Hallo zusammen,
während ich z.B. bei Grünkohl oder Sauerkraut durchaus mit Dosenware leben kann ist ein selbstgemachtes Apfelrotkraut nicht verhandelbar.
Seit etwa 19Jahren kochen wir, zusammen mit Mutter und Tante, jährlich ca. 30kg Rotkohl ein und teilen ihn anschließend unter uns auf.
Durch die Verkettung unglücklicher Umstände fiel die gemeinsame Einkoch-Session dieses Jahr leider aus.
Als wir nun neulich das letzte Glas des Vorjahres verbraucht hatten, fragte meine Tochter:"Wo bekomme ich denn später den Rotkohl her, also wenn Ihr keinen mehr einkocht?"
Zunächst mußte ich herzlich lachen, vom Sinn her klang es eher nach "..., also wenn Ihr alle mal tot seid." Trotzdem eine berechtigte Frage, denn ein Rezept exitiert nicht.
Also, Termin mit den Eltern gemacht und Zutaten besorgt. Muttern führt die Aufsicht, Tochter dokumentiert Mengen und Schritte.
10kg Rotkohl, geputzt
4kg Äpfel, in diesem Fall "Ingrid Marie"
3kg Zwiebeln
400ml Essig
200g Zucker
5 TL Gelee von der Aroniabeere (altern. Johannisbeere)
80g Salz
75g Instant-Gemüsebrühe (oder nach Wahl)
2,5 TL schwarzer Pfeffer, gem.
15 Lorbeerblätter
5 EL Schweineschmalz
Die o.g. Menge ergibt 5 Schnellkochtopf-Ladungen, für einen Topf braucht also nur gefünftelt werden.
Da man in diesem Fall aber nichts mehr vermischen kann sollte vor dem Kochen nur vorsichtig gewürzt und danach abgeschmeckt werden.
Zunächst die Zwiebeln und Äpfel schälen und den Rotkohl putzen. Äpfel und Rotkohl werden anschließend geviertelt.
Nun kommt die Küchen-Hilti zum Einsatz, das Moped ist Baujahr 2000 und hat seit dem allein für die Rotkohlherstellung ca. 970kg Zutaten geschreddert
Für alle Zutaten habe ich die 2mm Scheibe verwendet.
Äpfel...
...Zwiebeln...
...Rotkohl.
Muttern hatte am Vortag schon mal Schweinespeck ausgelassen und den Schmalztiegel mitgebracht. Pro Topffüllung verwenden wir einen guten EL von dem Glück.
Also, eine gute handvoll Zwiebeln darin andünsten bis sie leicht ansetzen...
...anschließend wird der Topf bis oben mit Rotkohl aufgefüllt, noch etwas Wasser dazugeben, gelegentlich umrühren und den Kohl etwas zusammenfallen lassen.
Wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat wird gewürzt...
...dann alles nochmal gut durchrühren. Auf dem Topfboden sollte sich jetzt 2cm Flüssigkeit befinden damit auch Dampf entstehen kann.
Auf den Kohl kommt jetzt wieder eine handvoll Zwiebeln und 1/5 der Apfelscheiben. Nun nicht mehr umrühren da die Äpfel sonst anbrennen können.
Die dünnen Apfelscheiben verkochen komplett zu Mus, der fertige Rotkohl enthält also keine Apfelstücke mehr.
Deckel drauf, bis auf Stufe 2 aufkochen und 10Min. halten, dann unter kaltem Wasser den Topf "entspannen".
Das sieht schon mal ganz gut aus.
Für das Finetuning kommen alle 5 Kochladungen in einen großen Topf, das Gelee dazu, alles gut vermischen und evtl. noch korrigieren.
Und abfüllen...
...nun bei 85°C für 30Min. einkochen, 18 Gläser voller Freude
Da wir für die Qualitätskontrolle eine entsprechende Beilage brauchten, hatte ich am Vorabend Gulasch vorbereitet.
2kg Rinderschmorbraten
2kg Gemüsezwiebeln
3 rote Paprika
40g Paprikapulver
30g Salz
3 Knoblauchzehen, gepresst
2 TL schwarzer Pfeffer, gem.
1 EL Majoran
1 EL Oregano
120g Tomatenmark
400g passierte Tomaten
200ml Rotwein
Die Zwiebeln in etwas Butterschmalz andüsten, Knoblauch und Tomatenmark dazu. Etwas ansetzen lassen und mit Rotwein ablöschen.
Das Fleisch, die passierten Tomaten und 2/3 der Gewürze dazugeben und vermischen. Nun 1h bei 140°C Umluft in den Backofen (FT9 mit Deckel).
Anbraten oder nicht? Die Frage hatten wir im letzten Jahr für uns beantwortet. Im direkten Vergleich lag die Version ohne anbraten und mit gleichen Anteilen
von Fleisch und Zwiebel ganz klar vorn. Abgesehen vom Wein ist keine weitere Flüssigkeit notwendig und durch die Menge an Zwiebeln ergibt sich eine traumhafte Sosse.
Nach Ablauf der Stunde wird kurz abgeschmeckt, dann die restlichen Gewürze und die Paprika dazugeben.
Nun nochmal 1,5h mit Deckel in den Ofen, dann den Deckel abnehmen und solange weitergaren bis die Konsistenz passt.
Passt...
...was soll man sagen, für selbstgemacht gar nicht schlecht
Rotkohl rockt
Bis dahin...
Gruß
Henning
während ich z.B. bei Grünkohl oder Sauerkraut durchaus mit Dosenware leben kann ist ein selbstgemachtes Apfelrotkraut nicht verhandelbar.
Seit etwa 19Jahren kochen wir, zusammen mit Mutter und Tante, jährlich ca. 30kg Rotkohl ein und teilen ihn anschließend unter uns auf.
Durch die Verkettung unglücklicher Umstände fiel die gemeinsame Einkoch-Session dieses Jahr leider aus.
Als wir nun neulich das letzte Glas des Vorjahres verbraucht hatten, fragte meine Tochter:"Wo bekomme ich denn später den Rotkohl her, also wenn Ihr keinen mehr einkocht?"
Zunächst mußte ich herzlich lachen, vom Sinn her klang es eher nach "..., also wenn Ihr alle mal tot seid." Trotzdem eine berechtigte Frage, denn ein Rezept exitiert nicht.
Also, Termin mit den Eltern gemacht und Zutaten besorgt. Muttern führt die Aufsicht, Tochter dokumentiert Mengen und Schritte.
10kg Rotkohl, geputzt
4kg Äpfel, in diesem Fall "Ingrid Marie"
3kg Zwiebeln
400ml Essig
200g Zucker
5 TL Gelee von der Aroniabeere (altern. Johannisbeere)
80g Salz
75g Instant-Gemüsebrühe (oder nach Wahl)
2,5 TL schwarzer Pfeffer, gem.
15 Lorbeerblätter
5 EL Schweineschmalz
Die o.g. Menge ergibt 5 Schnellkochtopf-Ladungen, für einen Topf braucht also nur gefünftelt werden.
Da man in diesem Fall aber nichts mehr vermischen kann sollte vor dem Kochen nur vorsichtig gewürzt und danach abgeschmeckt werden.
Zunächst die Zwiebeln und Äpfel schälen und den Rotkohl putzen. Äpfel und Rotkohl werden anschließend geviertelt.
Nun kommt die Küchen-Hilti zum Einsatz, das Moped ist Baujahr 2000 und hat seit dem allein für die Rotkohlherstellung ca. 970kg Zutaten geschreddert
Für alle Zutaten habe ich die 2mm Scheibe verwendet.
Äpfel...
...Zwiebeln...
...Rotkohl.
Muttern hatte am Vortag schon mal Schweinespeck ausgelassen und den Schmalztiegel mitgebracht. Pro Topffüllung verwenden wir einen guten EL von dem Glück.
Also, eine gute handvoll Zwiebeln darin andünsten bis sie leicht ansetzen...
...anschließend wird der Topf bis oben mit Rotkohl aufgefüllt, noch etwas Wasser dazugeben, gelegentlich umrühren und den Kohl etwas zusammenfallen lassen.
Wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat wird gewürzt...
...dann alles nochmal gut durchrühren. Auf dem Topfboden sollte sich jetzt 2cm Flüssigkeit befinden damit auch Dampf entstehen kann.
Auf den Kohl kommt jetzt wieder eine handvoll Zwiebeln und 1/5 der Apfelscheiben. Nun nicht mehr umrühren da die Äpfel sonst anbrennen können.
Die dünnen Apfelscheiben verkochen komplett zu Mus, der fertige Rotkohl enthält also keine Apfelstücke mehr.
Deckel drauf, bis auf Stufe 2 aufkochen und 10Min. halten, dann unter kaltem Wasser den Topf "entspannen".
Das sieht schon mal ganz gut aus.
Für das Finetuning kommen alle 5 Kochladungen in einen großen Topf, das Gelee dazu, alles gut vermischen und evtl. noch korrigieren.
Und abfüllen...
...nun bei 85°C für 30Min. einkochen, 18 Gläser voller Freude
Da wir für die Qualitätskontrolle eine entsprechende Beilage brauchten, hatte ich am Vorabend Gulasch vorbereitet.
2kg Rinderschmorbraten
2kg Gemüsezwiebeln
3 rote Paprika
40g Paprikapulver
30g Salz
3 Knoblauchzehen, gepresst
2 TL schwarzer Pfeffer, gem.
1 EL Majoran
1 EL Oregano
120g Tomatenmark
400g passierte Tomaten
200ml Rotwein
Die Zwiebeln in etwas Butterschmalz andüsten, Knoblauch und Tomatenmark dazu. Etwas ansetzen lassen und mit Rotwein ablöschen.
Das Fleisch, die passierten Tomaten und 2/3 der Gewürze dazugeben und vermischen. Nun 1h bei 140°C Umluft in den Backofen (FT9 mit Deckel).
Anbraten oder nicht? Die Frage hatten wir im letzten Jahr für uns beantwortet. Im direkten Vergleich lag die Version ohne anbraten und mit gleichen Anteilen
von Fleisch und Zwiebel ganz klar vorn. Abgesehen vom Wein ist keine weitere Flüssigkeit notwendig und durch die Menge an Zwiebeln ergibt sich eine traumhafte Sosse.
Nach Ablauf der Stunde wird kurz abgeschmeckt, dann die restlichen Gewürze und die Paprika dazugeben.
Nun nochmal 1,5h mit Deckel in den Ofen, dann den Deckel abnehmen und solange weitergaren bis die Konsistenz passt.
Passt...
...was soll man sagen, für selbstgemacht gar nicht schlecht
Rotkohl rockt
Bis dahin...
Gruß
Henning