Hallo zusammen,
ich will Euch gar nicht lange auf die Folter spannen und gehe gleich auf den Mehlsack ein: wer, so wie wir, Brot und Brötchen für eine fünfköpfige Familie zu 95% selber backt, wer darüber hinaus auch auf Qualität Wert legt, der kommt über kurz oder lang nicht darum herum, sein Mehl direkt aus einer Mühle zu beziehen, sei es über das Internet oder direkt aus dem Mühlenladen.
Dieses Mehl ist natürlich verpackt, aber die Tüten sind nicht mit kunstvollen Origami-Kniffen verschlossen oder etwa verklebt, nein, sie sind zugenäht, und so sieht das aus:
Seit Jahren bemühe ich mich, diese Naht elegant zu lösen – vergeblich: mal klappt’s, dann wieder gibt’s ein Gezuppel und Gezappel mit unzähligen kurzen Fadenstücken!
Neulich habe ich mir im Mühlenladen mal zeigen lassen, wie das richtig geht (die haben übrigens die „Nähmaschine“ an einem flexiblen Arm direkt über dem Verkaufstresen hängen – so konnte ich das Öffnen an ein und demselben Sack mehrfach üben ).
Die Naht ist auf der einen Seite doppelt und sieht ein bisschen so aus, als ob sie aus vielen kleinen Pfeilen zusammengesetzt sei (hier von links nach rechts zeigend):
...und auf der Rückseite läuft der Faden einfach:
Man schneidet den Faden am dicken Pfeilende ab (also hier an der linken Seite) ...
...und zieht dann am einzelnen Faden (also auf der Rückseite) die ganze Chose auf:
Schnell geht das, einfach und elegant, und wenn man das geschafft hat, kann man beispielsweise so ein Bauernbrot aus verschiedenen Dinkelmehlen mit Roggensauerteig backen:
Das war am Samstag, und Sonntag gab’s eine Lammkeule.
Zunächst wurde das gute Stück (ca. 1,5 kg) am Vorabend mit viel Majoran, Thymian und Pfeffer eingerieben....
...und in Cidre gebadet (deshalb auch „normannisch“):
Nach dem Foto hab’ ich die Keule mitsamt der Marinade dann in einen Beutel gepackt. Und weil so ein Plastikbeutel nicht so hübsch aussieht habe ich das Bild mit einem Apfel noch ein bisschen aufgemotzt
Am Sonntagnachmittag ging’s dann in den Garten, Feuerchen machen:
Die Keule wurde trocken getupft und gesalzen, zwei Äpfel habe ich in Stücke geschnitten:
Zum Anbraten habe ich diesmal ordentlich Kohle unter den DO gepackt,...
...dann klappt das auch mit dem Anbraten:
Die Äpfel, Zwiebel und Knoblauch dazu...
...mit der Marinade aufgegossen...
...und für zwei Stunden auf die Reise geschickt (ca. 15 oben und 7 unten):
Diese zwei Stunden waren einfach schön: ein feiner Grauburgunder im Glas, ein gutes Buch, eine Decke über den Beinen, weil’s trotz der Sonne doch schon recht frisch war, langsam breitet sich der Duft nach Lamm und Äpfeln aus, irgendwann kam dann auch noch die Herzallerliebste dazu – das hat durchaus etwas mit Glück zu tun...
Wie auch immer, so sah das Lamm dann nach zwei Stunden aus:
Die Sauce wurde mit einigen Apfelstücken noch ordentlich reduziert, 2 El Crème fraîche kamen noch dazu, und gebunden wurde sie mit etwas Kartoffelstärke, die in Calvados aufgelöst wurde:
Und schon sind wir beim Tellerbild - optisch nicht wirklich der Knaller, aber der Geschmack und der Duft....
Fazit: ein herrliches Herbstessen, zum Nachmachen wärmstens empfohlen!
Für mich persönlich muss ich festhalten, dass ich die Garzeiten im DO noch nicht richtig im Griff habe: das Fleisch war, wie geschrieben, sehr geschmackig und auch ausgesprochen saftig, aber noch ein wenig zu fest im Biss – zum Charakter des Gerichts hätte besser ein Fleisch gepasst, das von ganz alleine vom Knochen fällt. Deshalb würde ich so einer Keule nächstes Mal eine gute halbe Stunde mehr Zeit lassen, c.p.
Aber das kann man ja üben
Euch allen eine schöne Woche!
ich will Euch gar nicht lange auf die Folter spannen und gehe gleich auf den Mehlsack ein: wer, so wie wir, Brot und Brötchen für eine fünfköpfige Familie zu 95% selber backt, wer darüber hinaus auch auf Qualität Wert legt, der kommt über kurz oder lang nicht darum herum, sein Mehl direkt aus einer Mühle zu beziehen, sei es über das Internet oder direkt aus dem Mühlenladen.
Dieses Mehl ist natürlich verpackt, aber die Tüten sind nicht mit kunstvollen Origami-Kniffen verschlossen oder etwa verklebt, nein, sie sind zugenäht, und so sieht das aus:
Seit Jahren bemühe ich mich, diese Naht elegant zu lösen – vergeblich: mal klappt’s, dann wieder gibt’s ein Gezuppel und Gezappel mit unzähligen kurzen Fadenstücken!
Neulich habe ich mir im Mühlenladen mal zeigen lassen, wie das richtig geht (die haben übrigens die „Nähmaschine“ an einem flexiblen Arm direkt über dem Verkaufstresen hängen – so konnte ich das Öffnen an ein und demselben Sack mehrfach üben ).
Die Naht ist auf der einen Seite doppelt und sieht ein bisschen so aus, als ob sie aus vielen kleinen Pfeilen zusammengesetzt sei (hier von links nach rechts zeigend):
...und auf der Rückseite läuft der Faden einfach:
Man schneidet den Faden am dicken Pfeilende ab (also hier an der linken Seite) ...
...und zieht dann am einzelnen Faden (also auf der Rückseite) die ganze Chose auf:
Schnell geht das, einfach und elegant, und wenn man das geschafft hat, kann man beispielsweise so ein Bauernbrot aus verschiedenen Dinkelmehlen mit Roggensauerteig backen:
Das war am Samstag, und Sonntag gab’s eine Lammkeule.
Zunächst wurde das gute Stück (ca. 1,5 kg) am Vorabend mit viel Majoran, Thymian und Pfeffer eingerieben....
...und in Cidre gebadet (deshalb auch „normannisch“):
Nach dem Foto hab’ ich die Keule mitsamt der Marinade dann in einen Beutel gepackt. Und weil so ein Plastikbeutel nicht so hübsch aussieht habe ich das Bild mit einem Apfel noch ein bisschen aufgemotzt
Am Sonntagnachmittag ging’s dann in den Garten, Feuerchen machen:
Die Keule wurde trocken getupft und gesalzen, zwei Äpfel habe ich in Stücke geschnitten:
Zum Anbraten habe ich diesmal ordentlich Kohle unter den DO gepackt,...
...dann klappt das auch mit dem Anbraten:
Die Äpfel, Zwiebel und Knoblauch dazu...
...mit der Marinade aufgegossen...
...und für zwei Stunden auf die Reise geschickt (ca. 15 oben und 7 unten):
Diese zwei Stunden waren einfach schön: ein feiner Grauburgunder im Glas, ein gutes Buch, eine Decke über den Beinen, weil’s trotz der Sonne doch schon recht frisch war, langsam breitet sich der Duft nach Lamm und Äpfeln aus, irgendwann kam dann auch noch die Herzallerliebste dazu – das hat durchaus etwas mit Glück zu tun...
Wie auch immer, so sah das Lamm dann nach zwei Stunden aus:
Die Sauce wurde mit einigen Apfelstücken noch ordentlich reduziert, 2 El Crème fraîche kamen noch dazu, und gebunden wurde sie mit etwas Kartoffelstärke, die in Calvados aufgelöst wurde:
Und schon sind wir beim Tellerbild - optisch nicht wirklich der Knaller, aber der Geschmack und der Duft....
Fazit: ein herrliches Herbstessen, zum Nachmachen wärmstens empfohlen!
Für mich persönlich muss ich festhalten, dass ich die Garzeiten im DO noch nicht richtig im Griff habe: das Fleisch war, wie geschrieben, sehr geschmackig und auch ausgesprochen saftig, aber noch ein wenig zu fest im Biss – zum Charakter des Gerichts hätte besser ein Fleisch gepasst, das von ganz alleine vom Knochen fällt. Deshalb würde ich so einer Keule nächstes Mal eine gute halbe Stunde mehr Zeit lassen, c.p.
Aber das kann man ja üben
Euch allen eine schöne Woche!