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Einweihung des Rösle Watersmokers

fjm

Oldschool Grillrost Griller
15+ Jahre im GSV
Supporter
Nachdem der neue F50-S ca. einen Monat auf seinen ersten Einsatz warten musste, war es dann am WE soweit. Einbrennen mit ca. 200°C - wie in der Anleitung empfohlen - und dann am nächsten Tag der erste rihtige Testlauf. Natürlich gab es dabei auch die üblichen Anfangsschwierigkeiten, mit denen ich wohl gerechnet habe, die aber trotzdem für einen gewissen Frust sorgten ... aber der Reihe nach:

Zunächst das "Einbrennen". Dazu wurde der Kohlekorb mit 2,5 kg Brekkies aus dem Discounter beladen. Die guten Profagus wollte ich dazu erst mal nicht opfern. Die Wasserschale wurde bis 3 cm unter den Rand mit Spielsand gefüllt (mit Jehova ausgelegt und dann auch abgedeckt), darauf dann eine Schüssel mit etwa 1,5 ltr. heissem Wasser.


los gehts
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ein knapper halber AZK wurde durchgeglüht, die glühenden Brekkies dann in die Mitte des Kohlenkorbs drapiert
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ein wenig Rauch wurde auch schon produziert - für die Patina
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schon nach ca. 30 Minuten wurde die Zieltemperatur von etwa 220° C erreicht
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nach etwa 3 Std. sank die Temperatur dann bei unten und oben fast geschlossenen Vents auf ca. 150° C, wo sie dann eine ganze Weile verharrte und erst weiter fiel, nachdem nur noch ein Rest Brekkies übrig war
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die Wartezeit musste natürlich sinnvoll genutzt werden - dafür ist ja noch der Spirit da
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Dass ich die Temperatur nicht wirklich runter gekriegt habe, war schon etwas irritierend, aber das habe ich zunächst auf die Menge Brekkies und die insgesamt hohe Anfangstemperatur zurück geführt. Naja, da hilft nur weiter testen - denn nur Versuch macht kluch...


Am nächsten Tag war es dann soweit. Ich hatte mich für ein Stückchen Schweinebauch entschieden, weil der erstens nicht ganz so lange braucht und zweitens nicht so empfindlich auf die Temperatur reagiert. Der Bauch war am Vortag mit MD gerubt worden und hatte die Nacht in der Kühlung verbracht. Schwarte war für den ersten Smokeversuch entfernt worden und wird für die Herstellung von Krustenchips genutzt.
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das Setup war etwa gleich dem vom Vortag, aber mit weniger Brekkies - und jetzt auch die guten Profagus

für das bessere Handling und die spätere Verwendung wurden die knapp 3 kg geteilt
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wie ich dann festgestellt habe, zeigten die Thermometer (Maverick rechts, wo die Türen sind und ODC Gourmetcheck links) bis zu 20° C Unterschied, wobei das Maverick den jeweils höheren Wert zeigte. Nachdem ich das Maverick auf die gleiche Seite wie das ODC versetzt habe, waren die Anzeigen bis auf 1-2° identisch und stimmten auch mit der Anzeige des Deckelthermometers überein - soweit man das auf der doch recht groben Skala ablesen kann. Da muss ich noch mal testen, woher die doch recht große Differenz kommt.

nach einer knappen Stunde war die erste Färbung sichtbar. Der Deckel wurde für die Umplatzierung des Maverick geöffnet. Ansonsten wurde die Neugier bis zum Ende erfolgreich unterdrückt.
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Bei der Arbeit... gesmokt wurde zuerst mit Buchen- und dann mit Kirschchunks
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kurz vor der Fertigstellung
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das kleinere Stück war etwas eher fertig...
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... und wurde dann nach kurzer Ruhepause zum Verzehr vorbereitet
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sieht schon ganz gut aus
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Tellerbild 1
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Tellerbild 2
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und nochmal beide Stücke - bzw. was vom kleinen noch da ist
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Das größere Stück wurde nachdem es abgekühlt war vakuumiert und in den ewigen Frost geschickt. Kalt aufgeschnitten schmeckt das fast noch besser, als warm - wie der Rest des kleineren Stückes am Tag danach gezeigt hat. Die KT betrug beim kleinen nach rund 3 Stunden 78° C und beim großen nach 3,5 Stunden 76° C.

Insgesamt hat es absolut super geschmeckt, auch wenn nicht alles nach Wunsch gelaufen ist.

Hier meine Erfahrungen: zunächst stieg die Temperatur wieder viel zu schnell auf über 150° C, ließ sich praktisch während der gesamten Laufzeit von etwa fünf Stunden kaum unter 130° C runterregeln und lag zum Schluß immer noch bei 125° C. Meine nachträgliche Analyse hat mir dann folgende Fehler meinerseits (wie ich meine) aufgezeigt:

- zu viele Brekkies im AZK. Dadurch glühen zu schnell zu viele "kalte" Brekkies
- zu lange nach dem Einfüllen des AZKs mit dem aufsetzen der Stacker gewartet - dadurch schon zu viele Brekkies entzündet (siehe vor)
- zu spät die Vents geschlossen, als die Temp. schon zu hoch war
- zu viel Sand in der Schale. Das ganze wird dabei zu heiss und braucht elend lange zum runterkommen

Außerdem habe ich auch noch die Schieber der Zu- und Abluft nachbearbeitet, so dass die jetzt deutlich besser und dichter abschließen. Die Türen und Stacker waren dagegen schon sehr dicht, lediglich am Deckelscharnier raucht es etwas, was aber nach meinem Dafürhalten nicht so stark ins Gewicht fällt.

Als nächstes sind jetzt nach den Modifikationen weitere Probeläufe geplant, bevor es an die "richtigen" Aufgaben geht. Wie heisst es doch: aller Anfang ist schwer - und nicht die Geduld verlieren. Schließlich heisst es ja "Low & Slow".

EffJott

EDIT: Ach ja - Tipps und Vorschläge sind natürlich sehr willkommen...
 

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Weiter geht's:

Nach den eher kleinen Modifikationen wollte ich jetzt testen, ob das etwas gebracht hat. Zu dem Zweck habe ich mir 2 x 3 kg "Grillmaster Briketts" von L**L besorgt, weil ich für reine Testzwecke keine Profagus oder KoKoKo verheizen wollte. Erste Erfahrung: die Brekkis sind komplett Schrott! Viel Bruch, bröckelige Oberfläche, usw. Naja - zum Testen nicht so wild, hab ich gedacht ...

Weil das auch nur über eine relativ kurze Zeit gehen sollte, habe ich erstmal ca. 1 kg in den Kohlekorb gefüllt, mit Kuhle in der Mitte. Dann 6 Brekkies in den AZK und Anzünder drunter. Mann, haben die Dinger gequalmt und gestunken ... Nach gut 30 Min. waren die 6 Brekkies einigermaßen durchgeglüht. Also rein in die Kuhle und noch so 3 Stück oben drauf gelegt. Dann sofort den ersten Stack drauf, Wasserschale ca. 3 cm hoch mit Sand befüllt und mit Jehova abgedeckt, darauf noch eine Schüssel mit etwa 2 ltr. kaltem Wasser. Dann oberen Stack drauf und auf jeder Ebene einen Fühler vom Maverick platziert.

Und auch jetzt wieder - beißender Qualm, ätzender Geruch ... DIE Dinger würde ich NIE zum garen von Lebensmitteln verwenden. Ein Nebeneffekt: durch die bröckelige Konsistenz war sofort einiges an Krümeln unter die unntere Lüftungsplatte gerutscht, wodurch die sich nur sehr schlecht und mit mächtigem Kratzen bewegen ließ.

Kurz nach dem Start um 13:30h. Der kleine Wasserfleck kam durch Tropfen zwischen den beiden Stacks. Nach die Temperatur dann ein wenig höher war, hörte das aber gleich wieder auf. Beide Regler waren zunächst halb geöffnet und wurden dann bei ca. 80°C unten auf ganz klein und oben komplett zu gestellt. Wie man sieht, ist der obere nicht zu 100% dicht, aber das stört nicht weiter. Jedenfalls reagiert er trotzdem recht gut auf Veränderungen der Einstellung.
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Temperatur nach zwanzig Minuten.
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... nach vierzig Minuten ...
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... nach einer guten Stunde.
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... und so lief er dann für die nächsten zweieinhalb Stunden. Die Temperatur veränderte sich nur um 2° bis 3° und blieb dabei aber immer zwischen 110° und 113° C.
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zwischendurch einfach das schöne Wetter genießen...
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Nach etwa drei Stunden fiel die Temperatur dann auf ca. 95°C - wohlgemerkt: es war nur knapp ein Kilo Brekkies drin! OK - mal an der Lüftung gerüttelt, damit die Asche rausfiel und die restlichen Brekkies zusammengeschoben. Sofort ging die Temperatur wieder auf 112° hoch. Zum Testen mal kurz den unteren Schieber auf halb offen gestellt, 15 Min. später standen 130° an. Lüftung wieder auf ganz klein - abermals 15 Min. später waren es wieder 110°C.

Erst nach über vier Stunden fiel die Temperatur dann zwar kontinuierlich, aber nur sehr langsam ab. Ein kurzer Blick durch die untere Tür zeigte, dass die Brekkies praktisch vollständig verbrannt waren.

Alles in allem kann ich also sagen dass er jetzt so läuft, wie ich mir das vorgestellt und gewünscht habe. Die Temperatur auf dem unteren Rost war immer ca. 2° unter der des oberen, also von der Differenz vernachlässigbar. Und auch das Deckelthermometer zeigt erstaunlicherweise recht genau an. Kurz: bisher bin ich rundherum zufrieden.

P.S. Morgen bekomme ich ein paar frische Forellen, die dann über Nacht noch etwas in Lake schwimmen dürfen und die dann am Samstag vergoldet werden (sollen). Aber dann mit Profagus und Buchenchunks. Ich werde berichten ...

Edit sagt:
Nachtrag: Da kein Fleisch im Smoker war, habe ich erst heute Morgen die Asche ausgeleert. Was ich dann gesehen habe, hat mich echt geschockt. Die Brekkies waren zwar komplett verbrannt, aber die Asche war nicht nur sehr grob, sondern enthielt auch jede Menge Krümel / Steinchen, oder was auch immer. Ich musste die untere Steuerung erstmal ganz entfernen, damit die wieder richtig ging. Außerdem - und das finde ich noch viel schlimmer - ist der gesamte Smoker von innen mit einem übel riechenden braunen Schmodder bedeckt! Eins ist sicher: diese "Grillbriketts" kommen mir NIE WIEDER in den Smoker! Der Rest, den ich noch übrig habe, wird entsorgt. Und jetzt ist erst mal Grundreinigung angesagt.

EffJott
 

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Hallo fjm,

zum Einregeln wurde mir von Rösle empfohlen: Untere Regelung auf MINIMUM und Oben ungefähr 1/3 öffnen. Ich halte das bisher so ein und es funktioniert immer ganz gut. Eich arbeite auch immer ohne Minionring, also mit der Kuhle und 10-12 Briketts in die Mitte, läuft immer bestens. Ansonsten nutze ich die Briketts von der Kohlemanufaktur, da ich hier ohne vorglühen jederzeit welche nachlegen kann. Die erzeugen absolut keinen Rauch durch die vielen Zusatzstoffe.

Weiterhin viel Spaß beim Smokern.
 
Sehr schöner Bericht, ging mir bei meinen ersten Versuchen genau so.
 
Moin
Bin gerade am stöbern.
Toller Bericht, wird bestimmt bei den ersten Gehversuchen helfen.

Danke und Gruß.
 
@fjm
Du hast es ja schon richtig erkannt... Sand in der Schale ist einfach nix.
In meinem WSM kippe ich ca. 10 L Wasser rein und habe immer schöne konstante 110 - 120°C :-)

Viele Grüße, Jimmy
 
Schöner Bericht, sieht sehr lecker aus. Und (fast) das wichtigste, das Bier passt auch. :D

Gruß aus Korschenbroich.
 
@jimmy_bod
Naja, zumindest zu viel Sand. Ich hab ein paar Kilo rausgenommen, nur noch ca. 2 cm hoch Sand drin (natürlich mit Jehova abgedeckt) und darauf eine Schüssel mit Wasser, ca. 6 ltr. Das funktioniert auch recht gut.
siehe hier: https://www.grillsportverein.de/forum/threads/jetzt-hats-mich-auch-gepackt-das-erste-pp.298233/
Da hat der die Temperatur über viele Stunden gut gehalten. Wenn ich Anfangs nur wenige Starterbrekkies nehme - so 6-7 Stück max. und mit kaltem Wasser starte, steigt die Temperatur nur langsam und lässt sich gut regeln. Ich werd's aber trotzdem auch noch mal mit "nur Wasser" probieren - ich vermute, dass er damit noch besser zu regeln und stabiler ist.
 
Hallo,
ich habe den Rösle jetzt auch seit knapp 3 Jahren, was mich aber immer wieder stört ist die Stabilität der Temperatur. Ich habe schon alle Arten der Kohle getestet, da ich vermute es liegt daran, dass die Asche die Hohlräume zwischen den Kohlen verschließt und damit die Zirkulation der Luft nicht mehr gewährleistet ist.
Wie macht ihr das, habt ihr dabei einen Trick oder regelt ihr immer wieder nach bzw. klopft die Asche ab bzw. stecht Löcher in den Kohle-/Ascheberg?
Habe auch schon beide Varianten durch Ring bestücken und alles in die Mitte kippen.
Bin für Tipps dankbar!

Es grüßt

schuessm

P.S.: Bin gerade am Überlegen, den El Fuego Portland XXL zu holen, gerade für die Long Jobs, ist mir der Rösle zu stressig
 
@schuessm
Ich kann das absolut nachvollziehen - ich habe den Rösle nach ein paar Monaten wieder verkauft und bin auch auf Gas umgestiegen - habe mir dann den Broilking Vertical Gas Smoker zugelegt. Seitdem absolut stressfreies smoken in allen nur denkbaren Temperaturbereichen. :-)
 
Material und Ausführung. Doppelwandig - hält dadurch die Hitze auch bei kaltem Wetter, ist dicht, ohne "Dichtschnur nachkleben", lässt sich gut auch über die Abluft regeln (2 Regler), Wasserschale und Räucherschale jeweils über die gesamte Breite / Tiefe, usw. ... und ist einfach nicht so "wackelig".

Funktionieren tut der Portland auch, ist aber eine ganz andere Liga. Meine Frau hat gesagt, wenn schon, dann auch stabil und massiv... hast einmal was falsches gekauft, das zweite Mal bitte nicht mehr :D

Muss sagen, ich bereue es nicht, den gekauft zu haben. Fass mal beide an, dann weisst du gleich, was ich meine...
 
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