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Mal wieder Mettwurst….und eine räucheranleitung ohne Strom, ohne schnick schnack. So wie früher während meiner Lehrzeit

intothefire

Grillkönig
10+ Jahre im GSV
Wie in einem anderen Thread angekündigt habe ich mal(wieder) Mettwurst gefüllt und heute stand räuchern auf dem Programm. Für diejenigen die Probleme beim räuchern haben oder einfach nicht wissen wie man es gescheit anstellt möchte ich die Anleitung an die Hand geben. Sie funktioniert nicht nur mit meinem räucherofen sondern natürlich auch mit anderen Öfen…wichtig sind folgende Punkte:

1.der Ofen braucht guten Zug. Sonst erstickt das Mehl und/oder der Rauch verweilt zu lange im Schrank, das macht das Fleisch oder die Wurst säuerlich(Kondensierender Rauch).Eine feuerzeugflamme sollte eingesogen werden wenn man es an die Abluft hält.

2. der Ofen muss groß genug sein am besten mannshoch (180-200cm)

3. sollte wenn möglich in Innenräumen (Keller am besten 15-20 grad) aufgestellt sein.

4. räuchermaterial muss gut trocken sein (Ich habe immer eine Schale mit Mehl auf meinem Grundofen stehen) ich verwende ausschließlich Buchenmehl von rettenmaier, schon seit eigentlich immer.

5. die Wurst/Schinken ect.soll trocken, aber nicht vertrocknet sein. Ich lasse Mettenden immer 24 Stunden bei ca 15 grad im Keller hängen dann sind die optimal trocken (bei geöffnetem Fenster)

6. die räuchermehlschale sollte den Ofen angepasst sein. Im Borniak zb deutlich kleiner wie bei mir jetzt. Da die Abwärme ja in diesem kleinen Ofen keine Möglichkeit hat sichtbar zu verteilen ohne das es zu warm wird(guter Zug befördert Wärme aus dem Ofen!)

7.das räuchermittel sollte IM Ofen verglimmen. Die Wärme ist in der Regel errwünscht, so entsteht kein Kondensat und die Oberfläche der Ware verhornt und macht diese haltbarer. Auch nicht erschrecken, wenn das Thermometer mal 35-40 grad anzeigt. Das ist vollkommen in Ordnung! Da gerinnt auch kein Eiweiß! Sonst wären wir wenn wir Fieber hätten schon ausgeflockt!

8. Rauch niemals versuchen zu regeln. Alle Schieber bleiben geöffnet!
Eventuell editiere ich das nochmal, wenn mir noch was einfällt!

Aber jetzt erstmal Bilder.
Mein Schrank. Von der Firma Jäger. Der Ventilator ist nur zum heissräuchern da, um die Ware vorzutrocknen. Darauf werde ich später irgendwann mal eingehen.
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meine räuchermehlschale. In diese sind in den Boden viele Löcher gebohrt. Darauf ist ein passendes Edelstahlsiebnetz aufgelegt. Darauf kommt das Mehl. In diesem Fall verwende ich die feinste Körnung von räuchergold.
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Dann das Mehl.
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Dann drücke ich eine Vertiefung in die Mitte.
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Darauf dann einen Kaminanzünder (unbedingt die braunen!!!!! Die weißen stinken und die Ware ist verdorben!
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Entzünden.
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Die Probanden auf Tauglichkeit prüfen
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Sind gut geeignet und leicht samtig, optimal zum räuchern
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Einhängen. Möglichst weit oben, weg von der wärmequelle.
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Gestartet habe ich den räuchervorgang um 15:15, beendet (kein Rauch mehr) um 18:10.

Und hier nun das Ergebnis.
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Wenn euch meine Exkursion gefallen hat werde ich das Tutorial irgendwann mal durch heissräuchern ergänzen.

Liebe Grüße 🙋🏻‍♂️

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Lektion Nr.2

Die verschieden Räuchermehle, bzw. Späne

Wie im 1 Post erwähnt benutze ich ausschließlich die Mehle/Späne von rettenmeier, also „räuchergold“. Heute möchte ich auf die verschiedenen Körnungen eingehen und was es damit auf sich hat. Bei rettenmeier gibt es nur 4Körnungen(Holzarten variieren)

der größte Unterschied sind eigentlich die Temperaturen, die beim verglimmen damit erzeugt werden. Je feiner ein Mehl ist, desto niedriger ist die glimmtemperatur. Das rührt daher das je feiner ein mehl ist, weniger Sauerstoff zur Verbrennung im schüttmaterial vorhanden ist da es sehr „dicht“ ist.

Je gröber ein Mehl, desto heißer wird es verbrennen da der Sauerstoff mehr angriffsfläche bekommt.



Die feinste Körnung, ist das Mehl (Körnung 0,5-1mm) dieses verwende ich wenn ich „kalträuchern“ möchte. Bei mir sind das im Schrank maximal 35 grad. Der Geschmack wird sehr kräftig, da durch wenig Sauerstoff die holzbeatandteile stark verschwelt werden. Ergibt sehr dichten kräftigen Rauch.

Die mittlere Körnung (0,75-2,5mm) verwende ich zum warmräuchern. Die Temperatur steigt auf ca 50 grad.Für Kasseler, Kochschinken oder wenn ich eine sehr kräftige Farbe aber milderen Geschmack wünsche. Durch mehr Oberfläche verbrennt das Holz heißer, die rauchbestandteile werden flüchtiger, und der Rauch somit milder.

Und dann verwende ich noch die gröbste Sorte, das sind schon mehr Chips (6-12mm)
Hier raucht es nicht mehr, hier entsteht schon einen offene Flamme. Die Temperatur steigt auf 70-75grad. Durch die Flamme wird der Rauch sehr mild, die Farbe goldgelb. Die Füllung verbrennt in ca 1 Stunde. Damit räuchere ich Fleischwurst, Wiener ect.

Es gibt noch eine Sorte, aber die spielt für meine Anwendungen eigentlich keine Rolle da die so ein Zwischending ist.

So kann man die Temperatur ausschließlich mit dem räuchermaterial steuern, und der Menge! Die Schale sollte dem Volumen des räucherschrankes entsprechen.

Ich möchte hier keine Werbung für Mehl machen aber die Qualität ist seit Jahrzehnten gleich und auch die Güte der Körnungen immer vortrefflich.

Natürlich geht auch anderes mehl oder Späne, aber ich kann hier nur für meine Erfahrungen sprechen.

Wenn ich nochmal heiß 🔥 räuchere, führe ich diesen Faden fort.
 
Prima Anleitung und tolle Zusammenfassung 👏🏽. Auf den Punkt gebracht
 
Ich bin mal so frech und werfe ein paar Bilder von mir mit rein. Ich hoffe du bist mir nicht böse, sie sollen nur das von dir gezeigte bekräftigen:

18:00 Uhr:
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Man beachte die Temperatur:
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21:45 Uhr:
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Hab jetzt genau so geräuchert wie von dir beschrieben: Unter dem Rauchverteilblech ist ein feinmaschiger Edelstahlkorb, darin Rettenmaier 0,5-1mm, sowie ein paar Tannenzweige. Was soll man da noch sagen? Wer mild geräucherten Schinken mag, für den dürfte der Rauch bereits genügen. Ich werde allerdings noch ein paar Durchgänge machen, will ja wieder dass etwas einigermaßen dunkles dabei heraus kommt.

Grüße,

Alex
 
Ich bin mal so frech und werfe ein paar Bilder von mir mit rein. Ich hoffe du bist mir nicht böse, sie sollen nur das von dir gezeigte bekräftigen:

18:00 Uhr:
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Man beachte die Temperatur:
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21:45 Uhr:
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Hab jetzt genau so geräuchert wie von dir beschrieben: Unter dem Rauchverteilblech ist ein feinmaschiger Edelstahlkorb, darin Rettenmaier 0,5-1mm, sowie ein paar Tannenzweige. Was soll man da noch sagen? Wer mild geräucherten Schinken mag, für den dürfte der Rauch bereits genügen. Ich werde allerdings noch ein paar Durchgänge machen, will ja wieder dass etwas einigermaßen dunkles dabei heraus kommt.

Grüße,

Alex
Es gefällt mir außerordentlich das du meinen Thread beehrst 😂

Schöner Schinken 😍.Schinken räuchere ich meist 3-4 mal. Schade das so viele halbwahrheiten über Temperatur ect. kursieren und Anfänger derart verunsichert werden…

Beste Grüße 🖖🏻
 
Update!

Heissräuchern.

Hier verwende ich kein Mehl mehr, sondern kleine Chips (auch rettenmeier)
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Fülle damit meine räuchermehlschale nahezu randvoll. Wichtig ist das die Chips trocken sind (lagern beim Ofen)
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Von meinem Fleischkäse (in einem anderen Thread) habe ich extra 4 Fleischwurst Ringe gefüllt, um das Verfahren zu zeigen. Diese habe eine Nacht im Kühlschrank gelagert damit die vollkommen umgerötet sind, außerdem wird so der Geschmack besser. So sehen die Probanden aus.
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Nun kommt wieder ein zündwürfel in die Mitte und die Wurst wird eingegangen.
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Wichtig! Der Zug bleibt voll geöffnet.
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Jetzt steigt die Temperatur langsam auf 70-80 grad an.
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Nach ca 1 Stunde ist die Wurst dann fertig, mit Optimalen Ergebnis wie ich finde.
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Den Lüfter brauchte ich hier nicht, da die Wurst eine Nacht vorgetrocknet war.
 
Die 70° schaffst du nur durch die Wärme der Räucherchips?
Da ist es wichtig das der Schrank unisoliert ist.

Das bemängele ich immer bei diesen „Edel“ Öfen mit Isolierung ect.

Klar kann keine Kälte rein, aber halt auch keine Wärme raus. Und das ist hier wichtig.
 
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