Wer mich kennt weiß das ich der uneingeschränkte Herrscher in der Familie bin. Was ich sage wird gemacht, ohne Wenn und Aber. Ich habe noch eine Erziehung genossen bei der nicht lange gefackelt wurde und so geb ich das an meine Kinder auch weiter. Nur so funktioniert ein harmonisches Familienleben.
Als noch alle vier Kinder im Haus waren und ich mal sagte dass ich Lust auf eine schöne Lammkeule hätte da hörte ich von alles Seiten "Lamm? Bäh, wie kann man sowas essen. - Na, des mog i ned - Das kannst allein essen" u.s.w. Und da ich, wie oben beschrieben, der Herr des Machtwortes war sagte ich dann laut und bestimmt:
"Dann hoid ned".
Schließlich bestimme immer noch ich hier. Nun hat sich im Lauf der Jahre die Hütte etwas gelehrt und mit mir zusammen bewohnt nur noch unser Jüngster und meine zu mir aufblickende Ehefrau unser bescheidenes Heim. Am Samstag kam meine Frau vom Einkaufen und zog eine Lammkeule aus dem Einkaufskorb. "Das wolltest Du doch schon lange mal machen, oder?" Ja, dachte ich. Sie möchte mit solchen Gesten meine Gunst erhalten. Ich machte Ihr also die Freude und nahm das Kleinod an mich mit dem Gedanken das es am Sonntag Lammkeule vom Grillspieß geben sollte.
Sonntag Früh nahm ich die Keule und wollte grad mit dem Entbeinmesser den Knochen entfernen da hörte ich meine Holde sagen
"Geh mir aus dem Weg. Ich bin grad am Backen".
Wie kann Sie mich nur jetzt stören dachte ich? Ich ging sofort mit meiner Keule und den übrigen Dingen raus zu meinem Grillplatz. So, jetzt schämt sie sich bestimmt. Aber ich bleibe hart und bleibe draussen. Der Knochen ist schnell entfernt. In einer Schüssel mische ich
-Zwiebel, Paprika, Ingwer, Knoblauch, Oregano, Thymian, Rosmarin, Salz, Öl und scharfen Senf zu einer Marinade. Da kommt die Keule rein und wird schön durch die Masse gezogen bis sie innen und aussen komplett mariniert ist. Dann noch in einen Beutel und Vakuumiert. Dann schnitt ich Suppengemüse und machte noch einen Saucenansatz aus karamellisierten Zucker, Tomatenmark und Rotwein. Ganz wie Onkel Schuhbeck das tut. Meine Gattin kam kurz raus und sagte
"Da Bua is erst in der Früh heimgekommen. Wir essen erst Abends"
.
Ha, dachte ich. Ja wo samma denn? So ned Freinderl. Doch plötzlich merkte ich ein Völlegefühl im Magen. Das würde sich bis Mittag nicht verflüchtigen. Ich sprach ein Machtwort " Gegessen wird um halbesieben und Du machst Kartoffelknödel.
Pünktlich um 15:30 Uhr bereitete ich also meinen Grillplatz vor.
Die wichtigsten Zutaten:
iPad und Lautsprecher
Glühwein
Aschenbecher
Lammkeule
Bräter mit Gemüse
Spieß
Die beiden äusseren Brenner auf Mittelstellung und die beiden inneren Brenner zu beginn ebenfalls. Die brauch ich nur um das Gemüse anzurösten. Der Glühwein gehört eigentlich nicht aufs Bild aber jetzt steht er nun mal da.
16:00 Uhr
Als das Gemüse schön angebräunt war schaltete ich die beiden mittleren Brenner aus und drehte die beiden äusseren Brenner ganz klein. Ca. 140 Grad sollten reichen das Fleisch langsam in die richtige Richtung zu bringen. Schließlich wird um 18:30 Uhr gegessen.
17:00 Uhr
Meine Frau kommt raus zu mir um dem Meister ehrfürchtig bei seinem Werk zuzusehen. Schließlich will Sie ja was lernen. Da hab ich natürlich Verständnis. So nebenbei sagt sie
" Da Bua is wach. Der muss um Hiobe sieben scho weg. Können wir schon um 18:00 Uhr essen?"
Jetzt geht mir aber die Hutschnur hoch. Sie geht wieder rein. Sie flüchtet bestimmt vor meiner Reaktion. Voller Zorn schau ich aufs Thermometer, dreh die Brenner etwas höher und schalte den Backburner dazu. Der Glühwein hat meinen Magen so angeregt das ich es vorziehe eine halbe Stunde eher zu Tisch zu bitten. So nahm ich den Bräter vom Grill um die Sauce abzugießen und abzuschmecken.
17:20 Uhr
Die Kerntemperatur kommt Richtung 60Grad. 65 Grad hab ich mal als "genau richtig" angenommen. Ich warte noch ein paar Umdrehungen und so ca. 17:40 Uhr ist auch diese Grenze erreicht. Ich schalte den Grill ab. Die Sauce ist inzwischen fertig. Nachwürzen musste ich nichts mehr. Für mich schmeckte sie super.
17:40 Uhr
Da mich der Hunger schon arg plagte, schließlich ging es ja auf die von mir geforderten 18:00 Uhr hin schnitt ich das Fleisch gleich auf. Es lief zwar sofort etwas viel Saft aus aber der Gargrad war doch sehr gut getroffen. Ich bin eigentlich mehr der Typ der länger bei weniger Temperatur grillt aber ich war zufrieden. Die Niedertemperaturmethode hat einen entscheidenden Vorteil. Man kann wesentlich mehr Bier trinken als Quick and Dirty. Deshalb machen das die Meisterköche so. Jetzt kommt das Fleisch zusammen mit den Karotten, der Sauce in den Bräter und ich trage das Ganze in die Küche.
17:55 Uhr
Das Fleisch und die Sauce waren ein Gedicht. Die Keule war sehr zart so das sie fast auf der Zunge zerging. Wie anfangs erwähnt hab ich schon lange auf Lamm verzichtet. Zusammen mit den Kartoffelknödel und den Karotten ein wahres Fest. Somit war ich etwas milde gestimmt als mein Sohn nur zwei Knödel mit Sauce gegessen hat und seine Freundin, weil Vegetarierin, nur zugesehen hat. Normalerweise hab ich ja keinerlei Erbarmen. Denn, Ihr denkt es Euch bestimmt schon, solange er seine Beine unter meinem Tisch hat wird getan was ich will.
Da bin ich Eisenhart.
Heute, Montag gibt es Spanferkel. Es kommt die ganze Familie mit Partnern und Enkelkinder. Zusammen sind wir 13 Leute. Die haben schon angerufen das ich das Spanferkel machen soll wie früher. Also nicht vom Grill.
....aber das wollte ich ja eh so machen.
Gruß: Dingo und frohe Ostern.
Als noch alle vier Kinder im Haus waren und ich mal sagte dass ich Lust auf eine schöne Lammkeule hätte da hörte ich von alles Seiten "Lamm? Bäh, wie kann man sowas essen. - Na, des mog i ned - Das kannst allein essen" u.s.w. Und da ich, wie oben beschrieben, der Herr des Machtwortes war sagte ich dann laut und bestimmt:
"Dann hoid ned".
Schließlich bestimme immer noch ich hier. Nun hat sich im Lauf der Jahre die Hütte etwas gelehrt und mit mir zusammen bewohnt nur noch unser Jüngster und meine zu mir aufblickende Ehefrau unser bescheidenes Heim. Am Samstag kam meine Frau vom Einkaufen und zog eine Lammkeule aus dem Einkaufskorb. "Das wolltest Du doch schon lange mal machen, oder?" Ja, dachte ich. Sie möchte mit solchen Gesten meine Gunst erhalten. Ich machte Ihr also die Freude und nahm das Kleinod an mich mit dem Gedanken das es am Sonntag Lammkeule vom Grillspieß geben sollte.
Sonntag Früh nahm ich die Keule und wollte grad mit dem Entbeinmesser den Knochen entfernen da hörte ich meine Holde sagen
"Geh mir aus dem Weg. Ich bin grad am Backen".
Wie kann Sie mich nur jetzt stören dachte ich? Ich ging sofort mit meiner Keule und den übrigen Dingen raus zu meinem Grillplatz. So, jetzt schämt sie sich bestimmt. Aber ich bleibe hart und bleibe draussen. Der Knochen ist schnell entfernt. In einer Schüssel mische ich
-Zwiebel, Paprika, Ingwer, Knoblauch, Oregano, Thymian, Rosmarin, Salz, Öl und scharfen Senf zu einer Marinade. Da kommt die Keule rein und wird schön durch die Masse gezogen bis sie innen und aussen komplett mariniert ist. Dann noch in einen Beutel und Vakuumiert. Dann schnitt ich Suppengemüse und machte noch einen Saucenansatz aus karamellisierten Zucker, Tomatenmark und Rotwein. Ganz wie Onkel Schuhbeck das tut. Meine Gattin kam kurz raus und sagte
"Da Bua is erst in der Früh heimgekommen. Wir essen erst Abends"
.
Ha, dachte ich. Ja wo samma denn? So ned Freinderl. Doch plötzlich merkte ich ein Völlegefühl im Magen. Das würde sich bis Mittag nicht verflüchtigen. Ich sprach ein Machtwort " Gegessen wird um halbesieben und Du machst Kartoffelknödel.
Pünktlich um 15:30 Uhr bereitete ich also meinen Grillplatz vor.
Die wichtigsten Zutaten:
iPad und Lautsprecher
Glühwein
Aschenbecher
Lammkeule
Bräter mit Gemüse
Spieß
Die beiden äusseren Brenner auf Mittelstellung und die beiden inneren Brenner zu beginn ebenfalls. Die brauch ich nur um das Gemüse anzurösten. Der Glühwein gehört eigentlich nicht aufs Bild aber jetzt steht er nun mal da.
16:00 Uhr
Als das Gemüse schön angebräunt war schaltete ich die beiden mittleren Brenner aus und drehte die beiden äusseren Brenner ganz klein. Ca. 140 Grad sollten reichen das Fleisch langsam in die richtige Richtung zu bringen. Schließlich wird um 18:30 Uhr gegessen.
17:00 Uhr
Meine Frau kommt raus zu mir um dem Meister ehrfürchtig bei seinem Werk zuzusehen. Schließlich will Sie ja was lernen. Da hab ich natürlich Verständnis. So nebenbei sagt sie
" Da Bua is wach. Der muss um Hiobe sieben scho weg. Können wir schon um 18:00 Uhr essen?"
Jetzt geht mir aber die Hutschnur hoch. Sie geht wieder rein. Sie flüchtet bestimmt vor meiner Reaktion. Voller Zorn schau ich aufs Thermometer, dreh die Brenner etwas höher und schalte den Backburner dazu. Der Glühwein hat meinen Magen so angeregt das ich es vorziehe eine halbe Stunde eher zu Tisch zu bitten. So nahm ich den Bräter vom Grill um die Sauce abzugießen und abzuschmecken.
17:20 Uhr
Die Kerntemperatur kommt Richtung 60Grad. 65 Grad hab ich mal als "genau richtig" angenommen. Ich warte noch ein paar Umdrehungen und so ca. 17:40 Uhr ist auch diese Grenze erreicht. Ich schalte den Grill ab. Die Sauce ist inzwischen fertig. Nachwürzen musste ich nichts mehr. Für mich schmeckte sie super.
17:40 Uhr
Da mich der Hunger schon arg plagte, schließlich ging es ja auf die von mir geforderten 18:00 Uhr hin schnitt ich das Fleisch gleich auf. Es lief zwar sofort etwas viel Saft aus aber der Gargrad war doch sehr gut getroffen. Ich bin eigentlich mehr der Typ der länger bei weniger Temperatur grillt aber ich war zufrieden. Die Niedertemperaturmethode hat einen entscheidenden Vorteil. Man kann wesentlich mehr Bier trinken als Quick and Dirty. Deshalb machen das die Meisterköche so. Jetzt kommt das Fleisch zusammen mit den Karotten, der Sauce in den Bräter und ich trage das Ganze in die Küche.
17:55 Uhr
Das Fleisch und die Sauce waren ein Gedicht. Die Keule war sehr zart so das sie fast auf der Zunge zerging. Wie anfangs erwähnt hab ich schon lange auf Lamm verzichtet. Zusammen mit den Kartoffelknödel und den Karotten ein wahres Fest. Somit war ich etwas milde gestimmt als mein Sohn nur zwei Knödel mit Sauce gegessen hat und seine Freundin, weil Vegetarierin, nur zugesehen hat. Normalerweise hab ich ja keinerlei Erbarmen. Denn, Ihr denkt es Euch bestimmt schon, solange er seine Beine unter meinem Tisch hat wird getan was ich will.
Da bin ich Eisenhart.
Heute, Montag gibt es Spanferkel. Es kommt die ganze Familie mit Partnern und Enkelkinder. Zusammen sind wir 13 Leute. Die haben schon angerufen das ich das Spanferkel machen soll wie früher. Also nicht vom Grill.
....aber das wollte ich ja eh so machen.
Gruß: Dingo und frohe Ostern.