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Schanz Restaurant ** | 54498 Piesport | An der Mosel bei Thomas Schanz

Habt Ihr die Gänge dann auch in der a la carte Größe bekommen oder wurde die Größe (und der Preis) an die Anzahl der Gänge angepasst? 12 Gänge in a la carte Größe stelle ich mir ziemlich viel vor, oder nicht?
 
Habt Ihr die Gänge dann auch in der a la carte Größe bekommen oder wurde die Größe (und der Preis) an die Anzahl der Gänge angepasst? 12 Gänge in a la carte Größe stelle ich mir ziemlich viel vor, oder nicht?
Es waren ja „nur“ 10 a la carte, verteilt auf zwei Personen, also fünf Gänge pro Person. Das war eine lösbare Aufgabe zumal einer der fünf Gänge etwas verkleinert wurde.
 
Habt ihr auch a la Carte gegessen oder das Menü? Aus meiner Sicht war der Unterschied zwischen den Einzelgerichten und dem Menü teils erheblich und das betrifft nicht nur die Menge. Im Bareiss ist es ja ähnlich, wo die a la Carte Gänge meist 0,5 Punkte oder mehr über den Menügängen liegen.
Wir hatten eine Kombination aus Menü und a la Carte am Tisch. Tatsächlich waren bei uns a la Carte und Menü bei den meisten Gängen nahezu deckungsgleich (bis auf Unterschiede in der Größe). Lediglich bei der Gänseleber war der Unterschied eklatant, da der Menügang nur die Torte beinhaltete, aber die beiden "Satelliten" fehlten.

Insbesondere der Bouillon war bei uns absolut perfekt und neben der Anis-Nage ein Highlight, was wir bis zum letzten Tropfen ausgelöffelt haben. Gerade beim Thema Hummer bin ich ja kritisch und der hatte bei uns nahezu Eichmaß-Qualität.
Die Bouillon zu Hummer/Kalbskopf war in der Tat wirklich gut, die Anis-Nage zur Rotbarbe aber mindestens eine Stufe darüber und wirklich sensationell. Über die Quantität der Minze könnte man sicherlich diskutieren, wir empfanden sie einstimmig als zu viel. Am Ende haben wir vielleicht wirklich einfach nur einen Hummer erwischt, der nicht top war.

Ja, ich fand sie auch nicht unpassend, da die Säure wieder etwas frische an den Gaumen brachte. Vermisst hätte ich sie allerdings auch nicht
Interessant finde ich schon, dass sie die Reihenfolge im Service offensichtlich angepasst haben (bei den anderen Tischen um uns herum ebenfalls als Pre-Dessert, das war also kein Zufall nur an unserem Tisch). Aber ich bin grundsätzlich kein Fan von süßen Gängen mitten im Menü, da sie eben doch die Geschmacksnerven für den folgenden Gang ein Stück weit betäuben.

Der Service war allerdings in der Tat völlig am Anschlag, obwohl die Gäste (außer uns 😇) eigentlich recht simple Wünsche hatten. Ich möchte mir nicht ausmalen, was da im Sommer los ist, wenn die Foodie-Welle an die Mosel schwappt, da Dreis, Perl und Piesport nicht weit auseinanderliegen.
Ja, das war in der Tat problematisch und zog sich leider wie ein roter Faden durch: Das relativ junge Team hätte durchaus etwas lockerer und selbstsicherer agieren können (wenn ich das z.B. mit Felix Kress und Nina Mann im Victors vergleiche - da liegen Welten zwischen). Sonderwünsche bezüglich der zu wählenden Speisen mussten immer mal wieder abgestimmt werden ("Oh, da muss ich mal den Chef fragen"), das Wein-Temperatur-Problem zog sich über mehrere Gläser hinweg, eine klar und im Vorfeld kommunizierte Allergie einer der Mitesser fand leider auch trotz nochmaliger kurzer Ansprache vor dem Menü keinerlei Beachtung, sorgte aber später für Betroffenheit und leichte Verwirrung. Alles für sich genommen nur Kleinigkeiten, aber eben (noch) nicht wirklich der ausgezeichneten Küchenleistung angemessen.
 
Sonderwünsche bezüglich der zu wählenden Speisen mussten immer mal wieder abgestimmt werden ("Oh, da muss ich mal den Chef fragen"),
Das stimmt, bei Sonderwünschen wirkte der Service schon überfordert, allerdings müssen sie sich vermutlich erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Ich vermute einmal , dass die bisherigen Stammgäste nicht so anstrengend waren 😉. Wie in Perl hat man auch hier das Gefühl, dass der Service zu Beginn sehr viel Zeit verschwendet, die am Ende fehlt. Wenn man um 12:00 Uhr da ist, die Menükarte aber erst um 12:45 Uhr erhält und um 13:30 Uhr der erste Gang kommt, muss man sich nicht wundern dass die Leute nicht um 15:00 Uhr fertig sind. :rolleyes:

Positiv muss man an dieser Stelle aber einmal hervorheben, dass die Küche von Thomas Schanz sehr flexibel ist. Da wird alles versucht um die Wünsche des Gastes zu erfüllen, ganz anders als in Perl, wo man mittlerweile mit Sonderwünschen bei der Änderung des Menüs des Öfteren auf Granit beißt. Dort scheitert es schon an an paar Stückchen Käse aus der Küche, während man in Piesport auch um 16:00 Uhr nach seinen Wünschen gefragt wird.
 
Wir haben Herrn Schanz heute Mittag ebenfalls besucht.
Einmal Menü, einmal a la carte.
Rundum gelungen und absolut zu empfehlen. Service war auch durchweg sehr gut und hat auch den ein oder anderen Spaß gerne Mitgemacht.
Lediglich zum Abschluss mussten wir etwas lange auf den Kaffee warten (25min).
Zeitlich dürfte es etwas straffer ablaufen. Wir haben von 12 bis 16:45 getafelt und es waren teilweise recht lange Pausen. Es war aber auch jeder Tisch besetzt und der Service war flott unterwegs. Die Menükarte hatten wir schon um kurz nach 12 in der Hand. Vielleicht liest hier jemand mit?
Schade finde ich das unser Beistelltisch auch als Ablage für benutzte Weingläser anderer Tische genutzt werden. Das lässt sich sicher eleganter lösen.
Die alkoholfreie Begleitung war eine schöne Alternative. Teilweise schmeken die "Drinks" erst in Kombination mit dem Essen.

ein paar Bilder (nicht alles fotografiert).
2+1 Stern
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Fazit: war nicht das letzte Mal in Piesport
 
Es freut mich, dass ihr offensichtlich einen schönen Mittag hattet. Das Problem mit dem Service hatten wir ja bisher alle, die sind zwar stehts bemüht, aber schlichtweg überfordert mit dem Ansturm - hier wären vielleicht 1-2 ältere, erfahrene Vollprofis aus der Spitzengastronomie eine Hilfe.

Was mich natürlich noch interessieren würde: Wie war à la Carte im Vergleich zum Menü?
 
Da kann ich leider nichts zu sagen da wir keine Dopplung dabei hatten.

Menü für den Herrn
- gänselebertorte "saint honoré" mit altem sherry und parmigiano reggiano
- felsenrotbarbe aus der vendée mit grünem spargel, zitronenschale und anis-nage
- pochierter bretonischer seehecht mit marinierten kräutern und hibiskus-orangenblüten-vinaigrette
- frikassee vom gegrillten hummer und kalbskopf mit annabelle kartoffel, minze und mirabellen-hummer-bouillon
- gedämpfte label rouge taubenbrust im "hoja santa" pfefferblatt mit wirsingpraliné und knusprigem "scholes"
- feines von der pampelmuse mit safran und sauerrahm

A la carte für die Dame
- warmes carpaccio von der langoustine mit buchenpilzen, thaispargel und rieslingschaum
- tranche vom wilden steinbutt mit pochierten gillardeau austern, manzanilla olive, weinbergfeldsalat und einem aufguss von südseearomen
- schulterscherzel vom wagyu mit gefülltem chicorée und knusprigen kartoffelsträußchen
- boule von kreolischer ananas, basilikum und ziegenmilch

Hilft alles nix... muss man wohl nochmal hin ;)
 
Guten Morgen,
schonmal vielen Dank für die ausführlichen Dokumentationen hier. Wir werden heute Abend auch zu unserem ersten Besuch dorthin aufbrechen. Habt ihr noch eine besondere Empfehlung bzgl. zusätzlicher oder alternativer Gänge? Ich überlege z.B. schon die ganze Zeit das Orangendesert gegen das Corona Virus zu tauschen.
Beste Grüße
Christian
 
Guten Morgen,
schonmal vielen Dank für die ausführlichen Dokumentationen hier. Wir werden heute Abend auch zu unserem ersten Besuch dorthin aufbrechen. Habt ihr noch eine besondere Empfehlung bzgl. zusätzlicher oder alternativer Gänge? Ich überlege z.B. schon die ganze Zeit das Orangendesert gegen das Corona Virus zu tauschen.
Beste Grüße
Christian

Oh da bin ich gespannt. Mach gerne Bilder und stell sie hier ein.

Zusätzlich zum Menü finde ich vom a La carte Teil spannend.

Tatar vom Taschenkrebs
roh marinierte Langoustine
Steinbutt mit Ochsenmark

Vielleicht davon was einbauen und was aus dem Menü streichen.
 
So, dann mal etwas ausführlicher:
Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr eine kleine Auszeit im Favorit* Hotel in Mainz gegönnt und den Plan gefasst ab jetzt jeden Herbst einen Ausflug in die Sternegastronomie zu machen. Dieses Jahr durften wir mehrere Jubiläen feiern und deshalb kamen wir auf die Idee einmal *** auszuprobieren. Nach kurzer Recherche war klar, wir bleiben in der Region. Bau, das Sonorora und Schanz sind in knapp einer Stunde mit dem Auto erfahrbar, also auch locker in Reichweite unseres kleinen e-up. Bei Bau schreckte uns, vor allem meine Frau, die Summe an Meeresfrüchten ab. Das Sonora hatte keine freien Tische die zu unserem Terminplan passten. Somit kristallisierte sich recht schnell das Haus Schanz als Destination heraus. Das liest sich jetzt vieleicht so, als ob es die letzte Wahl gewesen wäre aber wir haben eh vor alle drei Häuser irgendwann einmal zu besuchen und mit einem muss man ja auch anfangen.
Wir haben mit Übernachtung und Frühstück reserviert. Würde ich jederzeit wieder tun, unser Zimmer war toll und das Frühstück ließ auch keine Wünsche offen.
Der Startschuss für den Abend fiel um 18:30. Wir betraten als erste den noch leeren, sehr stimmig ausgestatteten Gastraum und wurden zentral auf einer sehr bequemen couchartigen Bank platziert und gleich nach einem Aperitif gefragt. Wir entschieden uns für einen Winzersekt aus dem väterlichen Weingut, auch für uns nicht ganz so weinafinen Gäste eine sehr gute Wahl. Kurz darauf bekamen wir die Karte und wählten einmal das 6 Gang Menü mit Coronavirus als Dessert und einmal das 5 Gang Menü ohne den Hummergang für meine Frau. Dazu wählte meine Frau die Weinbegleitung und ich entschied mich für 4x Wein und zu Rotbarbe und Hummer zu einem alkoholfreien Cocktail.
Zu den Gerichten wurde vorher ja schon einiges sehr treffend geschrieben, hier möchte ich nur auf meine persönlichen Highlights eingehen.
Vorab muss ich sagen, dass jeder einzelne Gang und vor allem auch die Grüße aus der Küche mit zu dem Besten gehörten was ich bisher gegessen habe aber herausgestochen sind bei mir:
Das Trüffelei, ein weicher aber dennoch stabiler Schaum, einerseits ganz zart aber durch den Trüffel gleichzeitig mit viel Bumms. Man hat sofort den kompletten Mund voll unterschiedlichster Geschmacksnuacen. Zusammen mit den Nussbrot und der Beurr blanc eine Bombe.

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Als nächstes der Hummer mit Schweinebauch, mehr Umami geht kaum. Wieder vollmundig, der Bauch butterzahrt, der Hummer so genau auf den Punkt und die Bouillon kräftig, intensiv aber gleichzeitig unglaublich stimmig und nie störend. Der dazu gezauberte Cocktail aus Maracuja, Earl Grey und gebranntem Reis war das abgefahrenste Getränk, dass ich bisher getrunken habe, passte aber auch 100% zu dem Gang.

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Der für mich krönende Abschluss bildete dann die Boule von der kreolischen Ananas aka das Virus. Diese Bezeichnung hat sich wohl rumgesprochen, von den Nachbartischen war sie öfters zu hören. Äußerst fruchtig, dazu die cremige Ziegenmilch und als Kontrapunkt die kräftige Frische des Basilikums und die Schärfe der roten Pfefferkörner.

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Final hatten wir uns dann noch eine kleine Portion Käse von Herrn Waldmann bestellt, auch hier blieb kein Wunsch offen.
Der Service im Gesamten hat einen tollen Job gemacht. Da das Durchschnittsalter schon recht jung ist, merkt man dem ein oder anderen schon noch ein wenig Unsicherheit an, dies ging bei uns aber zu keinem Zeitpunkt zu Lasten der Qualität.
Lediglich die Pause zwischen Gang 3 und 4 war für meinen Geschmack etwas lang, das könnte aber an dem zu diesem Zeitpunkt voll besetzen Haus gelegen haben. Aber auch hier: Meckern auf hohem Niveau.
Das Publikum war recht bunt ohne große Ausreißer in irgendeine Richtung. Es wirkte als ob alle Gäste einen tollen Abend erlebt haben.
Wir freuen uns jedenfalls auf den nächsten Herbst!

Hier noch die Bilder der restlichen Gänge:

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Ein neues Schild ist auch angekommen

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