Tohru Nakamura ist wohl einer der Köche mit den meisten Stationen während der Cornoa Pandemie.
Im Werneckhof kochte er mehrere Jahre mit zwei Michelin Sternen und alle Anzeichen deuteten in ein paar Jahren auf den möglichen Erhalt eines dritten Sternes hin.
Der Werneckhof aber ging 2020 erst in den Lockdown und wurde kurze Zeit später überraschend für das ganze Team komplett geschlossen.
Es ging in einen Hotelhinterhof der Geisel Gruppe in dem es frittiertes Hünchen und andere Streetfood Gerichte gab.
Von dort musste das Team kurze Zeit später auch weiterziehen. Es folgte eine Station im Salon Rouge in der Schreiberei.
Hier gab es erst Burger im Innenhof und auch immer mal wieder Menüs zu Ostern oder Silvester.
Sternerestaurants-und-andere-erstklassige-restaurants-bieten-jetzt-essen-to-go-an
Soirée Rouge Silvestermenü
Für ein paar Monate konnte man dann im Salon Rouge wieder ein richtiges Menü essen, welches zwischen Lockdown und verschiedensten Corna-Auflagen, wie Sperrstunde, Voranmeldung, Tests etc. hin und her pendelte. Nach einem halben Jahr war aber auch hier Schluss.
Das Team zog in ein Penthouse im Werksviertel und kochte dort im Salon Rouge als Übergangsquartier 2021 während die Schreiberei umgebaut wurde.
Die paar Monate dort und der Streetfood-Market hatte den Besitzern aber wohl gefallen und man konnte sich letztendlich auf einen dauerhaften Platz in der Schreiberei einigen.
Zum Jahreswechsel 21/22 war es dann soweit und das Team durfte in die frisch renovierte Schreiberei einziehen, in der es nun hoffentlich ein neues dauerhafteres Quartier gefunden hat.
Das Gebäude in welchem sich das Restaurant nun befindet stammt aus dem Jahr 1552 und ist eines der ältesten noch existierenden Gebäude in München.
Wir waren nicht gleich zur Eröffnung dort, da dieses ewige hin und her doch an den Nerven von Koch und Crew zerrt und man im Penthouse zwar ein gutes Essen Serviert hat aber eben nicht auf dem Niveau davor gekocht hat. Nach einem halben Jahr der Einschwingzeit war es aber so langsam mal Zeit für einen Besuch.
Genug der vielen Worte, die Himmelsleiter erklommen und ab ins Restaurant.
Meine Freundin ist aktuell ganz besessen vom Thema Sake.
Mir wurde daher zu Beginn schon eingeschärft, dass ich gar keine Flasche Wein bestellen müsste, da wir es heute nur mit Sake probieren möchten.
Als Aperitif gab es daher einen Shichiken Sparkling Blue Sky Sake.
Sparkling Sakes sind genau das was man sich unter dem Namen vorstellt. Sie werden ähnlich einem Champagner erzeugt und reifen auch in der Flasche.
Das Menü für den heutigen Abend.
Einen kurzen Blick darf ich dann doch noch in die Weinkarte werfen. Nur mal so schauen was es gibt.
Hiyashi Chawanmushi mit Seeforelle, buntem Rettich, geschabtem Kakigori Eis und Tofu.
Brioche in Röstzwiebeln gebacken mit Royal Belgian Kaviar, Röstzwiebel-Royale Creme und Comté.
Ein Genma-Dashi bestehend aus Ma-Kombualege, gepufftem Reis und bretonischem Katsuobushi.
Die Zutaten werden am Tisch mit heißem Wasser aufgegossen und ziehen nur etwa 30 Sekunden.
"RHODODENDRON" AMABUKI Saga, Kyushu, hergestellt mit Rododendronblütenhefe.
Seit Jahren schon ein Klassiker bei Nakamura. Brot von Arnd Erbel "La Miche" mit Schnittlauchöl und einer Butter aus Miso und gereifter Sojasauce.
Taschenkrebs mit Herzmuscheln, Erbse, Holunder und Koriander.
Ja das ist kein Sake ich weiß. War irgend so ein Weißwein keine Ahnung.
Shimai Aji mit Maitakepilzen, Sesam, Myoga und Ingwer-Rettich.
"KOBE SPECIAL“ FUKUJU Hyogo
Ozaki Wagyu Tatar mit Spitzkohl, Kombu, Wasabi und Yuzu.
Zwischendurch stand uns dann noch der Sinn nach etwas alkoholfreiem.
Yunnan Silver Needle Moonlight Tea wird als 24 stündiger Kaltaufguss mit einem kleinen Schnitzer getrockneter Mango versehen und bei etwa 15 Grad serviert. Wirklich sehr toll und erfrischend. Das wird es diesen Sommer bei uns definitiv auch geben.
Spargel der Familie Rehm, Koshihikari Reis, Sakura, Mandel und Koji zusammen mit einer schaumigen Beurre Blanc und etwas angetropftem Kaffeöl.
„SUGI BARREL“ HANATOMOE Nara
ROCHEN Kotlette, Encornet, Brokkoli, Kimizu und Miso-Dashi Soße.
„VINTAGE“ 2021 Kirin, Niigata
Für das Lamm wurden dann schwere Geschütze aufgefahren.
Dazu gab es nochmal etwas Brot. Ich hatte es nicht ganz verstanden ob es in Richtung eine Shokupan Brotes geht.
Tohru meinte später zu mir nur, eigentlich ja, auch wenn es nicht die Intention war und es noch einen zusätzlichen Fermentationsschritt bei der Milch enthält und auch mit viel mehr Butter gebacken wurde.
Lammrücken, Karotte, Kurkuma und Kapuzinerkresse
„LEI” KATSUYAMA Miyagi
ORIGINAL BEANS CRU EDEL WEISS, Rhabarber, Sudachi, Matcha & gerösteter Reis.
„SÜSSE VIKTUALIEN VOM MARKT"
Hier wurde uns zuerst ein historischer Stadtplan von München mit vergrößertem Viktualienmarkt überreicht.
Anschließend wurden verschiedenen Punkte markiert und für uns gab es eine kleine Raterunde welche Zutaten vom jeweils besten Stand kommen müssten.
Auch wenn ich vier der fünf Stände namentlich richtig zuordnen konnte, weiß ich leider nicht mehr was wir gegessen haben.
Aprikosen kamen natürlich von Leos Obststandl, der Käse für die Quarkbällchen vom Tölzer Kasladen, der Honig vom Honighäusl und die Eier für die Eierlikörfüllung der Praliné auf dem GOA Löffel vom goldenen Gickerl und irgendein Obst war noch von Exoten Müller.
Ich fand diese Art der Präsentation große Klasse.
Eine sehr schöne Idee Regionalität und Lokalität in einem Spitzenrestaurant zu präsentieren und mit kleinen Betrieben vor Ort zusammen zu arbeiten.
Fazit:
Ein wundervoller Abend geht nach knapp viereinhalb Stunden zu Ende. Wir hatten beim verlassen des Restaurants noch ein kurzes Gespräch mit Tohru Nakamura der sich sichtlich zufrieden zeigte und uns auch noch kurz zu einer Besichtigung in die Küche einlud.
Er und sein Team haben den gesamten Abend über einen gut gelaunten Eindruck gemacht.
Die Erleichterung endlich eine gesicherte Zukunft zu haben war überall spürbar und man hatte jederzeit das Gefühl gerne hier zu sein.
Das gesamte Menü ist seit unserem letzen Besuch vor fast einem Jahr im Durchschnitt auch nochmal um einen guten halben Punkt besser geworden.
Ich habe hier zu keinem der Gerichte eine Einzelwertung geschrieben, da sie alle auf dem selben hohen Niveau waren. Ich habe selten ein Menü erlebt welches vom ersten Amuse bis zum letzten gereichten Keks in wirklich jedem Gang auf dem exakt gleichen Niveau war.
Ein wahrer Zweisterner durch und durch und für mich in München der aktuell spannendste und beste.
Im Werneckhof kochte er mehrere Jahre mit zwei Michelin Sternen und alle Anzeichen deuteten in ein paar Jahren auf den möglichen Erhalt eines dritten Sternes hin.
Der Werneckhof aber ging 2020 erst in den Lockdown und wurde kurze Zeit später überraschend für das ganze Team komplett geschlossen.
Es ging in einen Hotelhinterhof der Geisel Gruppe in dem es frittiertes Hünchen und andere Streetfood Gerichte gab.
Von dort musste das Team kurze Zeit später auch weiterziehen. Es folgte eine Station im Salon Rouge in der Schreiberei.
Hier gab es erst Burger im Innenhof und auch immer mal wieder Menüs zu Ostern oder Silvester.
Sternerestaurants-und-andere-erstklassige-restaurants-bieten-jetzt-essen-to-go-an
Soirée Rouge Silvestermenü
Für ein paar Monate konnte man dann im Salon Rouge wieder ein richtiges Menü essen, welches zwischen Lockdown und verschiedensten Corna-Auflagen, wie Sperrstunde, Voranmeldung, Tests etc. hin und her pendelte. Nach einem halben Jahr war aber auch hier Schluss.
Das Team zog in ein Penthouse im Werksviertel und kochte dort im Salon Rouge als Übergangsquartier 2021 während die Schreiberei umgebaut wurde.
Die paar Monate dort und der Streetfood-Market hatte den Besitzern aber wohl gefallen und man konnte sich letztendlich auf einen dauerhaften Platz in der Schreiberei einigen.
Zum Jahreswechsel 21/22 war es dann soweit und das Team durfte in die frisch renovierte Schreiberei einziehen, in der es nun hoffentlich ein neues dauerhafteres Quartier gefunden hat.
Das Gebäude in welchem sich das Restaurant nun befindet stammt aus dem Jahr 1552 und ist eines der ältesten noch existierenden Gebäude in München.
Wir waren nicht gleich zur Eröffnung dort, da dieses ewige hin und her doch an den Nerven von Koch und Crew zerrt und man im Penthouse zwar ein gutes Essen Serviert hat aber eben nicht auf dem Niveau davor gekocht hat. Nach einem halben Jahr der Einschwingzeit war es aber so langsam mal Zeit für einen Besuch.
Genug der vielen Worte, die Himmelsleiter erklommen und ab ins Restaurant.
Meine Freundin ist aktuell ganz besessen vom Thema Sake.
Mir wurde daher zu Beginn schon eingeschärft, dass ich gar keine Flasche Wein bestellen müsste, da wir es heute nur mit Sake probieren möchten.
Als Aperitif gab es daher einen Shichiken Sparkling Blue Sky Sake.
Sparkling Sakes sind genau das was man sich unter dem Namen vorstellt. Sie werden ähnlich einem Champagner erzeugt und reifen auch in der Flasche.
Das Menü für den heutigen Abend.
Einen kurzen Blick darf ich dann doch noch in die Weinkarte werfen. Nur mal so schauen was es gibt.
Hiyashi Chawanmushi mit Seeforelle, buntem Rettich, geschabtem Kakigori Eis und Tofu.
Brioche in Röstzwiebeln gebacken mit Royal Belgian Kaviar, Röstzwiebel-Royale Creme und Comté.
Ein Genma-Dashi bestehend aus Ma-Kombualege, gepufftem Reis und bretonischem Katsuobushi.
Die Zutaten werden am Tisch mit heißem Wasser aufgegossen und ziehen nur etwa 30 Sekunden.
"RHODODENDRON" AMABUKI Saga, Kyushu, hergestellt mit Rododendronblütenhefe.
Seit Jahren schon ein Klassiker bei Nakamura. Brot von Arnd Erbel "La Miche" mit Schnittlauchöl und einer Butter aus Miso und gereifter Sojasauce.
Taschenkrebs mit Herzmuscheln, Erbse, Holunder und Koriander.
Ja das ist kein Sake ich weiß. War irgend so ein Weißwein keine Ahnung.
Shimai Aji mit Maitakepilzen, Sesam, Myoga und Ingwer-Rettich.
"KOBE SPECIAL“ FUKUJU Hyogo
Ozaki Wagyu Tatar mit Spitzkohl, Kombu, Wasabi und Yuzu.
Zwischendurch stand uns dann noch der Sinn nach etwas alkoholfreiem.
Yunnan Silver Needle Moonlight Tea wird als 24 stündiger Kaltaufguss mit einem kleinen Schnitzer getrockneter Mango versehen und bei etwa 15 Grad serviert. Wirklich sehr toll und erfrischend. Das wird es diesen Sommer bei uns definitiv auch geben.
Spargel der Familie Rehm, Koshihikari Reis, Sakura, Mandel und Koji zusammen mit einer schaumigen Beurre Blanc und etwas angetropftem Kaffeöl.
„SUGI BARREL“ HANATOMOE Nara
ROCHEN Kotlette, Encornet, Brokkoli, Kimizu und Miso-Dashi Soße.
„VINTAGE“ 2021 Kirin, Niigata
Für das Lamm wurden dann schwere Geschütze aufgefahren.
Dazu gab es nochmal etwas Brot. Ich hatte es nicht ganz verstanden ob es in Richtung eine Shokupan Brotes geht.
Tohru meinte später zu mir nur, eigentlich ja, auch wenn es nicht die Intention war und es noch einen zusätzlichen Fermentationsschritt bei der Milch enthält und auch mit viel mehr Butter gebacken wurde.
Lammrücken, Karotte, Kurkuma und Kapuzinerkresse
„LEI” KATSUYAMA Miyagi
ORIGINAL BEANS CRU EDEL WEISS, Rhabarber, Sudachi, Matcha & gerösteter Reis.
„SÜSSE VIKTUALIEN VOM MARKT"
Hier wurde uns zuerst ein historischer Stadtplan von München mit vergrößertem Viktualienmarkt überreicht.
Anschließend wurden verschiedenen Punkte markiert und für uns gab es eine kleine Raterunde welche Zutaten vom jeweils besten Stand kommen müssten.
Auch wenn ich vier der fünf Stände namentlich richtig zuordnen konnte, weiß ich leider nicht mehr was wir gegessen haben.
Aprikosen kamen natürlich von Leos Obststandl, der Käse für die Quarkbällchen vom Tölzer Kasladen, der Honig vom Honighäusl und die Eier für die Eierlikörfüllung der Praliné auf dem GOA Löffel vom goldenen Gickerl und irgendein Obst war noch von Exoten Müller.
Ich fand diese Art der Präsentation große Klasse.
Eine sehr schöne Idee Regionalität und Lokalität in einem Spitzenrestaurant zu präsentieren und mit kleinen Betrieben vor Ort zusammen zu arbeiten.
Fazit:
Ein wundervoller Abend geht nach knapp viereinhalb Stunden zu Ende. Wir hatten beim verlassen des Restaurants noch ein kurzes Gespräch mit Tohru Nakamura der sich sichtlich zufrieden zeigte und uns auch noch kurz zu einer Besichtigung in die Küche einlud.
Er und sein Team haben den gesamten Abend über einen gut gelaunten Eindruck gemacht.
Die Erleichterung endlich eine gesicherte Zukunft zu haben war überall spürbar und man hatte jederzeit das Gefühl gerne hier zu sein.
Das gesamte Menü ist seit unserem letzen Besuch vor fast einem Jahr im Durchschnitt auch nochmal um einen guten halben Punkt besser geworden.
Ich habe hier zu keinem der Gerichte eine Einzelwertung geschrieben, da sie alle auf dem selben hohen Niveau waren. Ich habe selten ein Menü erlebt welches vom ersten Amuse bis zum letzten gereichten Keks in wirklich jedem Gang auf dem exakt gleichen Niveau war.
Ein wahrer Zweisterner durch und durch und für mich in München der aktuell spannendste und beste.