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Horl 2 , Horl pro

Ich hab mir mal einen Horl Pro gegönnt, den hab ich mit der weißen und der blauen Scheibe bestückt.

Für den täglichen "Betrieb" nehm ich den Horl 2 in der Grundausstattung und alle 4-6 Wochen lass ich den Pro über die Klingen flitzen.

Der Pro ist für täglich dann doch ein wenig zu träge im schieben, da ist mir der normale lieber.
 
Easy parat ist der Horl mit der Grundausstattung. Wenn man anfängt, Scheiben zu wechseln, wird es auch umständlicher. Dann kann man gleich einen Worksharp aus dem Kasten holen und ein paar Körnungen durchfahren.
Solange man mit dem Ergebnissen der Grundausstattung zufrieden ist, passt ja auch alles. Ich persönlich würde halt nicht an ein mehrere Hundert Euro teures Japanisches Messer mit der Diamantscheibe gehen.
Aber als schneller Schärfer zwischendurch für den Normalo, der Messer im Bereich von 20-100 Euro hat, ist er dann leider zu teuer. Da kommen dann die Billig-Durchziehschleifer von Amazon an die armen Messer dran.
Sind die Messer erst einmal auf ihren Winkel angelernt, dann muss man keine Scheiben wechseln. Bei mir sind standardmäßig die 3000er und die 6000er montiert. Nur, wenn die Schneidleistung trotz der beiden Dickoron (Fein- und Superfeinzug) spürbar nachgelassen hat, dann ist ein Touch up mit wenigen Zügen fällig und fix gemacht.

Das Anlernen auf 15 Grad mit der Standard-Diamantscheibe ist übrigens auch bei meinen Japanern mit HRC 63 kein Problem gewesen. Und das Takamura mit seinen 9 Grad Winkel in der Primärfase wird wohl niemals die Diamantscheibe sehen. Ich habe mit den Korundscheiben lediglich eine 15°-Sekundärfase angelegt.

Billigdurchziehschleifer sind mir zu abrasiv und man bekommt rasant schnell einen Overgrind.
 
Durchziehschleifer sind natürlich der Tod für Messer, aber das was wahrscheinlich in 90% aller Haushalte steht. An der Einfachheit der Benutzung und dem Preis müssen sich aber dann auch Systeme messen lassen, die für die breite Nutzung gedacht sind.
Wie gesagt, wenn man als Ausstattung 2 Dickorons und den Horl mit dem Schärfepaket kalkuliert, dann ist das schon eine Summe.
 
Würde ungern am Ende feststellen, das man wie bei Druckern am Ende
mehr Geld fürs Zubehör/Ersatz ausgegeben hat, als für den Drucker selbst.
Ich habe noch ein bißchen nachgedacht über das Geschriebene. Tinte für Fotos, Texte oder Zeichnungen ist doch selbstverständlich. Kostenlos geht nur mit Steinkeil in Felsen ritzen.
So ist es auch beim Schleifen. Ob Feile oder Schleifpapier etc. Alles nutzt sich ab und muß nachgekauft werden.
Dann bleiben Dir nur professionelle Messerschleifer.
Für das Schleifen, was hier im Forum einige beschreiben, fallen schon mal 60€ pro Messer an. Wenn diese Schleifqualtät überhaupt angeboten wird. Für 12€ bekommst Du an jeder Ecke ein Messer nachgekratzt.
Feinschlif
 
HUI – mit dem Schliff des Phönix! Und einer wahrlich stolzen Summe für ein Messer. Das nenne ich mal „magisches Marketing“.

What‘s next? „Siegfrieds Super-Sonder-Scharfer-Schleif-Service“ – macht aus deinem rotten „Notung“ einen Superschnitter mit „Balmung-Finish“!

Spass beiseite: Der heutige Superschmied und legitime Nachfolger des legendären „Mime“ aus dem Nibelungenlied heißt Jürgen Schanz und der tunt dir ein altes, verranztes Schmalkropf-Schwert der 34cm-Klasse komplett für 35.-€…
 
Schmalkropf-Schwert der 34cm-Klasse komplett für 35.-€
Ich habe mehrere Messer "schanzen" lassen, also ausdünnen. Und ich habe eine Nakiri Sonderanfertigung für mich bestellt.
Ich kann Dir sagen, Schanz hat mir scharfe Messer geschickt mit einem Bess Wert zwischen 200 und 150. Das ist für 23.-@ incl. Porto angemessen. Aber hier im Nachgang habe ich mit dem Japanstein und dem Polieren einen Bess Wert von 90 bis 110 erreicht. Soll sagen, Schanz arbeitet ordentlich, aber er geht nicht ans Limit. Ein Meister muß mindestens mit ca. 100€ pro Meisterstunde kalkulieren, während ich mir damit die Zeit vertreibe. Bei dem Black Phönix würde ich bei Auftragsvergabe einen Bess Wert unter 100 vereinbaren, bei den aufgerufenen 60€.
 
...Aber hier im Nachgang habe ich mit dem Japanstein und dem Polieren einen Bess Wert von 90 bis 110 erreicht...
Du bist aber auch ein Maniac. Ich würde dir ja gerne mal was schicken, es würde mich einfach interessieren, was du so im Vergleich zum Horl mit dem Tormek T8 aus einem Messer herausholen kannst.
ByTheWay: Was ist eigentlich aus dem Culilux-Santoku geworden? Hast du es spiegelpoliert?
 
ByTheWay: Was ist eigentlich aus dem Culilux-Santoku geworden? Hast du es spiegelpoliert?
Nicht wie chirurgische Instrumente. Aber blank wird die Schneide von alleine. Ich bin auf 70 Bess gekommen. Dann habe ich aufgehört, weil ich erst sehen will, ob die Schneide das ohne Ausbrüche schafft. Culilux Messer werden von Auskennern als empfindlich bezeichnet.
Du bist aber auch ein Maniac
Nur sehr süchtig nach scharfen Messern.

es würde mich einfach interessieren, was du so im Vergleich zum Horl mit dem Torweg T8 aus einem Messer herausholen kannst.
Eine unabhängige Meinung interessiert mich immer. Aber was machst Du, wenn Dich das Arbeitsergebnis begeistert?
Die Tormek T8, wie sie hier steht, hat 3500€ gekostet.
 
Hast du es spiegelpoliert?
Hier ein Foto, was ich heute gemacht habe. Die Klinge ist seit ca. 4 Wochen im Gebrauch.

Die Schleiffase ist breit. Ich habe die auf der Homepage von Culilux angegebenen 10° Schleifwinkel eingestellt und losgelegt. Das kam dabei raus.

Spiegelblank ist eher umgangssprachlich gemeint. Im Gegensatz zur Klinge heben sich die Schneiden deutlich glänzend ab. Aber kreuzweise schleifen, bis ALLE Riefen vom vorherigen Schleifgang weg sind, dass mache ich nicht, denn es kommen so schnell neue Kratzer rein, wenn ich über Zwiebeln herfalle. Es sieht eher so aus, als wie wenn Du beim Horl die blaue Scheibe benutzt.
2024_0224_043412_001.JPG
 
Du bist aber auch ein Maniac.
Ich meine zu verstehen, was Du meinst.
Es gibt aber auch Sachzwänge. Seeehr scharfe Messer brauchen ggf neue Schneidunterlagen. Das alte Frühstücksbrett oder das Kunststoffbrett schaden der Klinge, bzw der Schärfe.
Die Lagerung der Messer muß überdacht werden. Ein Krabbelfach, wo man sich ein Messer aus dem Haufen ertastet, fordert einen hohen Blutpreis und beschädigt die Messer.
Abwaschen und Abtrocknen muß man auch beim Horl schon anpassen.
Die Haushaltsmitglieder gewöhnen sich schnell an den neuen Standart. Messer, die früher noch begeistert benutzt wurden, kommen Dir nun als stumpf auf die Werkbank.
 
Und
Die Haushaltsmitglieder gewöhnen sich schnell an den neuen Standart. Messer, die früher noch begeistert benutzt wurden, kommen Dir nun als stumpf auf die Werkbank.
Und dann fährt man zu seinen Eltern den man wenigstens ein Dick Red Kochmesser und einen Dick Rapid Schleifer besorgt hat und die reiben immer noch mit ihren uralten kaputtgeschleiften Pittchenmesser auf dem Gemüse rum. 🤦🏼‍♂️
Dann nehme ich das große Kochmesser und das leicht gewellte Holzbrettchen in U Form und bekomme als Kommentar von meiner Mutter : Sei vorsichtig mit dem großen Messer, das ist gefährlich und ich könnte damit gar nicht arbeiten. 🙈
Dann ist man wieder froh Zuhause den Horl mit halbwegs ordentlichen Messern zu haben. 👍🏼
 
Hallo!

Das hier richtet sich speziell an die Horler unter Euch und noch spezieller an die, die mit dem Horl auch entgraten.

Ich bin kein Techniker oder Ingenieur, aber meiner Meinung nach kann man mit den Horl Abziehscheiben nicht einfach so entgraten.

Meinen Horl habe ich mach einem halben Jahr wieder verkauft, als ich bei ca. 400€ ankam und der Weg zu 1000.-€ sich abzeichnete.

Ich habe letzte Woche ein Messer von einem Horler zugeschickt bekommen, eine 23cm lange Herder Carbon Jubiläumsedition. Der Auftrag war, bessere Bess Werte zu erreichen, als der Horler mit den japanischen Horlscheiben erreicht hatte, aber dabei den Horlwinkel nicht verändern.

Also habe ich erst mal 3 Messungen auf der Klingenlänge gemacht. Das Ergebnis war: hinteres Drittel 136 Bess, mittig 252 und im vorderen Drittel 234. Das Prospektpapier wurde fließend zerteilt.

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Aber das Geräusch beim Papierschneiden kam mir eigenartig vor. Also habe ich ein Stück Kupferrohr auf den Tisch gelegt, die Messerspitze drauf angesetzt und dann das Messer bis zum Griff nach vorn geschoben. Einer sauber geschliffenen Stahlschneide passiert dabei nichts. Aber nun konnte ich kein Papier mehr schneiden. Der Horl kann so feinen Foliengrat an der Schneide aufbauen. Also wieder unter das Mikroskop damit. Ich denke, ich sah abgeklappten Foliengrat und Ausbrüche.

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Es kam beim Schleifen reichlich Grat runter, die feinen Fussel hörten gar nicht mehr auf. Ich habe auf der Tormek T-8 mit mehreren unterschiedlich bestrichenen Filzscheiben poliert und abschließend die Klinge ein paar Mal über den Hängelederriemen gezogen. Filz bedeutet, dass mit der Schneide poliert wurde und nicht gegen die Schneide.

Nun waren die Bess Werte hinten 80, mittig 96 und vorn 107.



Das führt mich dazu, den Horlern hier dringend ans Herz zu legen, dass zum gründlichen Entgraten in einem steileren Winkel einige Male mit der blauen Scheibe (nicht mit den Diamantscheiben!) über die Schneide gefahren wird. Bei dem normal genutzten Schleifwinkel hat die Abziehscheibe keine Chance, zu entgraten. Die groben Fransen werden abgerissen, aber der feine Grat bleibt. Unterfüttert die Schleiflehre. Harte Klingenmaterialien brauchen 0,5° bis 1° und die weicheren Solinger 1,5° bis 2° mehr.

Überprüft meine Behauptung. Nehmt Euer fertig geschliffenes Messer und schneidet durch Prospektpapier. Geht dann mit leichtem Druck von 100 bis 200g über das Kupferrohr. Wenn dann das Prospektpapier schlechter geschnitten wird, sind noch Gratreste an Eurer Schneide.
 
Mein letzter Vorgang ist es nochmal über einen Riemen mit Schleifpaste zu ziehen und bisher hat es immer gut funktioniert.
Ich betreibe das aber auch nicht so hochwissentschatlich, bei mir ist das alles für den groben Küchengebrauch egal welches Messer.
 
@Pietje und alle Horler
Man kann mit einer Taschenlampe schnell und einfach kontrollieren ob ein Grat vorhanden ist, selbst wenn er unter dem Mikroskop nicht mehr sichtbar oder.
In dem Video wird das veranschaulicht. (ab 1:50 min, wenn sich jemand nicht das komplette Video anschauen möchte)
 
Ich habe noch ein bißchen nachgedacht über das Geschriebene. Tinte für Fotos, Texte oder Zeichnungen ist doch selbstverständlich. Kostenlos geht nur mit Steinkeil in Felsen ritzen.
So ist es auch beim Schleifen. Ob Feile oder Schleifpapier etc. Alles nutzt sich ab und muß nachgekauft werden.
Dann bleiben Dir nur professionelle Messerschleifer.
Für das Schleifen, was hier im Forum einige beschreiben, fallen schon mal 60€ pro Messer an. Wenn diese Schleifqualtät überhaupt angeboten wird. Für 12€ bekommst Du an jeder Ecke ein Messer nachgekratzt.
Feinschlif

Habe mir nun nen Clone von Horl2 zugelegt.
Meine Messer sind nun alle scharf. Das Set (Razorri Messerschärfer Set mit Rollwalze, 3 Schärfscheiben, 400-er Diamant, 3000-er Wetzstein. 6000 6000-er Keramik) hat mich 90€ gekostet. Auch nicht billig, aber erstmal zufrieden. Ob das nun Jahre hält und die Qualität eines Horl hat, kann ich natürlich nicht sagen. Und ob die Horl-Scheiben auch drauf passen, weiß ich auch (noch) nicht.
 
Überprüft meine Behauptung.
Das brauche ich gar nicht. Meine Frau beschwert sich schon seit Längerem, dass die von mir mit dem Horl geschliffenen Messer direkt wieder stumpf werden. Mir selber ist das weniger aufgefallen, da ich keine besonders gute Schneidtechnik habe und eher der Hacker bin. Deswegen werden meine Messer eh schnell stumpf. Meine Frau hingegen schneidet mit der Wiegetechnik und musste trotzdem ständig nachwetzen. Jetzt weiss ich auch warum. Fühlbar war der Grat nicht und ein Mikroskop habe ich nicht. Danke für diese Erkenntnis.
 
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