Vorwort: Wieso denn das? Weil der Leser dieser Reisezusammenfassung nicht erwarten sollte, dass es sich dabei um einen reinen Whiskyurlaub gehandelt hat, sondern um eine Reise nach Islay, die neben dem Lebenswasser auch mehr zu bieten hat, das wir auch kennen lernen wollten.
Sonntag: Endlich ist es soweit, wir fahren in Urlaub. Früh aufgestanden und von den Kindern zum Flughafen München gefahren worden. Um 7:05 Uhr startete unser Flieger nach Amsterdam. Anschlussflug nach Glasgow um 9:30 Uhr. Die Übernahme unseres Mietwagens lief völlig reibungslos ab und wir waren im Linksverkehr Richtung Kennacraig unterwegs. Auf ca. der halben Strecke haben wir einen Zwischenstop eingelegt, da wir Inveraray Castle und –jail anschauen wollten. Eine tolle „Hütte“. Durch einige interessante Erläuterungen des anwesenden „Personals“, wurden einem die Verflechtungen innerhalb eines Glan’s und die Fehden zwischen den Glan’s ein wenig klarer. Der Besuch im Gefängnismuseum ist mit Sicherheit genau so lohnend. Die Zustände und Bedingungen der Häftlinge und wie schnell sich dies zu einem modernen, für die damalige Zeit in Europa einmaligen Strafvollzug gewandelt hat. Die kleine Führung des „Wärters“ ist dazu sehr empfehlenswert. Wir haben noch einen kleinen Stadtbummel gemacht und einen netten kleinen Whiskyladen „Loch Fine Whiskies“ gefunden. Es gab sehr ausgefallene Flaschen, Probiermöglichkeiten und noch mehr Verlockungen. Aber ich blieb standhaft, da ich mir ein begrenztes Whiskybudget auferlegt hatte. Nun war es schon wieder Zeit weiter zu fahren, wir hatten schließlich für die Islay Fähre gebucht. Auch hier bewährte sich unsere Planung, wobei ich schneller mit dem Linksverkehr zu Recht kam als befürchtet. Also nach etwas Wartezeit bei einem Sauwetter nach Port Askaig übergesetzt. Durch diese notwendige Route (Port Ellen Anleger wird erneuert) kamen wir um die Seeansicht der südlichen Destillerien mit den berühmten Schriftzügen auf den weißen Wänden. Bei dem Wetter war das aber kein Verlust.
Endlich auf Islay, aber was für ein Straßenzustand. Eine Ansammlung von Schlaglöchern, die einem die Islaymentalität sofort verständlich werden ließ. Hier hat man Zeit! Für diese Straße musste man sich die sowieso nehmen. Haben wir gerne getan. Das sprichwörtlich freundlich Grüßen eines jeden Verkehrsteilnehmers übrigens auch. Spät am Abend haben wir das Apartment im Oystercatcher übernommen und uns alsbald zur Ruhe begeben. Es war ein langer Tag.
Montag: Nach einem einigermaßen schottischen Frühstück (Haggis musste ich erst besorgen) haben wir uns zu unserer ersten Wanderung aufgemacht. Wir fuhren nach Kintra und sind von dort zum Soldiers Rock gelaufen. Unterwegs geht es an alten zerfallenen Bauernhäusern und noch mehr Kühen und Schafen vorbei. Es war durchwachsenes Wetter. Die Regenschauer waren meist nur von zehnminütiger Dauer und haben uns dank ordentlicher Kleidung nichts ausgemacht. An den Klippen angekommen, hatten wir bei herrlichem Sonnenschein eine tolle Aussicht auf den Fels und die Vogelwelt. So haben wir uns die schottische Inselwelt vorgestellt. Schön sie jetzt zu erleben. Wieder zurück am Auto haben wir noch unseren Einkauf von Grundnahrungsmitteln erledigt, damit keiner vom Fleisch fällt. Da uns Lynn vom Oystercatcher einige Frühstückszutaten überlassen hatte, mussten jetzt die Feinheiten wie Würstchen, Pilze, etc. in den Kühlschrank. Als wir es uns in unserem Wohnzimmer gerade gemütlich machen wollten, fiel der Strom für die nächsten Stunden aus. Dies sollte in den nächsten Tagen öfter passieren und galt dann auch immer für die ganze Insel.
Dienstag: In der Nacht kam nicht nur der Strom, sondern auch dicke Regenwolken, die sich aber im Laufe des Tages auflösen sollen, sagte der Wetterbericht. Also: Regentag = Distillentag. Somit fuhren wir nach Bowmore um unsere erste Islay Destillerie zu besichtigen. Eine recht junge Dame führte uns durch die Produktion. Zu verstehen war sie kaum, da sie zu einem sehr ausgeprägten Dialekt auch wahnsinnig schnell sprach. Wir kennen den Herstellungsprozess und waren daher weniger an den Ausführungen als an den Räumlichkeiten und Gerätschaften interessiert. Die abschließende Verköstigung wurde sehr angenehm, nachdem der etwas einfache Standart 12yo Standard getrunken war und man kostenfrei andere Abfüllungen probieren konnte. Nach einem dram 18yo, liefen wir zur Round Church. Sehr nüchterne Kirche, die eine beeindruckende Kuppelabstützung besitzt. Das Ambiente erinnert ein bisschen an einen Gerichtssaal. In Bayern ist man halt andere Kirchen gewohnt.
Im großen Bowmore coop endlich Haggis gefunden und uns im Apartment umgezogen für einen Spaziergang an den Singing Sands, am Leuchtturm gegenüber Port Ellen bei Craig Fhada. Viel Wind etwas Nieselregen aber unterhaltsam. Die Tiere und Pflanzen erinnern zwar etwas an die Allgäuer Heimat und sind doch so verschieden.
Mittwoch: Heute Schnürlregen mit Wind! Nach einem MEGA - full scottisch breakfast, fiel die Entscheidung für indoor-Aktivitäten, sprich: die drei südlichen Destillerien. Wir hatten uns gegen eine Vorbuchung von Besuchertouren entschieden, da wir in der Beziehung auf unsere Aktivitäten so flexibel wie möglich bleiben wollten. Dies war auch ausreichend, schließlich waren wir (absichtlich) eine Woche nach dem Whiskyfestival angereist. Bei Laphroaig hatten wir im Visitorcenter die Lady of Isle getroffen und uns sehr nett unterhalten. Sie hatte ein Gruppe Japaner im Schlepp und verpasste ihnen eine Rundreise (alle Destillerien an einem Tag!!) mit ihrem Bus.
Die Führung war sehr unterhaltend, der abschließende dram ein quarter cask. Am Tresen konnte ich den Cairdeas probieren, von dem ich eine Flasche gekauft habe. Ein Festivalglas dazu und ab zur plotground und mein Stück Schottland ansehen, für das ich meine „Miete“ (Quarter Cask Mini) kassiert hatte. Nach den obligatorischen Bildern, ging es zu Lagavulin. Ein kleines Visitorcenter, das einen lieblosen Eindruck auf uns machte. Da wir die große Ardbegtour vorhatten, fuhren wir dann auch ohne langen Aufenthalt weiter und sahen uns bei Ardbeg um. Was ein Unterschied. Hier haben die Marketingstrategen ganze Arbeit geleistet. Ein tolles Kaffee integriert und sehr freundliche und hilfsbereite Angestellte. Die Besucherführung zu 10 GBP enthielt neben der sehr liebevoll gestalteten Führung mit Detaillegeschichten aus der Vergangenheit auch eine tasting, das mich an den Rand der „Aufnahmefähigkeit“ brachte. Ein dram, der hier übliche 3,5 cl beträgt wurde auch noch großzügig eingeschenkt. Aber nicht nur eine kleine Auswahl, sonder aus der laaangen Reihe von aufgestellten Flaschen, was das Herz begehrte. Es war von Supernova, Corryvreckan, Uigeadail, bis Blasdah incl. Feis of Isle 2011, Rollercoaster und Alligator alles zum Probieren herum. Einschenken und genießen war die Devise. Der Hammer! Nach einem umfassenden Einkauf im shop und einem Haggisburger im kilncafe, fuhren wir mit Klamotten und Alligator zum Appartment.
Donnerstag: Schon vor dem Frühstück gesehen, dass es ein tolles Wetter wird. Also das full scottisch in die Pfanne und dann mit gepacktem Rucksack die Wanderung zu Granny’s Rock in Angriff genommen. Die Fahrt ging an Kilchoman vorbei und verlief zu Fuß lange an der Küste entlang. Das felsige Fixierbild kam mir bei der inet Recherche eigentlich sehr klein und entfernt vor. Jetzt aber ist es ein beeindruckendes Erlebnis. Unseren weiteren Weg zur Kilchiaran chappel haben wir dann nach einer weiteren ¾ h Fußweg, wegen eines massiven Wolkenaufkommens abgebrochen. In Mitten einer fast zaunlosen Schafherde kehrten wir um und kamen bei bestem Sonnschein am Auto an. So schnelle Wetterwechsel sind wir nicht gewohnt. Da wir unterwegs ein schönes Mittagspicknick mit Meerblick hatten und der Nachmittag noch jung war, entschieden wir uns für den Besuch der Kilchoman Destillerie.
Dort ist alles einige Nummern kleiner als bei Ardbeg und Co. Aber man spürte das Engagement bei jedem der wenigen Mitarbeiter, bei der Arbeit am Whisky 100% Islay mitzuwirken. Die Führung war entsprechend kurz aber sehr nett. Im Anschluss gab es Kostproben aus drei verschiedenen Abfüllungen. Spring 11, Winter 10 und Summer10. Alle sehr gut trinkbar aber keiner, der mich vom Hocker gerissen hätte. Als dayly dram vielleicht, da keiner sehr anspruchsvoll war.
Freitag: Nach einem schon fast langweilig guten Frühstück (immer noch full scottisch, ich werde in der Zubereitung immer versierter) fuhren wir nach Bridgend zum Islay Square House. Eine enttäuschende Ansammlung von kleinen Geschäften, die fast alle geschlossen waren. Wir freuten uns, dass wenigstens die Brauerei offen war, die wir auch gleich besichtigen konnten. Ein Wahnsinn! Die „Brauerei“ bestand aus einem Raum, mit den Abmaßen von 3,5m x 4m. Ich konnte es nicht fassen; in den kleinen Bottichen machen die so viel und so gutes Bier. Der „Chefbrauer“, es gibt nur einen, erklärte nach vorheriger Rückfrage unserer Herkunft, mit viel Engagement und Stolz seinen Herstellungsprozess. Wir hätten jedes der acht Sorten probieren können, haben es aber bei drei bewenden lassen. Mein Favorit war das Black Rock. Dunkel süffig nicht zu herb.
Ein kleiner Abstecher zur Seidenmalerin ergab nur eine Tüte Geschenke für die daheim Gebliebenen. Wir besuchten noch die angrenzende Gärtnerei und den Park/Wald um das Herrenhaus und den alten Turm. Zum Bridgend Tag gehört auch der Besuch der Islay Wool Mill. Ich habe im Vorfeld viel davon gehört. z.B. dass die ganze Tartan Stoffe für die Filme Rob Roy, Braveheard und Highlander aus dieser Weberei stammten. Was wir vorfanden war ein uraltes Haus mit genauso alten Maschinen. Ganz tolle Stoffe, Decken, Schals und Jacken. Als wir uns nach einer Führung oder Erklärung erkundigten, wurden wir an einen etwas merkwürdigen jungen Mann verwiesen, der nur in seinen nicht vorhandnen Bart murmelte und mit der Hand auf ein paar Maschinenteile zeigt und dann plötzlich verschwunden war. Als wir uns von unserer Ratlosigkeit gelöst hatten, weil wir allein gelassen am Dachboden standen fiel wieder einmal der Strom aus. Also durch die Dunkelheit zur Treppe getastet und bei der Bezahlung unserer ausgesuchten Decke die Kassiererin bei ihrer spannenden Lektüre stören müssen. Entweder ihr Buch war sehr spannend oder sie war extrem demotiviert oder Beides, was uns als das Wahrscheinlichste erschien.
Wir nutzten die Nähe für die geplanten Kurzbesuche bei Bunnahabhain und Caol Ila. Letztere bietet wegen Umbau keine Besuchertouren an und Bunnahabhain war nicht sehr einladend. Obwohl der shop ganz niedlich ist und ich verschieden Dinge wie Black Bottle (nicht mein Ding) und einen Toiteach (meiner !) probieren durfte, haben wir alsbald den Rückweg angetreten. Zumal der ganze Betrieb gerade still stand. Ach ja, wir haben daher ja auch unsere gut gefüllte Einkauftüte bar bezahlt, es war ja schon wieder Stomausfall. Bis in Bowmore gab es wieder Strom, also im dortigen coop die Kühlschrankfüllung komplettiert. Das Wetter war gerade herrlich, also fuhren wir auf eine Stipvisite zum Kildaton cross. Es ist teilweise erschreckend, wie gleichgültig mit so geschichtsträchtigem Gut umgegangen wird. Alle überwuchert und verkommt mit der Zeit. Sehr schade.
Im Apartment haben wir uns etwas fein gemacht, denn wir hatten im örtlichen Hotel (White Hart Hotel) einen Tisch zum Abendessen reserviert. Einen sehr schönen Abend bei frischem Salat für GöGa, Bruscetta für mich. Anschließend Steak für die Dame und gegrillten Kippers (Fisch) für mich. Als Getränke gab es ein Wasser und für Meinereiner zwei pint black rock. Den Nachtisch bildete ein süßer Pudding mit Erdbeeren und für mich bestellte ich in eintrainiertem Ton einen doppelten Whisky. Schließlich hatte ich den Ardbeg Alligator im Barregal schon gesehen. Was meiner Souveränität einen Dämpfer verpasste, war die Tatsache, dass ich die Maßeinheiten nicht verinnerlicht hatte. Hier bedeutet ein Whisky 3,5 cl – ein doppelter also 7cl !! Freunde das war heftig voll, das Glas. Es sah fast so aus als hätte ich ein Glas kalten Tee bestellt. Aber man ist ja nicht kleinlich, hüstel. Der beschwingte Heimweg führte durch maskierte Rubgyspieler, die für das Strandturnier angereist waren und die Straßen von Port Ellen füllten. Den Abend beschlossen wir mit einem originalsprachigen Hercule Poirot aus dem TV.
Samstag: Heute war GöGas Destillerie Tag. Wir führen schon früh nach Bruichladdich. Da sie alle Mitarbeiter von den webcams her kannte und genau wusste wer wann wo arbeitet, war es ein sehr unterhaltsamer Besuch. Da wir etwas zu früh waren haben wir uns im Außenbereich etwas umgesehen und Fotos gemacht. Ein entspannter Jim McEvan begrüßte uns mit Handschlag, als er den Innenhof berat. Der Einladung auf einen whisky, sind wir gerne gefolgt. Es sei eigentlich noch nicht geöffnet, aber so müssten wir nicht trocken im Hof stehen, meinte er. Es entwickelte sich ein lustiges und sehr kurzweiliges Gespräch bei einem torfigen PC7, was meiner Laune zusätzlichen Auftrieb gab. Bis zur Führung deckten wir uns mit den obligatorischen t-shits etc. ein und ich nutzte die Gelegenheit, mir eine leere Flasche von Jim signieren zu lassen, die ich später selbst abfüllen, verkorken und etikettieren durfte. Eine Blechdose für den Transport komplettierte alles. Die Führung war sehr ausführlich und wir winkten unserer Tochter über die webcams zu, die per SMS verständigt zu Hause am Rechner saß und uns „begleitete“. Als Abschlußdram konnte ich auf den 12yo Standard verzichten, denn ich bekam noch einen PC7 von Jim.
In Port Charlotte ist das einzige Museum angesiedelt. Das Museum of Ilsay Life. Eine sehr nette Sammlung von alltäglichen Gerätschaften und Dingen, die uns z.T. sogar bekannt waren. Wir erkannten sehr viele handwerkliche und landwirtschaftliche Gerätschaften, wie sie in fast der gleichen Art in Bayern zu finden sind. Nach einem ausgedehnten Rundgang sind wir zurückgefahren und in Höhe Bridgend nach Norden abgebogen. Wir haben einen Spaziergang unternommen, zur Dun of Nosebridge. Eigentlich war dieses Fort nur als Grashügel zu identifizieren, deren Verwendung als strategische Verteidigungsanlage aber zu erkennen war, sobald man ihn erklommen hatte.
Sonntag: Ein Wetter für den Strand begrüßte uns schon am frühen Morgen. Da fiel uns die Entscheidung leicht eine Dünenwanderung am Loch Gruinart zu unternehmen. Unweit des visitorcenters der Vogelkundler stellten wir unser Auto ab und liefen am Sandstrand bis zum Killinallan Point. Unterwegs hofften wir ein paar Robben zu sichten, wurden aber nicht damit belohnt, wo zwei Stunden im Sand zu laufen doch ganz schön an die Kondition gingen. Die Aussicht an Islays Nordküste lud zu einem „Picknick“ ein und wir packten Sandwiches und Tee aus. Uns war so richtig schottisch zu Mute. Ich hätte den Küchentisch mitnehmen sollen. Wieso? Dann hätte ich den whisky dabei gehabt, der stand nämlich immer noch dort. Der Rückweg durch die Dünen war gar nicht so einfach, da man ohne richtigen Weg in den Dünentälern schnell die Orientierung verlieren konnte. Nach etwas Sucherei haben wir die Richtung wieder gefunden und einen schönen Weg über Wiesen mit vielen Schafen eingeschlagen. Der Sonnenbrand war durch den starken auflandigen Wind noch etwas intensiver zu spüren.
Am Abend nach dem Kassensturz bzw. Prüfung des aktuellen Bargeldbestandes, entschieden wir uns für einen Spaziergang durch Port Ellen, bei dem wir uns nach einem Bankautomaten umsehen wollten. Der Ort ist ja recht übersichtlich, aber von alleine haben wir keinen gefunden. Bei der Nachfrage im örtlichen Spar-Laden, zeigte der Besitzer in die Ladenecke. Dort stand er ja! Frisch versorgt, ging der Abend zur Neige.
Montag: Da wir keinen Tag ohne Unternehmungen verlebt haben, merkten wir heute, wie müde unsere Beine vom vielen Laufen in der Woche waren. Daher schliefen wir sehr lange aus und redeten dann lange über das Erlebte und machten uns Gedanken, wie wir unsere ganzen Souvenirs unterbringen sollten. Schließlich sollte alles heil ankommen. Das Koffer packen war die Herausforderung des Tages. Nachdem dies erfolgreich abgeschlossen war, gingen wir zu Lynn um unsere Miete abzudrücken. Um die Restbestände aus dem Kühlschrank haben wir uns bei einem relaxten Fernsehnachmittag gekümmert. Die Reiseverpflegung für den morgigen Tag gerichten und gelesen. Am Abend kam ich noch zu meinem Pup-Erlebnis. Zwei pint und einen whisky mit vier Iren zu mir genommen und sehr gut unterhalten. Die Herren waren Segler auf Zwischenstation und trotz ihres Alters (67 – 74) von einer Trinkfestigkeit, dass ich Mühe hatte mich aus der Runde zu verabschieden, ohne völlig zu versacken. Schließlich hatte ich am nächsten Tag eine anstrengende Rückreise zu absolvieren.
Dienstag: Die Rückreise gestaltete sich im Großen und Ganzen recht kurzweilig. Durch unsere zeitlich großzügige Planung hatten wir für alle Unsicherheiten ausreichend Spielraum, um ohne Hektik nach Hause zu kommen. Zum Schluss ein paar Eckdaten: Die gewählte An- u. Abreiseroute ist mit jeweils 14 Stunden langwierig, aber auch schon ein Erlebnis. Ein Mietwagen kommt einem für eine Islay-Reise als nicht notwendig vor, aber wir kamen mit An- u. Abfahrt (Glasgow/Kennacraig) trotzdem auf 854 km Fahrtstrecke. Rückreisegepäck für zwei Personen 37,9 kg in zwei Koffern. Verbrauchter Speicherplatz für etwas über 700 Bilder und ein paar clips ca.1,6 Gb.
Wo der nächste Urlaub hingeht? Keine Ahnung, Hauptsache Schottland!
Sonntag: Endlich ist es soweit, wir fahren in Urlaub. Früh aufgestanden und von den Kindern zum Flughafen München gefahren worden. Um 7:05 Uhr startete unser Flieger nach Amsterdam. Anschlussflug nach Glasgow um 9:30 Uhr. Die Übernahme unseres Mietwagens lief völlig reibungslos ab und wir waren im Linksverkehr Richtung Kennacraig unterwegs. Auf ca. der halben Strecke haben wir einen Zwischenstop eingelegt, da wir Inveraray Castle und –jail anschauen wollten. Eine tolle „Hütte“. Durch einige interessante Erläuterungen des anwesenden „Personals“, wurden einem die Verflechtungen innerhalb eines Glan’s und die Fehden zwischen den Glan’s ein wenig klarer. Der Besuch im Gefängnismuseum ist mit Sicherheit genau so lohnend. Die Zustände und Bedingungen der Häftlinge und wie schnell sich dies zu einem modernen, für die damalige Zeit in Europa einmaligen Strafvollzug gewandelt hat. Die kleine Führung des „Wärters“ ist dazu sehr empfehlenswert. Wir haben noch einen kleinen Stadtbummel gemacht und einen netten kleinen Whiskyladen „Loch Fine Whiskies“ gefunden. Es gab sehr ausgefallene Flaschen, Probiermöglichkeiten und noch mehr Verlockungen. Aber ich blieb standhaft, da ich mir ein begrenztes Whiskybudget auferlegt hatte. Nun war es schon wieder Zeit weiter zu fahren, wir hatten schließlich für die Islay Fähre gebucht. Auch hier bewährte sich unsere Planung, wobei ich schneller mit dem Linksverkehr zu Recht kam als befürchtet. Also nach etwas Wartezeit bei einem Sauwetter nach Port Askaig übergesetzt. Durch diese notwendige Route (Port Ellen Anleger wird erneuert) kamen wir um die Seeansicht der südlichen Destillerien mit den berühmten Schriftzügen auf den weißen Wänden. Bei dem Wetter war das aber kein Verlust.
Endlich auf Islay, aber was für ein Straßenzustand. Eine Ansammlung von Schlaglöchern, die einem die Islaymentalität sofort verständlich werden ließ. Hier hat man Zeit! Für diese Straße musste man sich die sowieso nehmen. Haben wir gerne getan. Das sprichwörtlich freundlich Grüßen eines jeden Verkehrsteilnehmers übrigens auch. Spät am Abend haben wir das Apartment im Oystercatcher übernommen und uns alsbald zur Ruhe begeben. Es war ein langer Tag.
Montag: Nach einem einigermaßen schottischen Frühstück (Haggis musste ich erst besorgen) haben wir uns zu unserer ersten Wanderung aufgemacht. Wir fuhren nach Kintra und sind von dort zum Soldiers Rock gelaufen. Unterwegs geht es an alten zerfallenen Bauernhäusern und noch mehr Kühen und Schafen vorbei. Es war durchwachsenes Wetter. Die Regenschauer waren meist nur von zehnminütiger Dauer und haben uns dank ordentlicher Kleidung nichts ausgemacht. An den Klippen angekommen, hatten wir bei herrlichem Sonnenschein eine tolle Aussicht auf den Fels und die Vogelwelt. So haben wir uns die schottische Inselwelt vorgestellt. Schön sie jetzt zu erleben. Wieder zurück am Auto haben wir noch unseren Einkauf von Grundnahrungsmitteln erledigt, damit keiner vom Fleisch fällt. Da uns Lynn vom Oystercatcher einige Frühstückszutaten überlassen hatte, mussten jetzt die Feinheiten wie Würstchen, Pilze, etc. in den Kühlschrank. Als wir es uns in unserem Wohnzimmer gerade gemütlich machen wollten, fiel der Strom für die nächsten Stunden aus. Dies sollte in den nächsten Tagen öfter passieren und galt dann auch immer für die ganze Insel.
Dienstag: In der Nacht kam nicht nur der Strom, sondern auch dicke Regenwolken, die sich aber im Laufe des Tages auflösen sollen, sagte der Wetterbericht. Also: Regentag = Distillentag. Somit fuhren wir nach Bowmore um unsere erste Islay Destillerie zu besichtigen. Eine recht junge Dame führte uns durch die Produktion. Zu verstehen war sie kaum, da sie zu einem sehr ausgeprägten Dialekt auch wahnsinnig schnell sprach. Wir kennen den Herstellungsprozess und waren daher weniger an den Ausführungen als an den Räumlichkeiten und Gerätschaften interessiert. Die abschließende Verköstigung wurde sehr angenehm, nachdem der etwas einfache Standart 12yo Standard getrunken war und man kostenfrei andere Abfüllungen probieren konnte. Nach einem dram 18yo, liefen wir zur Round Church. Sehr nüchterne Kirche, die eine beeindruckende Kuppelabstützung besitzt. Das Ambiente erinnert ein bisschen an einen Gerichtssaal. In Bayern ist man halt andere Kirchen gewohnt.
Im großen Bowmore coop endlich Haggis gefunden und uns im Apartment umgezogen für einen Spaziergang an den Singing Sands, am Leuchtturm gegenüber Port Ellen bei Craig Fhada. Viel Wind etwas Nieselregen aber unterhaltsam. Die Tiere und Pflanzen erinnern zwar etwas an die Allgäuer Heimat und sind doch so verschieden.
Mittwoch: Heute Schnürlregen mit Wind! Nach einem MEGA - full scottisch breakfast, fiel die Entscheidung für indoor-Aktivitäten, sprich: die drei südlichen Destillerien. Wir hatten uns gegen eine Vorbuchung von Besuchertouren entschieden, da wir in der Beziehung auf unsere Aktivitäten so flexibel wie möglich bleiben wollten. Dies war auch ausreichend, schließlich waren wir (absichtlich) eine Woche nach dem Whiskyfestival angereist. Bei Laphroaig hatten wir im Visitorcenter die Lady of Isle getroffen und uns sehr nett unterhalten. Sie hatte ein Gruppe Japaner im Schlepp und verpasste ihnen eine Rundreise (alle Destillerien an einem Tag!!) mit ihrem Bus.
Die Führung war sehr unterhaltend, der abschließende dram ein quarter cask. Am Tresen konnte ich den Cairdeas probieren, von dem ich eine Flasche gekauft habe. Ein Festivalglas dazu und ab zur plotground und mein Stück Schottland ansehen, für das ich meine „Miete“ (Quarter Cask Mini) kassiert hatte. Nach den obligatorischen Bildern, ging es zu Lagavulin. Ein kleines Visitorcenter, das einen lieblosen Eindruck auf uns machte. Da wir die große Ardbegtour vorhatten, fuhren wir dann auch ohne langen Aufenthalt weiter und sahen uns bei Ardbeg um. Was ein Unterschied. Hier haben die Marketingstrategen ganze Arbeit geleistet. Ein tolles Kaffee integriert und sehr freundliche und hilfsbereite Angestellte. Die Besucherführung zu 10 GBP enthielt neben der sehr liebevoll gestalteten Führung mit Detaillegeschichten aus der Vergangenheit auch eine tasting, das mich an den Rand der „Aufnahmefähigkeit“ brachte. Ein dram, der hier übliche 3,5 cl beträgt wurde auch noch großzügig eingeschenkt. Aber nicht nur eine kleine Auswahl, sonder aus der laaangen Reihe von aufgestellten Flaschen, was das Herz begehrte. Es war von Supernova, Corryvreckan, Uigeadail, bis Blasdah incl. Feis of Isle 2011, Rollercoaster und Alligator alles zum Probieren herum. Einschenken und genießen war die Devise. Der Hammer! Nach einem umfassenden Einkauf im shop und einem Haggisburger im kilncafe, fuhren wir mit Klamotten und Alligator zum Appartment.
Donnerstag: Schon vor dem Frühstück gesehen, dass es ein tolles Wetter wird. Also das full scottisch in die Pfanne und dann mit gepacktem Rucksack die Wanderung zu Granny’s Rock in Angriff genommen. Die Fahrt ging an Kilchoman vorbei und verlief zu Fuß lange an der Küste entlang. Das felsige Fixierbild kam mir bei der inet Recherche eigentlich sehr klein und entfernt vor. Jetzt aber ist es ein beeindruckendes Erlebnis. Unseren weiteren Weg zur Kilchiaran chappel haben wir dann nach einer weiteren ¾ h Fußweg, wegen eines massiven Wolkenaufkommens abgebrochen. In Mitten einer fast zaunlosen Schafherde kehrten wir um und kamen bei bestem Sonnschein am Auto an. So schnelle Wetterwechsel sind wir nicht gewohnt. Da wir unterwegs ein schönes Mittagspicknick mit Meerblick hatten und der Nachmittag noch jung war, entschieden wir uns für den Besuch der Kilchoman Destillerie.
Dort ist alles einige Nummern kleiner als bei Ardbeg und Co. Aber man spürte das Engagement bei jedem der wenigen Mitarbeiter, bei der Arbeit am Whisky 100% Islay mitzuwirken. Die Führung war entsprechend kurz aber sehr nett. Im Anschluss gab es Kostproben aus drei verschiedenen Abfüllungen. Spring 11, Winter 10 und Summer10. Alle sehr gut trinkbar aber keiner, der mich vom Hocker gerissen hätte. Als dayly dram vielleicht, da keiner sehr anspruchsvoll war.
Freitag: Nach einem schon fast langweilig guten Frühstück (immer noch full scottisch, ich werde in der Zubereitung immer versierter) fuhren wir nach Bridgend zum Islay Square House. Eine enttäuschende Ansammlung von kleinen Geschäften, die fast alle geschlossen waren. Wir freuten uns, dass wenigstens die Brauerei offen war, die wir auch gleich besichtigen konnten. Ein Wahnsinn! Die „Brauerei“ bestand aus einem Raum, mit den Abmaßen von 3,5m x 4m. Ich konnte es nicht fassen; in den kleinen Bottichen machen die so viel und so gutes Bier. Der „Chefbrauer“, es gibt nur einen, erklärte nach vorheriger Rückfrage unserer Herkunft, mit viel Engagement und Stolz seinen Herstellungsprozess. Wir hätten jedes der acht Sorten probieren können, haben es aber bei drei bewenden lassen. Mein Favorit war das Black Rock. Dunkel süffig nicht zu herb.
Ein kleiner Abstecher zur Seidenmalerin ergab nur eine Tüte Geschenke für die daheim Gebliebenen. Wir besuchten noch die angrenzende Gärtnerei und den Park/Wald um das Herrenhaus und den alten Turm. Zum Bridgend Tag gehört auch der Besuch der Islay Wool Mill. Ich habe im Vorfeld viel davon gehört. z.B. dass die ganze Tartan Stoffe für die Filme Rob Roy, Braveheard und Highlander aus dieser Weberei stammten. Was wir vorfanden war ein uraltes Haus mit genauso alten Maschinen. Ganz tolle Stoffe, Decken, Schals und Jacken. Als wir uns nach einer Führung oder Erklärung erkundigten, wurden wir an einen etwas merkwürdigen jungen Mann verwiesen, der nur in seinen nicht vorhandnen Bart murmelte und mit der Hand auf ein paar Maschinenteile zeigt und dann plötzlich verschwunden war. Als wir uns von unserer Ratlosigkeit gelöst hatten, weil wir allein gelassen am Dachboden standen fiel wieder einmal der Strom aus. Also durch die Dunkelheit zur Treppe getastet und bei der Bezahlung unserer ausgesuchten Decke die Kassiererin bei ihrer spannenden Lektüre stören müssen. Entweder ihr Buch war sehr spannend oder sie war extrem demotiviert oder Beides, was uns als das Wahrscheinlichste erschien.
Wir nutzten die Nähe für die geplanten Kurzbesuche bei Bunnahabhain und Caol Ila. Letztere bietet wegen Umbau keine Besuchertouren an und Bunnahabhain war nicht sehr einladend. Obwohl der shop ganz niedlich ist und ich verschieden Dinge wie Black Bottle (nicht mein Ding) und einen Toiteach (meiner !) probieren durfte, haben wir alsbald den Rückweg angetreten. Zumal der ganze Betrieb gerade still stand. Ach ja, wir haben daher ja auch unsere gut gefüllte Einkauftüte bar bezahlt, es war ja schon wieder Stomausfall. Bis in Bowmore gab es wieder Strom, also im dortigen coop die Kühlschrankfüllung komplettiert. Das Wetter war gerade herrlich, also fuhren wir auf eine Stipvisite zum Kildaton cross. Es ist teilweise erschreckend, wie gleichgültig mit so geschichtsträchtigem Gut umgegangen wird. Alle überwuchert und verkommt mit der Zeit. Sehr schade.
Im Apartment haben wir uns etwas fein gemacht, denn wir hatten im örtlichen Hotel (White Hart Hotel) einen Tisch zum Abendessen reserviert. Einen sehr schönen Abend bei frischem Salat für GöGa, Bruscetta für mich. Anschließend Steak für die Dame und gegrillten Kippers (Fisch) für mich. Als Getränke gab es ein Wasser und für Meinereiner zwei pint black rock. Den Nachtisch bildete ein süßer Pudding mit Erdbeeren und für mich bestellte ich in eintrainiertem Ton einen doppelten Whisky. Schließlich hatte ich den Ardbeg Alligator im Barregal schon gesehen. Was meiner Souveränität einen Dämpfer verpasste, war die Tatsache, dass ich die Maßeinheiten nicht verinnerlicht hatte. Hier bedeutet ein Whisky 3,5 cl – ein doppelter also 7cl !! Freunde das war heftig voll, das Glas. Es sah fast so aus als hätte ich ein Glas kalten Tee bestellt. Aber man ist ja nicht kleinlich, hüstel. Der beschwingte Heimweg führte durch maskierte Rubgyspieler, die für das Strandturnier angereist waren und die Straßen von Port Ellen füllten. Den Abend beschlossen wir mit einem originalsprachigen Hercule Poirot aus dem TV.
Samstag: Heute war GöGas Destillerie Tag. Wir führen schon früh nach Bruichladdich. Da sie alle Mitarbeiter von den webcams her kannte und genau wusste wer wann wo arbeitet, war es ein sehr unterhaltsamer Besuch. Da wir etwas zu früh waren haben wir uns im Außenbereich etwas umgesehen und Fotos gemacht. Ein entspannter Jim McEvan begrüßte uns mit Handschlag, als er den Innenhof berat. Der Einladung auf einen whisky, sind wir gerne gefolgt. Es sei eigentlich noch nicht geöffnet, aber so müssten wir nicht trocken im Hof stehen, meinte er. Es entwickelte sich ein lustiges und sehr kurzweiliges Gespräch bei einem torfigen PC7, was meiner Laune zusätzlichen Auftrieb gab. Bis zur Führung deckten wir uns mit den obligatorischen t-shits etc. ein und ich nutzte die Gelegenheit, mir eine leere Flasche von Jim signieren zu lassen, die ich später selbst abfüllen, verkorken und etikettieren durfte. Eine Blechdose für den Transport komplettierte alles. Die Führung war sehr ausführlich und wir winkten unserer Tochter über die webcams zu, die per SMS verständigt zu Hause am Rechner saß und uns „begleitete“. Als Abschlußdram konnte ich auf den 12yo Standard verzichten, denn ich bekam noch einen PC7 von Jim.
In Port Charlotte ist das einzige Museum angesiedelt. Das Museum of Ilsay Life. Eine sehr nette Sammlung von alltäglichen Gerätschaften und Dingen, die uns z.T. sogar bekannt waren. Wir erkannten sehr viele handwerkliche und landwirtschaftliche Gerätschaften, wie sie in fast der gleichen Art in Bayern zu finden sind. Nach einem ausgedehnten Rundgang sind wir zurückgefahren und in Höhe Bridgend nach Norden abgebogen. Wir haben einen Spaziergang unternommen, zur Dun of Nosebridge. Eigentlich war dieses Fort nur als Grashügel zu identifizieren, deren Verwendung als strategische Verteidigungsanlage aber zu erkennen war, sobald man ihn erklommen hatte.
Sonntag: Ein Wetter für den Strand begrüßte uns schon am frühen Morgen. Da fiel uns die Entscheidung leicht eine Dünenwanderung am Loch Gruinart zu unternehmen. Unweit des visitorcenters der Vogelkundler stellten wir unser Auto ab und liefen am Sandstrand bis zum Killinallan Point. Unterwegs hofften wir ein paar Robben zu sichten, wurden aber nicht damit belohnt, wo zwei Stunden im Sand zu laufen doch ganz schön an die Kondition gingen. Die Aussicht an Islays Nordküste lud zu einem „Picknick“ ein und wir packten Sandwiches und Tee aus. Uns war so richtig schottisch zu Mute. Ich hätte den Küchentisch mitnehmen sollen. Wieso? Dann hätte ich den whisky dabei gehabt, der stand nämlich immer noch dort. Der Rückweg durch die Dünen war gar nicht so einfach, da man ohne richtigen Weg in den Dünentälern schnell die Orientierung verlieren konnte. Nach etwas Sucherei haben wir die Richtung wieder gefunden und einen schönen Weg über Wiesen mit vielen Schafen eingeschlagen. Der Sonnenbrand war durch den starken auflandigen Wind noch etwas intensiver zu spüren.
Am Abend nach dem Kassensturz bzw. Prüfung des aktuellen Bargeldbestandes, entschieden wir uns für einen Spaziergang durch Port Ellen, bei dem wir uns nach einem Bankautomaten umsehen wollten. Der Ort ist ja recht übersichtlich, aber von alleine haben wir keinen gefunden. Bei der Nachfrage im örtlichen Spar-Laden, zeigte der Besitzer in die Ladenecke. Dort stand er ja! Frisch versorgt, ging der Abend zur Neige.
Montag: Da wir keinen Tag ohne Unternehmungen verlebt haben, merkten wir heute, wie müde unsere Beine vom vielen Laufen in der Woche waren. Daher schliefen wir sehr lange aus und redeten dann lange über das Erlebte und machten uns Gedanken, wie wir unsere ganzen Souvenirs unterbringen sollten. Schließlich sollte alles heil ankommen. Das Koffer packen war die Herausforderung des Tages. Nachdem dies erfolgreich abgeschlossen war, gingen wir zu Lynn um unsere Miete abzudrücken. Um die Restbestände aus dem Kühlschrank haben wir uns bei einem relaxten Fernsehnachmittag gekümmert. Die Reiseverpflegung für den morgigen Tag gerichten und gelesen. Am Abend kam ich noch zu meinem Pup-Erlebnis. Zwei pint und einen whisky mit vier Iren zu mir genommen und sehr gut unterhalten. Die Herren waren Segler auf Zwischenstation und trotz ihres Alters (67 – 74) von einer Trinkfestigkeit, dass ich Mühe hatte mich aus der Runde zu verabschieden, ohne völlig zu versacken. Schließlich hatte ich am nächsten Tag eine anstrengende Rückreise zu absolvieren.
Dienstag: Die Rückreise gestaltete sich im Großen und Ganzen recht kurzweilig. Durch unsere zeitlich großzügige Planung hatten wir für alle Unsicherheiten ausreichend Spielraum, um ohne Hektik nach Hause zu kommen. Zum Schluss ein paar Eckdaten: Die gewählte An- u. Abreiseroute ist mit jeweils 14 Stunden langwierig, aber auch schon ein Erlebnis. Ein Mietwagen kommt einem für eine Islay-Reise als nicht notwendig vor, aber wir kamen mit An- u. Abfahrt (Glasgow/Kennacraig) trotzdem auf 854 km Fahrtstrecke. Rückreisegepäck für zwei Personen 37,9 kg in zwei Koffern. Verbrauchter Speicherplatz für etwas über 700 Bilder und ein paar clips ca.1,6 Gb.
Wo der nächste Urlaub hingeht? Keine Ahnung, Hauptsache Schottland!
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