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Test von Naniwa Steinen

John Parker

Vegetarier
5+ Jahre im GSV
Zwei Fragen zu einem Naniwa Stein hätte ich an die Experten in dieser Runde. Handelt es sich bei den Steinen auf meinen Bildern um den Super-Stone? Es gibt leider nur eine japanische Beschriftung. Die zweite Frage lautet: Sind der Specialty- und Sharpening-Stone identisch mit dem Super-Stone oder eine Weiterentwicklung wie der Professional.

Danke im Voraus, für die Hilfe.
John Parker.

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Hi,

das sind zwei Naniwa Chosera :-) (also die "Vorgänger" der Professional-Steine, obwohl mich mal interessieren würde, ob da "wirklich" was an der Zusammensetzung geändert wurde oder ob das nur eine Ausrede ist, um dünnere Steine teurer auf den westlichen Markt zu werfen ...).

Die Superstone-Verpackungen sehen anders aus (mehr komplett grün und so).

Die Superstones wurden mittlerweile in zwei Serien aufgespalten, die sich wohl nur in der Dicke unterscheiden: "Specialty" (1 cm) und "Sharpening" (2 cm) ...

LG
 
Nicht dein Ernst? Das sind Choseras? Made my Day. Danke für die Antwort.
Und ich glaube auch nicht dass sich bei den Professionals groß was geändert hat. Es wurde ja nur das Bindemittel "verbessert". Ansonsten, nur eben dünner und jetzt ohne Anreiber. Auch 'ne Leistung.

MfG,
John Parker
 
Viel Arbeit, wenig Zeit. Aber heute hatte ich endlich die Muse meine neuen Choseras feierlich einzuweihen. Das Ergebnis ist, um es mal vorwegzunehmen, interessant. Aber mal von Anfang an.

Der Versuchsaufbau:
Drei Messer. Zweimal VG10 Stahl, einmal x50CrMoV15. Alle drei noch scharf. Also ein touch-up deluxe sozusagen. Sieben Steine kamen zum Einsatz. Einige davon werden hier oft empfohlen und ich habe die Gelegenheit genutzt diese Steine mal zu vergleichen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen anderen weiter. An Steinen kamen zum Einsatz: Naniwa Chosera 1000 & 3000, der Kombistein vom Japan Messer Shop 600/1000, ein blauer belgischer Brocken, ein gelber Schleifstein aus Belgien (kein original Brocken), ein original gelber Brocken und ein Honyama von Dictum.
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Das ist dann auch mein persönliches Setup. Endlich, fast alles splash and go, bis auf den JMS-Kombi. Aber dazu später mehr. Die ganzen Anreiber sind eine schöne Ergänzung, kamen aber bei diesem Test nicht zum Einsatz. Es war einfach nicht nötig.


Stein Nr. 1: Naniwa Chosera 1000
Ich gehe hier mal davon aus, das der Chosera sich nicht signifikant vom Nanwa Pro unterscheidet. Das Schleifefühl ist gut, bis sehr gut. Der Stein ist hart und hat einen unglaublich schnellen Abtrag.
Schon nach wenigen Zügen war ein Grad auf der ganzen Schneidenlänge zu fühlen. Der Stein ist echt schnell. Er bildet keinen Schleifschlamm, man kann aber sofort den Stahlabrieb sehen. Das Wasser vom ersten Benetzten blieb bei allen drei Messern auf der Oberfläche stehen. Ein Lupenreiner splash and go, mit ordentlich feedback.
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Stein Nr. 2 : JMS Kombi 1000
Die 1000er Seite des JMS-Kombi ist wesentlich weicher und hat noch mehr feedback beim schleifen. Der Stein ist ähnlich schnell im Abtrag, fühlt sich aber ein wenig rauher an und es wird relativ schnell Schleifschlamm erzeugt. Der JMS-Kombi saugt Wasser auf, aber man muss ihn nicht vorher Wässern. Ein echter Vorteil. Die feine Seite braucht während des Schleifens mehr Wasser als die
grobe. Das Schleifgefühl ist trotzdem gut bis sehr gut.
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So, weiter im Text.
Hier mal ein Größenvergleich. Der Kombistein vom JMS ist wirklich ein echter Brocken.
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Stein Nr.3: Naniwa Chosera 3000
Der Stein hat die gleichen Eigenschaften wie der 1000er. Hart und viel Feedback. Ich hätte ein weicheres Schleifgefühl erwartet. Wie etwa beim Superstone. Vielleicht bin ich auch schon ein wenig zu verwöhnt. Das Ergebnis ist aber wie zu erwarten. Ein echter Schärfesprung. Die Politurqualität des Superstones wird allerdings nicht erreicht.

Stein Nr.4: Blauer belgischer Brocken
Im Forum wird häufig die Frage gestellt, ob es nötig ist einen solchen Stein zum Abschluss zu verwenden. Für Kochmesser wohl nicht. Ein guter 3000 und danach den Grad entfernen reicht wahrscheinlich vollkommen aus. Spaß macht der Stein aber dennoch. Hart wie Granit, kaum Abtrag und ein gläsernes Schleifgefühl. Das muss man mögen. Dafür ist der Stein unverwüstlich. Ein Abrichten wird erst in vielen Jahren nötig sein. Und die Kosten für einen BBB halten sich jetzt auch in Grenzen.

Stein Nr.5: Gelber belgischer Schleifstein (kein Original)
Den Stein habe ich günstig auf E-Bay geschossen. Er sieht toll aus und hat gute Poliereigenschaften. Der Abtrag ist minimal aber vorhanden. Manchmal kann man doch noch Schnäppchen machen.
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Stein Nr.6: Gelber belgischer Brocken (Original)
Ein toller Stein. Ich liebe die Belgier. Viel mehr Abtrag als beim vorherigen Stein. Könnte man auch mit einem Anreiber noch steuern. Habe aber darauf verzichtet. Die Politur ist eher wolkig matt aber das Ergebnis spitze. Wer aus seinem Messer auch das Letzte herauskitzeln will ist mit diesem Stein gut beraten.

Stein Nr.7: Honyama
Er ist eine günstigere Alternative zu einem gelben belgisch Brocken. Wenn man ein schönes, großes Exemplar erwischt. Auch sehr hart aber mit weniger Abtrag als der GBB.
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Danach ging es mit allen drei Messer noch achtmal von jeder Seite über das Chromoxidleder. Jetzt könnte ich mir mit allen drei das Gesicht rasieren. Eigentlich ein grober Unfug für Kochmesser aber es macht halt Spaß. Die schärfe, die ich jetzt aus den Messern herausgeholt habe, hält wahrscheinlich nur ein paar Tage. Aber für mich war es das wert.
 

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Gehört das Foto zu Nummer 5 dem nicht originalen Belgier? Oben gibt es noch zwei andere gelbe, ein rechteckiger und ein trapezförmiger. Das sind doch jetzt drei Gelbe, mit Honyama sogar 4 Gelbe. Welcher ist denn welcher? Die Rangfolge habe ich jetzt so herausgehört: der Original Gelbe Belgier ist der beste, dann Honyama, dann der unoriginelle Belgier und dann der BBB?
 
Hallo carbo,
erst mal zu deiner Frage: Auf dem ersten Bild liegen auf den Schleifteinen die Anreiber. Der gelbe Trapetzförmige ist mein kleiner gelber Belgier, mit dem ich bisher meine Messer poliert habe. Das ging mit 18cm Klingen noch leidlich gut, mit der Anschaffung der ersten 24cm Klinge war es aber vorbei und was größeres musste her. Das ist dann der rechteckige darunter. Den kleinen habe ich zu einem obszön großen Anreiber degradiert.

Das mit der Rangfolge ist so eine Sache. Es handelt sich ja um Steine unterschiedlicher Feinheit. Ich habe leider keinen Stein den ich mit dem Blauen vergleichen könnte. Ich bin nur ein so großer Fan von diesem Stein weil er so hart ist und nicht die Welt kostet. Ein super splash and go. Der bleibt bei mir auch viele Jahre plan. Man schleift halt wie auf Granit. Das ist nicht jedermann's Sache.

Die beiden gelben sind feiner. Für Küchenmesser sind die allerdings nicht wirklich nötig, aber `nice to have`. Der Originale macht das was er soll, polieren. Aber mit mehr Abtrag als der `nicht`originale. Ich denke als Polierstein geben sich beide nicht viel. Das erreicht Ergebnis ist nach zweimal kochen schon wieder relativiert. Ich mach das aber auch zum Spaß und nicht weil es Sinn macht.

Beide Steine braucht man eigentlich nicht. Aber mit Blick auf die schrumpfenden Vorkommen ist es doch schön sie zu besitzen. Die belgischen Schleifsteine sind ja nicht nur Werkzeuge sondern auch ein wenig Kulturgut.

MfG,
John Parker.

PS:Ein Fazit zu dem Steintest wird es natürlich auch geben. Da werden auch meine restlichen Steine mit einbezogen.
 
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