So - jetzt hab' ich meinen Char Q 260 schon über ein halbes Jahr und hatte noch keine Zeit für einen Long-Job. Das Gerät funktioniert Einwandfrei besonders wenns ums Flachgrillen geht - aber auch Braten (Hühnchen, Kebab) usw ist kein Problem - man muss halt mit dem relativ kleinen Volumen etwas haushalten. Bisher vermisse ich den OTP 57 nicht.
Die offizielle Aussage von Weber, warum der Griller nicht mehr produziert wird, ist ja: "thermisches Problem, zu viel direkte Hitze, indirekt grillen unmöglich". Ich hatte viel zeit herumzuprobieren, man kann einen Ring (bzw. mehr oder weniger ein L) legen, der locker 6 bis 8 Stunden brennt (mit billigsdorfer Briketts vom Lagerhaus) - problematisch wirds darüber hinaus, weil man (theoretisch) keine Kohle nachlegen kann, ohne das Grillgut und den Rost zu entfernen.
Jetzt hatte ich mal wieder Zeit, das richtige Wetter und die entsprechende Menge hungriger Mäuler - also ran an an das "Unmögliche". Der Termin stand mit Samstag seit Wochen fest, grüne Wiesen und super Grillwetter - am Donnerstag bot sich dieses Bild:
Am Freitag war der Schnee schon wieder weggereget und für Samstag hat sich den ganzen Tag Regen und Schneefall angekündigt - aber es gibt kein schlechtes Wetter zum Grillen.
Das Ausgangsmaterial wird vorbereitet, 1942g Schopf vom Metzger meines Vertrauens:
Rub aus Paprika, Braunem Zucker, Chili, Knoblauch, Salz und Pfeffer vorbereitet und trocken (ohne Senf) in das feuchte Fleisch einmassiert, eingewickelt und ab in den Kühlschrank.
Aufgrund meiner Erfahrungswerte ging ich von etwa 10 Stunden aus (Gäste um 17:00 Uhr) - darum Wecker auf 6:00 Uhr gestellt und ab ins Bett. Der Griller (Ring, bzw. "L" wurde schon gelegt, der kleine AZK befüllt und bereitgestellt).
Gegen etwa 4 Uhr hat mich dann meine eigene Vergesslichkeit aus dem Schlaf gerissen: Fleisch aus dem Kühlschrank geholt - eiskalt hätte ich womöglich ein Zeitproblem gehabt. Also raus damit und dann noch eine Runde auf der Couch gemützt, bis der Wecker geläutet hat.
AZK an, 20 Minuten später die Kohle auf Anfang und abwarten bis der Grill stabil läuft - zu diesem Zeitpunkt war es halbwegs trocken und hat ein bisschen genieselt - der Hl. Laurentius war mir scheinbar wohlgesonnen. Wir starten bei 19°C KT und kaum ist der Deckel zu, wird der Regen stärker - mit Müh' und Not bleibt die GT über 100°C obwohl oben und unten ganz offen ist.
Der IKEA AZK mit Lüftergitter-Rost verrichtet übrigens sehr gute Dienste und zieht deutlich besser als die Varianten, bei dem Kohlen einfach auf den Boden des Besteckhalters reingeschmissen werden - er zeigt auch keiner Ermüdungserscheinungen - nur steht er (leer) nicht sonderlich sicher, sondern neigt Richtung Griff zu Kippen (zu hoher Schwerpunkt).
Zeit was Coleslaw zuzubereiten: Lila Karotten gabs grade im Angebot, also warum nicht ein paar rein, zwecks der Optik? Das Dressing besteht aus Creme Fraiche, braunem Zucker, Salz, Pfeffer und Apfelessig. Ein Sauce die man sparsam zwischen PP und Coleslaw gibt muss ebenfalls zubereitet werden - Apfelsaft, Ketchup, Apfelessig, Butter, Zwiebel und Gewürze (brauner Zucker, Honig, Soja, Chilipaste, Salz, Knoblauch) - Zwiebel anrösten, Rest dazu und einkochen bis es zähflüssig und streichfähig ist. Das Ketchup war eine Notlösung, normalerweise nehme ich Tomatenmark und etwas mehr Essig - war aber nicht mehr so viel da.
Der Regen hat den ganzen Tag über nicht nachgelassen und hat sich dann gegen Nachmittag in leichten Schneefall verwandelt - die GT hat zwischen 90 und 100°C geschwankt, die Temperatur stieg zwar anfangs wie erwartet recht flott aber ab 50°C ging fast nichts mehr weiter.
Um 11 lagen dann meine Nerven blank, als die Temperatur von 55 auf 54°C runterging - die GT war zu dem Zeitpunkt auf etwa 80°C gefallen und ich hatte Sorgen, dass das Essen rechtzeitig fertig wird - Lüftungsregler waren beide komplett offen.
Mir ist klar, dass es eine Plateauphase gibt, aber ich hatte meine in Vergangenheit immer bei 65 bis 70°C - von "raus und in den Backofen" bis zu den "Griller regelmäßig abwischen, damit er nicht so viel Wärme durch die Verdunstungskühlung verliert "war alles dabei, was ich machen wollte - ich hab' die Nerven letztlich nicht verloren und die Temperatur stieg wieder an. Als dann nach 13 Uhr immer noch nicht viel weiterging hab' ich mich dann dazu entschlossen, das Schwein warm anzuziehen - hier wurde der Deckel das erste Mal geöffnet - hoppla, Holzchips vergessen - sieht etwas bleich aus
Also schön eingepackt und wieder rauf auf den Griller - das hat schon nach kurzer Zeit erfolgt gebracht, die Temperatur ist dann recht rasch auf etwa 65 Grad gestiegen und dann dort geblieben. In der Zwischenzeit hat wie erwähnt dann leichter Schneefall eingesetzt und der Regen nachgelassen - wie man hier sieht, sind zu diesem Zeitpunkt etwa etwa die Hälfte bis 2/3 der Kohlen durch - gut 6 Stunden.
Als der Schneefall eingesetzt hat, stieg einerseits die KT relativ schnell und andererseits die GT - gegen 14:30 ging das Ding dann ab wie eine Rakete, ich musst praktisch alle 15 Minuten den Oberen Regler zudrehen bis er am Schluss noch noch etwa 1/3 offen war - hier war die GT dann etwa zwischen 110 und 120°C. Eigentlich hatte ich ursprünglich 90° angestrebt, aber die waren schon zu führ erreicht, also ab bis zur 95 - die waren um ziemlich genau 16:00 Uhr erreicht - also ab zum Warmhalten mit heissem Wasser - kurz danach ist die Temperatur nochmal auf 96°C gestiegen und ist dann langsam runter bis die Gäste eintrafen.
Gewogen und gepullt: 1.218g + rund 250 ml Flüssigkeit sind Daumen mal Pi 1.468g, das bedeutet bei unser Ausgangslage etwa 25% Masseverlust. Hat sich sauber pullen lassen, keine Fett- oder Bindegewebebrocken - lediglich ein paar festere Stellen in der Mitte mit sehr kurzen Fasern, aber auch die wurden letztlich zerrupft. Und Geschmacklich war es, trotz fehlendem Räuchern ebenfalls sehr gut - der Geschmack ist halt nicht so intensiv.
Das Tellerfoto (als Beilage gabs Kartoffelspalten und selbst gemachte Zwiebelringe mit Sauerrahm-Dip) darf natürlich nicht fehlen:
Bei der Verkostung waren einige PP-Neulinge dabei, die zuerst gemosert haben, ob sich dieser "Aufwand" überhaupt lohnt, ein Schweinsbraten dauert nicht so lang' und ist auch gut - sie wurden eines Besseren belehrt und haben alle brav einen Nachschlag gefordert.
Die Buns sind wie üblich von meinem Bäcker des Vertrauens speziell für diesen Zweck angefertigt worden.
Zum Abschluss gibts noch eine Temperaturkurve - und ein "In your face" an Weber, die diesen grandiosen Griller nicht mehr herstellen - unter normalen Wetterbedingungen im Sommer ist es auch mit diesem Grill absolut kein Problem, indirekt über lange Zeit zu grillen - und wie man sieht gehts sogar im Winter bei kalten Außentemperaturen bei Regen und Schnee.
Und ich werd' jetzt erstmal "Reste" essen gehen
Die offizielle Aussage von Weber, warum der Griller nicht mehr produziert wird, ist ja: "thermisches Problem, zu viel direkte Hitze, indirekt grillen unmöglich". Ich hatte viel zeit herumzuprobieren, man kann einen Ring (bzw. mehr oder weniger ein L) legen, der locker 6 bis 8 Stunden brennt (mit billigsdorfer Briketts vom Lagerhaus) - problematisch wirds darüber hinaus, weil man (theoretisch) keine Kohle nachlegen kann, ohne das Grillgut und den Rost zu entfernen.
Jetzt hatte ich mal wieder Zeit, das richtige Wetter und die entsprechende Menge hungriger Mäuler - also ran an an das "Unmögliche". Der Termin stand mit Samstag seit Wochen fest, grüne Wiesen und super Grillwetter - am Donnerstag bot sich dieses Bild:
Am Freitag war der Schnee schon wieder weggereget und für Samstag hat sich den ganzen Tag Regen und Schneefall angekündigt - aber es gibt kein schlechtes Wetter zum Grillen.
Das Ausgangsmaterial wird vorbereitet, 1942g Schopf vom Metzger meines Vertrauens:
Rub aus Paprika, Braunem Zucker, Chili, Knoblauch, Salz und Pfeffer vorbereitet und trocken (ohne Senf) in das feuchte Fleisch einmassiert, eingewickelt und ab in den Kühlschrank.
Aufgrund meiner Erfahrungswerte ging ich von etwa 10 Stunden aus (Gäste um 17:00 Uhr) - darum Wecker auf 6:00 Uhr gestellt und ab ins Bett. Der Griller (Ring, bzw. "L" wurde schon gelegt, der kleine AZK befüllt und bereitgestellt).
Gegen etwa 4 Uhr hat mich dann meine eigene Vergesslichkeit aus dem Schlaf gerissen: Fleisch aus dem Kühlschrank geholt - eiskalt hätte ich womöglich ein Zeitproblem gehabt. Also raus damit und dann noch eine Runde auf der Couch gemützt, bis der Wecker geläutet hat.
AZK an, 20 Minuten später die Kohle auf Anfang und abwarten bis der Grill stabil läuft - zu diesem Zeitpunkt war es halbwegs trocken und hat ein bisschen genieselt - der Hl. Laurentius war mir scheinbar wohlgesonnen. Wir starten bei 19°C KT und kaum ist der Deckel zu, wird der Regen stärker - mit Müh' und Not bleibt die GT über 100°C obwohl oben und unten ganz offen ist.
Der IKEA AZK mit Lüftergitter-Rost verrichtet übrigens sehr gute Dienste und zieht deutlich besser als die Varianten, bei dem Kohlen einfach auf den Boden des Besteckhalters reingeschmissen werden - er zeigt auch keiner Ermüdungserscheinungen - nur steht er (leer) nicht sonderlich sicher, sondern neigt Richtung Griff zu Kippen (zu hoher Schwerpunkt).
Zeit was Coleslaw zuzubereiten: Lila Karotten gabs grade im Angebot, also warum nicht ein paar rein, zwecks der Optik? Das Dressing besteht aus Creme Fraiche, braunem Zucker, Salz, Pfeffer und Apfelessig. Ein Sauce die man sparsam zwischen PP und Coleslaw gibt muss ebenfalls zubereitet werden - Apfelsaft, Ketchup, Apfelessig, Butter, Zwiebel und Gewürze (brauner Zucker, Honig, Soja, Chilipaste, Salz, Knoblauch) - Zwiebel anrösten, Rest dazu und einkochen bis es zähflüssig und streichfähig ist. Das Ketchup war eine Notlösung, normalerweise nehme ich Tomatenmark und etwas mehr Essig - war aber nicht mehr so viel da.
Der Regen hat den ganzen Tag über nicht nachgelassen und hat sich dann gegen Nachmittag in leichten Schneefall verwandelt - die GT hat zwischen 90 und 100°C geschwankt, die Temperatur stieg zwar anfangs wie erwartet recht flott aber ab 50°C ging fast nichts mehr weiter.
Um 11 lagen dann meine Nerven blank, als die Temperatur von 55 auf 54°C runterging - die GT war zu dem Zeitpunkt auf etwa 80°C gefallen und ich hatte Sorgen, dass das Essen rechtzeitig fertig wird - Lüftungsregler waren beide komplett offen.
Mir ist klar, dass es eine Plateauphase gibt, aber ich hatte meine in Vergangenheit immer bei 65 bis 70°C - von "raus und in den Backofen" bis zu den "Griller regelmäßig abwischen, damit er nicht so viel Wärme durch die Verdunstungskühlung verliert "war alles dabei, was ich machen wollte - ich hab' die Nerven letztlich nicht verloren und die Temperatur stieg wieder an. Als dann nach 13 Uhr immer noch nicht viel weiterging hab' ich mich dann dazu entschlossen, das Schwein warm anzuziehen - hier wurde der Deckel das erste Mal geöffnet - hoppla, Holzchips vergessen - sieht etwas bleich aus
Also schön eingepackt und wieder rauf auf den Griller - das hat schon nach kurzer Zeit erfolgt gebracht, die Temperatur ist dann recht rasch auf etwa 65 Grad gestiegen und dann dort geblieben. In der Zwischenzeit hat wie erwähnt dann leichter Schneefall eingesetzt und der Regen nachgelassen - wie man hier sieht, sind zu diesem Zeitpunkt etwa etwa die Hälfte bis 2/3 der Kohlen durch - gut 6 Stunden.
Als der Schneefall eingesetzt hat, stieg einerseits die KT relativ schnell und andererseits die GT - gegen 14:30 ging das Ding dann ab wie eine Rakete, ich musst praktisch alle 15 Minuten den Oberen Regler zudrehen bis er am Schluss noch noch etwa 1/3 offen war - hier war die GT dann etwa zwischen 110 und 120°C. Eigentlich hatte ich ursprünglich 90° angestrebt, aber die waren schon zu führ erreicht, also ab bis zur 95 - die waren um ziemlich genau 16:00 Uhr erreicht - also ab zum Warmhalten mit heissem Wasser - kurz danach ist die Temperatur nochmal auf 96°C gestiegen und ist dann langsam runter bis die Gäste eintrafen.
Gewogen und gepullt: 1.218g + rund 250 ml Flüssigkeit sind Daumen mal Pi 1.468g, das bedeutet bei unser Ausgangslage etwa 25% Masseverlust. Hat sich sauber pullen lassen, keine Fett- oder Bindegewebebrocken - lediglich ein paar festere Stellen in der Mitte mit sehr kurzen Fasern, aber auch die wurden letztlich zerrupft. Und Geschmacklich war es, trotz fehlendem Räuchern ebenfalls sehr gut - der Geschmack ist halt nicht so intensiv.
Das Tellerfoto (als Beilage gabs Kartoffelspalten und selbst gemachte Zwiebelringe mit Sauerrahm-Dip) darf natürlich nicht fehlen:
Bei der Verkostung waren einige PP-Neulinge dabei, die zuerst gemosert haben, ob sich dieser "Aufwand" überhaupt lohnt, ein Schweinsbraten dauert nicht so lang' und ist auch gut - sie wurden eines Besseren belehrt und haben alle brav einen Nachschlag gefordert.
Die Buns sind wie üblich von meinem Bäcker des Vertrauens speziell für diesen Zweck angefertigt worden.
Zum Abschluss gibts noch eine Temperaturkurve - und ein "In your face" an Weber, die diesen grandiosen Griller nicht mehr herstellen - unter normalen Wetterbedingungen im Sommer ist es auch mit diesem Grill absolut kein Problem, indirekt über lange Zeit zu grillen - und wie man sieht gehts sogar im Winter bei kalten Außentemperaturen bei Regen und Schnee.
Und ich werd' jetzt erstmal "Reste" essen gehen
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