Servus,
ich bin eigentlich über das Pizzabacken auf diesen Bereich aufmerksam geworden und backe in einem kleinen mobilen Gasofen.
Bereits Mitte-Ender der 80er Jahre hat aber mein Vater ein kleines Backhaus mit Holzbackofen in seinem Garten gebaut und ich dachte ich berichte einmal ein wenig darüber.
Mein Vater hatte als Hobby Wursteln, Kochen und Backen (irgendwo muss ich es ja auch herhaben...). Speziell Brotbacken mochte er besonders gerne und bekam irgendwann zu seinem Geburtstag von einem Bekannten ein Buch darüber geschenkt, welches einen initialen Startschuss auslöste. Wenige Tage später viel ihm zufällig ein Bausatz für einen HBO förmlich vor die Füße und somit beschloss er ein Backhaus zu bauen. Glücklicherweise war er mit eine Bauunternehmung selbständig und kam daher spontan Abends statt mit dem PKW mit dem Bagger nach Hause und hat mit einem groben Plan im Kopf mit der Begradigung des Bodens begonnen.
Das kam dann dabei nach kurzer Bauzeit heraus.......
Seither wurde lediglich das Dach an dem Häuschen erneuert.
Seit Bau dieser Hütte wurde von Beginn an beinahe wöchentlich der Ofen befeuert und Brot gebacken und noch viele andere Dinge zubereitet, welche man eben in einem Holzbackofen machen kann. Unser Nachbarschaft war in diesen Jahren Dauerstammgast in unserem Garten und natürlich kamen auch viele Bekannte immer mal wieder spontan oder angemeldet vorbei. Das Brot wurde stets im Verwandten- und Bekanntenkreis verteilt. Ich habe nur schöne Erinnerungen an diese Zeit. Leider wählte mein Vater 1995 den Freitod und das Backhaus wurde seither von Jahr zu Jahr weniger und mittlerweile nur noch sporadisch benutzt (ein- bis viermal im Jahr). In Teilen dient es zusätzlich als „Abstellkammer“. Das war damals eine schlimme Zeit, welche bis heute viele Fragezeichen hinterlassen hat, aber unsere Familie noch stärker zusammengeschweißt hat.
Vorgestern war es einmal wieder soweit und meine Familie und die meines Bruders waren mit meiner Mutter am Brotbacken. Nur unsere Schwester hat diesmal gefehlt. Wir haben zusammen mit meiner Mutter beschlossen den Backofen wieder öfter anzuwerfen. Ich warne euch daher schon einmal vor. Bestimmt werde ich das ein oder andere hier auch einstellen.
Hier einmal ein paar Bilder vom anheizen...
Im Ofen selbst ist langsam etwas Kosmetik nötig. Hier müssen wir wohl bald mal ran. Später sieht man das noch besser.
Gebacken haben wir nach dem „Standardrezept“ meines Vaters, welches in besagtem Buch ist. Dieses wurde über die Jahre in vielen Varianten abgewandelt, ist im Kern aber das Grundrezept. Den Kümmel haben wir weggelassen und ein fertiges Brotgewürz verwendet.
Das Mehl besorgen wir immer noch von der selben regionalen Mühle Wie damals.
Geknetet wurde der Teig per Hand und die Wasserzugabe erfolgt stets nach Gefühl meiner Mutter. Nachdem alles verknetet war ist mir wie immer beinahe der Arm abgefallen und der Teig sah dann so aus und wurde ruhen gelassen.
Nach dem Ruhen erfolgte der Umzug in die Körbchen zur Stückgare.
Während dieser Zeit haben wir bereits begonnen ein Paar Pizzen in den Ofen zu schieben. Der Pizzateig hatte 62% Hydration, 2,8% Salz und verwendet wurde das Caputo Pizzeria bei 22 Stunden Stock-/ und Stückgare. Das nächste mal versuche ich mich ebenfalls an regionalem Mehl. Zum Backen der Pizza haben wir das Feuer zur Seite geschoben und den freien Boden des Ofens mit einem nebelfeuchten,einigermaßen feuerfesten Tuch, abgezogen.
Insgesamt haben wir acht Pizzen erfolgreich eingeschossen und auch wieder erfolgreich herausgeholt. Ich traue es mich fast gar nicht zu sagen, aber es war meine Premiere in Sachen Pizzabacken in diesem Ofen. Das Handling fand ich jetzt gar nicht so viel schwieriger als in meinem Gasofen. Lediglich die Finger habe ich mir schön verbrannt als ich das Turningpeel zu weit vorne angefasst habe.
Nachdem der Magen voller Pizza war haben wir die Glut nochmals auf dem gesamten Boden verteilt und zwei Stücke Holz nachgelegt.
Und dann gings für die Glut auch schon raus.
Und es wurde wieder leicht feucht ausgewaschen. Macht Ihr das eigentlich genauso? Mein Vater hat das halt immer so gemacht um keine Aschereste an den Backwaren zu haben. Ich bin mir aber nicht sicher ob das so richtig ist.
Anschließend kamen die Brote in den Ofen.
Platz wäre noch für bestimmt vier oder fünf Brote gewesen.
Nach einer Stunde haben wir beschlossen sie sind fertig. Fünfzig Minuten hätten wahrscheinlich auch gereicht, da wir die Brote ein wenig kleiner als sonst gemacht haben.
Geschmeckt hat es auf jeden Fall.
Ich hoffe euch hat es ein wenig gefallen und bedanke mich fürs Reinschauen.
Grüße aus dem Pfälzer Wald
ich bin eigentlich über das Pizzabacken auf diesen Bereich aufmerksam geworden und backe in einem kleinen mobilen Gasofen.
Bereits Mitte-Ender der 80er Jahre hat aber mein Vater ein kleines Backhaus mit Holzbackofen in seinem Garten gebaut und ich dachte ich berichte einmal ein wenig darüber.
Mein Vater hatte als Hobby Wursteln, Kochen und Backen (irgendwo muss ich es ja auch herhaben...). Speziell Brotbacken mochte er besonders gerne und bekam irgendwann zu seinem Geburtstag von einem Bekannten ein Buch darüber geschenkt, welches einen initialen Startschuss auslöste. Wenige Tage später viel ihm zufällig ein Bausatz für einen HBO förmlich vor die Füße und somit beschloss er ein Backhaus zu bauen. Glücklicherweise war er mit eine Bauunternehmung selbständig und kam daher spontan Abends statt mit dem PKW mit dem Bagger nach Hause und hat mit einem groben Plan im Kopf mit der Begradigung des Bodens begonnen.
Das kam dann dabei nach kurzer Bauzeit heraus.......
Seither wurde lediglich das Dach an dem Häuschen erneuert.
Seit Bau dieser Hütte wurde von Beginn an beinahe wöchentlich der Ofen befeuert und Brot gebacken und noch viele andere Dinge zubereitet, welche man eben in einem Holzbackofen machen kann. Unser Nachbarschaft war in diesen Jahren Dauerstammgast in unserem Garten und natürlich kamen auch viele Bekannte immer mal wieder spontan oder angemeldet vorbei. Das Brot wurde stets im Verwandten- und Bekanntenkreis verteilt. Ich habe nur schöne Erinnerungen an diese Zeit. Leider wählte mein Vater 1995 den Freitod und das Backhaus wurde seither von Jahr zu Jahr weniger und mittlerweile nur noch sporadisch benutzt (ein- bis viermal im Jahr). In Teilen dient es zusätzlich als „Abstellkammer“. Das war damals eine schlimme Zeit, welche bis heute viele Fragezeichen hinterlassen hat, aber unsere Familie noch stärker zusammengeschweißt hat.
Vorgestern war es einmal wieder soweit und meine Familie und die meines Bruders waren mit meiner Mutter am Brotbacken. Nur unsere Schwester hat diesmal gefehlt. Wir haben zusammen mit meiner Mutter beschlossen den Backofen wieder öfter anzuwerfen. Ich warne euch daher schon einmal vor. Bestimmt werde ich das ein oder andere hier auch einstellen.
Hier einmal ein paar Bilder vom anheizen...
Im Ofen selbst ist langsam etwas Kosmetik nötig. Hier müssen wir wohl bald mal ran. Später sieht man das noch besser.
Gebacken haben wir nach dem „Standardrezept“ meines Vaters, welches in besagtem Buch ist. Dieses wurde über die Jahre in vielen Varianten abgewandelt, ist im Kern aber das Grundrezept. Den Kümmel haben wir weggelassen und ein fertiges Brotgewürz verwendet.
Das Mehl besorgen wir immer noch von der selben regionalen Mühle Wie damals.
Geknetet wurde der Teig per Hand und die Wasserzugabe erfolgt stets nach Gefühl meiner Mutter. Nachdem alles verknetet war ist mir wie immer beinahe der Arm abgefallen und der Teig sah dann so aus und wurde ruhen gelassen.
Nach dem Ruhen erfolgte der Umzug in die Körbchen zur Stückgare.
Während dieser Zeit haben wir bereits begonnen ein Paar Pizzen in den Ofen zu schieben. Der Pizzateig hatte 62% Hydration, 2,8% Salz und verwendet wurde das Caputo Pizzeria bei 22 Stunden Stock-/ und Stückgare. Das nächste mal versuche ich mich ebenfalls an regionalem Mehl. Zum Backen der Pizza haben wir das Feuer zur Seite geschoben und den freien Boden des Ofens mit einem nebelfeuchten,einigermaßen feuerfesten Tuch, abgezogen.
Insgesamt haben wir acht Pizzen erfolgreich eingeschossen und auch wieder erfolgreich herausgeholt. Ich traue es mich fast gar nicht zu sagen, aber es war meine Premiere in Sachen Pizzabacken in diesem Ofen. Das Handling fand ich jetzt gar nicht so viel schwieriger als in meinem Gasofen. Lediglich die Finger habe ich mir schön verbrannt als ich das Turningpeel zu weit vorne angefasst habe.
Nachdem der Magen voller Pizza war haben wir die Glut nochmals auf dem gesamten Boden verteilt und zwei Stücke Holz nachgelegt.
Und dann gings für die Glut auch schon raus.
Und es wurde wieder leicht feucht ausgewaschen. Macht Ihr das eigentlich genauso? Mein Vater hat das halt immer so gemacht um keine Aschereste an den Backwaren zu haben. Ich bin mir aber nicht sicher ob das so richtig ist.
Anschließend kamen die Brote in den Ofen.
Platz wäre noch für bestimmt vier oder fünf Brote gewesen.
Nach einer Stunde haben wir beschlossen sie sind fertig. Fünfzig Minuten hätten wahrscheinlich auch gereicht, da wir die Brote ein wenig kleiner als sonst gemacht haben.
Geschmeckt hat es auf jeden Fall.
Ich hoffe euch hat es ein wenig gefallen und bedanke mich fürs Reinschauen.
Grüße aus dem Pfälzer Wald