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Seife aus Olivenöl

fastride

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Man muss ja immer wieder was neues probieren.

Heute ist Seife dran.

ACHTUNG!

Alle Angaben sind in g (Gramm), das ist extrem wichtig ! Die Mengen sind auf das Öl abgestimmt.
Schutzausrüstung und Grundwissen im Umgang mit Laugen ist Voraussetzung.

Rezept:

250g Olivenöl
85g demineralisiertes Wasser
31g Natriumhydroxid (NaOH, stark ätzend)

1 Handvoll Lorbeerblätter in das Olivenöl einlegen und mindestens 2 Tage, besser 1 Woche ziehen lassen. (Das gibt etwas Aroma)
Bei mir waren sie eine Woche drin.
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Für die Seife wird eine Holzform passender grösse gebaut. Es geht auch jede andere Form. Insbesondere aus Silikon.
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Die Holzform wir mit Backpapier ausgelegt, damit man de Seife einfacher rausbringt.
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Nun werden die Zutaten abgewogen.
85g deminerlisiertes Wasser
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31g NaOH
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250g Olivenöl
Aus dem Glas mit den eingelegten Lorbeeren kommt weniger Öl, weil ein Teil hängen bleibt.
Mit Olivenöl auf 250g auffüllen.
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NaOH in das Wasser geben und rühren (Schutzausrüstung). Am bestem macht man das draussen, wegen der Dämpfe. Die Mischung produziert viel Wärme. Natronlauge auf 48°C abkühlen lassen.
Olivenöl auf 48°C wärmen.
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Lauge zum Öl giessen und mit einem Schneebesen unterrühren. Die Flüssigkeit wird trübe.
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Wenn die Flüssigkeiten einigermassen verrührt sind (nach ca. 5 Minuten) kann man mit einem Zauberstab (Rostfrei) weiter machen, das beschleunigt die Prozedur extrem (weitere 5 Minuten rühren, in Intervallen, um den Zauberstab nicht zu überhitzen). Hier besonders auf Spritzer aufpassen!
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So sieht die fertige Emulsion aus, die Konsistenz ist cremig.
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Die Emulsion in die Form füllen.
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Wichtig, die Schutzausrüstung! Mindesten Schutzbrille und Gummihandschuhe.
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Die freie Oberfläche der Seife wird mit Klarsichtfolie bedeckt, da sich sonst an Luft weisse Ablagerungen bilden.
Das Ganaze wird nun in ein Handtuch isoliert für 24 Stunden beiseite zum gelieren gestelt. Danach kann man die Seife herausnehmen.
Die Seife muss dann noch für ca. 4 Wochen an einem gut belüfteten Ort bei Zimmertempertaur reifen und trocknen, bevor man sie benutzen kann.

Werde dann berichten.
 

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Jetzt hat die Seife ca. 40 Stunden geliert. Die war sicher schon vorher fertig, ich kam einfach nicht dazu.

Die Seife war zum gelieren in einem Küchentuch isoliert.
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Und mit Klarsichtfolie abgedeckt, damit sich im Kontakt zur Luft keine weisse Sodaasche bildet.
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Die Seife hat nun die Konsistentz von weichem Käse.
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Dank dem Backpapier geht das lösen von der Form ganz einfach.
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Die Seife wird in handliche Stücke geschnitten. Das geht jetzt noch ganz einfach.
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Jetzt muss die Seife nachreifen und trocknen, das geht jetzt ein paar Wochen.
Die Seife riecht sehr angenehm nach Olivenöl und ganz, ganz leicht nach Lorbeer.

Bin gespannt, wie das Endprodukt funktioniert, wenn es einmal trocken ist.
 

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Zuletzt bearbeitet:
:o........wieder was gelernt.

Ich bin auf den ersten Waschgang gespannt!:thumb2:
 
Selbermachen ist natürlich geil.
Wir benutzen schon sehr lange reine Olivenöl-Seife und sind sehr zufrieden damit. Gerade empfindliche Haut dankt es einem.
 
Hallo,

Echt coole Sache. Was ich aber nicht verstehe warum stark ätzendes Natriumhydroxid dazu verwendet. Es ist doch irgendwie paradox ein ätzendes Mittel in eine Seife zu geben oder? :D Ich kenn mich da leider nicht aus.

Grüße
 
Hallo,

Echt coole Sache. Was ich aber nicht verstehe warum stark ätzendes Natriumhydroxid dazu verwendet. Es ist doch irgendwie paradox ein ätzendes Mittel in eine Seife zu geben oder? :D Ich kenn mich da leider nicht aus.

Grüße

Das braucht es, um das Öl zu verseifen.
Da NaOH wirklich ätzendt ist, muss die Menge so eingestellt werden, dass sie gerade nicht reicht, um das gesamte Öl zu verseifen. Die Menge hängt auch von der Art des Öles ab.
Das Rezept oben gilt deshalb explizit für Olivenöl und die Fettreserve (Ölüberschuss) ist mit 7% ausreichend hoch, damit das gesamte NaOH umgesetzt wird.
Die Seife aus dem Rezept wird deshalb als 7% (für Hautseifen ist 6-8% empfohlen) rückfettend bezeichnet.
Im Endprodukt sollte es nichts mehr vom NaOH haben. In der Praxis brennt aber jede auf diese Art hergestellte Seife trotzdem etwas in den Augen, was sicher schon jeder erlebt hat.
 
Das Mittel wird nicht in eine Seife gegeben, sondern ist zur Seifenherstellung aus Ölen notwendig.
Die Öle (Fette) sind Triglyceride und bestehen grob gesagt aus Glycerin und drei drangehängten, veresterten Fettsäuren. Die müssen abgespalten werden. Dazu ist das Kochen in Natronlauge für Kernseife (oder Kalilauge für Schmierseife) nötig. Bei der dann stattfindenden Verseifung zerfällt das Öl, es entstehen das Glycerin und die Natrium- oder Kaliumsalze der Fettsäuren, die die eigentlichen Seifen sind. Man kann jetzt noch das Glycerin aus der Emulsion (Seifenleim) durch Aussalzen entfernen, was wohl jedoch in der handwerklichen und Hobby-Szene nicht so wichtig genommen wird.
 
Die Seife liegt zur Zeit zwischen 2 Brättchen eingeklemmt und vom Haushaltspapier umwickelt zum trocknen. Damit das ganze nicht auseinanderfliegt, habe ich es noch mit Gummibändern fixiert.

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Die Seife ist schon wesentlich härter, aber immer noch zu weich. Da fehlen noch ein paar Wochen.
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Wow, Hut ab, ich hätte nicht die Geduld, um die Seife selbst herzustellen. Aber sieht interessant aus. Vielleicht sollte ich das auch mal ausprobieren, dann müssen andere Dinge eben warten und meine Haut wird sich freuen.:) Mal sehen, ob meine Frau mir tatkräftig beiseite stehen möchte.:D
 
Nun sind 2 Monate verstrichen, die Seife sollte jetzt durchgetrocknet sein.

Die Seife hat einen weissen Belag bekommen und ist geschrumpft, das sei aber normal. Der Geruch ist angenehm bis neutral.

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Die Seife schäumt, wie es für eine Olivenseife typisch ist nur sehr leicht. das Hautgefühl ist toll. Durch den leichten Ölüberschuss bleibt ein sehr angenehmes Gefühl auf der Haut.
Unter der weissen Oberflächenschicht ist die Seife hellgrün bis gelblich.

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Wukis lieben die Seife, weil sie von a-z bei der Herstellung dabei waren.
Das Experiment ist gelungen, das war sicher nicht die letzte Seife aus eigener Produktion.

Die Seife darf nicht in Wasser stehen, immer eine Unterlage verwenden, die das Wasser ableitet, sonst weicht die Seife auf.
 

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Wukis lieben die Seife, weil sie von a-z bei der Herstellung dabei waren.
Ich weiß ja nicht, wie alt Deine Wukis sind, aber wenn man kleine Kids hat, hilft das vielleicht auch einwenig bei der Hygiene-Erziehung...
Frei nach dem Motto "Juch-hu, meine Kinder haben Spaß am Händewaschen" :-)
:hmmmm:geht das auch mit Zahnpasta...?

Das Experiment ist gelungen, das war sicher nicht die letzte Seife aus eigener Produktion.
:thumb1:

Glück Auf
 
Wenn man die Seife aromatisieren wollte - Gewürze und Kräuter vorher im Öl kochen?

Aromatisiert wird mit ätherischen Ölen.
Diese werden erst gegen Schluss, wenn sich die Seife anfängt einzudicken, unter gemischt.
Das NaOH würde die ätherischen Öle sonst sehr schnell umwandeln. Außerdem sind diese sehr wärme empfindlich.

Ich habe die Infos aus diesem Buch.

http://amazon.de/Seifen-Selbst-gemacht-Einfach-nat%25C3%25BCrlich/dp/3702013237

Da ist alles sehr gut und Schritt für Schritt beschrieben.
 
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