Neuer Fernseher Full-HD oder UHD?

[jagger]

Servus,

hier geht's ja überwiegend um TV's aber oft wird hier auch das Thema Sound angeschnitten. Es gab ja eine Zeit, da kannten die Preise nur eine Richtung: Steil nach oben. Das hat sich mittlerweile wieder gelegt, bzw. nun geht's zumindest bei Denon teilweise ziemlich krass in die andere Richtung. So kostete ein guter Mittelklasse AVC-X4800H lt. Liste um die 2.600 Euro, zu BF-Zeiten war dieses Gerät für 1.250 Euro zu haben. Aktuell liegen die Preise etwas höher, aber mit rund 1.400 Euro ist das jetzt auch nicht so wild.

Eigentlich wollte ich gar nicht aufrüsten, aber die Story ist einfach wieder mal zu gut...

Angefangen hat es, dass mein Sohn ausgezogen ist. Er wollte seinen Denon AVR-X2400H - also ein Einstiegsgerät - verkaufen und brachte es einfach nicht los - zumindest nicht zu vernünftigen Preisen. Also dachte ich: Du ärgerst dich immer mit deinem uralten Onkyo rum, der kein 4K kann. Nimm doch den kleinen, du nutzt ja für die Front ohnehin einen externen Verstärker. Ich hätte dann zumindest wieder die Möglichkeit, alles schön durch den AVR per HDMI zu schleifen. Gut, nur zu dumm, dass der ja keine Vorverstärkerausgänge hat. Dafür gibt es aber für günstiges Geld eine Lösung: Man greift einfach am Lautsprecher die Signale ab und hängt an den entsprechenden Adapter die Endstufe. Funktioniert erstauntlich gut, qualtitätseinbußen konnte ich nicht feststellen.

Soweit so gut, es lief eigentlich super. An meinem System hing immer noch ein uralter Sonos ZP-80 das ist die Urversion des heutigen Port. Dummerweise habe ich mir dann ein neues NAS gekauft und plötzlich funktionierte der Zugriff auf die heimische Musiksammlung nicht mehr: Aha, der ZP-80 kann mal wieder nur ein uraltes SMB-Protokoll. Also habe ich mir per Upgradeprogramm und 30% Nachlass halt den neuen Port gegönnt. Wie es der Teufel will: Der Port hat nur einen Coax-Ausgang oder halt die analogen Cinch-Ausgänge. Der AVR aber nur optische Eingänge. Sonos ist nicht gerade bekannt für einen hochwertigen AD-Wandler, weshalb ich mal spaßeshalber die Marktlage gecheckt habe - total erstaunt über die preisliche Entwicklung bei Denon.

Also habe ich im BF zugeschlagen und mir den besagten AVC-X4800H geholt, ein sehr feines Gerät. Die Unterschiede zu den Geräten darunter fallen doch größer aus, auch wenn das die Featureliste erst mal nicht vermuten lässt. Der Aufbau ist doch deutlich solider, alles besser entkoppelt und zudem sind die Endstufen als einzelne Blöcke ausgeführt. An Anschlüssen alles vorhanden was man so braucht.

Jetzt ist es aber noch nicht zu Ende: Ohne einer aktiven Entzerrung habe ich nur ein Gewummere und schlechten Sound im Wohnzimmer. Deswegen werkelt ja ein Mini-DSP zwischen AVR und der Endstufe, sowie vor dem SUB. Der DSP vom Sub hat auch das zeitliche gesegnet, was mich auf die Idee brachte mich mit dem Thema Einmessung / Entzerrung nochmals ausneinander zu setzen. Die neuen AVR von Denon kann man ja auch nochmals aufrüsten: Und zwar mit Dirac-Live. Also gleich das nächste BF-Angebot und bei der Vollbereichsentzerrung zugeschlagen. Statt 349 Doller waren es dann ca. 220 Euro. Ach ja, nicht vergessen, man braucht auch gleich noch ein UMIK-1 Messmikrofon und einen Mikrofonständer...

Irgenwann habe ich mich schon mal gefragt, was ich da alles zusammenkaufe. Aber jetzt nach Weihnachten hatte ich endlich mal Zeit und alles eingemessen. Wahnsinn - obwohl ich das noch nicht bis ins letzte Detail optimiert habe (dazu werde ich wohl nochmals von vorne mit dem Messen beginnen), was da schon herauskommt ist der Hammer. Im direkten Vergleich zu meiner bisherigen Lösung ist das wirklich sehr nah dran. Mag sein, dass die professionelle Einmessung in einigen Punkten noch näher an der Idealkurve ist - aber für meine Hörgeschmack gefällt mir das Dirac-Ergebnis sogar etwas besser, weil hier die Bassbetonung dezent besser ist (ohne Dröhnen). Im Vergleich zu Audyssee liegen wirklich Welten zwischen den beiden Systemen. Zudem darf man ja nicht vergessen, dass das gesamte System eingemessen und ideal auf einander abgestimmt wird. Die Bühne ist deutlich bereiter geworden und man muss auch nicht mehr so focussiert im Sweetspot sitzen.

Die Moral von der Geschichte: Kauft ja kein neues NAS, das hat wirklich heftige Folgekosten... Allerdings kann ich von meiner Seite Dirac nur wärmstens empfehlen. Die Einmessung selbst ist nicht so schwierig und das Programm führt einen wirklich Schritt für Schritt durch die notwendigen Punkte. Auf Youtube gibt es auch diverse Videos dazu.

Da ist die bisherige "Grillerei" simpel dagegen - wahrscheinlich kann man den Text mit den Hifi-Herstellernamen in 20 Jahren mit Grill Herstellernamen austauschen, au weia ....

 

[nollipa]

Na ja, ich würde sagen sehr vergleichbar. Man kann immer alles ins Extrem treiben und viel Geld ausgeben. Billiger geht es meistens auch…

In meinem Fall war wirklich Zufall, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe. Eben aus der Thematik heraus, dass eine Investition die andere nach sich zog. Der besagte AVR kostet aktuell rund 500-700 Euro mehr, insofern zu einem guten Kurs gekauft. Bereuen tue ich es nicht, auch wenn mein Fernsehkonsum eher gegen Null tendiert. Aber das Gerät leistet ja auch im Musikbetrieb super Dienste.