DrBrinkmann
Militanter Veganer
Hallo werte Grillsportkollegen,
nach fast einem Jahr Abstinenz im Forum möchte nun auch ich meine Erfahrungen zum Thema Grillen beitragen. Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelesen, gelernt und auch ausprobiert. Meine Devise ist es, erst mal lernen, bevor man mitreden sollte. Nun kann auch ich euch einiges vorstellen, was mich letztes bzw. dieses Jahr so auf Trapp gehalten hat
Mein Projekt war es, für meinen 57er Weber einen witterungsfesten Grillwagen zu bauen, koste es was es wolle. Naja Kosten waren natürlich auch entscheidend bzw. meine eingeschränkten Möglichkeiten an Werkzeug und Platz die ich zur Verfügung hatte. Durch meinen erlernten Beruf zum Schlosser konnte ich hier viel meine Erfahrungen einbringen, die mir letztendlich zum Erfolg verholfen haben.
Nun aber zum wesentlichen: Ich sah hier ja schon einige gute Modelle, die hier von Kollegen gebaut wurden. Es wurde hier viel mit Holz gearbeitet. Da mein Wagen, wenn fertig immer im Freien, weder überdacht noch sonstiges ist, kann ich ihn maximal abdecken. Daher griff ich nach Materialien wie Edelstahl oder Aluminium. Der Optik halber habe ich auch Bankirai Bohlen verwendet. Es sollte ein Wagen für die Ewigkeit werden. Nächstes Ziel war, das ganze Zubehör wie Anzündkamin, Rotisserie, Grillroste etc. unterzubringen und natürlich eine vernünftige Arbeitsplatte zu bekommen, um auch mal was darauf abstellen zu können. Der Grund des Wagens ist eigentlich ganz einfach. Mir persönlich gefällt der Weber Grill sehr gut, nur war ich mit der bisherigen Unterkonstruktion bzw. mit dem Sidekick überhaupt nicht zufrieden. In meinen Augen ein Top-Grill, an dem beim Gestell gespart wird.
Ich fing also an, mir nach Zeichnung den Rahmen zu bauen. Es wurde hierfür ein Edelstahl – Vierkantrohr 30X30mm verwendet. Für den Wagen benötigte ich ca. 18m (1m kostet ca. 12€) Rohr, wobei ich bei einigen Materialien kostentechnisch Glück hatte. Geschweißt habe ich mit einem Rehm Tiger Typ 210, das ich mir immer wieder von meiner Arbeit ausgeliehen habe. Maße des Wagens sind LängeXBreite 1,40mX0,75m und eine Höhe von 0,8m.
Als das Gerippe nun fertig war, gings an die Achsen. Ich entschloss mich für eine 20er Welle mit luftbereiften Rädern (Rad St. 15€). Die Achsen fertigte ich aus einem Stück Rohr, das einen Innendurchmesser von 20mm hatte. Somit musste ich nur zwei Zehntel aufbohren. Aufgeschweißt auf kleine 5mm dicke Platten und anschließend an den Wagen. Die Rohre versah ich mit einem M8er Gewinde, um die Achse mit Madenschrauben zu sichern.
Die Abstandshalter drehte ich mir selbst, insgesamt vier Stück, da ich auf Starlockkappen verzichten wollte.
Achse war montiert, ausgerichtet (ja ich weiß, ein Karton, hatte nichts anderes) um Füße anzubringen. Ich brachte anfangs nur zwei Füße an, stellte fest, dass es in der Mitte nicht stabil genug ist und baute hier noch zwei weitere an.
Griffe benutzte ich vorgefertigte aus 2mm dickem Material (St. 5€)
Die 8mm angeschweißte Platte trägt später meinen Flaschenöffner
Dann ging es an die Türe. Für die Türe nahm ich Aluminium, 2mm stark, aus Gewichtsgründen. Die Seitenteile fertigte ich ebenfalls aus Aluminium (Zuschneiden, Kanten etc. 30€). Da ich den Wagen diebstahlsicher bauen wollte, entschloss ich, die Seitenteile von außen zu vernieten und von innen zu verschrauben. Bei der Türe verbaute ich ein altes Schubstangenschloss, das mir auf drei Positionen verriegelt, oben, unten und in der Mitte. Das Schloss baute ich aus einem alten Schaltschrank aus. Daran bastelte ich abends immer wieder, um es anzupassen und wieder in Gang zu bringen. (Zwei Alutafeln 2mm St. 130€)
Mittlerweile sind nun auch das zweite Paar Füße und die Querstreben eingezogen worden. Da mir das Vierkantrohr zu Neige ging, nahm ich ein ähnliches 40X20mm.
Dann kam meine Deckplatte, die ich mir mit einer Wasserstrahlschneidanlage fertigen ließ. Aus 2mm starkem Edelstahl. Nun kann man es sich schon so langsam vorstellen, wie es fertig aussieht. (Kostenpunkt hier fürs Schneiden 35€, da ich das Material ca. 50€ schon hatte)
Als Ablagebretter wollte ich eine Pertinax und eine Siebdruckplatte verwenden, die mit Winkeln im Rahmen verschraubt wurden. Sämtliche Teile die am Wagen montiert sind, Seitenteile, Ablageböden, Bohlen, Deckplatte habe ich am Rahmen mit 6mm Nietmuttern montiert.
Als kleinen Gag wurde noch ein Schirmständer montiert.
Seitenteile und Tür sollten natürlich nicht blank bleiben. Es wirkt sonst so steril .Also folierte ich die Tafeln, nachdem sie vorgebohrt waren, mit einer KFZ Folie. Da ich hierbei ein klein wenig Erfahrung hatte, gings relativ einfach von Statten. Da es nur gerade Kanten sind, muss hier kein Fön verwendet werden, es kann nass aufgebracht werden. Folie bekommt man recht günstig mit guter Qualität bei Ebay. Für die in meinem Fall gewählte blaue Karbon-Optik Folie zahlte ich für den Quadratmeter 8€.
Der Tag kam, der Grill konnte montiert werden. Die Alufüße des alten „Wagens“ wurden durch ein Edelstahlrohr ersetzt, dass ich auf kleine 2mm starke Platten aufschweißte. Den Griff vom Grill selbst montierte ich ab, und konnte diesen mit in den Rahmen integrieren. Dabei schlitzte ich mit der Flex einfach zwei Stege aus, in der der Griff Platz finden sollte. Diese Idee habe ich mir bei einem Kollegen hier abgeschaut. Man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden.
Zum Schluss erfolgte die Endmontage der Seitenteile, Tür und auch die Deckplatte konnte nun fest verschraubt werden.
So nun denn dann mal viel Spass beim lesen. Falls jemand fragen hat, nur her damit. Versuche zeitnah zu antworten. Zum Abschluss noch ein paar Bilder im Garten mit Bestückung und Abdeckfolie. Liebe Grüße DrBrinkmann
nach fast einem Jahr Abstinenz im Forum möchte nun auch ich meine Erfahrungen zum Thema Grillen beitragen. Ich habe in diesem Jahr sehr viel gelesen, gelernt und auch ausprobiert. Meine Devise ist es, erst mal lernen, bevor man mitreden sollte. Nun kann auch ich euch einiges vorstellen, was mich letztes bzw. dieses Jahr so auf Trapp gehalten hat
Mein Projekt war es, für meinen 57er Weber einen witterungsfesten Grillwagen zu bauen, koste es was es wolle. Naja Kosten waren natürlich auch entscheidend bzw. meine eingeschränkten Möglichkeiten an Werkzeug und Platz die ich zur Verfügung hatte. Durch meinen erlernten Beruf zum Schlosser konnte ich hier viel meine Erfahrungen einbringen, die mir letztendlich zum Erfolg verholfen haben.
Nun aber zum wesentlichen: Ich sah hier ja schon einige gute Modelle, die hier von Kollegen gebaut wurden. Es wurde hier viel mit Holz gearbeitet. Da mein Wagen, wenn fertig immer im Freien, weder überdacht noch sonstiges ist, kann ich ihn maximal abdecken. Daher griff ich nach Materialien wie Edelstahl oder Aluminium. Der Optik halber habe ich auch Bankirai Bohlen verwendet. Es sollte ein Wagen für die Ewigkeit werden. Nächstes Ziel war, das ganze Zubehör wie Anzündkamin, Rotisserie, Grillroste etc. unterzubringen und natürlich eine vernünftige Arbeitsplatte zu bekommen, um auch mal was darauf abstellen zu können. Der Grund des Wagens ist eigentlich ganz einfach. Mir persönlich gefällt der Weber Grill sehr gut, nur war ich mit der bisherigen Unterkonstruktion bzw. mit dem Sidekick überhaupt nicht zufrieden. In meinen Augen ein Top-Grill, an dem beim Gestell gespart wird.
Ich fing also an, mir nach Zeichnung den Rahmen zu bauen. Es wurde hierfür ein Edelstahl – Vierkantrohr 30X30mm verwendet. Für den Wagen benötigte ich ca. 18m (1m kostet ca. 12€) Rohr, wobei ich bei einigen Materialien kostentechnisch Glück hatte. Geschweißt habe ich mit einem Rehm Tiger Typ 210, das ich mir immer wieder von meiner Arbeit ausgeliehen habe. Maße des Wagens sind LängeXBreite 1,40mX0,75m und eine Höhe von 0,8m.
Als das Gerippe nun fertig war, gings an die Achsen. Ich entschloss mich für eine 20er Welle mit luftbereiften Rädern (Rad St. 15€). Die Achsen fertigte ich aus einem Stück Rohr, das einen Innendurchmesser von 20mm hatte. Somit musste ich nur zwei Zehntel aufbohren. Aufgeschweißt auf kleine 5mm dicke Platten und anschließend an den Wagen. Die Rohre versah ich mit einem M8er Gewinde, um die Achse mit Madenschrauben zu sichern.
Die Abstandshalter drehte ich mir selbst, insgesamt vier Stück, da ich auf Starlockkappen verzichten wollte.
Achse war montiert, ausgerichtet (ja ich weiß, ein Karton, hatte nichts anderes) um Füße anzubringen. Ich brachte anfangs nur zwei Füße an, stellte fest, dass es in der Mitte nicht stabil genug ist und baute hier noch zwei weitere an.
Griffe benutzte ich vorgefertigte aus 2mm dickem Material (St. 5€)
Die 8mm angeschweißte Platte trägt später meinen Flaschenöffner
Dann ging es an die Türe. Für die Türe nahm ich Aluminium, 2mm stark, aus Gewichtsgründen. Die Seitenteile fertigte ich ebenfalls aus Aluminium (Zuschneiden, Kanten etc. 30€). Da ich den Wagen diebstahlsicher bauen wollte, entschloss ich, die Seitenteile von außen zu vernieten und von innen zu verschrauben. Bei der Türe verbaute ich ein altes Schubstangenschloss, das mir auf drei Positionen verriegelt, oben, unten und in der Mitte. Das Schloss baute ich aus einem alten Schaltschrank aus. Daran bastelte ich abends immer wieder, um es anzupassen und wieder in Gang zu bringen. (Zwei Alutafeln 2mm St. 130€)
Mittlerweile sind nun auch das zweite Paar Füße und die Querstreben eingezogen worden. Da mir das Vierkantrohr zu Neige ging, nahm ich ein ähnliches 40X20mm.
Dann kam meine Deckplatte, die ich mir mit einer Wasserstrahlschneidanlage fertigen ließ. Aus 2mm starkem Edelstahl. Nun kann man es sich schon so langsam vorstellen, wie es fertig aussieht. (Kostenpunkt hier fürs Schneiden 35€, da ich das Material ca. 50€ schon hatte)
Als Ablagebretter wollte ich eine Pertinax und eine Siebdruckplatte verwenden, die mit Winkeln im Rahmen verschraubt wurden. Sämtliche Teile die am Wagen montiert sind, Seitenteile, Ablageböden, Bohlen, Deckplatte habe ich am Rahmen mit 6mm Nietmuttern montiert.
Als kleinen Gag wurde noch ein Schirmständer montiert.
Seitenteile und Tür sollten natürlich nicht blank bleiben. Es wirkt sonst so steril .Also folierte ich die Tafeln, nachdem sie vorgebohrt waren, mit einer KFZ Folie. Da ich hierbei ein klein wenig Erfahrung hatte, gings relativ einfach von Statten. Da es nur gerade Kanten sind, muss hier kein Fön verwendet werden, es kann nass aufgebracht werden. Folie bekommt man recht günstig mit guter Qualität bei Ebay. Für die in meinem Fall gewählte blaue Karbon-Optik Folie zahlte ich für den Quadratmeter 8€.
Der Tag kam, der Grill konnte montiert werden. Die Alufüße des alten „Wagens“ wurden durch ein Edelstahlrohr ersetzt, dass ich auf kleine 2mm starke Platten aufschweißte. Den Griff vom Grill selbst montierte ich ab, und konnte diesen mit in den Rahmen integrieren. Dabei schlitzte ich mit der Flex einfach zwei Stege aus, in der der Griff Platz finden sollte. Diese Idee habe ich mir bei einem Kollegen hier abgeschaut. Man muss ja das Rad nicht immer neu erfinden.
Zum Schluss erfolgte die Endmontage der Seitenteile, Tür und auch die Deckplatte konnte nun fest verschraubt werden.
So nun denn dann mal viel Spass beim lesen. Falls jemand fragen hat, nur her damit. Versuche zeitnah zu antworten. Zum Abschluss noch ein paar Bilder im Garten mit Bestückung und Abdeckfolie. Liebe Grüße DrBrinkmann
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