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Ein paar Messer von mir

Eichi78

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Hallo Leute!

Wollte euch mal wieder ein paar Messer von mir zeigen, beide komplett selbst gefertigt einschließlich Wärmebehandlung und Lederscheiden. Die Lederarbeiten sind meine ersten Versuche und haben durchaus noch Verbesserungspotential.
Alle Messer aus nicht rostfreiem 1.2510, ca. 61HRC.
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Grüße,
Günther
 

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Sehr schöne Arbeit!
Die "Niete" sieht ja toll aus, einzelne Stäbchen zusammengesetzt? Durchgehend? Wie miteinander verbunden? Ist das Zebranoholz bei Nr.2?
 
Sehr schöne Arbeit!
Die "Niete" sieht ja toll aus, einzelne Stäbchen zusammengesetzt? Durchgehend? Wie miteinander verbunden? Ist das Zebranoholz bei Nr.2?
Die Niete ist ein Mosaikpin, gibt es fertig zu kaufen, könnte man aber auch selber machen. Messingeohr und unterschiedliche Messing- und Nirostäbchen mit färbigem Harz vergossen.
Das Holz ist Zebrano, richtig gesehen. Hab ich dann mehrfach mit Leinölfirnis behandelt und zum Schluß mit Holzwachs noch versiegelt.

Grüße,
Günther
 
Sehr schöne Arbeiten, ich wäre froh wenn ich so etwas könnte. Vom Griff her gefällt mir das erste Messer noch besser.
 
Deine Messer sind echt klasse, Günther.
Wir Zeit, dass du mal nen schönen Messermacherworkshop machst ... so mit ein bissl grillen nebenbei oder so. :D
 
Konnte mich an den Beitrag nicht erinnern.

Wie härtest Du, bzw. prüfst die Härte?

Härten im Härteofen (hatte Glück und konnte billig einen erwischen) mit Temperaturkontrolle. Anlassen dann im ausrangierten Minibackofen mit Maveric-Fühler zur Kontrolle der Anlaßtemperatur. Prüfen kann ich nicht aber wenn eine neue Feile nach dem Härten so gut wie garnicht greift dann sollte die Härtung funktioniert haben.

@Grillkeks : Freut mich daß Dir meine Messer gefallen. Das mit dem Workshop, da muß ich Dich enttäuschen. Erstens hab ich nicht ausreichend Platz in meiner Werkstatt, dann hab ich nur einen Bandschleifer und der ist nicht grad leistungsstark und außerdem gibt es sehr viele Leute die deutlich besser sind als ich.
An ein Mini-OT hab ich schon mal gedacht aber da fehlt mir irgendwie auch ein wenig der Platz. Masi wird wohl mal mit seinen Tajinen vorbeikommen wenn er Zeit hat und das Wetter paßt und wir setzen uns bei uns an den Fluß aber sonst ist derzeit nichts vorgesehen.

LG,
Günther
 
Darf ich fragen, wie dünn die Schneide bei dir ist vor dem härten? Bei dem zweiten hohen Messer. So ein ähnliches von der Grundform (den leichten S-Schwung von Klinge und Griff) hab ich mir auch gebaut bzw. eigentlich mehrere mit dem S-Schwung, aber eines kommt dem besonders nach. In den Details gibt es natürlich Unterschiede. Deshalb hab ich eigentlich nichts zu meckern, außer vielleicht, dass der Pin an der dünnsten Stelle sitzt. Der Stift geht ja in voller Dicke durch, nicht wie bei einer Niete und so bleibt links und rechts nicht sehr viel Stahl übrig. Wenn es bricht, bricht es dort, was bei normaler Belastung eher nicht zu befürchten ist. Es ist weniger ein praktisches Problem als das Wissen um den konstruktiven Widerspruch. Ich nehme an die hinteren Stifte sind zwar vorhanden, gehen aber nicht durch. Oder hast du dich auf den Epoxidharzkleber verlassen?
 
Vor dem härten hab ich an der Schneide knapp unter 1mm stehen. Nach dem härten wird dann in diesem Fall auf ca. 0,3mm runter geschliffen, hab auch achon dünner probiert aber in diesem Fall, weil ich nicht weiß wie die neuen Besitzer damit umgehen, hab da was von Truthahn zerlegen gehört, wollte ich lieber etwas mehr Stabilität.
Die Form hab ich bei Schmiedeglut gesehen und die hat mir so gut gefallen daß ich ein Messer in dieser Form bauen wollte. Dann hat sich halt ergeben daß ich es meiner Kollegin für das Wochenendhaus geschenkt hab. Hab aber auch bemerkt daß die tolle Wiegelinie mir nicht liegt.
Wegen dem Brechen hätte ich keine Bedenken, das Messer ist aus 3mm Flachstahl entstanden. Ich hab zwar noch keine Bruchtests gemacht aber der 1.2510 ist schon auch sehr zäh bei dieser Härte.
Im hinteren Griffbereich ist tatsächlich ein verdeckter Pin verbaut, anders würde ich es nicht machen auch wenn der Kleber es wahrscheinlich halten würde.
Deine Bemerkung wegen Ähnlichkeit zu Deinen Messern versteh ich nicht ganz aber das könnten wir per PN klären.

Grüße,
Günther
 
1 mm ist natürlich üppig. Da gibt es beim Härten keine Probleme.

Die Form hab ich bei Schmiedeglut gesehen und die hat mir so gut gefallen daß ich ein Messer in dieser Form bauen wollte.
"Swing" oder so ähnlich hieß das Messer bei Schmiedeglut. Ist mir natürlich aufgefallen, dass die Leute von Schmiedeglut unabhängig von mir auf eine ähnliche Form gekommen sind. Bei mir hat sich das aus der Form des Griffes entwickelt, die sich aus der Ergonomie ergibt. Hat man dann den Schwung im Griff ist es naheliegend die Bewegung in der Klinge fortzusetzen. Eigentlich ist es verwunderlich, dass die Form nicht schon früher irgendwo auftaucht. Zwilling hat z.B. die Griffform in der Five Star Serie oder der Ceramax Serie auch schon verwendet und auch sie ist optimal ergonomisch. Aber die Konsequenz, dass die Klinge den Schwung fortführt haben sie nicht gezogen, deshalb sieht der Griff z.B. beim 5 Star Kochmesser auch merkwürdig angeklebt aus an ein traditionelles Kochmesser mit Kropf. Schwung im Griff an gerader Klinge ist ein Widerspruch. Deshalb sind die japanischen Klingen sozusagen klassisch, weil ein gerader Griff in einer geraden Klinge fortgeführt wird. Stellt man aber die Forderung nach einem ergonomischen Griff, wird das ganze Konzept der japanischen Messerästhetik über den Haufen geworfen. Deshalb ist dieses geschwungene Messer schön. Der S-schwung verschmilzt Klinge und Griff zur einer Einheit. Es ist sozusagen die klassische Form bei ergonomischem Griff.

"Wegen dem Brechen hätte ich keine Bedenken, das Messer ist aus 3mm Flachstahl entstanden. Ich hab zwar noch keine Bruchtests gemacht aber der 1.2510 ist schon auch sehr zäh bei dieser Härte." Ich wollte mal eine verzogene Klinge gerade biegen und die ist dann genau an dieser Stelle am Pin abgeknallt, allerdings bei 2 mm Blechstärke. War jetzt nicht schlimm, weil die Klinge eh verdorben war. Aber ich dachte, "da schau her", ist ja klar dass es dort bricht. Und man muss auch sagen, dass es keine normale Belastung war. Trotzdem dachte ich aha, es wäre vielleicht klüger nicht den Erl ausgerechnet an der dünsten Stelle mit einem dicken Pin weiter zu schwächen. Hab ich dann auch geändert.

Deine Bemerkung wegen Ähnlichkeit zu Deinen Messern versteh ich nicht ganz
Na an der Form kann ich schlecht rummeckern, wenn sie mir so gut gefällt, dass ich sie selbst verwendet habe. Soll heißen - gefällt mir selbstverständlich.:thumb2:
 
@carbo : Danke für Deine klärenden Worte. Wie schon angemerkt, ich kann mit der Form nichts anfangen, mir hat es einfach unglaublich gut gefallen und daher hat ich es nachgebaut. Nachdem ich aber nie richtig schneiden gelernt habe kann ich keinen Wiegeschnitt und wenn ich ihn versuche dann kommts mir so vor als ob sich das Messer (Shirou Kamo Gyuto) im Brett verbeißt und das bremst dann extrem. Ich fühl mich beim kurzen Zugschnitt mit einer höhern Klinge wohler.
1mm geht grade noch, ist halt dann nach dem Härten schon aufwändiger das Material noch zu entfernen aber nachdem ich von Schmiedeglut da mal ein Video zum Thema Randentkohlung gesehen hab und auch schon Bilder von welligen Klingen die an der Schneide einfach zu wenig Material hatten und sich dadurch zu schnell erwärmt haben geh ich da lieber auf Nummer Sicher.
Klingenbruch ist immer blöd, egal ob direkt nach dem Härten oder sonst wann. Die Erkenntnis daß an der dünnsten Stelle am Erl für einen großen Pin der falsche Platz ist ist aber einleuchtend. Auch Kerbwirkung am Übergang zwischen Klinge und Erl sollte man vermeiden. Da bin ich gerade am Überlegen wie ich das anpacke daß das Erlloch bei Steckerl-Messern besser verdeckt ist ohne daß ich den Erl auch in der Dicke absetzen muß. Möchte da eine verdeckte Passung aber bei 2mm Rückenstärke geht da nix mehr. Bin aber überhaupt noch sehr am Anfang mit der Messerbauerei, die gezeigten Messer sind Nr. 7 und 8 die fertig wurden und derzeit liegen glaub ich 5 gehärtete Klingen im Keller und warten auf Vollendung.

Grüße,
Günther
 
Da mir das mit den welligen Klingen schon passiert ist, kann ich dir meine Erfahrungen schildern. Ich hatte mich erkundigt und schon ein Messer gebaut, habe aber die Dicke die bei SB1 an der Schneide nötig ist auf 1.2842 übertragen. In meinem Unwissen dachte ich, das sei bei jedem Stahl ungefähr gleich. Ist es aber nicht. Rostfreie Stähle wie D2 und Sb1 sind wesentlich verzugärmer als Karbonstahl, speziell 1.2842. Es ist so, dass der wellige Verzug der Schneide hauptsächlich von der Klingenhöhe, weniger von der Klingenlänge abhängt. Unter ca. 3cm Klingenhöhe kann man gut bis 0,3 - 0,35mm runterfeilen. Darüber sollte man auf das Doppelte gehen, sonst gibt es Wellen. Also ich denke du kannst locker auf 0,8 mm gehen ohne Verzug befürchten zu müssen. Den weichen Stahl zu schleifen oder zu feilen, geht ja wesentlich entspannter als den gehärteten.

Überlegen wie ich das anpacke daß das Erlloch bei Steckerl-Messern besser verdeckt ist ohne daß ich den Erl auch in der Dicke absetzen muß.
Bei Steckerlklingen ist Rainer Goucho der Meister aller Klassen. Der Übergang Klinge Griff ist bei seinen Messern supersauber. Ich weiß auch nicht, ob es da einen Trick gibt, oder ober er nur saumäßig gut sägen kann. Das Absetzen des Erls in der Dicke bringt auch nur oben und unten etwas, seitlich absetzen geht nicht, wenn man 2mm Blechstärke hat. Üblicherweise geht es am besten wenn man "Zwinge" und Griff getrennt bearbeitet. Im Griff kann man relativ unsauber arbeiten, mit relativ dicken Bohrern, weil die Zwinge das große Loch abdeckt. Bei der Zwinge die ca. 1-2cm dick ist kann man mit kleinen Bohrern und Laubsäge arbeiten. Das wird dann schon sauberer, bei mir aber nicht perfekt. Man sieht alles.

Ich hab auch schon überlegt, ob man nicht ein sauberes großes Loch in die Zwinge fräsen kann. So würde ein Ring entstehen, den man dann beim Einkleben der Klinge einfach mit eingefärbtem Epoxidharz auffüllt. Da flüssig schließt das Harz fugenlos an die Klinge an.
 
Rainer ist durchaus eine Refernz, da geb ich Dir recht. Ich hab auch relativ viel Kontakt mit Christian von Oakvalleyknifes, der hat auch immer wieder sehr interessante Lösungen und die Qualität ist schon sehr nahe an der von Rainer.
Bei den rostfreien glaub ich daß neben der höheren Härtetemperatur auch die höhere Wärmeausdehnung eine Rolle spielt. Den Einfluß der Klingenhöhe auf die Verzuggefahr kann ich nicht ganz nachvollziehen, ich finde eher die Rückendicke als Faktor interessant weil sich viel Material langsamer aufwärmt und dadurch langsamer ausdehnt und gerade diese unterschiedliche Ausdehnung es mMn ist die die Probleme macht.
Jedenfalls ist Messerbau eine sehr spannende und interessante Beschäftigung bei der man anfänglich große Fortschritte macht aber dann mit den Details richtig gefordert ist.

Grüße,
Günther
 
Warum die genannten rostfreien Stähle verzugsunempfindlicher sind, kann ich nicht sagen. Wegen der höheren Härtetemperatur und der daraus folgenden Wärmeausdehnung müssten sie sich eigentlich mehr verziehen. Der Grund des Verzugs bei Messern ist unterschiedliche Bearbeitung und die V-Geometrie, die unterschiedlich schnelle Erwärmung und Abkühlung zur Folge haben. Außerdem gibt es zwei Ursachen für Längenänderung, die sich überlagern. 1. die Wärmeausdehnung 2. die Martensitbildung beim Abschrecken, die eine Volumenvergrößerung zur Folge hat.
Beim Aufwärmen könnte die Rückendicke eine Rolle spielen. Das soll ja eigentlich langsam geschehen, eben damit die Temperaturunterschiede zwischen Schneide und Rücken nicht zu groß werden d.h. Schneide und Rücken werden gleichmäßig länger. Beim Abschrecken geht langsam aber nicht, weil sonst der Stahl nicht hart wird. Es gibt eine kritische Abkühlgeschwindigkeit, die man einhalten muss. Bei 1.2842 oder 1.2510 muss die Geschwindigkeit nicht ganz so hoch sein, wegen des Mangans. Bauchschmerzen gibt es eher bei dünnen Blechen als bei dicken. Mir wurde jedenfalls von Blechen unter 2mm abgeraten.

Den Einfluß der Klingenhöhe auf die Verzuggefahr kann ich nicht ganz nachvollziehen,
Bei kleineren Klingenhöhen ist der Winkel bei gleicher Rückendicke und gleicher Schneidendicke logischerweise größer. Der Temperaturausgleich funktioniert deshalb schneller und außerdem hat die Wärme einen kürzeren Weg zurückzulegen d.h. die Temperaturdifferenz zwischen Rücken und Scheide ist bei hohen Klingen größer. Außerdem kann bei einer hohen Klinge, diese sich nicht biegen (wie bei einem hohen Stahlträger, der mehr Last verträgt), weswegen die Schneide in Wellen zur Seite ausweicht. Die Wellen müssen ja daher rühren, dass die Schneide irgendwann mal im Härteprozess erheblich länger ist, und die Länge nirgends hin kann außer zur Seite. Meine Theorie ist: Der Rücken weil dick ist wärmer also länger, Schneide kälter und kürzer. Verhältnisse wie in einem Bogen. Die Sehne(Schneide) biegt den Rücken. Da der Rücken aber sehr viel Material hat, kann er dem Zug widerstehen. Bei 200° beginnt dann die Martensitbildung in der Schneide, während sich der Rücken noch abkühlt. Der Rücken wird also kürzer, während die Schneide wieder länger wird. Das müsste die Phase mit dem größten Längenunterschied zwischen Rücken und Schneide sein. Rücken zieht sich noch zusammen, Schneide wächst - Schneide weil dünn verliert gegen den Rücken und beult zur Seite aus. Der Rücken wächst dann auch irgendwann mal wieder durch Martensitbildung, aber dann sind die Wellen in der Schneide schon drin, weil sie hart sind.

Das mit den Klingenhöhen ist keine Theorie, sondern praktische Erfahrung, steht also fest. Ob meine Theorie dazu ungefähr hinhaut, kann ich jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen.
 
Welches Holz wurde für den ersten Messergriff verwendet? Der Übergang von gelb nach rot ist sehr attraktiv.
 
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