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Die Krux mit dem Ochs´ ...

Lupoone

Schlachthofbesitzer
5+ Jahre im GSV
Hallo,

vielleicht wurde es schon durchgekaut - im wahrsten Sinne des Wortes - vielleicht auch nicht; ich möchte trotzdem hier im Forum mal etwas zum Thema Rindfleisch fragen.

Ich bin nun wahrlich nicht der Steakprofi - weder im Können noch mit Hintergrundwissen; trotzdem taste ich mich langsam voran. Bis dato wurde alles Mögliche und Unmögliche direkt und indirekt gegrillt, gegart, verbrannt und verkohlt. Nur Rindfleischsteaks kamen eher selten bis gar nicht zur Beköstigung auf den Grill. Da ich vor Jahren mal zwei teure Steaks gnadenlos versaut habe, hatte ich bis dato immer Heidenrespekt vor Rindfleischsteaks.

Letzte Woche hab ich aber ein Steak vom Roastbeef gekauft und mir gedacht: "Da muss doch was dran sein, dass alle so von Rindersteak schwärmen - das musst du doch auch hinkriegen" Also vorgestern den Gasi voll Pulle hochgeheizt. Steak leicht gesalzen, nach 30min leicht geölt und 4x90 auf den Grill. Danach indirekt auf 57°C hochgezogen und ruhen gelassen. Und....es war das Beste an Steak was ich jemals gegessen haben.... Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass ich noch nicht soviel Rindersteak gegessen habe. Das musste unbedingt wiederholt werden. Also den Mülleimer durchforstet nach der Verpackung (ich weiss ist eklig) und draufgeschaut: Roastbeef vom Jungbullen

So und nun kommt, der Moment, wo die Kuh Elsa Wasser lässt. Ich versuche mich gerade zu belesen und finde im Internet einige Beiträge welche erklären, dass Jungbullenfleisch das Minderwertigste ist, was man zu kaufen bekommt....gleich nach Hamster oder so....
Jetzt bin ich aber nun doch etwas durcheinander; mein Steak schmeckte richtig gut - vielleicht stimmt ja mit meinem Geschmack was nicht? Wie schmeckt ein Steak von hochwertigen Rindern - nochmal besser? Ich weiss es nicht...

Deshalb ein paar Fragen an Euch:
Ist Jungbulle wirklich so minderwertig?
Lohnt es sich wirklich irisches Weiderind welches mit Single-Malt- Wiskey grossgezogen wurde, zu kaufen?
Gibt es überhaupt eine "Qualitäts-Rangliste" von Rindfleisch bzw. Rindern bzw. Herkunft bzw. ....?

Ich bedanke mich für Eure Mühe und sorry wenn die Fragen arg "deppernd" sind
lupoone
 
Freu Dich erst mal dass die Basis der Steakherstellung vorhanden ist.
Aus meiner Sicht ist die feine Fett Maserung bei Steaks sehr wichtig.
Z. B so
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Es gibt verschiedene Klassifikationen
https://www.albersfood.de/angebot/rindfleisch/us-beef-aus-nebraska-greater-omaha-packers-gop/
Wagyu Rinder haben eine andere Klassifikation.
 

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Ist Jungbulle wirklich so minderwertig?
Lohnt es sich wirklich irisches Weiderind...

Ich hatte auch schon diverse Steaks vom Jungbullen und die waren auch gut!
Es lohnt sich allerdings wirklich auch mal andere Fleischsorten zu probieren. Bei mir ganz oben steht derzeit Black Angus aber das ist echt Geschmackssache und du wirst dazu die unterschiedlichsten Meinungen erhalten. Probier es einfach aus wenn du die Möglichkeit hast...
 
Hallo,

natürlich kann auch ein Jungbullensteak gut sein, Fleisch ist ein Naturprodukt und fällt halt auch mal unterschiedlich aus. Grundsätzlich hatte ich aber überwiegend Nieten beim Jungbullenfleisch und bin somit sehr vorsichtig beim Einkauf. Erst letztens hatte ich wieder ein toll fettgemasertes Entrecote beim Metzger entdeckt und gekauft, es sah wirklich top aus. Nach dem Grillen stellt es sich als Schuhsohle heraus, also auch die schönste Maserung kann täuschen. Wie Pater schon schrieb, probiere verschieden Sachen aus, ich habe gute Erfahrungen mit den Irischen Steaks gemacht z.B. aus der Metro, unbedingt auch mal den örtlichen Metzger fragen ob er z.B. Dry Aged hat.

Gruß Funky
 
Servus,
so Pauschal würde ich das nicht unterschreiben, dass Jungbullenfleisch schlecht ist. Es kommt auf viele Dinge an: Rasse, Mast, Mastdauer, Futter, Alter, Schlachtung, Reifung...... Mit Sicherheit fließen hier noch mehr Dinge mit ein.
Der Schlechte ruf des Jungbullenfleisch kommt daher das sich die Jungbullen schneller und effizienter Mästen lassen. Sprich sie setzen ihr Futter besser in mageres Fleisch um, was aber auch wieder von der Rasse abhängt. Für die breite Masse an Fleisch wird nun mal geschaut wie lange nimmt ein Tier an Muskelmasse zu im Verhältnis zum Futter- und Platzeinsatz. Sprich ist das am schnellsten erreichbareGewicht erreicht wird geschlachtet. Eben ein Massenprodukt. Wird ein Jungbulle langsam gefüttert und hat vielleicht Auflauf oder weitere Dinge die, die Qualitiät verbessern, kann auch Jungbullenfleisch gut sein.
 
Jungbulle ist halt das Rindfleisch, dass sich am günstigsten produzieren lässt. Das heisst noch nicht, dass das deswegen per se schlecht sein muss. Ich hatte auch schon durchaus sehr gute Steaks vom Jungbullen und sehr schön marmorierte Färsensteaks die dann aber leider nur gut aussahen und nicht besonders gut schmeckten. Im Zweifel versuche ich trotzdem immer Färse mit ordentlicher Marmorierung zu bekommen. Noch besser ist natürlich ein schöner Ochse oder ne alte Milchkuh, aber das kann ich hier im Land der Bratwurst vergessen zu bekommen.
 
....gleich nach Hamster oder so....

Ich schmeiß mich weg :rotfll:
Aber... wer sagt dass Hamsterfleisch minderwertig ist? :D


Lohnt es sich wirklich irisches Weiderind welches mit Single-Malt- Wiskey grossgezogen wurde, zu kaufen?
Gibt es überhaupt eine "Qualitäts-Rangliste" von Rindfleisch bzw. Rindern bzw. Herkunft bzw. ....?

Zunächst mal, Single Malt selber trinken ;)

Wichtig ist, selbst auszuprobieren. Auf Irish Beef schwören viele, andere wiederum auf argentinisches Rindfleisch und wieder andere, wozu ich mich auch zähle, auf US Beef. Keiner liegt falsch, keiner hat recht.

Wichtig ist, seinen persönlichen Geschmack auszuloten und dann eine gute Quelle zu finden. Und wenn es dann deutscher Jungbulle sein soll, dann ist das völlig okay. Spart auch ne Menge Geld. :D
 
Servus,
so Pauschal würde ich das nicht unterschreiben, dass Jungbullenfleisch schlecht ist. Es kommt auf viele Dinge an: Rasse, Mast, Mastdauer, Futter, Alter, Schlachtung, Reifung...... Mit Sicherheit fließen hier noch mehr Dinge mit ein.
Eben das lässt sich leider nie pauschal sagen welches Fleisch nun Top ist und welches schlecht.
Wir können Tiere von der selben Rasse schlachten unter den selben Bedingungen, und trotzdem unterschiedliche Qualitätsstufen am Ende bei rausbekommen.

Was aber wirklich am aller wichtigsten ist, ist nunmal die Zubereitung. Machst nen Fehler ist das beste Fleisch dahin und das kann sehr schnell passieren.
Ich hab auch schon so manches steak mal verhauen. Zu lange auf den Grill, es nicht ruhen lassen etc..


Der Schlechte ruf des Jungbullenfleisch kommt daher das sich die Jungbullen schneller und effizienter Mästen lassen. Sprich sie setzen ihr Futter besser in mageres Fleisch um, was aber auch wieder von der Rasse abhängt. Für die breite Masse an Fleisch wird nun mal geschaut wie lange nimmt ein Tier an Muskelmasse zu im Verhältnis zum Futter- und Platzeinsatz. Sprich ist das am schnellsten erreichbareGewicht erreicht wird geschlachtet. Eben ein Massenprodukt. Wird ein Jungbulle langsam gefüttert und hat vielleicht Auflauf oder weitere Dinge die, die Qualitiät verbessern, kann auch Jungbullenfleisch gut sein.

Die Ironie ist ja das lebendgereiftes Fleisch von der OmaKuh ja so dolle sein soll,
aber Kalbfleisch z.b. im Gegenzug durch sein geringes Alter so geschätzt wird.

Das Argentinische Rindfleisch wird ja von vielen so hoch gelobt, obwohl
wenn man es genau nimmt ist genau jenes das Massenprodukt schlechthin.
Bei mir kommts z.b. nicht auf den Teller.

Dann hast wieder Rinderrassen wie Limousin und Charolais,
die einfach extrem schnell Masse aufbauen. Deren Fleisch gilt trotzdem
als sehr zart und lecker was ich auch bestätigen kann.
 
Hallo und....

erstmal riesen Dank an alle, die hier versucht haben mir zu helfen. Es war sehr interessant zu lesen und ich bin froh, nun scheinbar doch nicht meinen Geschmack und Sensorik eingebüsst zu haben. Es kristallisiert sich wirklich so heraus, dass es keinen Status Quo gibt und das Ganze von ziemlich vielen Faktoren abhängig ist.
Getreu dem Motto meines Vorgesetzten: "Also wenn Du mich fragst, wie du das am Besten machst....also so wirklich richtig...dann....machst du es am Besten wie du denkst"

Allerdings haben mir Eure Antworten auch gezeigt, dass ich mich wohl noch mehr mit dem Thema Fleisch/Sorten/Rassen/Herkunft/Haltung beschäftigen muss.
Tja vorbei die Zeiten, als man in Bier getränkte Schweinefetzen flach auf den Grill warf - ein 33er Helles Flockenwirbel hinterher schüttete und sich für den tollen Grillgeruch bewundern lassen durfte.
Aber wie sagt man so schön - Essen ist die Erotik des Alters. Und das hat auch was....

Auf jeden Fall habe ich heute noch mal ein Roastbeef derselben Abfüllung gekauft und versuche mal am WE ob ich das Grillerlebnis wiederholen kann. Wenn das alles passt, dann wage ich mich mal an argentisches Rind; das ist ab nächste Woche in der Metro im Angebot. Bin gespannt wie Bolle, wie das wird.

Also - danke noch mal an alle für Eure Mühe, Tipps und Info
 
Ich persönlich finde das Fleisch älterer Rinder besser. Alleine die schöne dunkel rote Farbe. Hat meiner Meinung nach mehr Geschmack.
Und selbst wenn es nicht so arg gemasert ist mit Fett, hat es immer super lecker und zart geschmeckt. Es muss also auch nicht unbedingt US Beef sein um guten Geschmack auf den Teller zu bekommen ;-)
 
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