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Messer Schärfen!

Manche Leute denken, sie könnten theoretisch alles vorwegnehmen. Man kann viel erdenken - aber manchmal muss man einfach machen und selbst Erfahrungen sammeln. Es heißt nicht umsonst "Probieren geht über Studieren". z.B. Kratzer auf der Klinge gibt es dann, wenn du aus Versehen mit dem Klingenblatt auf den Stein kommst, oder wenn sich auf ein Tuch zum Abwischen ein Schleifpartikel verirrt. Das kann schon passieren, wenn man Anfänger ist. Das hängt aber nicht von der Körnung ab. Wenn deine Frage ist, ob 4000 eine ausreichend feine Körnung ist, lautet die Antwort ja, sonst hätt ich sie nicht empfohlen. Was nicht heißt dass man auch noch feinere Steine kaufen und benutzen kann. Man kann so gut wie alles auch anders machen. Wenn man ein Schärfefreak ist, kann man sich auch verschiedene Schleifsysteme zulegen und das Schleifergebnis mit dem Mikroskop kontrollieren. Geht alles. Kommt nur drauf an, wieviel Aufwand man treiben will. Warum hast du nicht längst den 1000/6000er gekauft? Da hast du sogar eine feinere Körnung als 4000 und sensationell günstig ist der Stein mit Zubehör obendrein.
Macht es einen Unterschied, ob ich die Steine für Edelstahl oder Carbonstahl verwende?
Wofür macht es einen Unterschied? Für das Messer oder den Stein. Klar merkt man je nach Stahl, den man schärft einen Unterschied beim Schärfen z.B. in der Abtragsleistung, im Schleifgefühl. Falls die Frage ist, ob es spezielle Steine für Karbonstahl oder Edelstahl gibt, lautet die Antwort: Nein. Sind mir bis jetzt noch nicht untergekommen.
 
Ich schleife öfter mal Holz. Wenn ich nach einer 60er Körnung direkt auf eine 240er oder 400er Körnung übergehen würde, wären wahrscheinlich noch Spuren des 60er Papiers im Holz. Also schleife ich 60, 80, 120, 180, 240 und manchmal noch mit Körnung 400. Danach ist alles schön glatt. Mit Metall habe ich keinerlei Erfahrung. Deshalb frage ich.

Ich habe gerade vier Messer und einen Wetzstahl gekauft. Danke für deine Ratschläge.
 
... einer 60er Körnung direkt auf ... noch Spuren des 60er Papiers im Holz. Also ... Danach ist alles schön glatt.
Ich glaube, das sich da ein Fehler in die Gedanken eingeschlichen hat
Bei Deiner Methode "Holz" schleifst Du die gesamte Oberflaeche des Werkstuecks. Da macht Deine Vorgehensweise Sinn
Beim Schleifen des Messers schleifst Du aber nicht die gesamte Klingenhoehe, sondern nur eine kleine Kante an der Messerschneide. Die ist evtl. (je nach Messertyp und Groesse) nur 1mm breit
 
sondern nur eine kleine Kante an der Messerschneide
Ich habe zur Veranschauung mal ein Bild rausgesucht. Auf dem Bild siehst Du die Messerschneidenflaeche. Die ist "glatt". Dann siehst Du eine auf dem Schleifstein hergestellte Flaeche. Und am unteren Rand eine max. 1mm breite Linie. Das ist die Flaeche, die Du beim bearbeiten mit dem Schleifstein erzeugst

Schaelmesser_Vogelschnabel.jpg


Zum Bild
Das ist ein Schaelmesser, dass ich vor 20 Jahren auf Ischia in einem 15qm grossen Tante-Emma-Scheren-Messer-Laden gekauft habe. Ich brauchte dringend ein Schaelmesser, da ich am Strand gerne mein Obst schaelen wollte. Als ich das Messer vom Nagel (Offerte die eben die vorhandenen Messer zeigte) genommen habe, nahm der Inhaber (gefuehlte 80 Jahre mit Zigarrenstummel im Mund) das Messer und hielt es zuerst einmal grob an den Schleifstein. Dann nahm er einen Wetzstahl und produzierte die kleine 1mm breite Schneidekante und gab mir das Messer. Uuuups, dachte ich, habe das aber genommen, da ich ein Messer benoetiugte.

Sieht zwar erschreckend aus, ist aber auch heute noch MEIN Messer mit dem ich schaele. Aussehen grauenhaft. Ich finde die Schnittleistung aber super
 
Im Prinzip ist es beim Metallschleifen genauso, wie bei Holz. Nach dem 400er kann man theoretisch auch noch ein 800er oder ein 1000er nehmen. Dann kann man das Holz auch noch mit Bimssteinmehl polieren. So ähnlich ist das bei Messern auch. Beim Schärfen gibt es Körnungen zum Schruppen (viel Material in kurzer Zeit z.B. Ausbrüche) 100- 400, Körnungen zum Schärfen ca. 1000 und Körnungen zum Abziehen des Grats ab ca. 3000. Manche sind der Ansicht dass für Küchenmesser schon eine 1000er Körnung reicht. Manche meinen das produziere eine bissigere Schärfe. Manche glauben, dass eine geschlossene Schneide durch höhere Körnungen eine höhere Standzeit hat, weil die Schneide kompakter/geschlossener ist. Manche benutzen Schärfsysteme, die einen fixen Winkel einhalten. Höhere Körnungen produzieren höhere Schärfe, in der Küche verliert sich diese hohe Schärfe aber schnell. Ich persönlich bin kein Schärfephilosoph. Ich will bloß ein scharfes Messer und das geht mit den vorgeschlagenen Steinen. Wenn du dich verwirren lassen willst, nimm dir 4-8 Wochen Urlaub und lese, was im Kochmalscharf Forum oder im Messerforum unter Wartung und Pflege dazu steht. Ich kann dir das unmöglich alles erzählen.

Im übrigen hilft googeln: Victorinox Metzgerstahl oval, Wetzstahl, verchromt, Härte 65 HRC, Nylongriff.
Heißt aber nicht, dass man Messer bis 64 HRC wetzen kann. Wetzstähle funktionieren in der Regel bis ca. 60 HRC
 
Ein Microfeinzug ist der feinste Wetzstahl nach einem Polierzug und entsprechend ist der Materialabtrag minimal und zwar für jede Härte, bei der
der Wetzstahl funktioniert. Sagte ich das nicht schon. Je gröber die Züge bzw. die Körnung desto höher der Materialabtrag, je feiner die Züge desto geringer der Materialabtrag. Je feiner die Züge desto schärfer das Messer. Warum habe ich nur immer das Gefühl, dass du meine Worte anzweifelst.
Dann mach das auch richtig und stell nicht solche Fragen, die nach meiner Auffassung schon beantwortet sind. Außerdem kauft man sich keinen Wetzstahl für e i n Messer. Wetzstähle funktionieren bis ca. 60 Hrc, bei Carbonstählen auch noch etwas drüber. Bei härteren Messern hält man mit einem feinen Naturstein scharf. Ich hab übrigens nicht zu dem Kagajaki mit Rosewood Handle geraten, das genau 60 Hrc hat. Das hat 306g weil es nur 18cm lang ist und 86 hoch.
 
@carbo ,

was hältst du eigentlich von dem "Sieger Longlife" Wetzstab? Der wurde mir von Jürgen Schanz empfohlen.
 
Der Sieger Longlife ist wohl der beste Keramikstab, den es gibt. Er ist zwar einigermaßen fein, der Abtrag ist aber doch um einiges höher als bei einem Stahlwetzstab. Der Vorteil ist, dass er noch über der Marke von 60 Hrc funktioniert. Bei Keramikstäben ist der Abtrag sichtbar. Zumindest bei weißer Keramik gibt es schwarze Striche. Die kann man drauf lassen, damit sich die Poren zusetzen. Dann wird der Stab feiner. Oder man geht ab und zu mit einem Lappen und Spülmittel drüber. Stahlstäbe sind magnetisiert, damit der Stahlstaub nicht im Essen landet. Diese kann man auch ab und zu abwischen, dann hat man auch ein Gefühl für den Abrieb. Bei groben Zügen sind die Späne natürlich deutlich gröber. Bei einem Mikrofeinzug sind es nur graue Stäube.
 
Meine Metzgermesser schärfe ich allesamt mit der Gräf CC120 Cheef's Choise. Damit schleife ich ausschließlich Messer von Dick. Mit der Maschine bekomme ich eine sehr gute Gebrauchsschärfe hin.

Für meine Arbeitsmesser (ich bin Jäger) brauche ich aber grantig scharfe Messer. Ich schärfe meine Jagdmesser seit vielen Jahren mit dem Spyderco Sharpmaker.
Hier habe ich einen günstigen Anbieter gefunden. Auf YouTube findet man ein Erklärvideo:


Dort findet man auch jede Menge deutschsprachige Anwendervideos.

Der Sharpmaker ist simpel in der Anwendung und das Messer wird Sackscharf! Ich habe schon Buchstaben aus der Zeitung herausgespaltet. Bei besonders harten Stahl (C440/AN.58) arbeite auch mit dem Landsky Schärfeset oder dem Seppach Tiger 2000 Naßschleifer. Mein Favorit ist und bleibt aber der Sharpmaker!

Just my two cents.
 
Den Extrafeinen und den Diamantstab habe ich auch @ferdy. Allerdings habe ich den Diamantstab noch nie benutzt. Das Zubehör hat mir ein Bekannter aus USA mitgebracht. Preislich ging‘s noch. Obwohl ich es beim Diamantstab trotzdem noch als ganz schön gesalzen empfand.
 
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