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Ein neues chinesisches Kochmesser

carbo

Pontifex Maximus Culter
10+ Jahre im GSV
Obwohl ich eigentlich kein ausgesprochender Liebhaber dieser chinesischen Riesenmesser bin, wollte ich ergründen, was es mit dem chinesischen Allrounder auf sich hat, der von vielen so hoch gelobt wird, obwohl er sich von westlichen Messer und auch der japanischen Messertradition so grundlegend unterscheidet. Als Vorteil wird angegeben, dass man das Schnittgut bequem aufnehmen kann und dass so ein Messer durch das Gewicht ein ganz anderes Schnittgefühl hat.

Dazu ging ich in einige Asialäden um mir die Teile anzuschauen. Die Messer der Marke Kiwi haben mit nicht gereizt. Dann gab es immer wieder welche mit Edelstahlgriff, die mir allerdings sehr dick vorkamen. Dann gab es die Vietnammesser, die auch authentic Blades anbietet, welche sehr dünn sind, aber grob gefinisht. Der Griff war nicht so übel, wie sonst von Authentic Blades gewohnt. Ein heller roher Holzgriff aus einem eher weichen aber feinfaserigen Holz. Gar nicht übel. Allerdings sehen die Klingen alle verschieden aus. Einige haben den Schwung der Schneide Richtung Spitze andere Richtung Schneide, wenige haben den Bauch mittig. Außerdem kannte ich die authetic blades Klingen schon.

Als nächstes gab es große Messer mit ca. 20 cm Klinge, sehr schön dünn (über 1mm unter 2mm). Stahl unbekannt - weder eindeutig als rostfrei noch als rostend zu erkennen. Griff aus geriffeltem hellen, naturbelassenen Holz, Erl eingeschlagen, Blechzwinge. Die Klingen waren geschützt mit einer grünen Pappscheide. Kosten ca.25 €. Vielleicht kennt sie jemand. Chinesisch ist leider nicht so meine Stärke.
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Genommen habe ich dann schließlich eines aus Taiwan in einer schönen roten Pappschachtel. Es machte einen gut (in Relation zu den anderen, die ich in der Hand hatte) verarbeiteten ersten Eindruck. Ich habe mir mehrere Exemplare dieses Messers angesehen. Sie waren alle recht ähnlich. Kleine Unterschiede. Das eine hier einen kleinen Schleiffehler, das andere dort. Jedenfalls war eines nicht eindeutig besser als das andere, sodass man jedes hätte nehmen können. Der geriffelte Griff war aus einem braunen lackierten Holz mit einer Zwinge aus Edelstahlblech. Von allen lag es mir am besten in der Hand, auch dank der zwar nicht abgerundeten aber abgefasten Kanten, die den Pinchgrip erstaunlich bequem machten. Eigentlich hatte ich vor den eingeschlagenen Griff abzunehmen. Aber da es wirklich sehr anständig in der Hand lag und nicht wackelte, war das nicht nötig. Außerdem empfand ich den Griff nicht als hässlich. Da man das Messer eigentlich nur im Pinchgrip greift, ist der kurze Griff kein Nachteil. Der Verkäufer behauptete, dass es sich um rostenden Carbonstahl handelt, was sich aber als falsch herausgestellt hat. Kurzum ich habe das Teil für 16€ erstanden.

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Erste Daten:
Gewicht: 376g,
Klingenlänge = 20,7 cm
Grifflänge = 10,3 cm
Klingenhöhe am Griff = 9,9 cm
Klingenhöhe nach 5cm = 10,05 cm
Klingenhöhe Mitte = 9,9 cm
Klingenhöhe Spitze = 8,5 cm
Klingendicke Rücken:
Kehl : 3,5mm,
Mitte: 2,2mm,
Spitze: 1,82 mm

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Der Anschliff war als Hohlschliff ausgeführt, der rechts stärker ausgeprägt war als links. Beim späteren Schleifen hat sich herausgestellt, dass der Schliff nicht gleichmäßig, also nicht mit dem Schleifautomaten, sondern von Hand ausgeführt war. Dadurch ergaben sich ganz leicht tiefere Stellen, die mir später das Leben schwergemacht haben. Der Bereich, in dem der rauhe Hohlschliff angebracht war, wurde noch gestrahlt, sodass eine Streifenoptik entstand und gleichzeitig die Unregelmäßigkeiten des Schliffs darunter verschwinden.
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Typisch Hohlschliff nimmt die Stärke der Klinge, da sie tangential an der Schleifscheibe anliegt, nur wenig zu. Nach meinem Empfinden war die Wate in einem flacheren Winkel als üblich angeschliffen worden. Die Schärfe aus der Schachtel war nicht berauschend, aber mit 2 Strichen übern Wetzstahl rasierte das Messer. Die Schärfeannahme ist also sehr gut. Merkwürdigerweise ist die Angel 1,5mm dicker als das Blatt, was darauf hindeuten könnte, dass die Klinge geschmiedet wurde. Denn dass das Blatt 1,5mm runtergeschliffen wurde, halte ich wegen des Aufwands nicht für wahrscheinlich. Ne andere Möglichkeit wäre noch, dass eine Dickere Angel angeschweißt wurde. Letztendlich weiß ich es nicht. Die Firma konnte ich über internet nicht ermitteln.
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Erste Schnittests ergaben eine mittlere Schneidfähigkeit. Horizontal eine Zwiebel einschneiden ging - aber nicht leicht. Vor allem bremste der gestrahlte Bereich der Klingenflanken den Schnitt stark ab.

Geometriedaten, Dicke hinter der Wate:
1mm Abstand: Kehl 0,35mm - Mitte: 0,32 mm - 1cm vor Spitze 0,30mm
1cm Abstand: Kehl 0,75 mm - Mitte: 0,7 mm - 1cm vor Spitze 0,5 mm
2cm Abstand: Kehl 1,14 mm - Mitte: 1,10 mm - 1cm vor Spitze 1,02 mm

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Schon beim Kauf war aber klar, dass die Geometrie nur der Ausgangspunkt für eigene Veränderungen sein sollte. Als erstes sollte der Hohlschliff verschwinden und gleichzeitig sollte der Übergang in den geraden Bereich etwas nach hinten versetzt werden. Wegen der Breite des Hohlschliffs war das aber schwerer als gedacht d.h. an der Schneide wurde schnell gut Material abgenommen - ebenso an der Shinogilinie. Trotzdem war der Hohlschliff noch zu sehen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen zuerst an der Shinogilinie mehr Material abzunehmen. Das hatte zur Folge, dass das Messer an der Schneide überaus dünn wurde und die Dicke auch nicht schnell zunimmt. Das ist normalerweise erwünscht. Allerdings habe ich es nach meinem empfinden etwas übertrieben. Nachdem dann der Flachschliff hergestellt war, habe ich mit einem Tormek-klon zwei Hohlkehlen rein geschliffen, die dazu da sind die Reibung zu reduzieren und eine bessere Schnittgutfreisetzung zu erreichen. Die untere Hohlkehle ist hart am Limit. Die obere Hohlkehle wäre wohl noch tiefer möglich gewesen. Man muss aber bedenken, dass der Aufwand mit der Tiefe überproportional zunimmt. Zudem lag der Fokus der Kehle auf der Reduzierung der Reibung und nicht auf der Optimierung der Schnittgutablösung.
Vergleich vorher/nachher Kehl
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Nach dem Einschleifen der Kehlen, ging es an das Finsish am Bandschleifer, das eine schöne glatte reibungsoptimierte Oberfläche hinterlassen sollte. Die Kanten zwischen Hohlkehle und Klingenflanken wurden dadurch automatisch abgerundet und verschliffen. Trotz des abgefasten Kehls habe ich mich dazu entschlossen Rücken Kehl und Stirnseite weiter zu verrunden und zu glätten. Außerdem habe ich einen kleinen Radius an der Spitze und am Kehl angebracht, weil ich mich dort meistens ungewollt piekse. Der Stahl ließ sich sehr leicht schleifen.
Vergleich vorher/nachher "Spitze"
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Geometriedaten überarbeitet: Gewicht 348g
1mm Abstand: Kehl 0,07 mm - Mitte: 0,12 mm - 1cm vor Spitze 0,05mm
1cm Abstand: Kehl 0,57 mm - Mitte: 0,57 mm - 1cm vor Spitze 0,4 mm
2cm Abstand: Kehl 0,9 mm - Mitte:0,98m - 1cm vor Spitze 0,7 mm
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Wohl wegen der großen Klingenhöhe und dem vorher existierenden Anschliff ist es mein dünnstes Messer geworden. Wenn ich mir nicht einige Dellen und Ausbrüche zuziehe, muss das Messer für Jahre nicht mehr auf den Stein. Wetzen reicht. Erwartungsgemäß schneidet das Messer superleicht. Das große Gewicht ist aber schon ungewohnt.
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Oh Mann. Es steht doch groß Taiwan drauf auf der Schachtel mit einem Umriss der Insel Taiwan. Also ist es nicht "wahrscheinlich" sondern mit 100%iger Sicherheit eine Produktion aus der Republik China, nicht zu verwechseln mit der Volksrepublik China. Und die Verarbeitung ist keineswegs "billig", sondern sogar vergleichsweise anständig. Dass man keine Vergleiche mit japanischen Dreilagenstählen machen sollte zum 10-fachen Preis, ist ja klar. So sieht ein chinesischer Cleaver aus, der wahrscheinlich genauso auch in Taiwan auf dem Markt ist. Also nach meinem dafürhalten, wesentlich authentischer ist, als irgendein "chinesisches" Kochmesser aus Solingen oder Japan.
 
Beitrag habe ich gelöscht. Führte zu einem Missverständnis.
 
Markus sei mir nicht bös, aber wenn jemand sagt "Du hast dir Mühe gegeben", dann ist das kein Lob. Das sagt man einem kleinen Kind, wenn es ein Krakelbild gemalt hat und wenn es nix geworden ist, dann lobt man es für die Mühe, die es sich gemacht hat. Da bin ich dann doch etwas zu alt, um diese unterschwellige Botschaft zu ignorieren. Meinst du ernsthaft ich poste das hier, damit mich jemand für die Mühe lobt?
 
So war es nicht gemeint von mir. Sorry :(!

Ich fand es halt interessant, dass du bei einem 16 Euro Messer so einen Aufwand betreibst.
 
Hi Carbo,

Wusste doch, dass da noch was kommen wird :-)

Sieht gut aus mit den Hohlkehlen, und die Messwerte lesen sich ja schon beängstigend!
Mit meinem Wüsthof Messer bin ich auch immernoch super zufrieden. Hatte letztens wieder paar Möhren zu schneiden, da hatte ich erst das Wasserkraft Santoku genommen, welches ja auch recht dünn ist, aber damit kommt irgendwie keine richtige Schneidfreude auf. Habe dann auf das Kochmesser gewechselt, und das war fantastisch. Die Scheiben fielen alle so von der Klinge, es war überhaupt keine Kraft erforderlich, sondern es lief einfach so....

Also großen Respekt vor der Arbeit, aber ich denke, du wirst viel Spaß damit haben, sobald du dich ein wenig an das Gewicht gewöhnt hast.....
 
@Markus: Es ging ja um ein Experiment und Experimente können auch schiefgehen. Außerdem sagte ich ja schon, dass das Messer auch im Ausgangszustand nicht schlecht ist. Preise sind gerade bei Messern ein äußerst unzuverlässiger Maßstab der Messerqualität. z.B. dass die Edelstahlblechzwinge seitlich abgeflacht ist, damit der Pinchgrip bequemer wird ist so ein Detail an dem man erkennt, dass sich der Hersteller was gedacht hat.
@Einencool: Die Messwerte sind auch für mich beängstigend. Ganz so dünn war das auch nicht beabsichtigt. (Ein Wunder, dass ich es geschafft habe die Spitze zu erhalten. Am Ende habe ich dann beide Enden trotzdem leicht abgerundet, wegen der Verletzungsgefahr und damit sich die Spitze nicht im Brett verhakt. Die Spitze war so dünn, dass das mit zwei Zügen mit der Nagelfeile erledigt war.) Das kam so, weil ich den Hohlschliff ganz rausschleifen wollte. Bei einem Flachschliff, wie bei deinem, hat man das Problem nicht. Das wäre mir wesentlich lieber gewesen. Andererseits könnte dadurch die zweite Hohlkehle noch tiefer sein. Ab einer bestimmten Breite dauert das aber immer länger, also letztendlich wäre da ein Flachschliff auch nicht limitierend.

Es schneidet schon super. Vor allem Zwiebel, Horizontalschnitte flutschen nur so und bei den senkrechten Schnitten arbeitet das Gewicht gut mit. Dank des Schwungs geht auch das Wiegen kleiner Dinge recht gut. Es ist ein anderes Schneidegefühl. Für mich sind die Hohlkehlen eher ein Mittel die Reibung zu reduzieren. Mittlerweile bin ich am überlegen eine Klingengeometrie zu probieren mit einem nicht so hohen Messer z. b. 5cm. Mit einem starken balligen Schliff über die Klingenflanke und zwar so, dass die größte Klingendicke in der Mitte existiert und sich gegen den Rücken wieder reduziert und zusätzlich in der Mitte eine breite Hohlkehle. Das ergibt dann nur noch zwei Gleitpunkte. Dalman und Korat sind so ähnlich.
 
Ich bin gespannt, auf das, was da noch kommen wird :-)
Heute noch mal kurz ne Zwiebel für meine Lasagne zerteilt, da musste dann auch mal wieder mein Kotetsu Bunka ran, Aber wenn ich deine Werte da oben lese, dürfte es selbst das Bunka dagegen schwer haben, das Teil gleitet auch nur so durch die Zwiebeln durch, dass einem immer der Gedanke kommt, hoffentlich ist der Finger nicht im Weg :-)

So eine Änderung mit der Hohlkehle könnte meinem Wakui Nakiri ganz gut stehen, denn das bremst recht stark bei Möhren und Zwiebeln, und könnte dadurch um einiges besser werden....
 
Na ja. Das Wakui Nakiri ist kein günstiges Messer. Das muss man sich auch trauen, da noch dran rumzuschleifen. Deshalb mag ich eigentlich günstige Messer. Weil wenn man es ruiniert, hat man wenigsten nicht so viel Geld verblasen. Das Bremsen könnte an der Schmiedeoberfläche liegen. Aber ich würde dir zustimmen, dass eine gerade Hohlkehle bei relativ geraden Schneiden am einfachsten ist. Eine gebogene Hohlkehle ist schwieriger auszuführen.

Und wie gesagt, unter 0,1 mm ist eigentlich zu empfindlich. Leicht darüber ist gut genug. Dein Kotetsu dürfte ja nicht soweit davon entfernt sein und der Stahl ist natürlich wesentlich besser.
 
Das Wakui ist ohne Schmiedehaut, das ist mit Edelstahlflanken und Shirogami Kern, aus der damaligen Aktion von "Sauberschnitt" :-)
Das werde ich aber auch nicht bearbeiten. Das möchte ich so behalten, wie es ist, auch wenn es etwas weniger benutzt wird, als es sollte *g*
Habe heute noch mein Kamo-To 135mm Santoku genutzt, das war auch mal wieder eine Freude.... Wundere und freue mich jedes Mal, wie Kamo das immer so hinbekommen hat :-)

Aber da hast du recht, an so günstigen Messern kann man gut rumdoktorn, wie auch bei mir mit dem Wüsthof Cleaver, und das Schneiden damit macht auch riesig Spaß, auch wenn es weit hinter deinen Messdaten liegt, dafür habe ich nicht genug "Mut" gehabt ;-)

Ja das Kotetsu liegt was die Schneidfreude angeht leicht vor den Kamos und den Asagaos (bei denen ich mich immer noch Freue wie Bolle, diese zu besitzen, weil die Preise immer weiter in die Höhe klettern...)
Da können meine Ashis leider nicht mal ansatzweise mithalten...
 
Da hat sich jemand nicht nur "Mühe" o_O gegeben, sondern richtig Arbeit gemacht! ;)

Ich hätte das wahrscheinlich geschärft und gut ist!
Schön zu sehen, was man denn so alles verbessern kann beim "Tuning"! :thumb2:

Die deutsche Sprache gestattet übrigens die Schreibweise in Absätzen!

Das liest sich dann um ein vielfaches entspannter! :prost:
 
Sind doch Absätze. Gerade mal der erste Absatz besteht aus 11 Zeilen (bei mir, hängt natürlich vom Bildschirm ab).
Das wird man gerade noch aushalten.
 
Manchmal sind es die kleinen Hinweise, die gar keine Mühe machen, trotzdem für Entspannung sorgen ;)

Mal ne blöde Frage:

Könntest Du die Aktion wiederholen, das Messer wieder in seiner Verpackung verstauen und mir gegen entsprechende, vorher vereinbarte Gesamtkosten zusenden? o_O
Ich hätte großes Interesse und lese bzw. sehe, dass Du damit umgehen kannst! :thumb2:
 
Komm, das kann nicht dein Ernst sein. Willst du wissen, wieviele Stunden mich die Schleifarbeit gekostet hat? Was willst du mir pro Stunde zahlen? Ich hab mir jetzt nicht aufgeschrieben, wie lange ich dran rumgeschliffen habe. Ich sags mal so. Das willst du nicht bezahlen, wenn du nicht selbst sehr gut verdienst. Kauf dir wie einencool einen Wüsthof Cleaver, der ist schon flachgeschliffen, da musst du nur noch den vorderen Bereich ein wenig ausdünnen. Oder kauf dir einen misono cleaver und lass ihn dir von Jürgen Schanz ausdünnen (der hat die Maschinen, mit denen das schneller geht).
 
War das nicht klar, dass das Hobby ist. Profimaschinen kosten einen Haufen Geld,
und um das Geld wieder reinzukriegen, muss man das zum Beruf machen.
 
Wie viele Stunden hast Du denn so ganz grob dran gesessen? Kann das als Unwissender auf dem Gebiet so gar nicht einschätzen - würde mich aber interessieren.
 
Nächstes Mal schreibe ich es auf. Kann auch nur schätzen. 6 Stunden Hohlkehle rausschleifen von Hand auf einem groben Stein.
3-4 h für die 4 Hohlkehlen mit der wassergekühlten langsamdrehenden Westfalia Maschine. 3 Stunden Finish auf dem Bandschleifer. Außerdem musste ich auf den Bandschleifer Tisch einen Keil anfertigen und aufkleben. (ist aber eine einmalige Sache). Man muss die Gerätschaften herräumen und wegräumen, putzen etc.
 
Ich häng mich hier mal dran.
Nachdem ich beim Auktionsportal mit 4 Buchstaben zufälligerweise Besitzer eines Zwilling Pro wurde - und das doch recht günstig - wollte ich natürlich auch mal testen, was ein solches Schwergewicht denn kann.

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Das Messer wiegt ca. 420g und kommt in Rasierschärfe daher.

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Die Klingengeometrie ist allerdings eher mau (was ich aber schon befürchtet / vermutet habe). Knapp über der Wate haben wir eine Dicke von fast 1mm - durchgehend.

Beim ersten Test war ich dennoch recht positiv von dem Schneid- ok eigentlich eher Hackgefühl überrascht. Gerade Paprika bekommt man damit in Windeseile klein - und das auch recht fein. Die Kontrolle ist trotz oder gerade wegen des hohen Gewichts recht gut.
Bei Tomaten war aber dann doch Schluss und auch bei eher kompaktem Salat kam nicht die große Freude auf.
Schwer getan habe ich mich am Anfang besonders damit zu sehen wohin ich schneide, aber mit einem leichten schrägstellen der Klinge geht auch das.

Nachdem ich alles im allen doch recht angetan bin geht das Messer jetzt erstmal zum Profi zum ausdünnen und dann wird es nochmal richtig getestet. Ich bin gespannt.
 

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