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Neuer Napoleon Prestige 500 - Erste Erfahrungen Aufbau, Ausbrennen und Grillen

Stef_P

Militanter Veganer
Hallo zusammen,

nachdem ich mich (direkt nach Bestellung meines neuen Prestige 500 :-)) im Vorstellungsthread kurz vorgestellt habe, hier ein Erfahrungsbericht nach Anlieferung, Aufbau, Ausbrennen und den ersten beiden kleineren Vergrillungen. Da ich selber vor dem Kauf sehr viel in diesem Forum recherchiert habe, will ich meine eigenen ersten Erfahrungen gerne teilen und damit vielleicht dem ein oder anderen, der vor der gleichen Entscheidung steht, ebenfalls weiterhelfen. Auch vor dem Hintergrund, dass man sich häufig nur an Foren wendet, wenn es Probleme gibt, so dass die (vermutlich häufiger vorkommenden) insgesamt zufriedenen Neu-Besitzer etwas untergehen.

Damit es nicht zu unübersichtlich wird, teile ich das in mehrere Beiträge auf und beginne mit Bestellung, Anlieferung und Aufbau.

Angesehen habe ich mir den Grill in unserem örtlichen Baumarkt und dem nächstgelegenen Fachgeschäft. Nachdem das Fachgeschäft keinerlei Lagerbestände (weder P500, noch Phantom oder Pro; Begründung: flächendeckende Lieferengpässe bei Napoleon) und ich keine ausreichende Geduld hatte, habe ich den Grill schlussendlich online bei Alternate bestellt. Nicht das erwünschte Grill-Fachgeschäft, aber unterm Strich für mich mit 1.750€ in der Edelstahlvariante (inkl. Commercial-Drehspieß-Set, den ich ohnehin haben wollte), ein attraktives Angebot (P.S. wer keinen Drehspieß braucht, findet den P500 aktuell bei Grillfürst sogar für 1.599€, allerdings nur in schwarz).

Bestellung und Anlieferung verliefen super. Bestellt habe ich Sonntags, Montags erfolgte dann bereits die Kontaktaufnahme durch die Spedition, mit der ich online einen Termin ausmachen konnte mit freier Wahl von Dienstag bis Donnerstag. Also habe ich Mittwoch ausgewählt und dank der liebgewonnen Flexibilität einen Home-Office-Tag eingelegt. Im Vormittag kam die Spedition und hat mir die Palette in meine Einfahrt geliefert.

Karton.jpg


Der erste Blick ging dann natürlich direkt auf die Schilder, um zu sehen, ob dort "Made in Canada" oder "Made in China" steht. Und was soll ich sagen: Ich kann nun aus erster Hand bestätigen, dass die Prestige-Serie (soweit ich weiß seit 2021) mittlerweile zumindest zum Teil in China gefertigt wird. Eine erste kleine (wahrscheinlich irrationale) Enttäuschung war das schon, dass ich da also einen "China-Bomber" vor mir stehen hatte und nicht das erhoffte aus Kanada gefertigte "Premium-Modell".

Zeitlich reichte die Mittagspause dann nur dazu, denn Karton zu öffnen und den Grill in Einzelteilen schonmal sicher in den Garten zu tragen. Alleine machbar, aber vor allem bei dem schweren Hauptteil bei 37 Grad Außentemperatur eine durchaus schweißtreibende Angelegenheit. Der eigentliche Aufbau konnte dann erst Abends erfolgen, da zu meinem großen Ärgernis trotz Home-Office erst noch Arbeit anstand. :bdsm:

Als der Feierabend endlich da war, habe ich zunächst alle Teile auf Kratzer, Dellen, Risse etc. kontrolliert. Meine anfängliche kleine Enttäuschung über die "China-Ware" wich dabei immer mehr. Auch was den weiteren Aufbau angeht, kann ich über die Verarbeitung und Qualitätskontrolle absolut nichts negatives sagen. Keinerlei Mängel und eine für mich durchgehende wertige Haptik, wenn man von bekannten Themen wie "Plastiktürgriffen" absieht. Auch beim Aufbau passte jede Bohrung und jeder Winkel, so dass mir das Aufbauen regelrecht Spaß bereitet hat. Ich habe für mich daher bereits meinen "Frieden" mit dem Produktionsstandort gemacht, da dies am Material m.E. sowieso nichts ändert und lediglich eine mangelhafte Verarbeitung oder Qualitätskontrolle ein Nachteil sein könnte.

Da meine Frau noch nicht zuhause war, habe ich das komplette Unterteil alleine aufgebaut, was problemlos ging. Einzig bei der oberen Platte im Unterschrank habe ich mich anfänglich etwas dumm angestellt und mir so die Innenwände vom Schrank auf beiden Seiten leicht zerkratzt. Eine zusätzliche helfende Hand hätte das vermutlich verhindert, es ging aber auch alleine, wenn man einmal wusste, wie man es richtig einführt. Blöd, aber stört mich nicht großartig, da man diese Stellen nie mehr zu Gesicht bekommt. Als meine Frau nach Hause kam, haben wir dann das Hauptteil auf den Unterwagen gesetzt, was zu zweit auch mit einer zierlichen Frau gut geht (alleine schafft man das m.M.n. nur wenn man "Hulk" heißt). Den Rest (Seitentische) habe ich dann wieder gut alleine geschafft, so dass ich am späten Abend eine Punktlandung hingelegt habe und ungefähr 1 Minute vor einem riesen Gewitter fertig geworden bin. Da meine Grillabdeckung erst am Folgetag separat mit DHL geliefert wurde, musste ich das neue Prachtstück behelfsmäßig mit der Abdeckung für meinen Gartentisch in Sicherheit bringen, was für die eine Nacht trotz starkem Regen aber gut funktioniert hat. An ein erstes "Anfeuern" war so aber natürlich nicht mehr zu denken.

Zum Abschluss noch zwei Bilder vom Aufbau. Ausbrennen und erste Vergrillungen sind am Wochenende gefolgt. Dazu stelle ich separate Posts ein.

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Weiter geht es mit dem ersten Anzünden und Ausbrennen, was ich am Freitag gemacht habe.

Insbesondere die Leistung bzw. das Thema "Maximaltemperatur" ist beim P500 und P500 Pro immer mal wieder Gegenstand von kritischen Beiträgen, weshalb ich die Temperaturentwicklung beim Ausbrennen getrackt habe und meine persönlichen Erfahrungen gerne teile. Außerdem sind bei mir als langjährigem Kugelgriller, aber absolutem Gasgrill-Neuling, auch erste Fragen aufgetaucht, welche ich am Ende vom Post zusammenfasse.

Bevor es losgehen konnte, musste natürlich zunächst eine Gasflasche her. Hier hatte ich bei unserem örtlichen Baumarkt nicht viel Auswahl. Es gab weder die roten Leihflaschen, noch Alu-Gasflaschen, so dass ich die Wahl zwischen der grauen 11kg Flasche oder der schwarzen 8kg BBQ-Flasche hatte. Ich habe mich für die 11kg Variante entschieden. Kostenpunkt: 42€ für die Flasche (kann ich gegen Quittung und Rückgabe bei Bedarf zurück bekommen) und 25,99€ für die Füllung. Für eine zweite Flasche wollte ich mich erst entscheiden, wenn ich weiß, ob ich bei der grauen 11kg-Variante bleibe.

Nach Anschluss der Flasche zunächst eine schnelle Dichtigkeitsprüfung mit Spüliwasser, aufgetragen mit einem Silikonpinsel. Nachdem keine Bläschenbildung festzustellen war, konnte das erste Zünden losgehen. Also Roste und Brennerabdeckungen raus und alle vier Haupt-Brenner gezündet. Hier das Flammenbild, welches für meine nicht-fachmännischen Augen gut aussah, sofern man das bei vollem Tageslicht gut erkennen kann. Relativ gleichmäßig und schön blau ohne gelbe Ausschläge.

IMG_20220722_173320.jpg

Anschließend ausgestellt, Brennerabdeckungen sowie Grillroste wieder drauf und alle vier Brenner auf Vollgas für das Ausbrennen (Backburner blieb natürlich aus). Gleichzeitig habe ich die Stoppuhr gestartet und das Deckelthermometer aka Schätzeisen im Blick behalten. Die äußeren Rahmenbedingungen waren dabei mit gut 30 Grad und Windstille wenig herausfordernd. Hier die von mir dokumentierte Hitzeentwicklung am Deckelthermometer (jeweils Minuten / Temperatur in Grad Celsius):

02:30 / 150 (ab hier fing es bereits an leicht zu qualmen)
04:00 / 205 (etwas dichterer qualm vorne und aus der Seite)
06:00 / 260
10:00 / 315
12:30 / 340 (bis hier ging es sehr schnell hoch mit der Temperatur)
16:00 / 360 (ab hier deutlich langsamer, immer noch Qualm und auch Geruch)
20:00 / 370
30:00 / 390 (Thermometer fast am Anschlag, Qualmen hörte auf und ich habe nach 2 Minuten zugedreht)

Hier das letzte Bild nach ca. 30 Minuten, kurz bevor ich zugedreht habe.

IMG_20220722_180757.jpg


Von dem, was ich beurteilen kann, war ich mit der Hitzeentwicklung sehr zufrieden, wohlweißlich, dass die Temperaturen beim ersten Ausbrennen immer etwas höher sind als später in der regelmäßigen Nutzung. Insbesondere das schnelle Hochheizen auf über 300 Grad (immer wichtig mit dem Zusatz: am Deckelthermometer) in unter 10 Minuten hat mich positiv überrascht. Die Maximaltemperatur werde ich wohl selten bis nie benötigen (außer vielleicht für Pizza), aber trotzdem schön einen Anhaltspunkt zu haben, dass die Leistung (z.B. für Flachgrillen) zu stimmen scheint. Anschließend habe ich noch den Backburner und die Sizzle-Zone getestet, die beide unmittelbar gezündet und vom subjektiven Eindruck her schnell ordentlich Hitze produziert haben. Gemessen habe ich hier allerdings nichts.

Als nächstes Zwischenfazit kann ich festhalten, dass ich auch nach dem ersten Funktionstest und dem Ausbrennen weiter sehr zufrieden bin. Anschluss und Zünden gingen problemlos und die Leistung scheint zu stimmen. Am Wochenende sind dann natürlich auch direkt die ersten Vergrillungen gefolgt, die wieder mit einem separaten Post folgen werden.

Vorher aber noch meine angekündigten Fragen, zu denen ihr mir als erfahrene Gasgriller vielleicht etwas sagen könnt:
  1. Beim Anschluss der Gasflasche soll soweit ich weiß keine Spannung auf dem Schlauch lasten. Das ist unten beim Anschluss an die Flasche bei mir gegeben. Auf dem über dem Druckregler liegenden (und nach oben zum Grill gehenden) metallisch ummantelten Schlauchstück liegt aber unweigerlich etwas Spannung, solange ich den Druckregler wie vorgesehen rechts innen an der Seitenwand vom Unterschrank verschraube. Ist das normal und unproblematisch?
  2. Direkt anschließend an diese Frage: Mit der kleinen schwarzen Einlegeplatte für die Öffnung im Unterschrank (wo der metallische Schlauch durchgeht) würde ich die Spannung auf diesem Schlauchstück noch vergrößern, weshalb ich sie weggelassen habe. Hat diese Platte irgendeine Funktion, d.h. ist es nachteilhaft sie wegzulassen?
  3. Sieht das Flammenbild auf dem Foto für euch gut aus oder seht ihr irgendwas, wonach ich noch gucken sollte? Bzw. ist es auch sinnvoll, sich das Flammenbild nochmal im dunkeln anzusehen, wo man sicher noch mehr erkennen kann?
  4. Ich hatte ursprünglich an Alu-Gasflaschen gedacht, die deutlich leichter und damit handlicher sind. Da es diese bei meinem Baumarkt nicht gab, habe ich mal online geschaut. Sehe ich richtig, dass eine solche (leere) Flasche bei ca. 120€ liegt? Was sind eure Erfahrungen zu den Vor-/Nachteilen der verschiedenen Flaschen?
Danke euch schonmal im Voraus! :prost:
 
Schöner Grill u toller Bericht!
Hast du mit deinem Prestige 500 auch schon "flach gegrillt" heißt Würste oder Steaks (Schwenker)?
Mir kommt es so vor als ob mein Prestige 500 etwas schwach ist auf der Brust!
Muss die Regler eigentlich auf Anschlag drehen damit sich beim Fleisch was tut!
 
Schöner Grill u toller Bericht!
Hast du mit deinem Prestige 500 auch schon "flach gegrillt" heißt Würste oder Steaks (Schwenker)?
Mir kommt es so vor als ob mein Prestige 500 etwas schwach ist auf der Brust!
Muss die Regler eigentlich auf Anschlag drehen damit sich beim Fleisch was tut!
Ich habe zwar keinen Napoleon, aber auch zum "Flachgrillen" muss der Deckel in der Regel geschlossen sein ;)
 
Und vielleicht die Brenner zum Vorheizen auf Maximum und nicht auf Anschlag (Anschlag ist meistens Minimum)
SCNR
 
Ich heize den Grill immer mit geschlossenem Deckel 10 min vor u danach lege ich das Fleisch auf!
Mit Anschlag meine ich natürlich alle auf Maximum!
Bei meinem alten Weber 310 musste ich nur ca. etwas mehr als die Hälfte aufdrehen u da tat sich dann was...
Bei mir ist der Deckel beim Flachgrillen meistens offen..
 
Könnte am offenen Deckel liegen…
Oder es könnte der DM defekt sein…
 
Schöner Grill u toller Bericht!
Hast du mit deinem Prestige 500 auch schon "flach gegrillt" heißt Würste oder Steaks (Schwenker)?
Mir kommt es so vor als ob mein Prestige 500 etwas schwach ist auf der Brust!
Muss die Regler eigentlich auf Anschlag drehen damit sich beim Fleisch was tut!
In der Zwischenzeit gab es bei mir natürlich auch reichlich Gelegenheit für Vergrillungen, auch klassisch flach Würste und Steaks. Insgesamt bin ich zufrieden, deine Erfahrung für diesen Anwendungsfall kann ich jedoch 1zu1 teilen.

Als z.B. einmal spontan Besuch vorbei kam und wir für viele hungrige Mäuler einfach nur grobe Würstchen, Cevapcici etc. flach auf den Grill geschmissen haben, habe ich mich schwer getan. Grill mind. 10-15 Minuten voll aufgedreht vorgeheizt und dann aufgelegt. Ich hatte tatsächlich Probleme das Grillgut, insbesondere die rohen Bratwürst, in angemessener Zeit schön und gleichmäßig auf Farbe zu bringen. Es gab stellen, wo die Würstchen (in Teilen) schön braun geworden sind und andere Stellen, wo sie komplett hell blieben (und das nicht nur im vorderen Bereich, wo man es bauartbedingt erwartet).

Ich habe das für mich erstmal als Erfahrung für den Umstieg von Holzkohle (Weberkugel) auf Gas verbucht, in dem Sinne, dass ich mich nach jahrelangem Kohlegrillen bei meinem ersten Gasgrill einfach umgewöhnen muss. Aus diversen anderen Berichten nehme ich jedoch mit, dass dies auch beim Gasgrillen nicht als normal hingenommen werden muss.

Ein grundsätzliches Problem am Grillgerät (z.B. Druckmindere) vermute ich in meinem Fall eher nicht. Der Grill kommt nach wie vor sehr schnell auf hohe Temperaturen und kann diese konstant halten. Nur beim direkten grillen scheint er seine Schwächen zu haben. Für die meisten Anwendungsfälle ist dies für mich kein Problem, da ich z.B. Steaks und der gleichen immer auf der Sizzle schön scharf angrille und dann in der Hauptkammer auf Temperatur ziehe. 100% befriedigend ist das aber natürlich nicht, wenn man z.B. für viele Leute gleichzeitig direkt grillen will. Mehr als die etwas fehlende Power direkt am Rost stört mich persönlich dabei die ungleichmäßige Hitzeverteilung. Hier habe ich schon spekuliert, ob die aufgrund der Natursteine ungleichmäßige Terrasse ggf. eine Rolle spielt, da der Grill dadurch nicht komplett in der Waage steht.
 
Hey,

Danke für deinen Erfahrungsbericht!
Ich hatte ja vorher schon einen Gasgrill u bei dem lief das Flachgrillen besser, der hatte aber einen Gussrost!
Der Prestige 500 ja einen aus Edelstahl aber ob das ne Auswirkung hat?
Vielleicht muss ich mich auch einfach etwas umstellen was die Garzeit betrifft u beim Prestige 500 einfach länger dauert!
 
Hi, ich habe auch den Prestige 500 habe mir aber die Edelstahl Gussroste vom Phantom dazu bestellt. Direktes grillen ist kein Problem.
Wenn man den Grill 15 Minuten vorheizt, kann man Würste und Schweinesteaks super grillen.
Man bekommt sogar tolle brandings hin.
Steak.jpg

Und wenn man die Zizzle Zone verwendet bekommt man sowas super einfach hin:
Rumpsteak.jpg
 
Ok, 15 Minuten vorheizen ist klar aber wie geht es dann bei dir weiter?
Schweinesteaks mit geschlossenem Deckel? Regler auf welcher Stellung?
 
Volle Power, Steaks in der Regel mit offenem Deckel.
Schweinesteaks, durchgrillen und Rind dann nach Wunsch bei 120-150 Grad ziehen lassen
 
Du kannst mit offenem Deckel grillen über eine längere Zeit ohne ihn zu schließen?
 
Länger nicht, man benötigt schon die ein oder andere "Pause" mit geschlossenen Deckel.
Kommt natürlich auch etwas auf die Temperatur und das Wetter an, heute eher nicht :)
Ich muss aber auch zugeben, dass ich selten bis nie für mehr als 10 Personen grille.
Für ne Ladung Steaks reichte es :)
 
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