Hallo,
ich fange mal mit der simplen Leinöl-Konservierung an.
Die scheinbar verbreitetste Methode, um natürliche Holzgriffe -LEBENSMITTEL-ECHT- zu versiegeln und relativ unempfindlich gegen Spülwasserangriffe zu machen, ist die Konservierung in Leinöl.
Leinöl gibt es in fast jedem Supermarkt zu kaufen, meist nur in kleinen Fläschchen zu 250ml (NETTO: 1,09 EUR). In Ölmühlen gibt es sicher auch andere Behältnisse.
Es gibt eine langsame Methode, welche ordentlich Geduld verlangt, und eine Quick-&-Dirty Methode, Holzgriffe zu behandeln.
Man stellt die Messergriffe in ein schlankes Gefäß und füllt Öl rein (das kann man mehrfach verwenden, meins ist schon 3 Wochen im Einsatz...).
Einwirkzeit sind empfohlene 24...48 Stunden, je nachdem wie geduldig man ist und wie stark der Griff beansprucht wird.
Es gibt Holzexemplare, da macht die Standzeit im Öl einen Unterschied, aber meistens nicht.
Was ich damit sagen will: Man muß nicht nachts um Zwei aufstehen, um das Messer nach exakt 36:00:00h aus dem Öl zu nehmen, sondern kann das am Abend vorher oder am Tag danach tun.
Danach kommen erst die Hundstage:
Ich lasse die Holzgriffe abtropfen, dann wickle ich sie in Küchenkrepp, damit das überschüssige Öl aufgesaugt wird, anschließend sollte man die Klinge von Ölresten befreien !
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BITTE BEACHTEN:
Leinöl verändert seinen Geruch, wenn es mit Holz oder Papiertüchern (Küchenkrepp) in Berührung kommt !
Im Naturzustand riecht es nach leichten Röstaromen und ist ein gesundes, beliebtes Salatöl. Kochen oder Braten sollte man damit nicht !
Beim Kontakt mit Holz oder Papier riecht es intensiv nach aromatischer Salatgurke, manchmal auch nach Firnis. Bei schwülem Wetter kann das ganz schön nerven.
Wenn das Leinöl erstmal angetrocknet ist (Polymerisation), dann bekommt man es nur sehr schwer wieder von der Klinge ab, ohne neue Kratzer zu verursachen !
Es gibt eigtl. kein Patentrezept oder Lösungsmittel, womit man trockenes Leinöl (Linolin) wieder entfernen kann.
Spülmittel bleibt wirkungslos, hilft nur bei rest-flüssigem Öl.
Topfschrubbel verkratzen die Klinge.
Man kann mit einem rauen Baumwoll- oder Leinentuch und ordentlich Ellbogenfett die Klinge wieder einigermaßen blank rubbeln, aber das ist echt die Seuche !
Was bei mir geholfen hat, sind abwechselnd Waschungen der Klinge, neu einölen der angetrockneten Stellen mit dem Windmühlenöl (Macacaca...) und über Nacht einwirken lassen.
Das hat einen leichten Auflösungseffekt auf Linolin. Irgendwann hat man die Klinge wieder blank und merkt sich die Lektion.
Also sollte man die frei liegende Klinge zeitnah reinigen nach dem Ölbad, denn dort soll das Öl bestimmt nicht polymerisieren.
ABER:
Nicht alle Griffe vertragen im frisch geölten Zustand gleich wieder Wasserspritzer !
Ich hatte ein Parmoulin in Birnenholz, da sah der Griff aus wie Nubukleder, aufgerauht, wo er mit Wasser in Berührung kam... Überall anders war er glatt-glänzend.
Nachölen half nichts, zum verzweifeln.
Ich habe dann nach zwei Tagen beschlossen, den ganzen Griff mit heißem Wasser abzuspülen, notfalls das Holz zu ersetzen.
Das hat gewirkt !
Restheißes Wasser vom rasieren (ca. 70°) gleichmäßig über den Griff geschüttet, danach sah er wieder gleichmäßig aus (wie Nubukleder). *Aufatmen*
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Die geölten und abgeriebenen Griffe sollten jetzt 2...7 Tage ruhen, trocknen, evtl. ein wenig Sonne (UV-Licht) abkriegen.
Danach nochmal ordentlich trocken rubbeln.
Olivenholz, Kirschholz, Palisander benötigen Zeit und Ruhe, wobei Olivenholz am schnellsten von allen Hölzern trocknet und wieder gebrauchsfertig wird.
Die Quick-&-Dirty Methode ist, das Öl antrocknen zu lassen (1...2 Tage) und dann mit heißem Wasser zu übergießen. Ordentlich abrubbeln, fertig.
Diese Methode ist besonders geeignet für Birnenholz und Pflaumenholz, weil diese Griffe dazu neigen, sich intensiv voll Öl zu saugen und danach lange Zeit wie Speckstein wirken.
Buchenholz evtl. auch, habe ich aber noch nicht probiert.
Da ich noch nicht allzu viele Walnuß-Griffe habe, kann ich dieses nicht abschließend beurteilen, es sieht aber ebenfalls nach der Birnen-/Pflaumen-/Buchen-Variante aus.
Hat man die Hundstage (in denen das Messer unbrauchbar ist) erstmal hinter sich, dann kann man viel freier arbeiten und hantieren. Insbesondere Koch- und Frühstücksmesser profitieren vom Leinölbad.
Viele Grüße,
Rübennase
ich fange mal mit der simplen Leinöl-Konservierung an.
Die scheinbar verbreitetste Methode, um natürliche Holzgriffe -LEBENSMITTEL-ECHT- zu versiegeln und relativ unempfindlich gegen Spülwasserangriffe zu machen, ist die Konservierung in Leinöl.
Leinöl gibt es in fast jedem Supermarkt zu kaufen, meist nur in kleinen Fläschchen zu 250ml (NETTO: 1,09 EUR). In Ölmühlen gibt es sicher auch andere Behältnisse.
Es gibt eine langsame Methode, welche ordentlich Geduld verlangt, und eine Quick-&-Dirty Methode, Holzgriffe zu behandeln.
Man stellt die Messergriffe in ein schlankes Gefäß und füllt Öl rein (das kann man mehrfach verwenden, meins ist schon 3 Wochen im Einsatz...).
Einwirkzeit sind empfohlene 24...48 Stunden, je nachdem wie geduldig man ist und wie stark der Griff beansprucht wird.
Es gibt Holzexemplare, da macht die Standzeit im Öl einen Unterschied, aber meistens nicht.
Was ich damit sagen will: Man muß nicht nachts um Zwei aufstehen, um das Messer nach exakt 36:00:00h aus dem Öl zu nehmen, sondern kann das am Abend vorher oder am Tag danach tun.
Danach kommen erst die Hundstage:
Ich lasse die Holzgriffe abtropfen, dann wickle ich sie in Küchenkrepp, damit das überschüssige Öl aufgesaugt wird, anschließend sollte man die Klinge von Ölresten befreien !
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BITTE BEACHTEN:
Leinöl verändert seinen Geruch, wenn es mit Holz oder Papiertüchern (Küchenkrepp) in Berührung kommt !
Im Naturzustand riecht es nach leichten Röstaromen und ist ein gesundes, beliebtes Salatöl. Kochen oder Braten sollte man damit nicht !
Beim Kontakt mit Holz oder Papier riecht es intensiv nach aromatischer Salatgurke, manchmal auch nach Firnis. Bei schwülem Wetter kann das ganz schön nerven.
Wenn das Leinöl erstmal angetrocknet ist (Polymerisation), dann bekommt man es nur sehr schwer wieder von der Klinge ab, ohne neue Kratzer zu verursachen !
Es gibt eigtl. kein Patentrezept oder Lösungsmittel, womit man trockenes Leinöl (Linolin) wieder entfernen kann.
Spülmittel bleibt wirkungslos, hilft nur bei rest-flüssigem Öl.
Topfschrubbel verkratzen die Klinge.
Man kann mit einem rauen Baumwoll- oder Leinentuch und ordentlich Ellbogenfett die Klinge wieder einigermaßen blank rubbeln, aber das ist echt die Seuche !
Was bei mir geholfen hat, sind abwechselnd Waschungen der Klinge, neu einölen der angetrockneten Stellen mit dem Windmühlenöl (Macacaca...) und über Nacht einwirken lassen.
Das hat einen leichten Auflösungseffekt auf Linolin. Irgendwann hat man die Klinge wieder blank und merkt sich die Lektion.
Also sollte man die frei liegende Klinge zeitnah reinigen nach dem Ölbad, denn dort soll das Öl bestimmt nicht polymerisieren.
ABER:
Nicht alle Griffe vertragen im frisch geölten Zustand gleich wieder Wasserspritzer !
Ich hatte ein Parmoulin in Birnenholz, da sah der Griff aus wie Nubukleder, aufgerauht, wo er mit Wasser in Berührung kam... Überall anders war er glatt-glänzend.
Nachölen half nichts, zum verzweifeln.
Ich habe dann nach zwei Tagen beschlossen, den ganzen Griff mit heißem Wasser abzuspülen, notfalls das Holz zu ersetzen.
Das hat gewirkt !
Restheißes Wasser vom rasieren (ca. 70°) gleichmäßig über den Griff geschüttet, danach sah er wieder gleichmäßig aus (wie Nubukleder). *Aufatmen*
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Die geölten und abgeriebenen Griffe sollten jetzt 2...7 Tage ruhen, trocknen, evtl. ein wenig Sonne (UV-Licht) abkriegen.
Danach nochmal ordentlich trocken rubbeln.
Olivenholz, Kirschholz, Palisander benötigen Zeit und Ruhe, wobei Olivenholz am schnellsten von allen Hölzern trocknet und wieder gebrauchsfertig wird.
Die Quick-&-Dirty Methode ist, das Öl antrocknen zu lassen (1...2 Tage) und dann mit heißem Wasser zu übergießen. Ordentlich abrubbeln, fertig.
Diese Methode ist besonders geeignet für Birnenholz und Pflaumenholz, weil diese Griffe dazu neigen, sich intensiv voll Öl zu saugen und danach lange Zeit wie Speckstein wirken.
Buchenholz evtl. auch, habe ich aber noch nicht probiert.
Da ich noch nicht allzu viele Walnuß-Griffe habe, kann ich dieses nicht abschließend beurteilen, es sieht aber ebenfalls nach der Birnen-/Pflaumen-/Buchen-Variante aus.
Hat man die Hundstage (in denen das Messer unbrauchbar ist) erstmal hinter sich, dann kann man viel freier arbeiten und hantieren. Insbesondere Koch- und Frühstücksmesser profitieren vom Leinölbad.
Viele Grüße,
Rübennase