Hallo,
ich bin Stefan, komme aus der Nähe von Heidelberg und habe seit letzter Woche einen Le Rond mit kompletter Innenausstattung. Meine Erfahrungen nach der Abholung möchte ich hier schreiben. Bilder kommen später. Vielleicht liest es ja der eine oder andere und erkennt sich auch ein wenig.
Seit einigen Jahren kommt bei mir nur noch Pizza aus dem EBO mit Stein, schliesslich hat der sogar eine eigene Heizung, etwas Fertiges hat der seitdem nie mehr gesehen. Der Teig wurde mit der Zeit immer besser und irgendwann fiel die Entscheidung, dass ein HBO her muss. Erst hatte ich die fixe Idee, dass er natürlich selbst gemauert sein muss, daher war ich schon länger passiver Mitleser in diesem Forum.
Nachdem die Bodenplatte irgendwann im August gegossen war, fingen die Zweifel an, ob das wirklich das richtige Unterfangen wäre, ob der Untergrund richtig vorbereitet und der Beton ausreichend wäre. Auch über die Ausführung war ich mir noch nicht im Klaren.
Da im Forum immer wieder der Begriff "Ramster" zu lesen war, dachte ich mir dann, schauste mal an, was das eigentlich ist. Von da an, war das Projekt selbstgemauerter HBO gestorben und die Überlegungen waren nur noch, "Le Rond" oder doch besser "Le Grand"? Da ich aber vorerst nicht das ganze Wohngebiet versorgen wollte, siegte die Vernunft und ich liess mir den kleinen runden reservieren. Rechtzeitig, denn die Lieferzeit wurde mit 10 Tagen genannt, und das passte, denn am fraglichen Tag war ich sowieso in der Gegend. Am Nachmittag Schlug ich in Pirmasens auf und konnte alles einladen. Natürlich nach einer ausgiebigen Beratung.
Nach der Abfahrt war ich ca. 1,5 Stunden unterwegs, habe den Ofen zuhause ausgeladen und auf seinen provisorischen Platz auf der Terrasse gestellt. Von seiner endgültigen Bleibe ist bisher der Rest aus Zeitmangel liegen geblieben. Der Le Rond soll erst einmal auf einen gemauerten Tisch gestellt werden, geplant ist aber auch eine Ummauerung mit Isolierung.
Da er nun schon mal da stand, wollte ich ihn wenigstens schon mal einbrennen. Nur wie, ohne passendes Holz? Kein Problem, denke ich, hast ja einen Wald hinter dem Haus. Also ging ich los, um Buchenzweige zu suchen. Kurze Zeit später hatte ich genügend Holz zusammen und feuerte den Ofen an.
Gar nicht so leicht mit dem Holz, denn so richtig trocken war es ja nicht. Letztendlich brannte es trotzdem und auch der Rauch hielt sich in Grenzen. Die Nachbarn hatten also Nichts zu befürchten.
Die Temperatur stieg, aber das in der Anleitung beschriebene Dampfen des Lackes blieb aus. Jedenfalls bei den 100 Grad, die das Infrarot-Thermometer an der Aussenseite anzeigte. Egal, weiter heizen, wird schon funktionieren. Nach ca. zwei Stunden, es war schon dunkel und die Temperatur irgendwo bei 250 Grad im unteren Bereich, wo das Feuer brannte, war endlich zu riechen, dass der Lack ausdampft. Gut, hoffentlich nicht zu stark geheizt, damit der Nichts abplatzt. Aber das würde ich beim ersten "richtigen" Heizen schon sehen, dachte ich mir.
Vier Stunden nach dem Anheizen liess ich den Ofen auskühlen, war ja schon spät.
Die folgenden Tage war ich unterwegs, unter anderem auch im Elsass, wo ich natürlich auch probierte, was es zuhause von nun an öfter geben wird: Flammkuchen. Schliesslich hatte ich aus Pirmasens auch eine Packung Teiglinge mitgenommen.
Am Sonntag konnte ich es nicht mehr erwarten. Holz war zwar bestellt, jedoch noch nicht da, also war ich mal wieder im Wald unterwegs, um Buchen-Äste zu sammeln.
Zumindest anheizen wollte ich mal richtig, um zu sehen, ob der Lack genügend Zeit zum aushärten hatte.
Davor bekam der Le Rond aber erst mal seine Innen-Ausstattung verpasst. Nachdem sämtliche Platten und Gewölbe so angebracht waren, wie ich die Anleitung verstanden hatte, ging es los.
Dummerweise mit viel Qualm, denn das Holz war ja nicht getrocknet. Ausserdem konnte er nicht nach oben weg steigen und zusätzlich blies ihn der Wind noch zu den Nachbarn, deren Terrassen- und Schlafzimmerfenster offen standen. Also sagte ich ihnen vorsorglich bescheid, was auch kein Problem war.
Die Temperatur stieg, jedoch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Natürlich, steht ja in der Anleitung, dass zu feuchtes Holz die nötige Temperatur nicht erreicht und qualmt. Egal, dachte ich mir, jetzt brennt er schon, also wird weiter gemacht.
Als die 200 Grad überschritten waren, fiel mir ein, dass das ja eigentlich ein Backofen ist. Also schnell ein paar Teiglinge aus den Gefrierschrank geholt, mit Tomatensosse und Käse versehen. Flammkuchenbelag hatte ich nicht, also musste improvisiert werden. Nach dem Mehltest wurde die Temperatur für gut befunden und der erste Testkandidat nahm auch schon Platz unter dem Gewölbe.
Vom EBO war ich gewohnt, dass es maximal zwei Minuten dauert, bis der Boden verbrannt ist. Also da bleiben, Tür kurz geschlossen und gewartet. Nach einer knappen Minute wieder geöffnet. Mist, der Teig brennt ja! Flammkuchen im wahrsten Sinne des Wortes. So war es aber nicht geplant.
Schnell heraus geholt, gedreht, und wieder vorsichtig rein, denn vorn war er noch nicht so weit. Nach ein paar weiteren Sekunden war er dann fertig. Der Boden zur Hälfte verbrannt.
Was war falsch gelaufen? Nun, es kamen wohl mehrere Dinge zusammen:
Ich legte Holz nach, nachdem ich die vorhandene Glut immer wieder nach hinten geschoben hatte, und sie sich dort auftürmte. Daher heizte sie die oberen Steine vor allem im hinteren Bereich auf, vorne nicht so sehr. Ich hatte also nicht bedacht, dass sie die Hitze zwar speichern, sie sich jedoch nicht gleichmässig im Stein verteilt.
Der Mehltest erfolgte vorn und zeigte dort gute Bedingungen. Zusammen mit der Erkenntnis, dass vorn weniger Hitze als hinten war, ein Trugschluss. Später wurde das Mehl hinten nämlich ganz schnell schwarz.
Zwei weitere Flammkuchen-Pizzen später war das Ergebnis schon besser, aber die Dinger waren ziemlich schnell kalt, irgendetwas war wohl noch zu verbessern. Geschmacklich aber durchaus mehr als nur ein Test.
In der Zwischenzeit hatte ich schnell etwas Teig für Ciabatta angerührt und gehen lassen, denn ich wollte auch noch ausprobieren, wie es mit Brot Backen aussieht. Damit habe ich bisher kaum Erfahrung, auch nicht im EBO.
Also liess ich den Le Rond abkühlen. Die Temperatur war bald auf 250 Grad und ich holte die Sprühflasche. Der Teig war erstaunlich gut gegangen, trotz der kurzen Zeit und der kleinen Menge Hefe. Er sah genau richtig aus.
Glut ausgeräumt, dafür kam die Alu-Schneeschaufel, die im letzten Winter nutzlos herum stand, endlich mal zum Einsatz. Schliesslich noch die Steine sauber gefegt, mit Wasser gereinigt und abgekühlt. Die Temperatur war irgendwo zwischen 200 und 250 Grad. Also Drosselklappe geschlossen. Sollte passen. Meinte ich.
Erstes Brot eingeschossen und gewartet. An der oberen Tür roch es nicht verbrannt. Meinte ich. Daher kamen die beiden anderen Brote rein.
Nach ein paar Minuten roch es doch verbrannt. Zu spät. Nach 40 Minuten holte ich das Brot raus. Zwei waren ziemlich dunkel, eines ging so.
Geschmeckt haben sie trotzdem.
Der Fehler war wohl, dass ich nicht lange genug gewartet habe, bis die Temperatur im grünen Bereich war. Die Speicherfähigkeit und das Gewölbe habe ich einfach unterschätzt.
Gegessen wurden die Brote natürlich trotzdem, war ja nur aussen ein kleiner Mangel.
Das war mein erster Backtag.
Fortsetzung folgt...
ich bin Stefan, komme aus der Nähe von Heidelberg und habe seit letzter Woche einen Le Rond mit kompletter Innenausstattung. Meine Erfahrungen nach der Abholung möchte ich hier schreiben. Bilder kommen später. Vielleicht liest es ja der eine oder andere und erkennt sich auch ein wenig.
Seit einigen Jahren kommt bei mir nur noch Pizza aus dem EBO mit Stein, schliesslich hat der sogar eine eigene Heizung, etwas Fertiges hat der seitdem nie mehr gesehen. Der Teig wurde mit der Zeit immer besser und irgendwann fiel die Entscheidung, dass ein HBO her muss. Erst hatte ich die fixe Idee, dass er natürlich selbst gemauert sein muss, daher war ich schon länger passiver Mitleser in diesem Forum.
Nachdem die Bodenplatte irgendwann im August gegossen war, fingen die Zweifel an, ob das wirklich das richtige Unterfangen wäre, ob der Untergrund richtig vorbereitet und der Beton ausreichend wäre. Auch über die Ausführung war ich mir noch nicht im Klaren.
Da im Forum immer wieder der Begriff "Ramster" zu lesen war, dachte ich mir dann, schauste mal an, was das eigentlich ist. Von da an, war das Projekt selbstgemauerter HBO gestorben und die Überlegungen waren nur noch, "Le Rond" oder doch besser "Le Grand"? Da ich aber vorerst nicht das ganze Wohngebiet versorgen wollte, siegte die Vernunft und ich liess mir den kleinen runden reservieren. Rechtzeitig, denn die Lieferzeit wurde mit 10 Tagen genannt, und das passte, denn am fraglichen Tag war ich sowieso in der Gegend. Am Nachmittag Schlug ich in Pirmasens auf und konnte alles einladen. Natürlich nach einer ausgiebigen Beratung.
Nach der Abfahrt war ich ca. 1,5 Stunden unterwegs, habe den Ofen zuhause ausgeladen und auf seinen provisorischen Platz auf der Terrasse gestellt. Von seiner endgültigen Bleibe ist bisher der Rest aus Zeitmangel liegen geblieben. Der Le Rond soll erst einmal auf einen gemauerten Tisch gestellt werden, geplant ist aber auch eine Ummauerung mit Isolierung.
Da er nun schon mal da stand, wollte ich ihn wenigstens schon mal einbrennen. Nur wie, ohne passendes Holz? Kein Problem, denke ich, hast ja einen Wald hinter dem Haus. Also ging ich los, um Buchenzweige zu suchen. Kurze Zeit später hatte ich genügend Holz zusammen und feuerte den Ofen an.
Gar nicht so leicht mit dem Holz, denn so richtig trocken war es ja nicht. Letztendlich brannte es trotzdem und auch der Rauch hielt sich in Grenzen. Die Nachbarn hatten also Nichts zu befürchten.
Die Temperatur stieg, aber das in der Anleitung beschriebene Dampfen des Lackes blieb aus. Jedenfalls bei den 100 Grad, die das Infrarot-Thermometer an der Aussenseite anzeigte. Egal, weiter heizen, wird schon funktionieren. Nach ca. zwei Stunden, es war schon dunkel und die Temperatur irgendwo bei 250 Grad im unteren Bereich, wo das Feuer brannte, war endlich zu riechen, dass der Lack ausdampft. Gut, hoffentlich nicht zu stark geheizt, damit der Nichts abplatzt. Aber das würde ich beim ersten "richtigen" Heizen schon sehen, dachte ich mir.
Vier Stunden nach dem Anheizen liess ich den Ofen auskühlen, war ja schon spät.
Die folgenden Tage war ich unterwegs, unter anderem auch im Elsass, wo ich natürlich auch probierte, was es zuhause von nun an öfter geben wird: Flammkuchen. Schliesslich hatte ich aus Pirmasens auch eine Packung Teiglinge mitgenommen.
Am Sonntag konnte ich es nicht mehr erwarten. Holz war zwar bestellt, jedoch noch nicht da, also war ich mal wieder im Wald unterwegs, um Buchen-Äste zu sammeln.
Zumindest anheizen wollte ich mal richtig, um zu sehen, ob der Lack genügend Zeit zum aushärten hatte.
Davor bekam der Le Rond aber erst mal seine Innen-Ausstattung verpasst. Nachdem sämtliche Platten und Gewölbe so angebracht waren, wie ich die Anleitung verstanden hatte, ging es los.
Dummerweise mit viel Qualm, denn das Holz war ja nicht getrocknet. Ausserdem konnte er nicht nach oben weg steigen und zusätzlich blies ihn der Wind noch zu den Nachbarn, deren Terrassen- und Schlafzimmerfenster offen standen. Also sagte ich ihnen vorsorglich bescheid, was auch kein Problem war.
Die Temperatur stieg, jedoch nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Natürlich, steht ja in der Anleitung, dass zu feuchtes Holz die nötige Temperatur nicht erreicht und qualmt. Egal, dachte ich mir, jetzt brennt er schon, also wird weiter gemacht.
Als die 200 Grad überschritten waren, fiel mir ein, dass das ja eigentlich ein Backofen ist. Also schnell ein paar Teiglinge aus den Gefrierschrank geholt, mit Tomatensosse und Käse versehen. Flammkuchenbelag hatte ich nicht, also musste improvisiert werden. Nach dem Mehltest wurde die Temperatur für gut befunden und der erste Testkandidat nahm auch schon Platz unter dem Gewölbe.
Vom EBO war ich gewohnt, dass es maximal zwei Minuten dauert, bis der Boden verbrannt ist. Also da bleiben, Tür kurz geschlossen und gewartet. Nach einer knappen Minute wieder geöffnet. Mist, der Teig brennt ja! Flammkuchen im wahrsten Sinne des Wortes. So war es aber nicht geplant.
Schnell heraus geholt, gedreht, und wieder vorsichtig rein, denn vorn war er noch nicht so weit. Nach ein paar weiteren Sekunden war er dann fertig. Der Boden zur Hälfte verbrannt.
Was war falsch gelaufen? Nun, es kamen wohl mehrere Dinge zusammen:
Ich legte Holz nach, nachdem ich die vorhandene Glut immer wieder nach hinten geschoben hatte, und sie sich dort auftürmte. Daher heizte sie die oberen Steine vor allem im hinteren Bereich auf, vorne nicht so sehr. Ich hatte also nicht bedacht, dass sie die Hitze zwar speichern, sie sich jedoch nicht gleichmässig im Stein verteilt.
Der Mehltest erfolgte vorn und zeigte dort gute Bedingungen. Zusammen mit der Erkenntnis, dass vorn weniger Hitze als hinten war, ein Trugschluss. Später wurde das Mehl hinten nämlich ganz schnell schwarz.
Zwei weitere Flammkuchen-Pizzen später war das Ergebnis schon besser, aber die Dinger waren ziemlich schnell kalt, irgendetwas war wohl noch zu verbessern. Geschmacklich aber durchaus mehr als nur ein Test.
In der Zwischenzeit hatte ich schnell etwas Teig für Ciabatta angerührt und gehen lassen, denn ich wollte auch noch ausprobieren, wie es mit Brot Backen aussieht. Damit habe ich bisher kaum Erfahrung, auch nicht im EBO.
Also liess ich den Le Rond abkühlen. Die Temperatur war bald auf 250 Grad und ich holte die Sprühflasche. Der Teig war erstaunlich gut gegangen, trotz der kurzen Zeit und der kleinen Menge Hefe. Er sah genau richtig aus.
Glut ausgeräumt, dafür kam die Alu-Schneeschaufel, die im letzten Winter nutzlos herum stand, endlich mal zum Einsatz. Schliesslich noch die Steine sauber gefegt, mit Wasser gereinigt und abgekühlt. Die Temperatur war irgendwo zwischen 200 und 250 Grad. Also Drosselklappe geschlossen. Sollte passen. Meinte ich.
Erstes Brot eingeschossen und gewartet. An der oberen Tür roch es nicht verbrannt. Meinte ich. Daher kamen die beiden anderen Brote rein.
Nach ein paar Minuten roch es doch verbrannt. Zu spät. Nach 40 Minuten holte ich das Brot raus. Zwei waren ziemlich dunkel, eines ging so.
Geschmeckt haben sie trotzdem.
Der Fehler war wohl, dass ich nicht lange genug gewartet habe, bis die Temperatur im grünen Bereich war. Die Speicherfähigkeit und das Gewölbe habe ich einfach unterschätzt.
Gegessen wurden die Brote natürlich trotzdem, war ja nur aussen ein kleiner Mangel.
Das war mein erster Backtag.
Fortsetzung folgt...