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Bunkaboocho Klingenausbruch ausgebessert

bierwurst-Franken

Grillkaiser
5+ Jahre im GSV
Wie viele andere hier, habe auch ich mir vor geraumer Zeit ein Bunkaboocho bei Tosa-Hocho bestellt.

Seinerzeit fragte mich Herr Okamura nach meiner Bestellung, ob ich auch eine B-Qualität für sehr schmales Geld nehmen würde. Die Spitze sei nicht sauber verschweißt gewesen, wurde aber verschliffen. Sportlich nahm ich den Deal an, da ich mir im Zweifel mittels einer mittlerweile breiten Auswahl an Schleifsteinen zu helfen weiß...

Nach ca. 10 Monaten Nutzung dann das:
145050d1294492074-blitztest-mit-blitz.jpg

Da am Vorabend eine Party in der Casa de´l bierwurst-franken wütete, lies sich leider nicht rekonstruieren, wie es zu dem Ausbruch kam.

Jedoch vermute ich, dass es an der unvollkommenen Verschweißung lag.

Also wurde die Wate (Schneidfase) erst einmal komplett entfernt (120er Fächerschleifer bei 7000 upm mit kurzen Einsatz- und langen Abkühlzeiten).
Danach wurde mit einem 240er Apex Abrichtstein und dem 1000/3000 Cerax eine neue Wate angeschliffen.
Davon gibt es keine Bilder.

Als nächstes musste die Geometrie des Messers an die 3-4 mm geringere Höhe angepasst werden.
Dafür kam der Aka zum Einsatz. Dies ist ein recht grober japanischer Naturstein. Einen synthetischen Stein wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht nehmen, da sonst sehr tiefe Riefen im Stahl entstanden wären, die ich auf feineren Steinen in äußerst mühevollen Einzelsitzungen hätte entfernen müssen.
01 Aka.jpg


Nach 6 Stunden Schleifarbeit auf dem Aka sah das Messerchen so aus:
02 Anschliff verfeinert.jpg


Um ein schönes Schliffbild zu erreichen, nutzte ich als nächst höheren Stein den Ao:
03 Aoto.jpg

Dieser ist sehr weich gebunden und erzeugt in kürzester Zeit einen sehr breiigen Schleifschlamm - also ideal um größere Flächen zu verfeinern...
04 cremig geschliffen.jpg

Die Schneidenflanken sehen nun schon ziemlich "cremig" aus.

Da mir in der europäischen Körnung 2500-4000 immer noch ein Naturstein fehlt, musste als nächstes der 3000er Cerax ran (ein synthetischer Stein mit brutal gutem Abtrag):
05 3000 Cerax.jpg

Mit diesem Stein hätte ich die Flanken nahezu spiegelnd schleifen können, allerdings bekommt man die Fingernägel nach einigen Stunden Schleifzeit auf diesem Stein kaum mehr sauber. Zusätzlich ist nun Frühling - da grille ich lieber oder fahre Moped...
06 Bunkabochoo nahezu gebrauchsfertig.jpg

07 Finish immernoch cremig.jpg


Für die finale Schärfe ging es dann noch eine Runde über den von Mr. Pink zu recht häufig empfohlenen Sho-Honyama:
08 Zum Abschluss über den Sho.jpg


Nun zum Test der Schneidfähigkeiten:

Nageltest:
09 Nageltest.jpg

Sorry für das unscharfe Bild - mit Selbstauslöser ging es leider nicht besser...

Haartest:
10 Haartest.jpg


Also gut, das Messerchen schneidet wieder und der Ausbruch ist spurenfrei entfernt. Nun darf das Teil wieder an den Messermagneten:
11 zurück ans Brett.jpg


Wie man hier schön sieht, entfernt sich langsam aber sich die Zunderschicht auf einer Seite des Messers. Geht es euren Bunkas auch so, oder hab ich eine Post-Blütenfest-Produktion erwischt?

01 Aka.jpg


02 Anschliff verfeinert.jpg


03 Aoto.jpg


04 cremig geschliffen.jpg


05 3000 Cerax.jpg


06 Bunkabochoo nahezu gebrauchsfertig.jpg


07 Finish immernoch cremig.jpg


08 Zum Abschluss über den Sho.jpg


09 Nageltest.jpg


10 Haartest.jpg


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Bei mir blättert der Zunder nicht ab.

:denken: ... wie mach ich nur den Haaartest.


:grin:

Das Messer ist bei mir Everybodys Darling und wird auch von vielen verschiedenen Nutzern abgewaschen - evtl. ist das die Erklärung...

Der Haartest kann wie auf dem Bild dargestellt durchgeführt werden.

Das Messer mit dem Eigengewicht am Nacken oder Hinterkopf nach unten gleiten lassen. Wenn es scharf ist, bleibt es in den Haaren hängen.
 
Hallo Andi,
auch wenn's noch net so glänzt wie gewünscht, ist es eine beeindruckende Arbeit!
Und sechs Stunden Schleifen spart auch die Übungen bei Mr. Miyagi... :lol:

Viele Grüße
Matthias
 
Das Messer mit dem Eigengewicht am Nacken oder Hinterkopf nach unten gleiten lassen. Wenn es scharf ist, bleibt es in den Haaren hängen.
Ich denke das is Joachims Problem ;)

Saubere Arbeit und prima dokumentiert :thumb1:

Edit sagt ich sollte aktualisieren bevor ich antwort ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Haartest kann wie auf dem Bild dargestellt durchgeführt werden.

Das Messer mit dem Eigengewicht am Nacken oder Hinterkopf nach unten gleiten lassen. Wenn es scharf ist, bleibt es in den Haaren hängen.

Das soll bei Cruiser funktionieren? :grin:

:bbq4you_drinks:
 
Hallo,

sauber gemacht. Ich bin beeindruckt, du schleifst mit Natursteinen.

Viele Grüße,
Gerhard
 
Enthaupten2.jpg



Bitte das Messer mit der Klinge nach oben einspannen um die Schneidkantenstabilität zu testen!

Das wird zum Messertesten mit ähnlichen in angepasstem Maßstab tatsächlich gemacht.

Zu Ausbesserungsversuch: Messerkörper mit Flex schleifen - auhwehauweh.

Du hast deine Messer aber nicht lieb oder?

Es kommt trotz "langsamer" Drehzahl von 7000 min-1 zu Überhitzung. Da kannst kühlen was du willst. Sobald du bei ca. 200 °C bist, kommst du in den Anlassbereich und zu Härteverlust.

Das gilt für harte Messer ab ca. 57 HRC - keine Ahnung was diese Toso-Dinger haben, aber der blaue Papierstahl ist ein super Stahl, den man leicht auf 60 HRC raufbringt.

Max Drehzahl mit Spühlkühlung am Bandschleifer ist ca. 300 min-1 bei gehärteten Klingen und der hat ein 2 Meter langes Band.

Ein einfacher Test um die Schneidkantenstabilität und Härte zu testen ist der "Flextest" von Roman Landes. Hat nixi mit der Flex zu tun. Brauchst nur einen Nagel, infos im G..gle. Schau mal an der Spitze was du zusammenbringst.

Sg
RR
 
Enthaupten2.jpg



Bitte das Messer mit der Klinge nach oben einspannen um die Schneidkantenstabilität zu testen!

Das wird zum Messertesten mit ähnlichen in angepasstem Maßstab tatsächlich gemacht.

Zu Ausbesserungsversuch: Messerkörper mit Flex schleifen - auhwehauweh.

Du hast deine Messer aber nicht lieb oder?

Es kommt trotz "langsamer" Drehzahl von 7000 min-1 zu Überhitzung. Da kannst kühlen was du willst. Sobald du bei ca. 200 °C bist, kommst du in den Anlassbereich und zu Härteverlust.

Das gilt für harte Messer ab ca. 57 HRC - keine Ahnung was diese Toso-Dinger haben, aber der blaue Papierstahl ist ein super Stahl, den man leicht auf 60 HRC raufbringt.

Max Drehzahl mit Spühlkühlung am Bandschleifer ist ca. 300 min-1 bei gehärteten Klingen und der hat ein 2 Meter langes Band.

Ein einfacher Test um die Schneidkantenstabilität und Härte zu testen ist der "Flextest" von Roman Landes. Hat nixi mit der Flex zu tun. Brauchst nur einen Nagel, infos im G..gle. Schau mal an der Spitze was du zusammenbringst.

Sg
RR

Danke Dir für den Input. Den ersten Schliff habe ich noch bei -10° Außentemperatur gemacht. Das Messer wurde währenddessen nur handwarm (ich weiß natürlich, dass punktuell höhere Temperaturen zu Tragen kommen, aber anders ging es leider nicht.


Interessanter Beitrag mit tollem Ergebnis. Allerdings 6 Stunden schleifen, das wäre nichts für mich.

6 Stunden war die reine Schleifzeit auf dem Aka. Gesamt waren es eher 9 Stunden.

Aber hey - man lernt bei solchen Aktionen enorm viel über die Schleifwirkung der einzelnen Steine - dies soll auch dieser Thread ausdrücken.
 
Es kommt trotz "langsamer" Drehzahl von 7000 min-1 zu Überhitzung. Da kannst kühlen was du willst. Sobald du bei ca. 200 °C bist, kommst du in den Anlassbereich und zu Härteverlust.

Das gilt für harte Messer ab ca. 57 HRC - keine Ahnung was diese Toso-Dinger haben, aber der blaue Papierstahl ist ein super Stahl, den man leicht auf 60 HRC raufbringt.

Max Drehzahl mit Spühlkühlung am Bandschleifer ist ca. 300 min-1 bei gehärteten Klingen und der hat ein 2 Meter langes Band.

Das wäre auch meine Nörgelei gewesen.
Trotzdem eine sehr schöne Arbeit und schön dokumentiert. Ich hoff einfach mal, dass Du am Stein genug abgenommen hast, um das enthärtete Material zu entfernen. *Daumen drückt*
 
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