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Kugelschuss

Bär

Master in applied Whiskylogie & Diätassistent
10+ Jahre im GSV
R.I.P.
Hallo Zusammen,

meine Frau und ich haben Bekannte im Odenwald, genauer gesagt ist es eine Freundin aus den Kinde- und Jugendtagen meiner Frau und deren Familie, die den Hof Schleiersbach in Fränkisch-Crumbach bewirtschaftete. Dieser Hof ist inzwischen in die Hände eines ihrer Brüder gelegt worden, und die jüngere Generation hat die einst konventionelle Landwirtschaft völlig umgellt auf Fleischwirtschaft. Limusion-Rinder in Muttertierhaltung, ganzjägor draußen, etc... Wir sind ein- bis zwei Mal im Jahr dort und wissen, wie man sich auf dem Hof um das Tierwohl bemüht, das im besagten Fall tatsächlich bis zur Schlachtung geht.

Ich darf daher aus dem Jahresmail 2018 einen Ausschuitt vom Rückblick auf das ablaufende Jahr zitieren:

"...

1. Rückblick Landwirtschaft 2017


„Kugelschuss“


„Ja, es funktioniert. Und es funktioniert besser als vorher gedacht“. So ist inzwischen die Stimmung beim zuständigen Veterinäramt Odenwaldkreis

Zu dem Thema „Kugelschuss“. Nach so langen Diskusionen und intensiven Investitionen für die Umsetzung dieser Möglichkeit

Endlich die Rinder auf der Weide schlachten zu können, dürfen wir Ihnen heute mitteilen, dass es die einzig richtige Schlachtmethode für solch ganzjährig freilaufenden Rinder ist.

Da kein Mensch mehr in die „Intimzone“ (unter 5 Meter Abstand) des Rindes kommt, entsteht somit auch einfach gar kein Stress mehr.

Jeder fragt wie die Nachbartiere reagieren, dazu können wir nun aus eigener Erfahrung sagen, einfach desinteressiert.

Die Reaktion ist nur, als würde sich gerade eines hinlegen.

..."

(Quelle: Jahresmail 2018 vom 08. Dezember 2017, Hof Schleiersbach, Familie Böhm, 64407 Fränkisch-Crumbach)


Wir wissen, wie lange um die Genehmigung für dieses Verfahren mit den Behörden gekämpft werden musste und freuen uns um so mehr, dass es inzwischen genehmigt wurde und sich auch bewährt.

Viele Grüße
Gerhard
 
Wo wird denn da hingeschossen? Und wie wird das geschossene Tier abtransportiert? Ich nehme an, dass auf der Weide geschossen wird und dann das Tier in einen Zerlegeraum gebracht wird. Gibt es da weitere Informationen zu dem Verfahren?
 
Wo wird denn da hingeschossen

Das Tier wird durch einen Kopfschuss getötet und kommt dann sofort in eine sogenannte 'mobile Schlachbox'. In der blutet es aus und wird dann (wohl) auch zum Zerlegen gebracht.

Ob und wo es zu dem Verfahren weiter undd/oder detailierte Informationen gibt, weiß ich nicht, aber vermutlich wird sich in den Weiten des www das Eine oder Andere finden lassen.

Viele Grüße
Gerhard
 
Toll, daß es endlich gesetzlich erlaubt ist. War ein langer Weg.
 
War ein langer Weg

In der Tat. Im genannten Fall haben wir den Weg über die Jahre ja verfolgen können/müssen und als Laie und Außenstehender fragt man sich schon, warum eine solche - vor allem für das Tier - 'schöne' Lösung so viele Hürden nehmen muss und sich so lange hinzieht.
Jedoch: Ende gut - alles gut. Zumindest auf dem Hof Schleiersbach ;)
 
Das ist häufig wohl richtig, aber an der Entscheidung, auf welche Art und Weise ein Tier getötet ist, wird kaum richtig viel Geld hängen, zumindest ist es für mich schwer nachvollziehbar. Es wird ggf. nur etwas anders verteilt, und möglicherweise profitieren vom Kugelschussverfahren noch Andere (z.B. der Jäger, der den Schuss abgibt, und das Veterinärmat, das dabei sein muss).
Aber ich habe mir abgewöhnt, alles verstehen zu wollen.

Ich versteh mich ja manchmal selbst nicht. :lol:
 
Danke für die Info, ich halte diese Methode gerade bei frei gehaltenen Tieren auch für die bessere.
Kein Stress durch Transport zur Schlachthalle, eben noch vor sich hin gewiederkäut und im nächsten
Moment schon im Rinderhimmel.
 
muss man froh und dankbar sein, dass es Landwirte gibt, die ihre Tier so human behandeln

Ja, das ist auch meine Meinung. Vor allem vor dem Hintergrund, dass wir wissen, welchen Kampf der Mann mit seinen Eltern hat ausfechten müssen, als er den (seit Generationen) bestehenden Hof übernommen hat, und alles umgestellt hat. Da sind die Behörden, O-Ton: "Ein Klacks."

Cheers
Gerhard
 
Bin gespannt, wann sich der erste darüber aufregt, dass man ein liebes Tier doch nicht einfach so gemein erschießen kann...

Ist auf alle Fälle eine gute Sache. Wie bei Wild halt.
 
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