Hallo zusammen!
Wie ich hier schon kurz gepostet habe, es musste nach inzwischen sage und schreibe 10 Jahren (!) ein neuer PC her.
Vorwort
Früher galt für mich immer, alle 3 Jahre muss ein neuer PC her - das war, bis ich angefangen habe, meine PCs selbst zu konfigurieren und zu bauen. PCs kennen die meisten nur fertig von "Fujitsu" und Co (oder gar von Hofer/Aldi). Aber das Problem daran ist, dass man in der Regel nicht genau weiß, welche Komponenten enthalten sind. Denn oft wird nur mit den groben technischen Rahmendaten geworben (Stichwort "Gigahertz, Terabyte, etc."). Aber nicht alle (wichtigen!) Kompontenen lassen sich derart einfach beschreiben. Und daher wird bei den fertig-PCs gerne vor allem bei jenen Komponenten gespart, die am Datenblatt nichts "hergeben", aber gleichzeitig sehr wichtig sind.
Ich baue seit inzwischen fast 20 Jahren meine PCs immer komplett selber von Grund auf und seither habe ich sie auch immer relativ lange (wobei der letzte mit tatsächlich 10 Jahren (!) wirklich eine Besonderheit war). Ziel war es dabei nie, "billig" zu bauen (auch wenn das definitiv möglich ist), nein, meine PCs sind meistens zusammengerechnet wesentlich teurer, als ein "fertig-PC" (zumindest als ein solcher von Fujtisu oder Aldi), aber ich bekomme für mein Geld die bestmögliche Leistung. Will ich einen "Gaming/Performance-PC" fertig kaufen, der die gleiche Leistung aufweist, dann muss ich nochmal viel tiefer in die Taschen greifen. So würde mein System (soweit es diese Komponenten überhaupt gibt) bei einem Online-Baukasten-Anbieter gut 500 Euro mehr kosten, als im "Einzelkauf". Und ob dann alles wirklich so sauber verbaut wurde, wie ich mir das vorstelle, weiß ich dann erst recht nicht.
Ich möchte hier jetzt eigentlich keine ganz detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellen, weil diese findet man im Internet zu Hauf. Auf Youtube findet man zu jedem einzelnen Schritt gefühlt 1.000 Videos (ich empfehle dazu unter anderem den Kanal "Linus Tech Tips"). Vielmehr möchte ich den groben Weg bis zum fertigen PC und ein paar "Highlights" zusammenfassen.
Wo fängt man an?
Alles beginnt mit der Auswahl der Komponenten - hier hat sich sehr viel getan in den letzten Jahren, denn nur als Beispiel - in meinem aktuellen "10-Jahres-PC" werken 4 Hochleistungs-Festplatten im "RAID"-Verbund, damit sie wie eine einzelne sehr schnelle Platte arbeiten. Diese mussten einzeln verkabelt werden (Dabei musst man darauf achten, dass man genug "SATA"-Anschlüsse dafür hat).
(Diese 4 Platten sind im Computer eine einzige Platte)
Der Vorteil an einem solchen "RAID" Verbund ist, dass in der Regel mindestens 1 Platte ausfallen darf, und trotzdem bleiben die Daten erhalten. So ist von den oben gezeigten 4 Platten tatsächlich inzwischen eine kaputt. Trotzdem funktioniert das Gerät noch.
Inzwischen gibt es aber nicht nur "SSD", sondern auch SSD im Formfaktor "m.2", das heißt, in meinem neuen PC werkelt eine Festplatte, die ein wenig größer als ein USB Stick ist, ohne Kabel direkt auf der Hauptplatine hängt, und dabei eine Leistung aufweist, die meine 4 Parallel-Platten nur verschämt in der Ecke stehen lässt - aber mehr dazu im Laufe des Beitrags.
Ein PC besteht (heutzutage) im Grunde aus überschaubar vielen Komponenten:
Zwingend sind dabei folgende:
So sieht eine SAS-Karte aus (sehr unscheinbar):
Zu beachten die vielen roten Kabel, die zur "Backplate" der Festplatten geht - damit kann man Fesplatten einfach hineinschieben und hinausziehen ohne die Kabel ab- und an zu fummeln:
Damit können vorne die Festplatten auch schnell getauscht und gewartet werden:
Darüber hinaus gibt es gewisse andere Erweiterungskarten wie eine "SAT-Karte", mit der man TV-Programm am PC empfangen kann, oder früher sehr beliebt "modem"-Karten, mit denen man ins Internet eingewählt hat (die "älteren Semester" können vermutlich noch das Düdeldüdeldüdeldu des Modems nachpfeifen)
Übrigens ist eine gute Anlaufstelle für PC-Eigenbauten das Technikform von "PC Games Hardware" unter https://extreme.pcgameshardware.de/ wo auch ich mir regelmäßig inputs für neue PC-Bauten abhole.
Wie baut man ihn dann zusammen?
Wenn man dann alles zusammengestellt hat, bekommt man ein gemütliches 3D-Puzzle nach Hause:
Zuerst sollt man erstmal das Gehäuse auspacken und öffnen:
Grundsätzlich haben gute Gehäuse bereits eine ausreichende Zahl an Gehäuselüftern drinnen, die dafür Sorge tragen, dass kühle Außenluft ins Gehäuse eingeblasen wird und dann die Warme Luft auch wieder rausgesaugt wird. Da ich hier aber ein "ultra silent" System gebaut habe, also ein System, das im Betrieb sogut wie kein Geräusch macht, habe ich die (eigentlich ganz guten) vorgebauten Lüfter ausgebaut:
und stattdessen die extrem leisten "be Quiet Silent Wings 3" eingebaut
Der Vorteil an denen ist neben der bauart bedingten extrem leisen Rotation auch, dass man diese Lüfter "entkoppelt" im Gehäuse einbauen kann. D.h. sie werden nicht fest eingeschraubt (denn durch die Schrauben kann sich die Vibration des Lüfters auf das Gehäuse übertragen, und durch die Vibration entsteht dann ein Geräusch). Stattdessen wird bei den "Silent Wings" der Lüfter mit 4 Gumminoppen befestigt. Der Gummi federt allfällige Vibrationen ab.
Fertig eingebaut sehen sie dann so aus:
Als nächstes habe ich das (optionale) optische BluRay-Laufwerk eingebaut. Normalerweise würde man ja eher keins mehr verbauen, aber wir haben noch recht viele DVDs und BluRays in der Sammlung, die manchmal im PC abgespielt werden. Daher habe ich trotzdem noch eins eingebaut:
Nun ist das Gehäuse soweit "vorbereitet", daher ist der nächste Schritt die Vorbereitung des Motherboards. Grundsätzlich wäre es möglich, das leere Motherboard einfach ins Gehäuse zu schrauben und dann alles hineinzustecken - da dies aber sehr "fummelig" sein kann hat es sich stattdessen bewährt, das Motherboard "draußen" vorzubereiten und (fast) alles bereits eingebaut um dann das "fertige" Motherboard ins Gehäuse zu schrauben.
Daher erstmal das Motherboard auspacken und auf eine weiche antistatische Oberfläche legen, damit die Pins auf der Unterseite nicht beschädigt werden (zB ein Handtuch und eine antistatische Folie darüber)
Das erste und einfachste, was einzubauen ist, ist die Festplatte. Wie bereits im Vorwort erwähnt, sind heutzutage die "klassischen" Festplatten mit beweglichen Magnetscheiben eher nur mehr für die Speicherung großer Datenmengen über längere Zeit im Einsatz. So befinden sich bspw. in meinem privaten Fileserver eine ganze Menge klassischer Festplatten (Siehe Foto weiter oben). In einem "Arbeits- und Gaming-PC" hat eine "HDD" aber heutzutage nichts mehr verloren. Vielmehr verwendet man hier "SSDs", Solid State Drives, die keine beweglichen Teile mehr haben sondern, wie ein USB Stick, nur mehr Speicherchips integriert haben. Der Vorteil von SSDs ist, dass sie um ein vielfaches (!) schneller sind, dabei weitestgehende unempfindlich gegen Stöße, weniger Energie verbrauchen und daher auch weniger Hitze produzieren, etc.
Die ersten SSD haben von außen noch wie "kleine Festplatten" ausgesehen - inzwischen gibt es mit dem Formfaktor m.2 aber bereits SSDs, die so groß sind wie 2 Finger:
Das ist eine "AORUS M.2 2280 PCIe 4.0 x4 NVMe" - auf diesem kleinen Ding haben tatsächlich 2 TB (also ca. 2.000 Gigabyte) Platz und gleichzeitig erreicht die Platte über die top moderne Anschlussplattform "PCIe 4.0" eine Durchsatzrate von 5 Gigabyte pro Sekunde (!). Selbst die schnellsten konventionellen "HDD" schaffen hier maximal 1/8 dieser Geschwindigkeit.
Der Vorteil an den m.2-SSD ist, sie müssen auch nicht mehr "verkabelt", und irgendwo im Gehäuse eingebaut werden, sondern werden direkt in das Motherboard gesteckt:
irgendwie chic, der goldene Riegel auf dem schwarzen Brett
Als Nächstes ist der Prozessor dran. Zum Prozessor selbst gehört immer auch ein Kühler, denn der Prozessor erzeugt enorme Hitze im Betrieb, die abgeführt werden kann. Wie erwähnt gibt es hier große Luft-Turmkühler und alternativ auch Wasserkühlung. Interessanterweise haben Tests (zB von "Linus Tech Tips") ergeben, dass gute große Luft-Türmkühler den einfachen "All-in-One"-Wasserkühlern sogar überlegen sind.
Jedenfalls nicht für ein "gutes" System zu gebrauchen ist der Lüfter, der mit dem Prozessor mitgeliefert wird:
Stattdessen kommt dann so etwas hinein:
Ein "Be Quiet! Dark Rock Pro 4" - gemeinsam mit dem Noctua NH-D15 (der zB im oben gezeigten Fileserver steckt) einer der zwei besten Luftturmkühler am Markt.
Hierfür wird zuerst die Halte-Vorrichtung aufs Motherboard angeschraubt:
Damit ist alles vorbereitet und es geht ans Eingemachte. Der Prozessor darf hinein. Der Prozessor sieht eigentlich recht unscheinbar aus und ist gerade mal so groß, wie eine halbe Visitenkarte:
Bei Prozessoren gibt es übrigens 2 relevante Hersteller: INTEL und AMD. Während über viele Jahrzente INTEL eigentlich immer qualitativ an der Spitze war und AMD eher "budget"-Prozessoren baute, hat AMD mit der "Ryzen"-Plattform einen Coup gelandet, und haben INTEL im großen und ganzen abgehängt. Aus diesem Grund habe ich nach 20 Jahren Intel-Computer nun meinen ersten AMD-Rechner gebaut....
... und mich glatt vertan *g* - ich habe aus versehen einen Ryzen-Prozessor der vorigen Generation gekauft. Denn anders als der geplante Ryzen 5 3600 kam dann irgendwie ein Ryzen 5 2600 in den Warenkorb. Das Problem dabei ist, dass dieser nicht nur etwas langsamer ist (was ich für einige Monate verkraften könnte - mehr dazu gleich), aber es wird auch das Mainboard in einen "eingeschränkten" Modus betrieben, weil der Ryzen 2600 leider die oben erwähnte superschnelle Anbindung "PCIe 4.0" nicht beherrscht.
Also mal kurz geflucht und einen 3600 bestellt.
Besonders ärgerlich, weil der Prozessor ohnehin nur ca 1 Jahr im PC bleiben wird. Denn Ende des Jahres wird die nächste Generation von AMD vorgestellt (Ryzen 5000) und dort wird dann nochmal ein neuer Prozessor gekauft um für die nächsten Jahre gerüstet zu sein.
Von "unten" sieht ein Prozessor übrigens so aus:
dabei ist es ganz interessant, dass die AMD Ryzen CPUs auf der Unterseite "Pins" haben, also kleine Stecker, die in Löcher auf dem Sockel gesteckt werden, während moderne Intel-CPUs unten nur Leitplatten haben, und die "Pins" sitzen direkt im Sockel.
Übrigens laufen in so einem Prozessor heutzutage mehr als nur 1 Rechenkern. Im 3600 sind es bspw. 6 Kerne, die parallel rechnen können. Im geplanten Ryzen 5900 sind es danns sogar 12 Kerne parallel. Dabei ist da noch lange nicht das Limit erreicht, denn einer der aktuell stärksten CPUs von AMD, der AMD RYZEN Threadripper 3990X hat ganze 64 Kerne (!).
Nun zurück zum Einbau. Prozessor in den Sockel legen und die Befestigungsklammer nach unten drücken:
Bevor nun der Turmkühler drauf kommt, der "unten" auch nur eine Metallplatte hat, muss noch sog. "Wärmeleitpaste" auf die CPU gestrichen werden. Sinn davon ist es, quasi eine flexible Schicht zwischen den beiden Metallplatten zu erzeugen, damit kleinste Abweichungen in der Oberfläche überbrückt werden. Dadurch gibt es keine Stelle am Prozessor, die nicht in direktem Kontakt mit dem Lüfter steht und damit hat er die beste Kühlleistung.
Also einen kleinen Streifen drauf:
und mit einem Spachtel (oder kleinen Karton) ganz dünn (!) auf dem Prozessor verteilen.
Das gleiche noch auf der anderen Hälfte:
und dann verstreichen bis überall eine hauchdünne Schicht drauf ist. Es gibt übrigens mehrere Methoden, auch "quick and dirty" wie bspw. einfach einen "klecks" mitten auf die CPU und dann mit dem "Anpressen" des Lüfters verteilen lassen. Das geht, ist aber laut Tests nicht so perfekt wie das verstreichen, wodurch man gleich ein paar Grad gewinnt.
dann den CPU Lüfter draufstecken und festschrauben:
Soweit so gut.
Als letztes wird noch der Arbeitsspeicher installiert. In diesem Fall ein G.Skill Trident Z Neo mit 2x16 GB. Damit sollte erstmal genug arbeitsspeicher da sein, um auch mehrere Tabs im Firefox parallel zu betreiben (Firefox und Chrome sind wahre RAM-Fresser)
RAMs werden bestenfalls im "Dual Channel" betrieben, das heißt es werden zwei Module gleichzeitig vom Prozessor angesteuert. Dafür ist es notwendig, 2 gleiche RAMs einzubauen und auch immer einen Slot dazwischen freizuhalten (sofern man nicht ohnehin 4 RAM-Riegel einbaut):
Nach dem RAM können noch die Lüfter des Turmkühlers eingebaut werden (die ansonsten dem RAM im Weg stehen würden:
sieht soweit gut aus:
außer von der Seite:
Diese abstehenden Kabel mag ich gar nicht, daher nochmal Raus mit den Lüftern und um 90 Grad gedreht wieder rein, damit die Kabel enger anliegen:
passt soweit.
Damit ist das Motherboard fertig und kann in den PC eingebaut werden. Hierzu zuerst auf die vorbereiteten Stellen auflegen:
und dann mit insgesamt 8 Schrauben festmachen:
Sieht schon mal ganz passabel aus:
Nun geht es ans interne Verkabeln und ans "Kabel Management". Intern verkabelt wird zuerst das Gehäuse selbst, denn die Lüfter wollen ans Motherboard angesteckt werden (Dann übernimmt auch das Motherboard die Geschwindigkeitssteuerung). Auch wollen die Schalter und Stecker des Gehäuses verbunden werden. Der "Power-Knopf" findet genauso einen Steckplatz im Motherboard wie die "USB"-Anschlüsse vorne am Gehäuse.
Wichtig (für mich) dabei ist ein halbwegs sauberes "Kabel Management" - das heißt, dass Kabel möglichst nicht "kreuz und quer" laufen sollen, sondern in schönen Strängen:
Nun wird es Zeit im Rahmen des Verkabelns das Netzteil einzubauen.
In diesem Fall ein "Fractal Design Ion+ 760W 80 Plus Platinum". 760W besagt, dass das Netzteil maximal 760 Watt liefern kann - das reicht, um einen modernen Prozessor und auch eine stärkere Grafikkarte zu betreiben.
"Platinum" hingegen besagt, dass es ein Netzteil mit der besten Effizienz-Klasse ist, also dass der Strom der hineinfließt auch möglichst ohne Verluste im PC landet.
Ich möcht es jetzt ganz klar festhalten: Spart nie an einem Netzteil - ein qualitativ hochwertiges Netzteil hat mannigfaltige Vorteile und trägt zur Langlebigkeit des gesamten PCs bei. Hier ist übrigens auch ein Grund warum ich kein Fan von "fertig-PCs" sind, denn gerade das Netzteil ist eine jener Komponenten, die man am "Fact Sheet" nicht sieht und wo PC Firmen sehr gerne sparen und einen "Chinaböller" einbauen.
Ein weiterer Vorteil von modernen guten Netzteilen ist, dass sie überhaupt keine fixen Kabel haben, sondern diese werden modular beigelegt, dass man am Ende nur Kabel hat, die man wirklich braucht:
Also fröhlich alles notwendige anschließen und dann ins Gehäuse einstecken:
Wenn man dann (wie ich) ein Kabel vergessen hat kann man nachträglich noch mit viel gefummel (!) ein zusätzliches Kabel anschließen.
Am Ende sieht das mit "Kabel Management" dann so aus:
und innen:
Damit wären wir eigentlich schon fertig. Denn die Grafikkarte wird einstweilen vom alten Computer übernommen und daher erst eingebaut, wenn dieser in Rente geht.
Daher erstmal wieder alles zusammenbauen:
und da steht er dann:
Nun wird es aber Zeit für einen Testlauf, ob alles anspringt, die Lüfter anlaufen, etc:
Sieht gut aus - sogar etwas "RGB" ist dabei, also Farbwechsel-Lampen - die sind seit ein paar Jahren quasi nicht mehr zu vermeiden und viele gute Komponenten, wie der RAM, haben das automatisch eingebaut.
Anfangs fand ich es etwas affig, aber inzwischen gefällt es mir sogar, solange es dezent ist - evtl. kommt sogar noch ein kleiner Streifen dazu, damit man besser "hinein sieht" durch das getönte Glas.
Was nun noch fehlt ist der "Umbau" der Grafikkarte und der Austausch des Prozessors - das wird in den nächsten Tagen (oder Wochen) passieren. Da das aber im Falle der Grafikkarte nur ein relativ einfaches "einstecken" ist und beim Prozessor schon alles beschrieben wurde, poste ich es jetzt schon
Wer Fragen hat, kann sich natürlich gerne melden - ich würde mich über etwas "Austausch" freuen.
Im besten Fall habe ich beim einen oder anderen dazu beigetragen, dass die "Angst" vor dem Eigenbau abgebaut wird, denn es hat so viele Vorteile gegenüber den Fertig-Geräten!
Und wie ihr hier seht, eigentlich ist es keine Hexerei...
...nur ein weiteres 3D-Puzzle
Wie ich hier schon kurz gepostet habe, es musste nach inzwischen sage und schreibe 10 Jahren (!) ein neuer PC her.
Vorwort
Früher galt für mich immer, alle 3 Jahre muss ein neuer PC her - das war, bis ich angefangen habe, meine PCs selbst zu konfigurieren und zu bauen. PCs kennen die meisten nur fertig von "Fujitsu" und Co (oder gar von Hofer/Aldi). Aber das Problem daran ist, dass man in der Regel nicht genau weiß, welche Komponenten enthalten sind. Denn oft wird nur mit den groben technischen Rahmendaten geworben (Stichwort "Gigahertz, Terabyte, etc."). Aber nicht alle (wichtigen!) Kompontenen lassen sich derart einfach beschreiben. Und daher wird bei den fertig-PCs gerne vor allem bei jenen Komponenten gespart, die am Datenblatt nichts "hergeben", aber gleichzeitig sehr wichtig sind.
Ich baue seit inzwischen fast 20 Jahren meine PCs immer komplett selber von Grund auf und seither habe ich sie auch immer relativ lange (wobei der letzte mit tatsächlich 10 Jahren (!) wirklich eine Besonderheit war). Ziel war es dabei nie, "billig" zu bauen (auch wenn das definitiv möglich ist), nein, meine PCs sind meistens zusammengerechnet wesentlich teurer, als ein "fertig-PC" (zumindest als ein solcher von Fujtisu oder Aldi), aber ich bekomme für mein Geld die bestmögliche Leistung. Will ich einen "Gaming/Performance-PC" fertig kaufen, der die gleiche Leistung aufweist, dann muss ich nochmal viel tiefer in die Taschen greifen. So würde mein System (soweit es diese Komponenten überhaupt gibt) bei einem Online-Baukasten-Anbieter gut 500 Euro mehr kosten, als im "Einzelkauf". Und ob dann alles wirklich so sauber verbaut wurde, wie ich mir das vorstelle, weiß ich dann erst recht nicht.
Ich möchte hier jetzt eigentlich keine ganz detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellen, weil diese findet man im Internet zu Hauf. Auf Youtube findet man zu jedem einzelnen Schritt gefühlt 1.000 Videos (ich empfehle dazu unter anderem den Kanal "Linus Tech Tips"). Vielmehr möchte ich den groben Weg bis zum fertigen PC und ein paar "Highlights" zusammenfassen.
Wo fängt man an?
Alles beginnt mit der Auswahl der Komponenten - hier hat sich sehr viel getan in den letzten Jahren, denn nur als Beispiel - in meinem aktuellen "10-Jahres-PC" werken 4 Hochleistungs-Festplatten im "RAID"-Verbund, damit sie wie eine einzelne sehr schnelle Platte arbeiten. Diese mussten einzeln verkabelt werden (Dabei musst man darauf achten, dass man genug "SATA"-Anschlüsse dafür hat).
(Diese 4 Platten sind im Computer eine einzige Platte)
Der Vorteil an einem solchen "RAID" Verbund ist, dass in der Regel mindestens 1 Platte ausfallen darf, und trotzdem bleiben die Daten erhalten. So ist von den oben gezeigten 4 Platten tatsächlich inzwischen eine kaputt. Trotzdem funktioniert das Gerät noch.
Inzwischen gibt es aber nicht nur "SSD", sondern auch SSD im Formfaktor "m.2", das heißt, in meinem neuen PC werkelt eine Festplatte, die ein wenig größer als ein USB Stick ist, ohne Kabel direkt auf der Hauptplatine hängt, und dabei eine Leistung aufweist, die meine 4 Parallel-Platten nur verschämt in der Ecke stehen lässt - aber mehr dazu im Laufe des Beitrags.
Ein PC besteht (heutzutage) im Grunde aus überschaubar vielen Komponenten:
Zwingend sind dabei folgende:
- Gehäuse/Case
- Das "drumherum" in dem alle anderen Teile Platz finden. Quasi das "Skelett" des PCs
- Netzteil/PSU
- Die Stromversorgung des PCs, die alle Komponenten mit ausreichend Elektrizität versorgt. Übertragen wäre es wohl Herz und Blutkreislauf des PCs
- Motherboard
- Dies ist die "Hauptplatine", auf der alles andere dransteckt - im Übertragenen Sinn ist es Stammhirn und Rückenmark, das einfache Instinkte steuert und die Informationen innerhalb des PCs übermittelt
- Auf dem Motherboard finden sich auch die Anschlüsse an die Peripherie - also darauf befinden sich zB die "USB" Anschlüsse, der Netzwerkanschluss, und einiges mehr.
- Prozessor/CPU
- Dies ist das rechnende "Hirn" des PCs - die wichtigste Komponente, die alle relevanten Berechnungen des PCs durchführt.
- Arbeitsspeicher/RAM
- Dies ist der Platz für kurzfristige Auslagerungsdateien, die der Prozessor für die aktuellen und nächsten Rechenschritte benötigt - übertragen wäre es das "Kurzzeitgedächtnis" des PCs
- Festplatte (SSD/HDD)
- Jener Teil, der die Daten tatsächlich langfristig speichert, anders als der RAM, der bei jedem Neustart geleert wird, bleibt auf der Festplatte alles dauerhaft vorhanden (also das "Langzeitgedächtnis"). Der Unterschied zwischen "HDD" und "SSD" ist dabei, dass bei der "HDD", der klassischen Fesplatte, rotierende Magnetplatten enthalten sind, die von einem darüber schwebenden Magnetkopf ausgelesen werden. Diese mechanische Komponente macht es natürlich langsam und Träge im Vergleich zur "SSD", der "Solid State Drive", wo keine beweglichen Elemente mehr enthalten sind, sondern wie in einem USB Stick nur mehr Speicherchips.
- Grafikkarte/GPU
- Das visuelle Gehirn, also jenes Gerät, welche die Berechnungen des PCs visuell sichtbar macht. Sie ist verantwortlich, dass am Bildschirm auch tatsächlich etwas auftaucht. Dabei gibt es auch im Prozessor integrierte Grafikchips für einfache Systeme. Die Regel ist aber eine eigene Grafikkarte.
- Prozessorkühler
- Jeder Prozessor kommt normalerweise mit einem sog. "boxed" Kühler, also einem Kühler vom Hersteller des Prozessors. Dieser ist natürlich grundsätzlich in Ordnung, aber liefert eben nur "gerade genug" Leistung. Wird ein Prozessor aber zu warm, drosselt er die Leistung. Will man den Prozessor daher ordentlich kühlen oder ihn sogar über der "Normal"-Geschwindigkeit betreiben ("übertakten"), ist ein besserer CPU-Kühler pflicht. Diese gibt es als "Luft-Turmkühler", wie in meinem System, oder sogar als "Wasserkühler", wo anstatt Luft ein Wasserkreislauf kühlt.
- Optisches Laufwerk
- Ein DVD/BluRay-Laufwerk war früher in jedem PC absoluter Standard. In Zeiten von USB Sticks, Cloud und Streaming wird das aber immer weniger relevant. Vielmehr sind in den meisten PCs heute gar keine optischen Laufwerke mehr drinnen
- Soundkarte
- Sogut wie jedes Motherboard hat einen integrierten Soundchip, der die Lautsprecher "bespielt" - diese haben aber fast immer eine mindere Qualität und hat man besonders hochwertige Lautsprecher, kommt man um eine eigene "Soundkarte" nicht drumherum
- Netzwerkkarte
- Auch hier ist es so, dass quasi jedes Motherboard einen Netzwerkanschluss hat. Auch dieser ist aber oft von schlechter Qualität (gerade bei billig-Boards), dann braucht man für eine gute stabile Netzwerkverbindung eine eigene Netzwerkkarte.
So sieht eine SAS-Karte aus (sehr unscheinbar):
Zu beachten die vielen roten Kabel, die zur "Backplate" der Festplatten geht - damit kann man Fesplatten einfach hineinschieben und hinausziehen ohne die Kabel ab- und an zu fummeln:
Damit können vorne die Festplatten auch schnell getauscht und gewartet werden:
Darüber hinaus gibt es gewisse andere Erweiterungskarten wie eine "SAT-Karte", mit der man TV-Programm am PC empfangen kann, oder früher sehr beliebt "modem"-Karten, mit denen man ins Internet eingewählt hat (die "älteren Semester" können vermutlich noch das Düdeldüdeldüdeldu des Modems nachpfeifen)
Übrigens ist eine gute Anlaufstelle für PC-Eigenbauten das Technikform von "PC Games Hardware" unter https://extreme.pcgameshardware.de/ wo auch ich mir regelmäßig inputs für neue PC-Bauten abhole.
Wie baut man ihn dann zusammen?
Wenn man dann alles zusammengestellt hat, bekommt man ein gemütliches 3D-Puzzle nach Hause:
Zuerst sollt man erstmal das Gehäuse auspacken und öffnen:
Grundsätzlich haben gute Gehäuse bereits eine ausreichende Zahl an Gehäuselüftern drinnen, die dafür Sorge tragen, dass kühle Außenluft ins Gehäuse eingeblasen wird und dann die Warme Luft auch wieder rausgesaugt wird. Da ich hier aber ein "ultra silent" System gebaut habe, also ein System, das im Betrieb sogut wie kein Geräusch macht, habe ich die (eigentlich ganz guten) vorgebauten Lüfter ausgebaut:
und stattdessen die extrem leisten "be Quiet Silent Wings 3" eingebaut
Der Vorteil an denen ist neben der bauart bedingten extrem leisen Rotation auch, dass man diese Lüfter "entkoppelt" im Gehäuse einbauen kann. D.h. sie werden nicht fest eingeschraubt (denn durch die Schrauben kann sich die Vibration des Lüfters auf das Gehäuse übertragen, und durch die Vibration entsteht dann ein Geräusch). Stattdessen wird bei den "Silent Wings" der Lüfter mit 4 Gumminoppen befestigt. Der Gummi federt allfällige Vibrationen ab.
Fertig eingebaut sehen sie dann so aus:
Als nächstes habe ich das (optionale) optische BluRay-Laufwerk eingebaut. Normalerweise würde man ja eher keins mehr verbauen, aber wir haben noch recht viele DVDs und BluRays in der Sammlung, die manchmal im PC abgespielt werden. Daher habe ich trotzdem noch eins eingebaut:
Nun ist das Gehäuse soweit "vorbereitet", daher ist der nächste Schritt die Vorbereitung des Motherboards. Grundsätzlich wäre es möglich, das leere Motherboard einfach ins Gehäuse zu schrauben und dann alles hineinzustecken - da dies aber sehr "fummelig" sein kann hat es sich stattdessen bewährt, das Motherboard "draußen" vorzubereiten und (fast) alles bereits eingebaut um dann das "fertige" Motherboard ins Gehäuse zu schrauben.
Daher erstmal das Motherboard auspacken und auf eine weiche antistatische Oberfläche legen, damit die Pins auf der Unterseite nicht beschädigt werden (zB ein Handtuch und eine antistatische Folie darüber)
Das erste und einfachste, was einzubauen ist, ist die Festplatte. Wie bereits im Vorwort erwähnt, sind heutzutage die "klassischen" Festplatten mit beweglichen Magnetscheiben eher nur mehr für die Speicherung großer Datenmengen über längere Zeit im Einsatz. So befinden sich bspw. in meinem privaten Fileserver eine ganze Menge klassischer Festplatten (Siehe Foto weiter oben). In einem "Arbeits- und Gaming-PC" hat eine "HDD" aber heutzutage nichts mehr verloren. Vielmehr verwendet man hier "SSDs", Solid State Drives, die keine beweglichen Teile mehr haben sondern, wie ein USB Stick, nur mehr Speicherchips integriert haben. Der Vorteil von SSDs ist, dass sie um ein vielfaches (!) schneller sind, dabei weitestgehende unempfindlich gegen Stöße, weniger Energie verbrauchen und daher auch weniger Hitze produzieren, etc.
Die ersten SSD haben von außen noch wie "kleine Festplatten" ausgesehen - inzwischen gibt es mit dem Formfaktor m.2 aber bereits SSDs, die so groß sind wie 2 Finger:
Das ist eine "AORUS M.2 2280 PCIe 4.0 x4 NVMe" - auf diesem kleinen Ding haben tatsächlich 2 TB (also ca. 2.000 Gigabyte) Platz und gleichzeitig erreicht die Platte über die top moderne Anschlussplattform "PCIe 4.0" eine Durchsatzrate von 5 Gigabyte pro Sekunde (!). Selbst die schnellsten konventionellen "HDD" schaffen hier maximal 1/8 dieser Geschwindigkeit.
Der Vorteil an den m.2-SSD ist, sie müssen auch nicht mehr "verkabelt", und irgendwo im Gehäuse eingebaut werden, sondern werden direkt in das Motherboard gesteckt:
irgendwie chic, der goldene Riegel auf dem schwarzen Brett
Als Nächstes ist der Prozessor dran. Zum Prozessor selbst gehört immer auch ein Kühler, denn der Prozessor erzeugt enorme Hitze im Betrieb, die abgeführt werden kann. Wie erwähnt gibt es hier große Luft-Turmkühler und alternativ auch Wasserkühlung. Interessanterweise haben Tests (zB von "Linus Tech Tips") ergeben, dass gute große Luft-Türmkühler den einfachen "All-in-One"-Wasserkühlern sogar überlegen sind.
Jedenfalls nicht für ein "gutes" System zu gebrauchen ist der Lüfter, der mit dem Prozessor mitgeliefert wird:
Stattdessen kommt dann so etwas hinein:
Ein "Be Quiet! Dark Rock Pro 4" - gemeinsam mit dem Noctua NH-D15 (der zB im oben gezeigten Fileserver steckt) einer der zwei besten Luftturmkühler am Markt.
Hierfür wird zuerst die Halte-Vorrichtung aufs Motherboard angeschraubt:
Damit ist alles vorbereitet und es geht ans Eingemachte. Der Prozessor darf hinein. Der Prozessor sieht eigentlich recht unscheinbar aus und ist gerade mal so groß, wie eine halbe Visitenkarte:
Bei Prozessoren gibt es übrigens 2 relevante Hersteller: INTEL und AMD. Während über viele Jahrzente INTEL eigentlich immer qualitativ an der Spitze war und AMD eher "budget"-Prozessoren baute, hat AMD mit der "Ryzen"-Plattform einen Coup gelandet, und haben INTEL im großen und ganzen abgehängt. Aus diesem Grund habe ich nach 20 Jahren Intel-Computer nun meinen ersten AMD-Rechner gebaut....
... und mich glatt vertan *g* - ich habe aus versehen einen Ryzen-Prozessor der vorigen Generation gekauft. Denn anders als der geplante Ryzen 5 3600 kam dann irgendwie ein Ryzen 5 2600 in den Warenkorb. Das Problem dabei ist, dass dieser nicht nur etwas langsamer ist (was ich für einige Monate verkraften könnte - mehr dazu gleich), aber es wird auch das Mainboard in einen "eingeschränkten" Modus betrieben, weil der Ryzen 2600 leider die oben erwähnte superschnelle Anbindung "PCIe 4.0" nicht beherrscht.
Also mal kurz geflucht und einen 3600 bestellt.
Besonders ärgerlich, weil der Prozessor ohnehin nur ca 1 Jahr im PC bleiben wird. Denn Ende des Jahres wird die nächste Generation von AMD vorgestellt (Ryzen 5000) und dort wird dann nochmal ein neuer Prozessor gekauft um für die nächsten Jahre gerüstet zu sein.
Von "unten" sieht ein Prozessor übrigens so aus:
dabei ist es ganz interessant, dass die AMD Ryzen CPUs auf der Unterseite "Pins" haben, also kleine Stecker, die in Löcher auf dem Sockel gesteckt werden, während moderne Intel-CPUs unten nur Leitplatten haben, und die "Pins" sitzen direkt im Sockel.
Übrigens laufen in so einem Prozessor heutzutage mehr als nur 1 Rechenkern. Im 3600 sind es bspw. 6 Kerne, die parallel rechnen können. Im geplanten Ryzen 5900 sind es danns sogar 12 Kerne parallel. Dabei ist da noch lange nicht das Limit erreicht, denn einer der aktuell stärksten CPUs von AMD, der AMD RYZEN Threadripper 3990X hat ganze 64 Kerne (!).
Nun zurück zum Einbau. Prozessor in den Sockel legen und die Befestigungsklammer nach unten drücken:
Bevor nun der Turmkühler drauf kommt, der "unten" auch nur eine Metallplatte hat, muss noch sog. "Wärmeleitpaste" auf die CPU gestrichen werden. Sinn davon ist es, quasi eine flexible Schicht zwischen den beiden Metallplatten zu erzeugen, damit kleinste Abweichungen in der Oberfläche überbrückt werden. Dadurch gibt es keine Stelle am Prozessor, die nicht in direktem Kontakt mit dem Lüfter steht und damit hat er die beste Kühlleistung.
Also einen kleinen Streifen drauf:
und mit einem Spachtel (oder kleinen Karton) ganz dünn (!) auf dem Prozessor verteilen.
Das gleiche noch auf der anderen Hälfte:
und dann verstreichen bis überall eine hauchdünne Schicht drauf ist. Es gibt übrigens mehrere Methoden, auch "quick and dirty" wie bspw. einfach einen "klecks" mitten auf die CPU und dann mit dem "Anpressen" des Lüfters verteilen lassen. Das geht, ist aber laut Tests nicht so perfekt wie das verstreichen, wodurch man gleich ein paar Grad gewinnt.
dann den CPU Lüfter draufstecken und festschrauben:
Soweit so gut.
Als letztes wird noch der Arbeitsspeicher installiert. In diesem Fall ein G.Skill Trident Z Neo mit 2x16 GB. Damit sollte erstmal genug arbeitsspeicher da sein, um auch mehrere Tabs im Firefox parallel zu betreiben (Firefox und Chrome sind wahre RAM-Fresser)
RAMs werden bestenfalls im "Dual Channel" betrieben, das heißt es werden zwei Module gleichzeitig vom Prozessor angesteuert. Dafür ist es notwendig, 2 gleiche RAMs einzubauen und auch immer einen Slot dazwischen freizuhalten (sofern man nicht ohnehin 4 RAM-Riegel einbaut):
Nach dem RAM können noch die Lüfter des Turmkühlers eingebaut werden (die ansonsten dem RAM im Weg stehen würden:
sieht soweit gut aus:
außer von der Seite:
Diese abstehenden Kabel mag ich gar nicht, daher nochmal Raus mit den Lüftern und um 90 Grad gedreht wieder rein, damit die Kabel enger anliegen:
passt soweit.
Damit ist das Motherboard fertig und kann in den PC eingebaut werden. Hierzu zuerst auf die vorbereiteten Stellen auflegen:
und dann mit insgesamt 8 Schrauben festmachen:
Sieht schon mal ganz passabel aus:
Nun geht es ans interne Verkabeln und ans "Kabel Management". Intern verkabelt wird zuerst das Gehäuse selbst, denn die Lüfter wollen ans Motherboard angesteckt werden (Dann übernimmt auch das Motherboard die Geschwindigkeitssteuerung). Auch wollen die Schalter und Stecker des Gehäuses verbunden werden. Der "Power-Knopf" findet genauso einen Steckplatz im Motherboard wie die "USB"-Anschlüsse vorne am Gehäuse.
Wichtig (für mich) dabei ist ein halbwegs sauberes "Kabel Management" - das heißt, dass Kabel möglichst nicht "kreuz und quer" laufen sollen, sondern in schönen Strängen:
Nun wird es Zeit im Rahmen des Verkabelns das Netzteil einzubauen.
In diesem Fall ein "Fractal Design Ion+ 760W 80 Plus Platinum". 760W besagt, dass das Netzteil maximal 760 Watt liefern kann - das reicht, um einen modernen Prozessor und auch eine stärkere Grafikkarte zu betreiben.
"Platinum" hingegen besagt, dass es ein Netzteil mit der besten Effizienz-Klasse ist, also dass der Strom der hineinfließt auch möglichst ohne Verluste im PC landet.
Ich möcht es jetzt ganz klar festhalten: Spart nie an einem Netzteil - ein qualitativ hochwertiges Netzteil hat mannigfaltige Vorteile und trägt zur Langlebigkeit des gesamten PCs bei. Hier ist übrigens auch ein Grund warum ich kein Fan von "fertig-PCs" sind, denn gerade das Netzteil ist eine jener Komponenten, die man am "Fact Sheet" nicht sieht und wo PC Firmen sehr gerne sparen und einen "Chinaböller" einbauen.
Ein weiterer Vorteil von modernen guten Netzteilen ist, dass sie überhaupt keine fixen Kabel haben, sondern diese werden modular beigelegt, dass man am Ende nur Kabel hat, die man wirklich braucht:
Also fröhlich alles notwendige anschließen und dann ins Gehäuse einstecken:
Wenn man dann (wie ich) ein Kabel vergessen hat kann man nachträglich noch mit viel gefummel (!) ein zusätzliches Kabel anschließen.
Am Ende sieht das mit "Kabel Management" dann so aus:
und innen:
Damit wären wir eigentlich schon fertig. Denn die Grafikkarte wird einstweilen vom alten Computer übernommen und daher erst eingebaut, wenn dieser in Rente geht.
Daher erstmal wieder alles zusammenbauen:
und da steht er dann:
Nun wird es aber Zeit für einen Testlauf, ob alles anspringt, die Lüfter anlaufen, etc:
Sieht gut aus - sogar etwas "RGB" ist dabei, also Farbwechsel-Lampen - die sind seit ein paar Jahren quasi nicht mehr zu vermeiden und viele gute Komponenten, wie der RAM, haben das automatisch eingebaut.
Anfangs fand ich es etwas affig, aber inzwischen gefällt es mir sogar, solange es dezent ist - evtl. kommt sogar noch ein kleiner Streifen dazu, damit man besser "hinein sieht" durch das getönte Glas.
Was nun noch fehlt ist der "Umbau" der Grafikkarte und der Austausch des Prozessors - das wird in den nächsten Tagen (oder Wochen) passieren. Da das aber im Falle der Grafikkarte nur ein relativ einfaches "einstecken" ist und beim Prozessor schon alles beschrieben wurde, poste ich es jetzt schon
Wer Fragen hat, kann sich natürlich gerne melden - ich würde mich über etwas "Austausch" freuen.
Im besten Fall habe ich beim einen oder anderen dazu beigetragen, dass die "Angst" vor dem Eigenbau abgebaut wird, denn es hat so viele Vorteile gegenüber den Fertig-Geräten!
Und wie ihr hier seht, eigentlich ist es keine Hexerei...
...nur ein weiteres 3D-Puzzle