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SOS: Brisket noch zu retten? Klar doch - alles piepegal!

Rauchmelder

Militanter Veganer
5+ Jahre im GSV
Wenn was schiefgehen kann, geht es auch schief...
Seit gestern 21:00 Uhr liegt mein erstes Brisket im WSM. Um 0:30 Uhr hatten die 4kg eine KT von 60°C. Nur der Marverick meinte, wegen nicht nachvollziehbarer Funkprobleme immer wieder piepsen zu müssen. Da alles so aussah, als würde es weiter wie am Schnürchen laufen, habe ich den deshalb einfach ausgemacht. Und jetzt, 6:00 Uhr, hab ich den Salat: Glut ist aus, GT/KT irgendwas bei 40°C. Keine Ahnung, wann das passiert ist.
Ist das Fleisch noch irgendwie zu retten?
 
Danke für die schnelle Antwort! Hab echt Angst, ich kann dann Schuhsohlen aus dem Fleisch schneiden. :cry:Aber du hast recht, immer noch besser als gleich wegschmeißen.
 
Einfach nochmal anheizen und ganz normal das ganze fortsetzten.
Ich denke das wir schon noch,ist mir auch schon mal pasiert, evtl zum die verlorene Zeit aufzuholen mit der Temperatur etwas höher gehen und später noch einwickeln.
Gruß
Pizzaschneider
 
Kann mich den anderen hier anschließen. Die Tonne wieder auf Temperatur bringen und gut. Höhere Temperaturen nur fahren wenn du ab KT 60 Grad wirklich in Papier einwickeln möchtest.

Das wird noch, keine Angst.

Gruß,

Hellboy76
 
Tausend Dank! Eure Mutmachposts haben schon mal die Laune wieder deutlich verbessert. Jetzt muss nur noch das Fleisch. Ich bin dran und werde berichten.
Beste Grüße!
 
Glaub auch, dass das noch wird. bei meinem ersten PP lief es ähnlich ... und war trotzdem gut geworden ... Ich denke beim Brisket wirds das gleiche sein ...
Gutes Gelingen ... und :bilder:
 
Mir ist ein Brisket auch mal fast ausgegangen. Leider war es am Ende sehr trocken und überhaupt nicht zart. Daher empfehle ich dir, es später in Jehova einzuwickeln. Aber lass dir den Mut nicht nehmen. Das war mein Brisket, nicht deins ;)

Und ansonsten schließe ich mich dem Allgemeintenor an: :bilder:
 
Hier der versprochenen Bericht. Low and slow dauert halt lange ;).

Dafür ganz von vorn: Vor ein paar Monaten stellte ich fest, ich brauche zum Zwecke der Tiefenentspannung ein neues Hobby. Yoga ist langweilig, also wurde es ein Grill. Mein erster! Und zwar ein 47er WSM. Denn low and slow klingt ja schon so entspannend.

Nach den ersten Versuchen sollte ein Brisket gesmokt werden. Ich muss ja dreimal hingucken, um bei einem toten, nackten Huhn zu erkennen, wo vorn und wo hinten ist. Und dann mit einem Metzger diskutieren, was genau ich brauche? Ne. Um also jeden Stress beim Metzger um den richtigen Zuschnitt zu vermeiden – wir wolltens ja entspannend -, erinnerte ich mich an den tollen Tipp hier im Forum und nahm die Fire & Food Nr. 1/2014 mit. Da ist auf Seite 8 perfekt mit Bildern gezeigt, um welches Fleischstück es sich handelt. Damit kann ich ganz lässig meinem Metzger sagen: „Ich will ein Brisket bestellen. Kennen se nich, is klar. Aber schaunse mal hier.“ (Na ja, nicht wirklich. Klugscheißmodus ist nicht so meins.)

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Zum Glück – und ich krieg schon wieder Herzrasen, wenn ich nur daran denke – zum Glück schaute ich vor der Ladentür meines neu entdeckten Metzgers Heiko Brath noch mal rein in meine tolle Zeitschrift. Ich muss Euch nicht sagen, welcher Metzgermeister dort so wunderbar erklärt, wo genau das Brisket im Vorderviertel versteckt ist... Oh Gott, wie peinlich! Darf man gar nicht drüber nachdenken. Nie wieder hätte ich mich da rein getraut.


Aus dem besagten Olymp schleppte ich später ein 4 kg schweres Stück Brisket nach Hause
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und ließ es mit etwas süßem Senf und einem Rub aus 6 EL Meersalz, 2 EL gemahlenem schwarzen Pfeffer, 1 EL Knoblauchgranulat, ½ EL Rohrohrzucker, ½ TL Selleriesamen (Ich liebe dieses Zeug!) und Thymian einen Tag im Kühli.
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Am nächsten Tag hab ich, von meiner Hungerphobie getrieben, noch alles für ein paar Burger vorbereitet. Vielleicht werden ja vier Erwachsene von dem Brisket nicht satt? Wie recht ich haben sollte...

Als am Abend der WSM endlich stabil auf 110°C eingeregelt war, das Fleisch im Mesquiterauch saunierte und sich der GSV sogar um den runtertropfenden Fleischsaft gekümmert hatte (http://www.grillsportverein.de/forum/threads/auffangdingens-fuer-wsm-47.219795/), stieg die Temperatur auf fast 170°C und mein Puls auf wenig entspannte 180. Die Tonne und ich hatten sich nach einer Stunde wieder beruhigt. Aber dann wollte der Marverick nicht mehr, irgendwann in der Nacht schloss sich ihm der Smoker an und ich dann am nächsten Morgen. Als ich sah, dass die KT des Briskets auf 40°C gefallen war, lag meine ruck zuck drüber.

Wie war das nochmal mit dem entspannenden low and slow? Nach erfolgreicher Krisenintervention des GSV ging das Fleisch dann am späten Vormittag doch nicht in die Müll- sondern zurück in die Rauchtonne.

Und low and slow entspannt doch. Also slow schon, aber nicht soooo slow! Bis zum frühen Abend stieg die KT gerade mal auf 83°C. Also die Gäste vertröstet, Kartoffelgratin, BBQ-Beans (mit Bacon, Zwiebeln, MD, BBQ-Sauce, Ahornsirup) für das Brisket und die Vorspeise-Burger vorbereitet (eine Version der Orgasmic Onion Burger nach Ted Reader mit den original Patties, Portweinreduktion, Rucola, Ziegenkäse und Fladenbrot).

Und was macht derweil das Brisket? Sackt ab auf 74°C! Hallo? Von wegen Burger als Vorspeise...

Das war noch nicht alles. Irgendwie standen plötzlich deutlich mehr Gäste in der Tür als erwartet. Also noch schnell die paar Okraschoten-Buns und die restlichen s&p-Patties aus der Kühli geholt und den sich als Vegetarier outenden Gast besonders herzlich willkommen geheißen. Was für eine schräge Essenskombi! Lustig und lecker war es trotzdem.

Aber zurück zum Brisket: Kaum waren die Gäste weg, war nix mehr mit slow. Bis Mitternacht schoss die KT auf die lang ersehnten 93°C. Der aufgefangene Fleischsaft ergab mit süßem Senf und Ahornsirup, etwas entfettet und durchgesiebt eine klasse Sauce. Und das Fleisch war richtig gut! Besonders die dickere, mit einem feinen Fettstreifen durchzogene Seite (ohne Foto).
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Was bin ich Euch dankbar, dass ich das nicht in meinem zwischenzeitlichen Frust entsorgt habe! Jetzt muss ich nur noch rauskriegen, wie so ein Brisket schmeckt ohne die anfänglich viel zu hohe GT, ohne die lange „Plateauphase“ bei 40°C und an der flachen Seite vielleicht mit ein bisschen Butter geimpft.

Fazit:
  1. Low and slow entspannt. Manch militanten Veganer allerdings erst, wenn das Essen auf dem Tisch steht.
  2. Bei Pech und Pannen: www.grillsportverein.de/forum und als Mantra Alles-piepegal.
  3. Nach dem Brisket ist vor dem Brisket!
Grüße!
 

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:rotfl::rotfl::rotfl::rotfl:
ich schmeiss mich weg, toll geschrieben! Mit dem restlichen Brisket lässt sich noch toll ein Brisket Burger mit Meerrettich machen!
 
Den Bilder zu urteilen nach ein vorzügliches Brisket. Und ein sehr launiger Bericht, herrlich und anschaulich beschrieben! Bekommt von mir eine eindeutige Empfehlung und :thumb2: , verbunden mit der Bitte um weitere, derartig unterhaltsame, Beiträge.

Danke und cheers
Gerhard
 
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