Gestern hat mich @BasaltfeueR genötigt bei einem kurzen München Besuch mit ihm ins EssZimmer zu gehen.
Mein letzter Besuch dort ist schon gute drei Jahre her. Klick
Ich habe es seit damals als soliden Zweisterner in Erinnerung.
Während des Lockdowns gab es auch eine erfolgreiche Bestätigung durch eine Foodbox welche wir hier zubereitet haben. Klick
Also am Donnerstag Abend ab in die BMW Welt und mit dem Aufzug fast bis unters Dach.
Optisch hat sich erstmal nichts getan.
Gleich zu Beginn folgten eine Reihe kleinerer Amuse von denen ich nicht mehr alle genau im Kopf habe.
- Macaron mit gebeizter Makrele
- Blutwurst Tartlette
- Profiterol mit einer cremigen Käsefüllung (Gorgonzola vielleicht)
Es folgte ein kleiner Shot Brühe mit ein paar Enoki Pilzen.
Zu frisch gebackenem Brot und sardischem Pane Carasau gab es Nussbutter, Entenrillette und einen Kräuteraufstrich.
Zum Abschluss der Amuse folgt ein Kalbskopf Raviolo mit Rosinen.
Alles nette Amuse, nichts weltbewegendes aber schön gemacht. Am besten waren Macaron und Raviolo. 7,5/10
Im EssZimmer gibt es zwei verschiedene Menüs (Normal und Vegetarisch) welche sich von 8 auf bis zu 5 Gänge kürzen lassen.
Schön daran ist, dass der Service unsere Wünsche ohne Einschränkungen (Nur Tischweise, selbe Anzahl etc.) umsetzen kann.
Leider ist das eine Besonderheit, die man heutzutage positiv erwähnen muss.
Es gibt also einmal vegetarisch in acht Gängen, einmal normal in sechs und zweimal normal in acht Gängen.
Blumenkohl in Texturen / Buttermilch / Weizengras / Passionsfrucht
(Erster Gang des vegetarischen Menüs)
Rehterrine / Cranberry / Bittersalat / Haselnuss
(Erster Gang des normalen Menüs. Es gab hier die "oder" Wahl zwischen Wild und Fisch. Da ich bei diesem Wetter in herbstlicher Stimmung war, habe ich mich für Wild entschieden)
Ein schön gemachter Gang zum Einstieg des Menüs. Dazu das noch warme frisch gebackene Brot, alles wunderbar. 7,5/10
Goldforelle / Blumenkohl / Kaviar / Weizengras
(Erster Fischgang, diesen hatte @BasaltfeueR )
Topinambur / weißer Trüffel aus Alba / Eigelb / junger Lauch
Ein temperiertes Eigelb, dazu etwas Spinat und Trüffel.
Erstmal nichts neues aus der Küche aber durchaus ein Gang bei dem die Komponenten wunderbar miteinander harmonieren und einer dieser Gänge, die eigentlich immer gehen.
Der weiße Trüffel ist sparsam eingesetzt. In Anbetracht der zu erwartenden schlechten Ernte und des gerade erst beginnenden Saisonstartes mit entsprechenden Preisen (Etwa 7000€/Kg) also nicht verwunderlich.
Leider entfalten die paar Scheiben ein dermaßen intensives Aroma nach weißem Trüffel, dass man nicht umhin kommt darüber nachzudenken, ob nicht vielleicht der ein oder andere Tropfen Trüffelöl den Weg in das Gericht gefunden hat. 7,5/10
Biskaya Makrele / Quitten Dashi / gelber Rettich / Avocado
Ein schöner Gang, gerade die Fruchtigkeit der Quitte zusammen mit dem Dashi gefällt mir hier sehr gut. Den Queller kenne ich sonst deutlich salziger, hier wurde er vermutlich anschließend nochmals gewässert um dem Dashi nicht die Show zu stehlen. 8/10
Ein kurzer Ausflug zu dem optisch sehr beachtlichen vier Meter hohen Weinschrank.
Dorade Royal / Feldsalat / Hokkaido Kürbis / Schwarzwurzel
7,5/10
Vor dem Hauptgang gab es nochmal eine kleine Zwischengang aus der Küche.
7,5/10
Onglet / Knochenmark / Sellerie im Salz / Vadouvan
(Hauptgang Fleisch, auch hier die Wahl zwischen Rind und Wild, @BasaltfeueR 's wahl)
Zwiebeltarte / Sellerie im Salz / Süßkartoffel / Vadouvan
(Vegetarischer Hauptgang)
Wildhase / Romanesco / Chili Mandel / Süßkartoffel Chip
(Mein Hauptgang, wieder herbstlich )
Ein perfekt gebratenes Stück vom Wildhasen.
Dazu ein paar klassische Gemüsebeilagen in Form von Romanesco, Pilzen, Perlzwiebeln und etwas Süßkartoffel.
Eine schöne Soße die intensiv aber nicht zu stark eingekocht wurde rundet das Gesamtbild ab. 8,5/10
Rohmilchkäse / Maître Antony
(Alternativ: gereiften Parmesan mit Feige, Traube und Pekanuas)
Hierzu brauche ich nicht großartig etwas schreiben. Der Käse von Maitre Antony ist immer absolut perfekt und selbst wenn man denkt, man bekäme vor Ort einen guten Käse, wird man hier bei jedem Stück daran erinnert, dass es noch ein bisschen besser geht.
Gereifter Parmesan / Feige / Traube / Pekannuss
(Alternativ: Käse von Maitre Antony)
Schwarzbeere / Salbei / Panna Cotta / Schälnuss
Hier beginnt das Dessert mit kräftig beerigen Noten.
Nach dem kräftigen Käsegang davor auf alle Fälle der richtige Nachfolger. 7,5/10
Ein kurzer Blick in die Küche. Hier wird gerade unser finales Dessert vorbereitet.
Brioche / Mango / Grünes Curry / Kaffee
Ein wirklich schön gemachtes Dessert, welches das Menü abschließt. Das hauchdünne Mangopapier ist aromatisch, knusprig und wirklich toll. Allerdings trübt es die Freude etwas, da es dieses im Gang zu vor auch schon bei der Schwazbeere gegeben hat.
Hier ist es aber deutlich intensiver und passt auch besser zum Gang. 8/10
Zu geistigen Getränken und etwas Café gibt es noch ein paar kleine Abschiedsgrüße aus der Küche.
7,5/10
Eine Besonderheit sei im EssZimmer noch erwähnt und das ist die Bar, beziehungsweise deren Bestückung.
Man kann so nicht dort hin nur um etwas zu trinken und auch nach dem Essen schließt die Küche relativ zeitig, sodass es auch keine lange Zeche an dieser gibt.
Es besteht also nur die Möglichkeit entweder zum vereinbarten Termin leider etwas zu früh zu erscheinen oder sich gegen Ende des Menüs noch etwas an den Tisch zu holen.
Fast 40 verschiedenen Brände der Stählemühle gibt es dort immer noch.
Diese werden recht üppig eingeschenkt für (jetzt müsst ihr ganz stark sein) 15! € verkauft.
Ein Glas Rochelt steht hingegen mit 35€ auf der Karte.
Nach einigem hin und her überlegen konnte ich mich dann wenigsten auf drei verschiedene Destilate einigen.
Darunter ein herrlicher Brand von Ginko-Samen der mich absolut geflasht hat und sofort in meinem Barfach gelandet wäre, wenn dieser nicht für aktuell etwa 500€ pro 350ml Falsche gehandelt werden würde. Naja gehe ich halt ins EssZimmer und trinke ihn da, das ist günstiger.
Fazit:
Wir hatten in den vier Stunden einen sehr schönen Abend.
Bobby Bräuer und sein Team haben solide zwei Sterne abgeliefert. In den Gängen gab es insgesamt wenig Schwankungsbreite.
Auch wenn keine Neuentdeckungen und "ahhhh" Erlebnisse dabei waren, gab es doch schönes schnörkeliges Essen in einem tollen Ambiente mit entspanntem und unaufgeregtem Service.
Gesamt: 7,9/10
Mein letzter Besuch dort ist schon gute drei Jahre her. Klick
Ich habe es seit damals als soliden Zweisterner in Erinnerung.
Während des Lockdowns gab es auch eine erfolgreiche Bestätigung durch eine Foodbox welche wir hier zubereitet haben. Klick
Also am Donnerstag Abend ab in die BMW Welt und mit dem Aufzug fast bis unters Dach.
Optisch hat sich erstmal nichts getan.
Gleich zu Beginn folgten eine Reihe kleinerer Amuse von denen ich nicht mehr alle genau im Kopf habe.
- Macaron mit gebeizter Makrele
- Blutwurst Tartlette
- Profiterol mit einer cremigen Käsefüllung (Gorgonzola vielleicht)
Es folgte ein kleiner Shot Brühe mit ein paar Enoki Pilzen.
Zu frisch gebackenem Brot und sardischem Pane Carasau gab es Nussbutter, Entenrillette und einen Kräuteraufstrich.
Zum Abschluss der Amuse folgt ein Kalbskopf Raviolo mit Rosinen.
Alles nette Amuse, nichts weltbewegendes aber schön gemacht. Am besten waren Macaron und Raviolo. 7,5/10
Im EssZimmer gibt es zwei verschiedene Menüs (Normal und Vegetarisch) welche sich von 8 auf bis zu 5 Gänge kürzen lassen.
Schön daran ist, dass der Service unsere Wünsche ohne Einschränkungen (Nur Tischweise, selbe Anzahl etc.) umsetzen kann.
Leider ist das eine Besonderheit, die man heutzutage positiv erwähnen muss.
Es gibt also einmal vegetarisch in acht Gängen, einmal normal in sechs und zweimal normal in acht Gängen.
Blumenkohl in Texturen / Buttermilch / Weizengras / Passionsfrucht
(Erster Gang des vegetarischen Menüs)
Rehterrine / Cranberry / Bittersalat / Haselnuss
(Erster Gang des normalen Menüs. Es gab hier die "oder" Wahl zwischen Wild und Fisch. Da ich bei diesem Wetter in herbstlicher Stimmung war, habe ich mich für Wild entschieden)
Ein schön gemachter Gang zum Einstieg des Menüs. Dazu das noch warme frisch gebackene Brot, alles wunderbar. 7,5/10
Goldforelle / Blumenkohl / Kaviar / Weizengras
(Erster Fischgang, diesen hatte @BasaltfeueR )
Topinambur / weißer Trüffel aus Alba / Eigelb / junger Lauch
Ein temperiertes Eigelb, dazu etwas Spinat und Trüffel.
Erstmal nichts neues aus der Küche aber durchaus ein Gang bei dem die Komponenten wunderbar miteinander harmonieren und einer dieser Gänge, die eigentlich immer gehen.
Der weiße Trüffel ist sparsam eingesetzt. In Anbetracht der zu erwartenden schlechten Ernte und des gerade erst beginnenden Saisonstartes mit entsprechenden Preisen (Etwa 7000€/Kg) also nicht verwunderlich.
Leider entfalten die paar Scheiben ein dermaßen intensives Aroma nach weißem Trüffel, dass man nicht umhin kommt darüber nachzudenken, ob nicht vielleicht der ein oder andere Tropfen Trüffelöl den Weg in das Gericht gefunden hat. 7,5/10
Biskaya Makrele / Quitten Dashi / gelber Rettich / Avocado
Ein schöner Gang, gerade die Fruchtigkeit der Quitte zusammen mit dem Dashi gefällt mir hier sehr gut. Den Queller kenne ich sonst deutlich salziger, hier wurde er vermutlich anschließend nochmals gewässert um dem Dashi nicht die Show zu stehlen. 8/10
Ein kurzer Ausflug zu dem optisch sehr beachtlichen vier Meter hohen Weinschrank.
Dorade Royal / Feldsalat / Hokkaido Kürbis / Schwarzwurzel
7,5/10
Vor dem Hauptgang gab es nochmal eine kleine Zwischengang aus der Küche.
7,5/10
Onglet / Knochenmark / Sellerie im Salz / Vadouvan
(Hauptgang Fleisch, auch hier die Wahl zwischen Rind und Wild, @BasaltfeueR 's wahl)
Zwiebeltarte / Sellerie im Salz / Süßkartoffel / Vadouvan
(Vegetarischer Hauptgang)
Wildhase / Romanesco / Chili Mandel / Süßkartoffel Chip
(Mein Hauptgang, wieder herbstlich )
Ein perfekt gebratenes Stück vom Wildhasen.
Dazu ein paar klassische Gemüsebeilagen in Form von Romanesco, Pilzen, Perlzwiebeln und etwas Süßkartoffel.
Eine schöne Soße die intensiv aber nicht zu stark eingekocht wurde rundet das Gesamtbild ab. 8,5/10
Rohmilchkäse / Maître Antony
(Alternativ: gereiften Parmesan mit Feige, Traube und Pekanuas)
Hierzu brauche ich nicht großartig etwas schreiben. Der Käse von Maitre Antony ist immer absolut perfekt und selbst wenn man denkt, man bekäme vor Ort einen guten Käse, wird man hier bei jedem Stück daran erinnert, dass es noch ein bisschen besser geht.
Gereifter Parmesan / Feige / Traube / Pekannuss
(Alternativ: Käse von Maitre Antony)
Schwarzbeere / Salbei / Panna Cotta / Schälnuss
Hier beginnt das Dessert mit kräftig beerigen Noten.
Nach dem kräftigen Käsegang davor auf alle Fälle der richtige Nachfolger. 7,5/10
Ein kurzer Blick in die Küche. Hier wird gerade unser finales Dessert vorbereitet.
Brioche / Mango / Grünes Curry / Kaffee
Ein wirklich schön gemachtes Dessert, welches das Menü abschließt. Das hauchdünne Mangopapier ist aromatisch, knusprig und wirklich toll. Allerdings trübt es die Freude etwas, da es dieses im Gang zu vor auch schon bei der Schwazbeere gegeben hat.
Hier ist es aber deutlich intensiver und passt auch besser zum Gang. 8/10
Zu geistigen Getränken und etwas Café gibt es noch ein paar kleine Abschiedsgrüße aus der Küche.
7,5/10
Eine Besonderheit sei im EssZimmer noch erwähnt und das ist die Bar, beziehungsweise deren Bestückung.
Man kann so nicht dort hin nur um etwas zu trinken und auch nach dem Essen schließt die Küche relativ zeitig, sodass es auch keine lange Zeche an dieser gibt.
Es besteht also nur die Möglichkeit entweder zum vereinbarten Termin leider etwas zu früh zu erscheinen oder sich gegen Ende des Menüs noch etwas an den Tisch zu holen.
Fast 40 verschiedenen Brände der Stählemühle gibt es dort immer noch.
Diese werden recht üppig eingeschenkt für (jetzt müsst ihr ganz stark sein) 15! € verkauft.
Ein Glas Rochelt steht hingegen mit 35€ auf der Karte.
Nach einigem hin und her überlegen konnte ich mich dann wenigsten auf drei verschiedene Destilate einigen.
Darunter ein herrlicher Brand von Ginko-Samen der mich absolut geflasht hat und sofort in meinem Barfach gelandet wäre, wenn dieser nicht für aktuell etwa 500€ pro 350ml Falsche gehandelt werden würde. Naja gehe ich halt ins EssZimmer und trinke ihn da, das ist günstiger.
Fazit:
Wir hatten in den vier Stunden einen sehr schönen Abend.
Bobby Bräuer und sein Team haben solide zwei Sterne abgeliefert. In den Gängen gab es insgesamt wenig Schwankungsbreite.
Auch wenn keine Neuentdeckungen und "ahhhh" Erlebnisse dabei waren, gab es doch schönes schnörkeliges Essen in einem tollen Ambiente mit entspanntem und unaufgeregtem Service.
Gesamt: 7,9/10