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Frage: Apfelwein lagern

Schweinedreher

Grillkönig
15+ Jahre im GSV
Frage: Apfelwein lagern

Ich habe 30l Apfelmost zu gären angesetzt. Wenn er in ca. 2Monaten fertig ist, bin ich mir jetzt noch nicht sicher wie ich ihn dann weiter verarbeite bzw lagere. Eigentlich wollte ich den Wein auf 50°C erwärmen und in ausgekochte Bügelflaschen abfüllen. Tinken möchte ich den Grossteil aber erst nächsten Sommer.

CIMG3363.jpg

Stehen tut er im Heizungsraum bei um die 18°C.


Gibt es einfachere Arten den Wein bis in den Sommer zu lagern?
 

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Wenn du den kühler stellen kannst (unter 10 Grad), sollte der ohne Probleme in dem Fass bis in den Sommer halten.

Wichtig ist nur, daß du die Haut die sich oben drauf bildet nicht zerstörst, dann
kommt Luft dran und der Most wird zu sauer/Essig.

Gruß
 
Wenn du den kühler stellen kannst (unter 10 Grad), sollte der ohne Probleme in dem Fass bis in den Sommer halten.

Wichtig ist nur, daß du die Haut die sich oben drauf bildet nicht zerstörst, dann
kommt Luft dran und der Most wird zu sauer/Essig.

Gruß

10°C nicht wirklich, da ich in einem vollgedämmten Haus wohne.

gb0005
 
Was für Temperaturen hast du im Keller ?

Empfehlenswert wäre das abziehen vor der Endvergärung auf einen Glasballon, welchen du auch mit einem Gärspund verschließen kannst, oder aber Gummikappen drauf. (Dunkel lagern nicht vergessen)
Durch die Entstehung von Kohlendioxid im Gärfaß / Ballon bei der Vergärung ist der Wein genug geschützt bzw. muß ein Gärspund drauf, daß du keine Frucht oder Essigfliegen in deinen Wein bekommst.
Dann hast du nach einer weiteren Lagerung die Möglichkeit den Wein auf Flaschen zu ziehen, es setzt sich immer noch etwas Bodensatz (Schweb und Trubstoffe) ab.
Wenn Du den Wein dann schon in Flaschen hast, schaut`s ned so gut aus, wenn dann da ein Bodensatz drinnen ist.
Bei sauberer Arbeitsweise brauchst du nix erwärmen, im Gegenteil wenn der Wein mit zu viel Sauerstoff in Berrührung kommt kann er oxidieren.
 
Stimmt Alkohol verdampft erst bei plus minus 78° aber bis 50° erhitzen bringt auch nichts, viele Keimen und Bacterien lieben es zwischen 40° und 50°.
Schnell erwärmen und noch wichtiger sehr schnell abkühlen würde eventuell was bringen aber nach meine Meinung lohnt sich das nicht, sauber arbeiten, Wein nach 4 Wochen von der Hefe abziehen, da wird noch genug Hefe da sein, Hefe auf der Boden ist sowieso Tod. Gut klären und auf Flaschen ziehen.
Abhängig von der Alkohol sollte dein Wein sich locker 1 Jahr halten.

Schnapsbrenner.eu
 
Meine Erfahrung ist auch: Wein von der Hefe abziehen. Dann nochmal Lagern und nochmal vom entstehenden Bodensatz abziehen. Zum Schluß kann man sich überlegen, ob man dann nochmal klärt (Aktivkohle oder Silica), um weitere Verunreinigungen rauszuholen. Das ist für die Haltbarkeit gut, aber man nimmt auch etwas Geschmack raus.

Keimfreiheit ist sowieso wichtig, dunkel lagern und spundvoll halten!

Meine letzten 30 Liter konnte ich so bis in den Sommer rein konservieren.
Ein paar Flaschen hatten leider einen Weinfehler (nicht geschmacklich aber optisch).

Viele Grüße & Äppler rulez!
Matthias
 
Bei Verwendung der richtigen Hefe, eventueller Zuckerzugabe kann man im Wein / Likörbereich gut 14 - 20 % Alkohol erreichen.
Eine längere Lagerung wie ein Jahr ist bei sauberer Arbeitsweise kein Problem.
Nach der Hauptgärung zur Nachklärung in den Ballon, auf Flaschen ziehen mit Gummikappen versehen zur Endvergärung verschließen und später verkorken.
Die Flaschen liegend in einen dunklen Keller kannst du locker 3-4 Jahre aufheben.
In meinem Keller habe ich noch Honigmetflaschen von 2006 und Apfelwein von 2007. Mein längstes Lagern (mit gutem Reifeergebnis) ist ein Pflaumen/Zewtschgenwein von 2003 mit 22% Alkohol.
Der hat sogar was von `nem Sherry sagen die Frauen immer, wenn ich den zum Abschluß nach dem Nachtisch hole.
 
Was hast du denn für eine Hefe genutzt?

Von Hefe abziehen und Selbstklärung abwarten macht man ja eh.

Selbst Apfel Cidre kann man ohne Probleme 1-2 Jahre lagern.

Nach der selbstklärung abziehen. Bei deinen 30l mit 3 g Pyrosulfit schwefeln und mit 3 g Vitamin C versetzen. Dann in deine Normalen Weinflaschen abfüllen und ab in den Keller. Kannst du also ohne Sorgen im Sommer dann Trinken.

Wein auf 50°C erhitzen? Habe ich noch nie gehört. Lieber schnell arbeiten das nicht soviel Luft an den Wein kommt wenn man den Deckel nicht drauf hat.


Gruß
PyroHunter
 
Im Normalfall nimmt man Aktivkohle nur für Hochprozentiges zum reinigen,
bzw. zum "Geschmacklos" machen.
Wein würde aufgrund seiner Struktur die die Filterwirkung der Kohle "verkleben"
Zusätze so wie sie in der Industrie zum klären etc. verwendet werden, halte ich für den Hausgebrauch bei sauberer Arbeitsweise für rausgeschmissenes Geld.
 
Klären hat wenig zutun mit wie sauber mann arbeitet. Da sind Weinen oder Maische die selbstklärend sein und andere die nun mal sehr schlecht klären.
Alles fangt bei dein Most an, wie dein Most gepresst ist, normal klärt ein Apfelwein von selbst es schadet aber nicht um ein wenig zu helfen.

Was der Geschmack schadet ist wann dein Wein zulange auf abgestorben Hefe steht.


Schnapsbrenner.eu
 
Wie du schon sagtest...

Ich sehe viele Zusatzstoffe als Geldmache. Wenn man in die alten Rezeptbücher usw. schaut, da steht ja auch nicht viel drin über die Zusatzstoffe....

Und wenn du Apfelwein klären willst, gib in die Maische ein paar Schlehen.

Hi Femann, früher liefen wir auch in ein Bärenfell rum, was ich damit sagen möchte da hat sich letzte Jahrzehnte viel positives getan gerade im Hobby Wein-Bier-Likör machen.
alten Rezeptbücher sind schön aber wie es schon in sich hat alt.
Wann man einiges an Erfahrung gesammelt hat kann man sich auch mal an alte Rezepten trauen, weil man dann die dann richtig abändern kann.
Bevor mann sich ärgert weil sein wein nicht klärt kann mann besser 1,85 für 25 liter ausgeben.

MfG

Schnapsbrenner.eu
 
@ Sibre,

Is mir schon klar, du hast einen Laden und willst dein Zeug verkaufen...

Das sich da etwas getan hat brauchst mir nicht zu erzählen. Ich bin halt mehr der Freund von "ehrlichen" Getränken...
Ich bevorzuge ein naturtrübes Kellerbier, daß in meinen Felsenkeller lagert aus unserem Kommunbrauhaus, wo wir selbst brauen als einem Industriell gefertigtem, gefiltertem Massenbräu....
Oder lieber einen guten Merlot der etwas mehr kostet, statt einem geschwefelten Billigwein mit Zusätzen....

Meine Meinung ist auf die hochwertigen Rohstoffe kommt es an...

Lieber ein gutes Stück Fleisch vom MdV als vom Discounter...

Aber zurück zum Thema... es ging ums lagern, nicht ums klären....
 
@ Sibre,

Is mir schon klar, du hast einen Laden und willst dein Zeug verkaufen...

Das sich da etwas getan hat brauchst mir nicht zu erzählen. Ich bin halt mehr der Freund von "ehrlichen" Getränken...
Ich bevorzuge ein naturtrübes Kellerbier, daß in meinen Felsenkeller lagert aus unserem Kommunbrauhaus, wo wir selbst brauen als einem Industriell gefertigtem, gefiltertem Massenbräu....
Oder lieber einen guten Merlot der etwas mehr kostet, statt einem geschwefelten Billigwein mit Zusätzen....

Meine Meinung ist auf die hochwertigen Rohstoffe kommt es an...

Lieber ein gutes Stück Fleisch vom MdV als vom Discounter...

Aber zurück zum Thema... es ging ums lagern, nicht ums klären....

Muss ich doch noch einmal reagieren:

Klar ich habe ein Laden und verkaufe da Sachen.
Bín aber wie du ein liebhaber von ehrliche Getränke, "braue und winzere" schon 25 Jahre herum. Bier ist komplett was anders als Wein ich trinke nur selbstgebrautes naturtrübes Bier. Aber wann jemand mir ein selbstgemachte Wein serviert naturtrüb, muss ich das nicht unbedingt haben. Ein wenig Hefe resten ins Bier finde ich sehr lecker, in Wein finde ich das absolut nicht gut.
Wann der Wein zum lagern ist, noch schlimmer.
Mit klärungsmittel, filtere ich der Wein nicht, noch füge ich der Wein etwas zu.
Klärungsmittel bindet sich mit der trübstoffe und setzt sich am Boden ab.
Geschmacklich ändert es nichts an der Wein, der Wein wird aber Lagerfähig.
Jetzt sind wir wieder beim Thema.

MfG

Schnapsbrenner.eu
 
Ja bleibt unbedingt beim Thema - der Thread ist interessant! :thumb2:

Meine Erfahrungen beschränken sich - leider - auch nur auf ein paar Dutzend mal Bier brauen zu Studentenzeiten. Später habe ich dann mal mit dem Apfelwein angefangen.

Habe ich das richtig gelesen und verstanden. Mit Schlehen kann ich dem Wein Trübstoffe nehmen? Die sollten natürlich ordentlich gematscht sein, oder?

Viele Grüße
Matthias
 
Habe es schon mit leicht gequetschten Schlehen gemacht, die ich in den gärenden Most gegeben habe.

Dazu die Erklärung :

Traditioneller Zusatz anderer Früchte
Durch die Zugabe von säure- und gerbstoffreichen Früchten kann die Haltbarkeit des Mosts verbessert werden, und nicht nur das: Der Most kann*ganz besondere geschmackliche Note bekommen. Damit der Apfelgeschmack nicht zurück gedrängt wird sollte man die zugesetzten Früchte zurückhaltend dosieren.*

Schlehe
Wer Schlehenwein kennt weiß den Gerbstoffgehalt dieser kleinen Tanninbomben zu schätzen. Dem gärenden Apfelmost können einige Schlehen direkt beigemengt werden. Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr! Je nach persönlichem Geschmack reichen 5 bis 20 g Schlehen auf 10 Liter Wein aus.

Negativ geladene Schönungsmittel
Da Gerbsäure den Ausfall von Eiweißen bewirkt, enthalten viele gerbstoffarme Weine gelöstes Eiweiß. Auch wenn der Wein zunächst völlig klar ist, kann es bei langer Lagerung passieren, dass das Eiweiß* erst später ausfällt und eine hässliche Trübung hervorruft. Hierzu gibt es einen einfachen Test: Entnehmen Sie 50 -100 ml klaren Wein und kochen sie die Probe auf. Dabei wird das gelöste Eiweiß ausfallen und sich so durch die Bildung einer Trübung oder Flocken verraten.
Eiweiß kann man auch durch die gezielte Zugabe von Gerbstoffen ausfällen. Hierzu rührt man bis zu 1 g des Gerbstoffs Tannin auf 10 l in den Wein. Der Ausfall des Tannins dauert in der Regel länger als bei anderen Schönungsmitteln. Ist alles Eiweiß ausgefallen, kann das überschüssige Tannin in Lösung bleiben und so den Geschmack des Weins beeinflussen. Bei gerbstoffreichen Weinen, die oft flau und fade schmecken, kann das ein Gewinn sein.

Hab die Texte aus "der Fruchtweinkeller" rausgenommen (einfach mal in die Suchmaschine eingeben) Da ist es ganz gut beschrieben, wie man auch mit "natürlichen Zusätzen" etwas bewirken und den Geschmack verbessern kann.
 
Wie schon geschrieben wurde, zieh ihn auf einen / zwei Gärballon(s) und lass ihn klären. Danach verfrachtest du den Wein in deine gereinigten Bügelflaschen. Vergewissere dich von der Intaktheit der Gummidichtungen und der Wein sollte einige Jahre, wenn's denn sein soll, aushalten.
Hier mal zwei Pülleken von meinem Wein. Die kleine Flasche ist ein Hagebuttenwein, etwa 10 Jahre alt. Die größere Flasche ist ein Wein aus einer gelben und einer rötlichen Traube, beide mit dem Haus/Grundstück Bj 1927, gekauft. Der steht sein gut 5 Jahren. Abgefüllt in handelsübliche Flaschen, gelagert stehend im Keller.
Herstellung auf die gute alte Art ohne iwi Chemie, Gärung mit der auf der Frucht vorhandenen Wildhefe. Ausfälle: bisher keine!
Mein alter Wein wird immer ungern getrunken: Er geht runter wie Öl und man merkt nix. Aber wenn dann Feierabend ist, wollen die Beine nicht mehr.
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