Hallo Grillsportgemeinde,
ich hab hier bisher immer nur mitgelesen. Doch jetzt halte ich es für angebracht, auch mal "meinen Senf dazuzugeben".
Seit einigen Tagen bin ich stolzer Besitzer eines Oberhitzegrills, erstanden bei real für sage und schreibe nur 222 Euronen. Der Stahlklotz - ich nenne ihn so, weil er für seine Größenverhältnisse sauschwer ist - trägt das Label Asado, ist mit unterschiedlichen Namen auch bei anderen Anbietern erhältlich und überzeugt durch eine sehr massive (deshalb das Gewicht) und durchdacht clevere Konstruktion.
Vorne die übliche Öffnung mit rasterartigen Einschubschlitzen in 1,5 cm Abstufungen. Hinten der Gasregler, der beim Starten nach unten gedrückt werden muss, um die Piezo-Zündung zu aktivieren. Regelung wie Zündung funktionieren auf Anhieb. die Regelung allerdings gasüblich zweistufig nur in voll und weniger voll.
Das Gehäuse des Asado, komplett aus Edelstahlblech gefertigt, macht einen sehr massiven Eindruck. Die Blechkanten sind zwar nicht angephast, aber berührungsfreundlich entgratet. Anschlussschlauch und Druckminderer 50 mbar werden betriebsfertig mitgeliefert. Einzig die 1,5-Volt AA-Baterrie für die Piezozündung muss man aus eigenen Vorräten in die Halterung an der Geräterückseite einsetzen.
Der Garraum ist komplett mit Edelstahl-Glattblech sehr reinigungsfreundlich ausgekleidet. Keine Kanten oder ähnliches, an denen man sich beim Reinigen blutige Finger holt. Vergleicht das mal mit dem 1650 oder anderen!? Auch keine Schlitze oder Öffnungen, durch die Fettdämpfe in das Gehäuse diffundieren und so langfristig für eine Fettpampe im Geräteinneren sorgen.
Im Garraum befindet sich ein komplett entnehmbarer Einschub-Korb, ebenfalls aus massivem Edelstahl, in den man den Grillrost sowie die Fettauffang-Schalen einschiebt. Diese haben fast GN-Größe. Das heißt, GN-Behälter der Standard-Gastronomie, Größe 1/4, passen nur sehr stramm in den Einschubkorb. Das Beste ist aber, dass Korb wie auch Einschübe vollständig entnehmbar und einfach im Geschirrspüler zu reinigen sind. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass die hohen Temperaturen des Grills für einen gewissen Einbrenneffekt und partiell für eine Blaufärbung des Blechs sorgen. Also muss beim Reinigen doch hie und da das bewährte seifehaltige Stahlschwämmchen herhalten. Aber das alles lässt sich bequem im Spülbecken bewerkstelligen. Der Asado ist also rundum pflegeleicht.
Im Gegensatz zum Beefer hat der Asado keine fest eingebaute "vorgelagerte" sondern eine nach vorne ausziehbare, entnehmbare und somit spülmaschinengängige Tropfschale. Das spart Platz bei der Geräte-Aufbewahrung.
Einziger Kritikpunkt: Wer das Gerät nicht dauerhaft an einem Platz stehen lässt, sondern nach Gebrauch wegräumt, wird einen tragfähigen Griff vermissen. Außerdem rutscht beim Transport der Einschubkorb samt Inhalt leicht vorne raus. Aber für findige Heimwerker sollten derlei Probleme lösbar sein.
Und wie grillt das Ding? Wie der Teufel! Zugegebenermaßen fehlen mir anwendungsbedingte Vergleichserfahrungen. Aber ein 4 cm dickes Rinderfilet-Steak hab ich von jeder Seite 40 Sekunden "eingebrannt", danach auf der untersten Einschubschiene noch fünf Minuten nachziehen lassen. Ergebnis war ein wunderbar röstaromatisches "englisches" Steak, wie ich es bisher nur in erstklassigen Steakhäusern bekommen habe. Jetzt hab ich das auch zuhause! Das Gerät selbst in massiver 1,5 mm Edelstahlbauweise gibt keinen Grund zum Meckern - also kein klappriger WeGrill oder ähnliches. Die Notwendigkeit für einen drei oder vier mal teureren Original-Beefer kann ich derzeit nicht erkennen. Entscheidend ist einzig das Ergebnis - und das stimmt!