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[DO-WE] Das Lobminger, unser Brot.

DarkRoast

Simplicissimus On_Hiatus
10+ Jahre im GSV
Spät kommt Ihr – Doch Ihr kommt! Der weite Weg,
Graf Isolan, entschuldigt Euer Säumen.




Ich backe ja ein Gutteil meiner Brote im Dopf, da würde es gut passen unser Lieblingsbrot das "Lobminger" einmal im Rahmen dieses Themen-Wochenendes hier im Detail vorzustellen. Das fertige Brot habe ich ja schon öfter im "Unser täglich Brot..."-Thread gezeigt. Allerdings noch nie dessen Entstehung im Detail.

Da ich aber einen Teil der letzten Woche und das Wochenende außer Haus war, konnte ich erst heute Abend mit den Vorbereitungen beginnen. Bis zum fertigen Brot wird es aber noch zwei Tage dauern und ich werde mit eurer Erlaubnis den Werdegang schrittweise hier - quasi in Echtzeit - dokumentieren. Und weil das Themen-WE in einer Minute endet, muß ich mich also beeilen! :D

Das Lobminger ist ein saftiges, wohlschmeckendes Schwarzbrot - eine Eigenkreation von mir - das im Wesentlichen aus Waldstaudenroggen und Emmer, Roggenmehl, sowie Wasser und Salz gemacht wird. Der besondere Geschmack ergibt sich aus dem relativ hohen Anteil frisch gemahlener Urgetreide.

Der erste Schritt ist immer das Anfüttern des Sauerteiges, hier mein zuverlässiger Roggensauer, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Angefüttert wird er mit gemahlenem Roggen und lauwarmem Wasser im Verhältnis 1:1. (Das Bier daneben ist nur das amuse-gueule für den Bäcker!)
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Er hat mich - im Hinblick auf das Backergebnis - noch nie im Stich gelasssen.

Ab und zu versuche ich die ohnehin schon hohe TA von ca. 180 noch ein bißchen weiter in die Höhe zu treiben. Dann gebe ich zusätzlich noch ein paar Gramm Flohsamenschalen dazu.

So schaut's dann aus, wenn es fertig ist:
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Rezept

Roggensauer Stufe 1 / Grundsauer
  • 10g Anstellgut
  • 80g Waldstaudenroggen, gemahlen
  • 60g Wasser
Roggensauer Stufe 2 / Vollsauer:
  • 150g reifer Grundsauer
  • 160g Waldstaudenroggen, gemahlen (alternativ Roggenvollkornmehl)
  • 200g Wasser (ca. 35°C)
Weizensauer Stufe 1
  • 10g Anstellgut vom Roggensauer (!)
  • 70g Wasser
  • 70g Weizenvollkornmehl
Weizensauer Stufe 2
  • 80g Weizensauer Stufe 1
  • 70g Weizenmehl 700
Quellstück
  • 300g Emmer, gemahlen (alternativ Einkorn, Khorasan/Pharaonenkorn/Kamut, Dinkel(alte Sorte))
  • 380g Wasser lauwarm
  • 22g Salz
Brotaroma
  • 30g Restbrot, getrocknet, gemahlen
  • 70g Wasser, warm
Hauptteig
  • 510g reifer Roggensauer
  • 220g reifer Weizensauer
  • 702g Quellstück
  • 100g eingeweichtes Brotaroma
  • 300g Roggenmehl Type 960
  • >50g Wasser
optional
  • 10g Flohsamen, gemahlen
 

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Danke, ich habe den Artikel heute morgen um 4 Uhr gelesen.. und habe die Kurve nicht bekommen das zu googeln:-)
 
Ein kleiner Exkurs zum Thema Sauerteige: Meine Sauerteige kommen nicht in den Kühlschrank (außer wenn ich auf Reisen bin), sondern leben auf der Fensterbank. Geruch, Geschmack und Triebkraft danken es mir.

Der Roggensauer den ich gestern - so gegen Mitternacht - gefüttert habe, sieht heute früh so aus (und er duftet nach Apfel und Pfirsich und macht ordentliche Bläschen):
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Jetzt ist er reif für den nächsten Schritt...
 

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Ich hab schon mal Platz genommen ;)
 
In das Lobminger kommen zwei Sauerteige, ein Roggensauer und ein Weizensauer, beide zweistufig geführt.

Heute früh ging es dann weiter mit der ersten Stufe vom Roggensauer:

80g gemahlener Roggen...
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werden mit 60g Wasser und 10g vom oben gezeigten Sauerteig (der heißt dann hier "Anstellgut" - oder kurz "ASG")...
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gut vermischt...
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und das Ganze darf dann zugedeckt auf der Fensterbank für 12-24h Platz nehmen.
 

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Gestern Abend habe ich dann auch die erste Stufe vom Weizensauer angesetzt: 70g Wasser, 70g Weizenvollkornmehl und 10g ASG vom Roggensauer(!). Heute früh ist er schon ziemlich lebendig...
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Da kommen jetzt noch 70g Weizenmehl dazu...
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Die erste Stufe vom Roggensauer ist mittlerweile auch schön reif, da kommen jetzt noch einmal 160g gemahlener Waldstaudenroggen und 200g Wasser dazu. Dann dürfen beide Sauerteige zugedeckt ins Backrohr bei eingeschalteter Lampe (ca. 30°C) oder in die Gärbox...
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Während die beiden Sauerteige gären, wird noch ein Quellstück aus 380g lauwarmem Wasser, 300g gemahlenem Emmer und 22g Salz angerührt...
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sowie ein Aromastück aus 30g getrocknetem und gemahlenem Altbrot und 70g Wasser angestellt und mindestens 1h quellen gelassen...
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Nach ein paar Stunden sind dann auch die beiden Sauerteige reif für die weitere Verarbeitung. Hier der Weizensauer...
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und der Roggensauer...
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Der Teig selbst ist dann sehr einfach: Die beiden Sauerteige, das Quellstück und das Aromastück werden mit 300g Roggenmehl
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entweder von Hand oder in der Küchenmaschine gut vermischt und allenfalls noch ein bißchen Wasser schluckweise zugegeben (heute durfte das wieder einmal die Assistentin machen und es kamen noch ca. 50ml Wasser dazu). Kneten ist bei diesem Teig nicht notwendig!

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P.S.: Ich entschuldige mich für die schlecht fokussierten Fotos, irgendwie greift der Autofokus vom Handy heute öfter mal daneben. Ich wollte euch die Fotos dennoch nicht vorenthalten...
 

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Der Teig darf jetzt - mit einem feuchten Tuch zugedeckt - auf der Fensterbank anspringen, danach wird er kalt gestellt...
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Heute früh ging's dann weiter...

Der Teig war über nacht draußen (bei etwas unter 5°C) und ist noch ein bißchen gegangen...
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Ich habe dann die Laibe geformt und im Backrohr bei ca. 30°C noch ein bißchen zur (Stück-)gare gestellt. Derweilen durfte sich der Gasi warmlaufen.
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Nach dem Einschießen (in die ca. 250°C heißen Döpfe) waren 30' Geduld angesagt. In dieser Zeit darf der Eigenschwaden wirken, man sollte sich also die Neugierde verkneifen und nicht zu früh öffnen. Sonst ist der Schwaden futsch...
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Nach etwa 30' das erste Mal nachgesehen, läuft ... und gar nicht schlecht! :sun:
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Nach dem Auskühlen kommt das Brot in den Tiefkühler. Anschnittbilder gibt's voraussichtlich erst nächste Woche...

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Danke für's Zusehen und Daumendrücken! Ich glaube es hat geholfen... :-)

Herzlichst
Walter
 

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Jetzt noch den Duft!

Gruß
Peter
 
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