Hallo zusammen,
beruflich verschlägt es mich immer mal wieder in die USA, und diese Woche war Chicago dran.
Monatelang brabbelte unser dortiger Geschäftsführer schon, wenn ich hier wäre, würde er mir erstmal zeigen, was ein 'richtiges' Steak ist.
Gestern war es dann soweit, wir nahmen mit einem Dutzend Leuten (außer mir alles Amis) Platz im 'Gibsons' in Rosemont (es gibt noch zwei andere Standorte in und um Chicago herum).
Gediegene Innenausstattung, Tische klassisch weiß eingedeckt. Man wird begrüßt, die Getränkebestellung wird aufgenommen ('Goose Island' ist ein halbwegs akzeptables Bier), und dann beginnt die Show.
Unser freundlicher Kellner Don kam mit einem Präsentierteller, auf dem sich die verschiedensten 'Scheiben von der Kuh' befanden. Filets, Tenderloin, Porterhouse, es ist alles dabei und wird vom Fleischexperten mit Hilfe eines güldenen Zeigestäbchens fachkundig erläutert. Hier ein Link zur Speisekarte.
Nach intensiver Beratung entschied ich mich für das Porterhouse Steak, das 'das beste aus beiden Welten' (also Roastbeef und Filet) vereint. Mir wurde noch erklärt, dass die Steaks auf einem Infrarotgrill bei ca. 1.000 Grad Celsius (!) gebrutzelt würden. Und wer hier was anderes als 'rare' oder 'medium rare' bestellt, darf sowieso gleich wieder gehen. Ich war denkbar gespannt.
Nach einer Viertelstunde war es dann soweit: Don rückt mit einem Teller an, auf dem sich eine große, ca. sechs Zentimeter dicke Scheibe Flaaasch befindet, die bestimmt um die 800 Gramm wiegt. Leider hatten wir keine richtige Kamera dabei, sondern nur ein paar iPhones. Und so ein blödes Gesicht mache ich normalerweise auch nicht, aber Gruppendynamik im Kollegenkreis... ihr versteht schon.
Dazu hatte ich mir Pommes bestellt, von denen ich höchstens fünf gegessen habe. Am Vorabend hatte sich wohl ein holländischer Kollege am Porterhouse versucht, der aber wohl nur die Hälfte geschafft hat und danach 'irgendwie krank' ausgesehen hatte.
Mir war bewusst, dass ich im Ausland den GSV repräsentiere, daher wollte ich mir natürlich keine Blöße geben.
Was soll ich sagen, es war das geilste Steak meines Lebens. Nur mit einem Hauch Salz und Pfeffer gewürzt, gab es eine Geschmacksexplosion nach der anderen. Das Roastbeef deutlich aromatischer als das Filet. Beide Teile hatten eine äußerst leckere Kruste, waren völlig frei von Sehnen, und man konnte sich quasi ohne Widerstand durchkauen. Super saftig und lecker. Der Vorteil zu den kleinen Steaks aus Deutschland ist, dass man nicht schon nach fünf Minuten fertig ist und es immer weitergeht.
Am Ende hatte ich meine Mission dann erfüllt: Lecker gegessen und die Reputation von Deutschland und dem GSV im Ausland gerettet. Und das alles auf Firmenkosten...
Fazit: Besser gehts nicht! Wenn es euch mal nach Chicago verschlägt, unbedingt hingehen!
Und wieder habe ich etwas mehr Verständnis für die Amerikaner, die nach Deutschland kommen, dort in einem sogenannten 'Steakhouse' ein Stück totgebratenes Fleisch aus der Pfanne bekommen, das mit Sahnesoße vollgekippt wird, und sich dann denken: 'Meine Fresse, die Europäer.'
In diesem Sinne,
DD
PS: Bestellt euch danach bloß keinen Karottenkuchen. Das würde nicht mal Superman schaffen.
beruflich verschlägt es mich immer mal wieder in die USA, und diese Woche war Chicago dran.
Monatelang brabbelte unser dortiger Geschäftsführer schon, wenn ich hier wäre, würde er mir erstmal zeigen, was ein 'richtiges' Steak ist.
Gestern war es dann soweit, wir nahmen mit einem Dutzend Leuten (außer mir alles Amis) Platz im 'Gibsons' in Rosemont (es gibt noch zwei andere Standorte in und um Chicago herum).
Gediegene Innenausstattung, Tische klassisch weiß eingedeckt. Man wird begrüßt, die Getränkebestellung wird aufgenommen ('Goose Island' ist ein halbwegs akzeptables Bier), und dann beginnt die Show.
Unser freundlicher Kellner Don kam mit einem Präsentierteller, auf dem sich die verschiedensten 'Scheiben von der Kuh' befanden. Filets, Tenderloin, Porterhouse, es ist alles dabei und wird vom Fleischexperten mit Hilfe eines güldenen Zeigestäbchens fachkundig erläutert. Hier ein Link zur Speisekarte.
Nach intensiver Beratung entschied ich mich für das Porterhouse Steak, das 'das beste aus beiden Welten' (also Roastbeef und Filet) vereint. Mir wurde noch erklärt, dass die Steaks auf einem Infrarotgrill bei ca. 1.000 Grad Celsius (!) gebrutzelt würden. Und wer hier was anderes als 'rare' oder 'medium rare' bestellt, darf sowieso gleich wieder gehen. Ich war denkbar gespannt.
Nach einer Viertelstunde war es dann soweit: Don rückt mit einem Teller an, auf dem sich eine große, ca. sechs Zentimeter dicke Scheibe Flaaasch befindet, die bestimmt um die 800 Gramm wiegt. Leider hatten wir keine richtige Kamera dabei, sondern nur ein paar iPhones. Und so ein blödes Gesicht mache ich normalerweise auch nicht, aber Gruppendynamik im Kollegenkreis... ihr versteht schon.
Dazu hatte ich mir Pommes bestellt, von denen ich höchstens fünf gegessen habe. Am Vorabend hatte sich wohl ein holländischer Kollege am Porterhouse versucht, der aber wohl nur die Hälfte geschafft hat und danach 'irgendwie krank' ausgesehen hatte.
Mir war bewusst, dass ich im Ausland den GSV repräsentiere, daher wollte ich mir natürlich keine Blöße geben.
Was soll ich sagen, es war das geilste Steak meines Lebens. Nur mit einem Hauch Salz und Pfeffer gewürzt, gab es eine Geschmacksexplosion nach der anderen. Das Roastbeef deutlich aromatischer als das Filet. Beide Teile hatten eine äußerst leckere Kruste, waren völlig frei von Sehnen, und man konnte sich quasi ohne Widerstand durchkauen. Super saftig und lecker. Der Vorteil zu den kleinen Steaks aus Deutschland ist, dass man nicht schon nach fünf Minuten fertig ist und es immer weitergeht.
Am Ende hatte ich meine Mission dann erfüllt: Lecker gegessen und die Reputation von Deutschland und dem GSV im Ausland gerettet. Und das alles auf Firmenkosten...
Fazit: Besser gehts nicht! Wenn es euch mal nach Chicago verschlägt, unbedingt hingehen!
Und wieder habe ich etwas mehr Verständnis für die Amerikaner, die nach Deutschland kommen, dort in einem sogenannten 'Steakhouse' ein Stück totgebratenes Fleisch aus der Pfanne bekommen, das mit Sahnesoße vollgekippt wird, und sich dann denken: 'Meine Fresse, die Europäer.'
In diesem Sinne,
DD
PS: Bestellt euch danach bloß keinen Karottenkuchen. Das würde nicht mal Superman schaffen.