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Schnelles PP und Beef Brisket

Okraschote

Sterneköchin
5+ Jahre im GSV
Unsere PPs haben wir bisher immer langsam, sehr langsam zubereitet. Rauf auf den Grill bei 105-110 Grad und dann ca. 16 bis 20 Stunden garen lassen. Nun gibt es die Theorie, dass das Ganze auch viel schneller geht, wenn man in den späteren Phasen das Fleisch in Backpapier einschlägt. Dieses Verfahren wollten wir heute ausprobieren und bewerten.

Wir haben also den Grillanfang nicht wie üblich auf den Vorabend gelegt sondern sind heute morgen im Urlaub extra um 6:30 Uhr aufgestanden, haben den Grill hergerichtet (das hat Markus gemacht) und das Fleisch vorbereitet (was meine Aufgabe war).

Bei unserem neuen Metzger des Vertrauens, Herrn Vollrath aus Winterkasten, hatten wir letzte Woche schon einen Schweinenacken bestellt. Bei dieser Metzgerei gibt es nicht nur ausgezeichnete Wurstwaren, sondern auch sehr gutes Fleisch von kleinen Bauern aus der Umgebung. Unser Schweinenacken hatte ca. 2,2kg und war fein marmoriert, allerdings nicht so fettig, wie ich gehofft hatte.

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Da wir festgestellt haben, dass die Gewürzmischungen am Ende des Garprozesses kaum noch voneinander zu unterscheiden sind, nahm ich zum Würzen, was gerade da war, das war in diesem Fall Butt Glitter Rub vom Texaner.

Außer dem Schweinenacken hatte ich auch noch eine schön marmorierte Rinderbrust, die wir ebenfalls auflegen wollten, um ein schönes saftiges Brisket zu grillen.

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Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, eine Rinderbrust vor dem Grillen zu spritzen. Ich habe Butter und Rinderfond gemischt und in einem Topf aufgelöst. Der Rinderfond war von den Resten der letzten Ochsenbacken aus sehr stark gelatinehaltigem Fleisch, so dass er im Kühlschrank vollständig erstarrt war.

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Diese Mischung habe ich in eine Marinierspritze aufgezogen und in regelmäßigen Abständen ins Fleisch injiziert.

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Von außen habe ich das Rindfleisch nur mit Salz und Pfeffer gewürzt.

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Um halb 8 war alles bereit und wir legten das Fleisch auf. Das Ei war mit dem Eierbläser auf 120° eingestellt und versah so gut und gleichmäßig seinen Dienst, dass wir nach dem Frühstück beschlossen, das gute Wetter zu nutzen und in einem Stausee bei uns in der Nähe schwimmen zu gehen.

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Als wir am Mittag zurückkamen, war schon die erste Plateauphase erreicht und die Thermometer standen bei 67°. Nach Erfahrungen hier aus dem GSV dauert es nach dem Einwickeln wohl nur noch zwei Stunden, bis die Zieltemperatur erreicht ist, darum ließen wir das Einwickeln noch eine Weile sein und genossen den schönen warmen Tag. Um halb 5 war die Temperatur immer noch nicht wesentlich gestiegen und wir entschlossen uns nun, das Fleisch in Backpapier einzuwickeln. Und so sah es zu dieser Zeit aus.

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Das Einwickeln ging problemlos und wir ließen das Ei etwas die Temperatur erhöhen, auf 150°.

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Leider hatte das Einpacken bei uns überhaupt keinen Effekt. Wir warteten und warteten und warteten und trotzdem war die KT beim Schweinenacken nach weiteren 3 Stunden nur auf gerade mal 85° gestiegen. Bei dieser Temperatur nahmen wir den Nacken runter und pullten.

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Das Pullen ging leider nicht so leicht wie erhofft. Das Fleisch war noch relativ fest und hatte auch ziemlich lange Fasern. Markus hat es dann aber doch hinbekommen, aber es war lange nicht so weich und zart, wie viele andere PPs, die wir davor schon zubereitet hatten.

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Ich schnitt in der Zwischenzeit das Brisket auf, das an der gemessenen Stelle bei 93° lag. Es war schön weich, aber leider doch ein bisschen trocken. Geschmacklich waren sowohl PP als auch Brisket wirklich ein Hochgenuss, aber überzeugt hat uns die schnelle Zubereitungsvariante überhaupt nicht.

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Hallo Kerstin , Hallo Markus

:ks:-Modus an:

ich glaube nicht dass es am einwickeln lag !!! imho lag es an den 150 Grad, die Ihr zum Schluß gegeben habt.
:ks:- Modus aus
Ich habe mittlerweile einige Wickel-PP und Brisket zubereitet und bin vom Start bis zum Schluß nie über 130 Grad gegangen und die Ergebnisse war immer gut bis sehr gut.
 
Hallo,

schade das es euch nicht so geschmeckt hat wie bei der Old School Methode, ich vemute aber auch das es an der Temperatur gelegen haben könnte. Ich habe erst letzte Woche ein eingepacktes PP gemacht und das war wunderbar saftig, falls nicht sogar saftiger als ohne einpacken. Mit der Temperatur bin ich aber nicht höher als 130-135° gegangen.

Gruß Funky
 
Ich mache diesen Firlefanz auch nicht mit!

Ich glaube von "Firlefanz" kann man hier nicht reden.
Wenn jemand 30 Stunden neben seinem Grill steht, alle zwei Stunden nachts aufsteht, das ist für mich z.B. Firlefanz.

Jeder wie er mag.

Und mit Einpacken ist bei mir noch jedes PP perfekt gelungen.
Und ohne dem Metzger von Kerstin nahe treten zu wollen, manchmal hat man auch ein Stück Fleisch, was nicht passt.
Zuwenig Fett, was auch immer.....

Vielleicht war auch das Backpapier zu locker. Kleine Löcher sind ja OK, aber wenn es zu offen war, ist der Effekt auch wesentlich kleiner.
 
Naja, alle 2 Stunden aufstehen ist bei dem Ei ja nicht nötig. Die 150 haben wir auch erst ganz am Ende gehabt, vorher hatten wir von 120 auf 130 erhöht, das hab ich irgendwie nicht so ganz klar rausgestellt. Nachdem sich dann in 2 Stunden mal so gar nichts bewegt hat, gingen wir auf 150 und dann ging auch die KT des Fleisches langsam hoch über die nächste Stunde. Nächstes Mal wieder über Nacht ohne Streß und ohne frühes Aufstehen ;) Einen Versuch wars wert und geschmeckt hat es ja gut. War eben nur etwas schwerer zu pullen.
 
Naja, alle 2 Stunden aufstehen ist bei dem Ei ja nicht nötig.

Klar, das Ei war ja auch nicht gemeint.
Nur daß sich bei dir die Temperatur so zögerlich entwickelt hat, ist schon seltsam.
Wenn ich um 09:00 Uhr morgens auflege (auch ins Ei) bei 130 Grad, dann habe ich immer so gegen 15-16 Uhr knapp an die 80 Grad.
Dann eingepackt und spätestens 20 Uhr wird gegessen. Inklusive Ruhezeit.
 
Dass wir nicht richtig eingepackt haben, ist das Einzige, was mir plausibel erscheint. Am Fleisch lag es sicherlich nicht, schließlich hatten wir ein Referenzbrisket daneben liegen ;)

Ich hänge hier mal den Temperaturverlauf an:

Bildschirmfoto 2013-09-06 um 10.23.19.png


Wie Kerstin schrieb, haben wir um ca. 7:00 Uhr aufgelegt, bei 120°C GT. Um 16:30 Uhr haben wir das Fleisch eingepackt, man sieht es auf dem Diagramm durch die Spitzen nach unten. Danach haben wir die Temperatur auf erstmal 130°C erhöht.

Die grüne Linie ist unser Beef Brisket. Da steckte der Fühler nach dem Einpacken an einer ungünstigen Stelle. Wie man deutlich sieht, hat das Einpacken eigentlich gar keinen Einfluss gehabt. Erst als wir eine Stunde vorm Essen die GT auf 150°C erhöhten, passierte auch was mit der KT.

Für uns bleibt das Fazit, dass wir wieder Abends mit solchen Longjobs beginnen. Dann können wir ausschlafen und uns sicher sein, dass wir am Ende nicht in Zeit- oder Hungersnot geraden.
 

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:hmmmm:


....also ich packe meine Sachen nach max 4 h ein, eher nach 3, im Smoker langt das meist....wenn die Brocken aussen ca. 70 Grad haben geht eh fast kein Aroma mehr rein, dann einpacken und es geht wirklich um Einiges schneller......nach über 9 h braucht man es auch nimmer einpacken......
 
:hmmmm:


....also ich packe meine Sachen nach max 4 h ein, eher nach 3, im Smoker langt das meist....wenn die Brocken aussen ca. 70 Grad haben geht eh fast kein Aroma mehr rein, dann einpacken und es geht wirklich um Einiges schneller......nach über 9 h braucht man es auch nimmer einpacken......

Hallo,

das macht in meinen Augen auch Sinn, da ich mit dem Einpacken den Flüssigkeitsverlust (Plateau) senke.
Wenn ich warte, bis die Flüssigkeit verdunstet ist, sollte der Unterschied maginal sein....
Nach ca. 4h hast du die Plateauphase erreicht und dann kann eingepackt werden...
Ich werde morgen das mal testen...:DS:
 
Vom Backpapier bin ich nicht überzeugt. Das silberne Leichtmetall bekommt bei mir immer den Vorzug.
Ich packe VOR 70° ein und kriege ein leckeres PP in unter acht Stunden bei 115° max.
Hab dieser Tage ein "normales" PP zum Vergleich gemacht. Lohnt sich imho nicht. Es sei denn, man verfügt über zuviel Freizeit.
 
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