteuertes Vakuum und Halbautomatik, manuelles Pulssystem, reines Vakuum (für Gefäße). Vakuumkammer 2,5 cm tief, entnehmbar (flach, fest). Ringkerntransformator, Leistungsaufnahme 700 W (elektronisches Netzteil, 200 W).
Bedienung
Als erste Maßnahme habe ich den gesamten Inhalt unseres Tiefkühlers neu verpackt. Dies tat wegen der bisher verwendeten Einfachbeutel und mit Clipsen gehefteten Vorratsbeutel wirklich Not. Das Ergebnis dieser „Fließbandarbeit“ war absolut überzeugend. Die genannten Allpax Vakuumierer sind Vollautomaten, die V.100/Premium Halbautomaten. Vollautomat bedeutet, dass nach dem Einlegen des Beutels der gesamte weitere Ablauf (Verriegeln, Absaugen, Verschweißen, Freigabe und Abkühlung) automatisch erfolgt. Automatisches oder halbautomatisches Absaugen sind allerdings vollkommen gleichwertig und auf Tastendruck steuerbar: Als ich sah, dass das erste gefrorene Grillwürstchen durch den sich zusammenziehenden Beutel mühelos durchgebrochen wurde, habe ich nicht stur weitergearbeitet, sondern die Möglichkeit genutzt, auf Tastendruck von Vakuumieren auf Schweißen umschalten zu können. Die sogenannte Pulsfunktion muss dabei nicht bemüht werden. Seit dieser ersten Aktion befindet sich der Vakuumierer täglich in Arbeit.
Sehr angenehm: Man legt den vorbereiteten Beutel einfach glatt in das Gerät ein und schließt die Klappe. Der (oder die zwei 15 cm breiten) Beutel oder der Schlauch wird durch das Eigengewicht der Klappe korrekt gehalten. Der Vakuumiervorgang startet auf Knopfdruck (man sieht, wie die Klappe nach unten gesogen, auf den Schweißbalken gepresst und verriegelt wird), was sich als absolut zuverlässig herausgestellt hat. Das ist nicht vergleichbar mit Magnetsystemen, da konstanter Unterdruck und Verriegelungssystem gekoppelt sind und kein schleichender Verlust an Unterdruck zwischen Absaugen und Verschweißen eintreten kann. Bei wieder anderen Vakuumierern muss der Bediener drücken, festhalten, verriegeln, entriegeln etc. – lästig. Die Verantwortung des Bedieners beschränkt sich beim P-350/P-250 auf das glatte Einlegen des Beutels, nachdem er für eine saubere Fläche im Bereich der Schweißung gesorgt hat.
Der erzielbare Unterdruck bildet das Maximum dessen, was durch halbgewerbliche Geräte ohne Kammer derzeit erreichbar ist und distanziert sämtliche Wettbewerber. Der Unterschied zwischen -0,9 und -0,93 mbar Unterdruck mag gering erscheinen – in diesen Regionen bedeutet jedoch die kleinste Verbesserung einen erheblichen konstruktiven Aufwand: Lava bietet einen Unterdruck von -0,97 bar erst ab dem V.500 an – das Gerät kostet 1.150 Euro… Vor allem aber wird bei Allpax der angegebene Unterdruck auch jedes Mal erreicht, weil die Pumpe so lange werkelt, bis ein Sensor den korrekten Unterdruck signalisiert und erst dann den Schweißvorgang einleitet. Andere Vakuumierer arbeiten zeitgesteuert und schalten nach einem vorgegebenen Zeitraum von Absaugen auf Schweißen um, ganz gleich, welcher Unterdruck tatsächlich anliegt (wenn dieses Feature in der Gerätebeschreibung nicht hervorgehoben wird, kann man getrost davon ausgehen, dass das Gerät nur zeitgesteuert arbeitet). Zum sauberen Verschweißen ohne Luftzieher gehört aber nicht nur ein breiter und/oder mehrfacher Schweißbalken, sondern auch die Beibehaltung eines bestimmten Anpressdruckes, bis die Naht abgekühlt ist. Das erledigt das Gerät automatisch. Die Klappe wird erst wieder freigegeben, wenn sie lange genug angepresst worden ist. Das Ergebnis ist eine durchsichtige und klare Schweißnaht so, wie man sich das im Idealfall vorstellt. Das Gerät fordert entsprechend auch keine Abkühlpausen.
Als ich das Gerät erwarb, dachte ich nicht an die Anwendung, anderes als Lebensmittel zu vakuumieren. Das hat sich schnell geändert: Ich verschweiße Computerteile, die staubgeschützt aufbewahrt werden sollen bis hin zu Metallgussteilen, wenn sie gegen Feuchtigkeit geschützt gelagert werden müssen. Kleinere (Ersatz-)Teile werden zusammengefasst und ordentlich verstaut – der Anwendungen gibt es viele.
Während des Vakuumiervorganges zählt das Display von 9 auf 0 herunter, wobei 0 den maximal möglichen Unterdruck darstellt. Solange dieser noch nicht erreicht ist, bleibt das Display bei 2 stehen. Dieses Gimmick zeigt dem Bediener lediglich an, wann sich der maximale Unterdruck aufzubauen beginnt. Es wird allerdings gern der Eindruck erweckt, als biete Lava durchweg ein Manometer (einmal abgesehen von der Frage, welchen Erkenntnisgewinn ein analoges Manometer denn bringen soll). Weit gefehlt: Der V.100 hat einen umspringenden Farbbalken, der V.200 verfügt über eine Digitalanzeige (ist den Allpax Geräten also gleichwertig), und erst ab dem V.300 gibt’s ein Manometer.
Ich bin erst in einem Forum auf den enormen Vorteil aufmerksam gemacht worden, den ein glattes Gehäuse gegenüber anderen Geräten mit vorstehenden Schalterchen, Hebelchen und Blenden bei der Reinigung hat. Wenn man keine glatt abzuwischenden Flächen hat, verschmutzt das Vakuumiergerät mehr und mehr und verlangt nach deutlich größerem Reinigungsaufwand. Für mich hat ein Vakuumierer einsatzbereit in der Küche zu stehen, mit anderen Worten, er verschmutzt selbst in Zeiten der Nichtbenutzung. Im Hinblick auf glatte, gerade Flächen schlägt das Gehäuse des P-350 alle Wettbewerber. Außerdem ist es – mit Ausnahme der Klappe – komplett aus Edelstahl gefertigt. Das massive Edelstahlgehäuse mit dem soliden Aufbau war mir wichtig. Ein Edelstahlgehäuse bietet der Wettbewerb erst ab dem V.400 Dennoch bin ich noch nicht völlig zufrieden: Es besitzt eine polierte Oberfläche – nicht optimal für eine Umgebung, in der mit fettigen Lebensmitteln hantiert wird und sich immer ein Rest von Fett in der Luft befindet. In der Praxis bedeutet das trotz der glatten Oberflächen einen Reinigungsaufwand, der vermeidbar wäre. Mit einem alkoholhaltigen Flächenreiniger hält sich dieser zumindest in Grenzen. Allpax arbeitet aber auch hier mit der Produktion zusammen, um eine befriedigendere Lösung zu finden.
Wie berichtet kann man das Absaugen jederzeit abbrechen und durch Knopfdruck auf Verschweißen umschalten. Bei trockenem und unkritischem Gut reicht das vollkommen aus. Die Pulssteuerung ist zweckmäßig und angenehm bei empfindlichen Gütern oder solchen mit hohem Flüssigkeitsanteil. Man setzt den Vakuumiervorgang „schubweise“ so lange fort, bis man am Flüssigkeitsstand sieht, dass es kritisch werden könnte. Dafür muss der „Pulse“ Knopf wiederholt gedrückt werden. Der Unterdruck wird sicher gehalten (ist das auch der Fall, wenn bei anderen Geräten der Unterdruck durch die Zuführung von Fremdluft reguliert wird ?), bis man die Versiegelung manuell startet. Die Vakuumpumpe springt noch einmal kurz zu dem Zweck an, den Deckel fest auf das Schweißband zu pressen. Der Unterdruck im Beutel wird nicht unerwünscht erhöht. Natürlich empfiehlt es sich auch hier, einen ausreichend langen Beutelvorlauf einzuplanen und evt. gefaltetes Zewa unmittelbar vor der Schweißnaht einzulegen. Auf diese Weise sollten sich mit gehöriger Sorgfalt selbst Saucen und Flüssigkeiten unter Luftabschluss einschweißen lassen.
Die fehlende Folienschneideeinrichtung vermisst man oder man vermisst sie nicht, hier wie bei Geräten anderer Hersteller. Ich vermisse sie nicht, mir ist das Edelstahlgehäuse wichtiger. Der P-350 ist nicht gerade schmächtig und mit 5 kg Lebendgewicht (Metallgehäuse, Ringkern-Trafo) nicht gerade leicht. So etwas schleppt man nicht gern herum. Nein, wenn schon, dann gehört der Vakuumierer auf die Arbeitsplatte oder in einen Geräteschrank daneben, aus dem das Gerät zum Betrieb nicht herausgenommen werden muss. Positiv hervorzuheben beim P-350/ P-250 ist das 31 cm lange Schweißband für bis zu 30 cm breite Beutel und Schläuche. Geräte, die nur schmalere Beutel verarbeiten können, halte ich für wenig praxistauglich und vor allem im Verbrauchsmaterial für teuer. Die 34 cm des Wettbewerbers (V.100 Premium) und vermutlich auch die 35 cm Schweißbandbreite des V.100 gestattet das Verschweißen der nächst größeren Standardbreite (35 cm) nicht. Die im Vergleich größere Schweißbandbreite bedeutet deshalb keine gesteigerte Leistungsfähigkeit. Mit dem „Trick“, zwei schräge Nähte zu setzen, bekommt man so mit beiden Geräten 50er Beutel verschweißt.
Das Problem bei vielen Anbietern von Vakuumierern ist, dass sie keine präzisen Angaben machen und nur zu gerne werbliches Geschwätz und technische Daten vermischen. Regelmäßig findet man an echten Fakten neben der Leistungsaufnahme nicht mehr als Maße und Gewicht. Ist etwa so, als ob man ein Auto nach Länge, Breite, Gewicht und Anzahl der Sitzplätze anbieten würde. Durch geschicktes Weglassen von Informationen soll der irrige Eindruck erweckt werden, als seien Billiggeräte gleich leistungsfähig wie halbgewerbliche Vakuumierer. Es ist nicht meine Aufgabe als Interessent, herauszufinden, was mit diesen verbalen Nebelkerzen nun wirklich gemeint ist. Nehmen Sie die Hersteller da in die (Informations-)Pflicht ! FoodSaver preist auf der Homepage die Vorzüge ihrer Geräte für das Marinieren ganz groß an, nur um im Kleingedruckten vor dem Vakuumieren von Flüssigkeiten und Saucen zu warnen ! Versuchen Sie einmal, eine verlässliche Antwort darauf zu bekommen, wie das denn wohl gemeint ist. Nein Herrschaften, wer auf diese Weise versucht, seine Kunden auszutricksen, wird nicht gekauft. Bis auf die Frage der Leistungsaufnahme, die wohl gar nicht so einfach zu beantworten ist, hat Allpax alle Angaben veröffentlicht, die man sich als Kunde wünscht.
Aber es geht auch anders herum. Als besonders entlarvendes Werbegeschwätz empfand ich zwei Zitate auf der Webseite vakuumtuete.com (die verkaufen neben Beuteln auch Lava Geräte):
Weltklassekomiker ! – Das zeigt wieder einmal deutlich, wie sich die verehrte Kundschaft durch Werbegewäsch, das in Foren brav wieder ausgespuckt wird, ver…albern lässt. Ich persönlich werde nie bei einem Anbieter kaufen, der derart dreist versucht, seine Kunden über den Tisch zu ziehen (um das einmal sehr höflich auszudrücken). Und was soll ich von Lava halten, wenn vakuumtuete hier tatsächlich in schöner Offenheit die Wahrheit sagt ? Der Gebrauch von Siegelrandbeuteln gelingt nicht immer, ist aber immer lästig ?!
Teil 2 folgt nach Fertigstellung.
Beste Grüße
Stefan
Gerätebeschreibung P-350 (P-250 in Klammern)
Vollautomatisches Außen-Vakuumiergerät mit Edelstahlgehäuse ohne Rollenfach und Folienschneider (Kunststoff, 2 Rollenfächer plus Folienschneider), Unterdruck von 931 mbar, 5 mm Schweißleiste (3 mm) einfach, automatisches Verriegeln des Deckels, Betriebsarten: Automatisches, sensorgesteuertes Vakuum und Halbautomatik, manuelles Pulssystem, reines Vakuum (für Gefäße). Vakuumkammer 2,5 cm tief, entnehmbar (flach, fest). Ringkerntransformator, Leistungsaufnahme 700 W (elektronisches Netzteil, 200 W).
Bedienung
Als erste Maßnahme habe ich den gesamten Inhalt unseres Tiefkühlers neu verpackt. Dies tat wegen der bisher verwendeten Einfachbeutel und mit Clipsen gehefteten Vorratsbeutel wirklich Not. Das Ergebnis dieser „Fließbandarbeit“ war absolut überzeugend. Die genannten Allpax Vakuumierer sind Vollautomaten, die V.100/Premium Halbautomaten. Vollautomat bedeutet, dass nach dem Einlegen des Beutels der gesamte weitere Ablauf (Verriegeln, Absaugen, Verschweißen, Freigabe und Abkühlung) automatisch erfolgt. Automatisches oder halbautomatisches Absaugen sind allerdings vollkommen gleichwertig und auf Tastendruck steuerbar: Als ich sah, dass das erste gefrorene Grillwürstchen durch den sich zusammenziehenden Beutel mühelos durchgebrochen wurde, habe ich nicht stur weitergearbeitet, sondern die Möglichkeit genutzt, auf Tastendruck von Vakuumieren auf Schweißen umschalten zu können. Die sogenannte Pulsfunktion muss dabei nicht bemüht werden. Seit dieser ersten Aktion befindet sich der Vakuumierer täglich in Arbeit.
Sehr angenehm: Man legt den vorbereiteten Beutel einfach glatt in das Gerät ein und schließt die Klappe. Der (oder die zwei 15 cm breiten) Beutel oder der Schlauch wird durch das Eigengewicht der Klappe korrekt gehalten. Der Vakuumiervorgang startet auf Knopfdruck (man sieht, wie die Klappe nach unten gesogen, auf den Schweißbalken gepresst und verriegelt wird), was sich als absolut zuverlässig herausgestellt hat. Das ist nicht vergleichbar mit Magnetsystemen, da konstanter Unterdruck und Verriegelungssystem gekoppelt sind und kein schleichender Verlust an Unterdruck zwischen Absaugen und Verschweißen eintreten kann. Bei wieder anderen Vakuumierern muss der Bediener drücken, festhalten, verriegeln, entriegeln etc. – lästig. Die Verantwortung des Bedieners beschränkt sich beim P-350/P-250 auf das glatte Einlegen des Beutels, nachdem er für eine saubere Fläche im Bereich der Schweißung gesorgt hat.
Der erzielbare Unterdruck bildet das Maximum dessen, was durch halbgewerbliche Geräte ohne Kammer derzeit erreichbar ist und distanziert sämtliche Wettbewerber. Der Unterschied zwischen -0,9 und -0,93 mbar Unterdruck mag gering erscheinen – in diesen Regionen bedeutet jedoch die kleinste Verbesserung einen erheblichen konstruktiven Aufwand: Lava bietet einen Unterdruck von -0,97 bar erst ab dem V.500 an – das Gerät kostet 1.150 Euro… Vor allem aber wird bei Allpax der angegebene Unterdruck auch jedes Mal erreicht, weil die Pumpe so lange werkelt, bis ein Sensor den korrekten Unterdruck signalisiert und erst dann den Schweißvorgang einleitet. Andere Vakuumierer arbeiten zeitgesteuert und schalten nach einem vorgegebenen Zeitraum von Absaugen auf Schweißen um, ganz gleich, welcher Unterdruck tatsächlich anliegt (wenn dieses Feature in der Gerätebeschreibung nicht hervorgehoben wird, kann man getrost davon ausgehen, dass das Gerät nur zeitgesteuert arbeitet). Zum sauberen Verschweißen ohne Luftzieher gehört aber nicht nur ein breiter und/oder mehrfacher Schweißbalken, sondern auch die Beibehaltung eines bestimmten Anpressdruckes, bis die Naht abgekühlt ist. Das erledigt das Gerät automatisch. Die Klappe wird erst wieder freigegeben, wenn sie lange genug angepresst worden ist. Das Ergebnis ist eine durchsichtige und klare Schweißnaht so, wie man sich das im Idealfall vorstellt. Das Gerät fordert entsprechend auch keine Abkühlpausen.
Als ich das Gerät erwarb, dachte ich nicht an die Anwendung, anderes als Lebensmittel zu vakuumieren. Das hat sich schnell geändert: Ich verschweiße Computerteile, die staubgeschützt aufbewahrt werden sollen bis hin zu Metallgussteilen, wenn sie gegen Feuchtigkeit geschützt gelagert werden müssen. Kleinere (Ersatz-)Teile werden zusammengefasst und ordentlich verstaut – der Anwendungen gibt es viele.
Während des Vakuumiervorganges zählt das Display von 9 auf 0 herunter, wobei 0 den maximal möglichen Unterdruck darstellt. Solange dieser noch nicht erreicht ist, bleibt das Display bei 2 stehen. Dieses Gimmick zeigt dem Bediener lediglich an, wann sich der maximale Unterdruck aufzubauen beginnt. Es wird allerdings gern der Eindruck erweckt, als biete Lava durchweg ein Manometer (einmal abgesehen von der Frage, welchen Erkenntnisgewinn ein analoges Manometer denn bringen soll). Weit gefehlt: Der V.100 hat einen umspringenden Farbbalken, der V.200 verfügt über eine Digitalanzeige (ist den Allpax Geräten also gleichwertig), und erst ab dem V.300 gibt’s ein Manometer.
Ich bin erst in einem Forum auf den enormen Vorteil aufmerksam gemacht worden, den ein glattes Gehäuse gegenüber anderen Geräten mit vorstehenden Schalterchen, Hebelchen und Blenden bei der Reinigung hat. Wenn man keine glatt abzuwischenden Flächen hat, verschmutzt das Vakuumiergerät mehr und mehr und verlangt nach deutlich größerem Reinigungsaufwand. Für mich hat ein Vakuumierer einsatzbereit in der Küche zu stehen, mit anderen Worten, er verschmutzt selbst in Zeiten der Nichtbenutzung. Im Hinblick auf glatte, gerade Flächen schlägt das Gehäuse des P-350 alle Wettbewerber. Außerdem ist es – mit Ausnahme der Klappe – komplett aus Edelstahl gefertigt. Das massive Edelstahlgehäuse mit dem soliden Aufbau war mir wichtig. Ein Edelstahlgehäuse bietet der Wettbewerb erst ab dem V.400 Dennoch bin ich noch nicht völlig zufrieden: Es besitzt eine polierte Oberfläche – nicht optimal für eine Umgebung, in der mit fettigen Lebensmitteln hantiert wird und sich immer ein Rest von Fett in der Luft befindet. In der Praxis bedeutet das trotz der glatten Oberflächen einen Reinigungsaufwand, der vermeidbar wäre. Mit einem alkoholhaltigen Flächenreiniger hält sich dieser zumindest in Grenzen. Allpax arbeitet aber auch hier mit der Produktion zusammen, um eine befriedigendere Lösung zu finden.
Wie berichtet kann man das Absaugen jederzeit abbrechen und durch Knopfdruck auf Verschweißen umschalten. Bei trockenem und unkritischem Gut reicht das vollkommen aus. Die Pulssteuerung ist zweckmäßig und angenehm bei empfindlichen Gütern oder solchen mit hohem Flüssigkeitsanteil. Man setzt den Vakuumiervorgang „schubweise“ so lange fort, bis man am Flüssigkeitsstand sieht, dass es kritisch werden könnte. Dafür muss der „Pulse“ Knopf wiederholt gedrückt werden. Der Unterdruck wird sicher gehalten (ist das auch der Fall, wenn bei anderen Geräten der Unterdruck durch die Zuführung von Fremdluft reguliert wird ?), bis man die Versiegelung manuell startet. Die Vakuumpumpe springt noch einmal kurz zu dem Zweck an, den Deckel fest auf das Schweißband zu pressen. Der Unterdruck im Beutel wird nicht unerwünscht erhöht. Natürlich empfiehlt es sich auch hier, einen ausreichend langen Beutelvorlauf einzuplanen und evt. gefaltetes Zewa unmittelbar vor der Schweißnaht einzulegen. Auf diese Weise sollten sich mit gehöriger Sorgfalt selbst Saucen und Flüssigkeiten unter Luftabschluss einschweißen lassen.
Die fehlende Folienschneideeinrichtung vermisst man oder man vermisst sie nicht, hier wie bei Geräten anderer Hersteller. Ich vermisse sie nicht, mir ist das Edelstahlgehäuse wichtiger. Der P-350 ist nicht gerade schmächtig und mit 5 kg Lebendgewicht (Metallgehäuse, Ringkern-Trafo) nicht gerade leicht. So etwas schleppt man nicht gern herum. Nein, wenn schon, dann gehört der Vakuumierer auf die Arbeitsplatte oder in einen Geräteschrank daneben, aus dem das Gerät zum Betrieb nicht herausgenommen werden muss. Positiv hervorzuheben beim P-350/ P-250 ist das 31 cm lange Schweißband für bis zu 30 cm breite Beutel und Schläuche. Geräte, die nur schmalere Beutel verarbeiten können, halte ich für wenig praxistauglich und vor allem im Verbrauchsmaterial für teuer. Die 34 cm des Wettbewerbers (V.100 Premium) und vermutlich auch die 35 cm Schweißbandbreite des V.100 gestattet das Verschweißen der nächst größeren Standardbreite (35 cm) nicht. Die im Vergleich größere Schweißbandbreite bedeutet deshalb keine gesteigerte Leistungsfähigkeit. Mit dem „Trick“, zwei schräge Nähte zu setzen, bekommt man so mit beiden Geräten 50er Beutel verschweißt.
Das Problem bei vielen Anbietern von Vakuumierern ist, dass sie keine präzisen Angaben machen und nur zu gerne werbliches Geschwätz und technische Daten vermischen. Regelmäßig findet man an echten Fakten neben der Leistungsaufnahme nicht mehr als Maße und Gewicht. Ist etwa so, als ob man ein Auto nach Länge, Breite, Gewicht und Anzahl der Sitzplätze anbieten würde. Durch geschicktes Weglassen von Informationen soll der irrige Eindruck erweckt werden, als seien Billiggeräte gleich leistungsfähig wie halbgewerbliche Vakuumierer. Es ist nicht meine Aufgabe als Interessent, herauszufinden, was mit diesen verbalen Nebelkerzen nun wirklich gemeint ist. Nehmen Sie die Hersteller da in die (Informations-)Pflicht ! FoodSaver preist auf der Homepage die Vorzüge ihrer Geräte für das Marinieren ganz groß an, nur um im Kleingedruckten vor dem Vakuumieren von Flüssigkeiten und Saucen zu warnen ! Versuchen Sie einmal, eine verlässliche Antwort darauf zu bekommen, wie das denn wohl gemeint ist. Nein Herrschaften, wer auf diese Weise versucht, seine Kunden auszutricksen, wird nicht gekauft. Bis auf die Frage der Leistungsaufnahme, die wohl gar nicht so einfach zu beantworten ist, hat Allpax alle Angaben veröffentlicht, die man sich als Kunde wünscht.
Aber es geht auch anders herum. Als besonders entlarvendes Werbegeschwätz empfand ich zwei Zitate auf der Webseite vakuumtuete.com (die verkaufen neben Beuteln auch Lava Geräte):
Auf der Seite, auf der LAVA Geräte beworben werden (Sept. 2011):
“Das besondere Plus bei einem Vakuumierer von Lava ist allerdings die Tatsache, dass auch glatte Siegelrandbeutel verschweißt werden können. Hierzu muss nur eine Falte in den Beutel geschlagen werden um das Absaugen der Luft zu ermöglichen.”
Auf der Seite, auf der die Folien verscherbelt werden sollen (Sept. 2011):
“Für ein optimales Ergebnis empfehlen wir Ihnen für ein Außen-Vakuumiergerät (von Lava) im Lebensmittelbereich stets strukturierte Vakuumbeutel oder Endlosrollen. Sie sind in der Handhabung sehr viel einfacher, da das lästige und auch nicht immer gelingende Überlappen der Beutelöffnung nicht notwendig ist.”
“Das besondere Plus bei einem Vakuumierer von Lava ist allerdings die Tatsache, dass auch glatte Siegelrandbeutel verschweißt werden können. Hierzu muss nur eine Falte in den Beutel geschlagen werden um das Absaugen der Luft zu ermöglichen.”
Auf der Seite, auf der die Folien verscherbelt werden sollen (Sept. 2011):
“Für ein optimales Ergebnis empfehlen wir Ihnen für ein Außen-Vakuumiergerät (von Lava) im Lebensmittelbereich stets strukturierte Vakuumbeutel oder Endlosrollen. Sie sind in der Handhabung sehr viel einfacher, da das lästige und auch nicht immer gelingende Überlappen der Beutelöffnung nicht notwendig ist.”
Weltklassekomiker ! – Das zeigt wieder einmal deutlich, wie sich die verehrte Kundschaft durch Werbegewäsch, das in Foren brav wieder ausgespuckt wird, ver…albern lässt. Ich persönlich werde nie bei einem Anbieter kaufen, der derart dreist versucht, seine Kunden über den Tisch zu ziehen (um das einmal sehr höflich auszudrücken). Und was soll ich von Lava halten, wenn vakuumtuete hier tatsächlich in schöner Offenheit die Wahrheit sagt ? Der Gebrauch von Siegelrandbeuteln gelingt nicht immer, ist aber immer lästig ?!
Teil 2 folgt nach Fertigstellung.
Beste Grüße
Stefan