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600 Gramm Rinderbraten - Q1200 - Anfänger

ChrisMcFly

Militanter Veganer
Hallo zusammen,

gestern habe ich das erste Mal das indirekte Grillen ausprobiert und mir hierfür ein kleines Stück Schmorrbraten organisiert.
Es ging mir hierbei nicht darum, ein tolles Gericht zu zaubern, sondern galt als Generalprobe für den kommenden Sonntag, an dem ich mich an PP probieren möchte.

Folgende Utensilien habe ich genutzt:
- Q1200 auf Flasche
- Koncis (mittel)
- Bratenrost Weber (klein)
- Injektionsspritze
- Smokerbox (mehr schlecht als recht)

24 Stunden vorher habe ich einen günstigen Rub auf den eingesenften Braten aufgetragen und eng in Alufolie gewickelt. Das hat schon mal ohne Probleme funktioniert.

Im nächsten Schritt habe ich mich ein paar Stunden vor dem Grillen an einer Injektion probiert. Hierfür habe ich mich an das Rezept für PP von Chris Lilly gehalten. Beim spritzen habe ich dann zum ersten Mal gemerkt, dass eine Generalprobe durchaus sinnvoll ist. Bei den ersten Versuchen ging einiges daneben, allerdings bekam ich etwas Übung und die letzten Injektionen sahen schon recht annehmbar aus.

Nach ordentlichem Vorheizen habe ich das Fleisch von allen Seiten scharf angegrillt (das werde ich beim PP natürlich nicht machen). Anschließend habe ich den Braten bei einer Temperatur zwischen 140 und 150 Grad in die mittlere Schwedenschale auf das kleine Weber-Rost gelegt. Gefüllt habe ich die Schale mit Apfelsaft und Wasser.
Hierbei stellte ich dann fest, dass die Smokerschale keinen Platz mehr hat, sobald die Schwedenschale auf dem Grill ist. Neben der Erkenntnis, dass mein Grill wohl gaaaanz leicht schief steht, was dafür sorgt, dass sich die Flüssigkeit in der Koncis auf einer Seite sammelt, war es wichtig zu wissen, dass ich mir alternative Gedanken zum smoken machen muss.

Nach ewigem Garraum-Temperatur hin und her habe ich eine konstante Temperatur von 150 Grad auf niedrigster Stufe halten können. 40 Grad weniger sollte ich locker durch einen Abstandshalter hinbekommen. Allerdings war die Info schon mal Gold wert, welche Temperatur bei geschlossenem Deckel gehalten werden kann.

Nach ungefähr 1,5 Stunden voller Nachschütten von Flüssigkeit, tausenden Schritten zwischen Couch und Grill und zahlreichen Erkenntnissen, wie etwas funktioniert oder auch nicht funktioniert war es soweit: Mein Thermometer piepste genau bei 70 Grad. Ich nahm das Fleisch vom Grill und wickelte es in Alufolie. Hab gehört, dass eine gewisse Ruhezeit bei Rind wohl angebracht ist, außerdem konnte ich hierdurch zwischen Grillen und Essen noch aufräumen.

Weitere 20 Minuten später schnitt ich das Fleisch an und war zufrieden und unzufrieden zugleich. Ich hätte damit gerechnet, dass das Fleisch innen etwas rosaner ist, es war schon ziemlich durch, trotz KT von 70 °.
Der Geschmackstest war im ersten Moment allerdings eine absolute Enttäuschung. die ungefähr 1 cm dicke Scheibe war unglaublich zäh, was aber (glaube ich) weniger am Grillen und mehr an der Fleischauswahl oder -qualität lag. Durch Zufall schnitt ich eine Hauchdünne Scheibe, die Aufschnitt glich. Das war wiederum ein absoluter Traum. Zart und geschmacklich Top.

Abschließend kann ich sagen, dass ich froh bin, eine Generalprobe durchgeführt zu haben. Ich weiß, worauf ich achten muss und welche Probleme ich bis Sonntag noch lösen muss.
Nur erste Erfahrungen mit dem Phänomen "Plateau-Phase" konnte ich durch die niedrige KT noch nicht machen. Es bleibt also weiterhin spannend!

Bilder folgen...

LGC
 
Hallo,
ja, man lernt nie aus!
Welches Stück vom Rind hast Du auf dem Grill gehabt und wie lange?
Wenn es wirklich ein Schmorstück war, wirst Du es in verhältnismäßig kurzer Zeit auf dem Grill nicht zart bekommen.
 
KT 70° bei Rind ist komplett durch. Medium-rare (richtig rosa und der saftigste Zustand) ist bei 54°-56°. Medium dann bei 60°-62° ... bei medium-rare schreien immer viele (vor allem die Damen) "iiiihhhh ... das ist ja noch blutig..." - ist aber nur Fleischsaft, der bei Rind natürlich rot ist. Bei Schwein rosa und bei Geflügel (fast) klar ...

Ach ja - das mit dem ruhen ist auch so ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Dabei gart das Fleisch aber kräftig nach und die KT steigt und nähert sich immer mehr der Temp. am Fleisch außen an, wird also noch mehr "durch". Andererseits ist der Verlust an Saft beim direkten anschneiden nur marginal ...

Tipp: schau mal online (youtube) nach den Mythen von Meathead Goldwyn - oder kauf dier sein Buch "Die Wissenschaft des Grillens" ... da wird mit vielen Falschinformationen vom hörensagen aufgeräunt.
 
600 Gramm und Braten? Das ist doch wenn überhaupt Antipasti oder eine Steakportionsgröße, aber doch kein Braten. Wie hat das Teilchen denn bitte gute 2 Stunden bei 150 Grad durchstehen sollen, ohne am Ende wie Tutanchamuns Bruder auszusehen?
 
das kann ja lustig werden :-) bin auch Anfänger und wühle mich gerade durch eure tollen Berichte. Freue mich aber trotzdem auf die ersten Erfahrungen. Cheers
 
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