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Böhmischer Enten-Burger

Lateralus

Bundesgrillminister
10+ Jahre im GSV
Die Böhmen (zumindest jene die ich kenne) finden die Idee Semmeln zu Knödeln zu verarbeiten gradezu grotesk.
Traditionell wird zu Schweinebraten, Ente und Gans eine Art Germknödel gereicht.
Diese Idee habe ich aufgegriffen und diesen Teig als Grundlage für meinen Enten-Burger verwendet.

Knödel
500g griffiges Mehl
3dl Milch
1 Ei
1 EL Kristallzucker
1/2 Würfel Germ
1 TL Salz

Milch erwärmen, Zucker darin auflösen, 1 Kaffeelöffel des Mehls untermengen und warten bis es zu gären beginnt.
Die restlichen Zutaten untermengen und zu einem kompakten Teig kneten. 1h ruhen lassen.
Zu Kugeln formen und die über Wasserdampf dämpfen.

Ente
Entenkeulen am Voraben reichlich salzen.
Etwas heißes Wasser in den Bräter.
Bei 160°C (Ober- und Unterhitze) 2h schonend garen, immer wieder übergießen.
Die Haut abziehen und aus den Keulen quasi pulled-Duck machen.

Hier zeigt sich wer wirklich charakterstark ist und eisernen Willen hat.
Nur der Tapfere besteht die Prüfung und kostet nicht die Hälfte der Ente weg während des Pullens.
Oh Herr! Ich war schwach :D

Das Entenfleisch im Bräter mit dem Bratensaft/fett belassen damit es sozusagen "weiterkonfiert".
Den Bräter mit Folie bedecken und auf den untersten Rost im BO geben.
Ganz oben die Haut ausbreiten und das Ganze so im noch warmen Rohr lassen (keine aktive Hitze notwendig)

Nun schwärmt Lafer bei seiner Gans ja von einer Glukosesirup-Pektin-Süßstoff Mischung um eine krosse Haut zu erhalten. Ich habe das zusammengemixt, aber diesen süß-sauren Geschmack wollte ich wirklich nicht auf meiner schönen Entenhaut haben. Also habe ich die ekelhafte Pampe wieder weggekippt.

Wenn man mit den Knödeln fertig ist, kurz die Grillfunktion einschalten damit die Haut kross wird.
Und schön sieht sie aus, ganz ohne "Chemie-Tricks".
Ich bleibe dabei: eine Ente und Gans braucht nur ein Gewürz: Salz.
Apfel, Orange, Honig, Sojasauce kann dort bleiben wo der Pfeffer wächst.

"Knödel-Bun" durchschneiden mit Entenzeugs und Rotkraut belegen, ganz oben dann noch die krosse Entenhaut.
Es gab im TK noch etwas Gänsebratenfond und mit dem habe ich die obere Hälfte des Buns beschmiert.
Sieht im Nachhinein nicht so toll aus, das hätte ich nicht drüberkippen sondern vollflächig bepinseln sollen.


Was soll ich sagen: die Idee war genial! Eine total andere Burger-Variante die für eine angenehme Überraschung gesorgt hat.


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Eine umfangreiche Beschreibung und viele tolle Fotos. :respekt:

Das sieht so lecker aus, da möchte man am Liebsten gleich in die Küche, das nachbauen. :hmmmm:
 
Sehr cool, das wird nachgebaut! :prost:
 
Allein der Name des Burgers ist eine Garantie des guten Geschmacks ...... Jehaaa Ole Ole ole
 
Oh, Ente könnte ich immer!
Sieht gelungen aus,
 
das ist mal ein kreativer Burger:respekt: kommt auf die to do List.
 
Moin Lateralus,
der Entenburger sieht zum Reinbeissen lecker aus
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:prost:
 

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Die Idee mit der krossen Entenhaut ist klasse. Ich will schon seit längerem mal die geräucherten Hähnchenpatties aus dem Weber Burger Buch machen, dafür klaue ich mir die Idee mit der krossen Haut ;)
Hat schon mal jemand Ente gewolft?
 
Hallo Lateralus,
sehr schöne Ente die hätte mir auch sehr gemundet. Meine Mutter kommt aus Böhmen, folge dessen gab es Böhmische Knödel bei uns fast Wöchentlich.
Der Knödel ist ja eigentlich sehr trocken und fast Geschmacksneutral und muss daher eigentlich in der Soße schwimmen, deshalb kann ich mir schwer vorstellen wie Dein Burger war, eigentlich müsste der doch ziemlich Tocken gewesen sein, weil zu wenig Soße dran war, sieht zumindesten auf dem Bild so aus.
Solch ein Knödel mit zuwenig soße verhält sich fast wie wenn man ungetoastetes Toastbrot ist, wie waren den hierzu Deine Erfahrungen?
Konntest Du den Burger in die Hand nehmen oder nur mit Messer und Gabel Essen, weil die Knödel ja eigentlich so viel Soße benötigen, das sie dann eher so durchgesuppt sind.
Die Idee selber finde ich aber sehr schön und werde das auch mal testen, klasse!!!
Eine weiter Leckerei aus der Gegend sind Rauchfleischknödel od. grüne Krapfen, die kannst auch mal Propieren, sind zwei sehr lecker Gerichte
 
Ja da hast du absolut Recht, ohne Soße ist das nicht so richtig prickelnd!

Das Problem für die untere Hälfte hat sich von selbst gelöst: Die Pulled-Ente lag ja im eigenen Fett und somit ist das alles auf den unteren Burger-Bun getropft, der war schön saftig.
Den Deckel haben wir nach den ersten Bissen abgenommen, von der Anschnittseite her mit Gänsebratensauce betreufelt und wieder draufgesetzt.

Aber wie du schon richtig vermutet hast, kann man das dann nur noch mit Besteck essen. ;)
Zu diesem Zeitpunkt war ich natürlich bereits bis hinter die Ohren mit Entenfett, Gänsebratensaft und Rotkraut besudelt, sodass ich die Kamera nicht mehr angreifen konnte :D

Rauchfleischknödel sind ein integraler Bestandteil der österr. Küche (welche natürlich seit Jahrhunderten eng mit der böhmischen verwoben ist) und sehr lecker.
Grüne Krapfen kannte ich noch nicht, danke für den Tipp!

Wenn wir schon über die böhmischen Verwandten reden:
Macht deine Mutter das Paprika-Huhn auch immer mit sehr wenig Paprika, so dass die Sauce eigentlich praktisch farblos und nicht schön "orange" ist?
Ist bei meiner Schwiegermama nämlich so und treibt mich immer in den Wahnsinn. Paprika-Huhn ohne Paprika ist ja eine Themenverfehlung :rolleyes:
 
Ob mit Besteck oder den Flossen, ob Soße, Fett oder Gänsebratensoße... also Soße ;)
Das ist mal wieder ein toller Beitrag, super beschrieben, ganz hervorragend bebildert und für den Leser... sehr... :sabber:... anregend!
:thumb1:

Glück Auf
 
Der böhmische Knödel-Burger mit Ente, ich schmeiß mich weg!
:rotfl:
Da Du das wirklich optisch so gut hingekriegt hast und die Idee äußerst innovativ ist, hätte ich da einen Vorschlag:
die geteilten böhmischen Buns angrillen, an die Unter- und Oberseite ein herbes Gelee (Apfel-Holler oder Orange-Preiselbeer) streichen und dann Fleisch und Blaukraut sowie die krosse Haut. Das gezupfte Fleisch kräftig im Bratensaft marinieren!
:ks:
Es hatte ja fast jeder Österreicher (und viele Deutsche) eine Verwandschaft in Böhmen und Mähren :thumb2:

Diesen böhmischen Knödeln konnte ich bis dato nie etwas abgewinnen. Lateralus und Maze haben das Problem
schon sehr ausführlich behandelt. Da unsere KG direkt an Mähren grenzt, frequentiere ich ja auch seit 25 Jahren regelmäßig
dortigen Wirtshäuser.
Diese Germknödel (Kynutý knedlík) und die Weißbrotvariante (Houskový knedlík)
die beide gern als "Semmelknodel" in den Speiskarten aufgeführt waren, habe ich gehasst.
Ich war doch einige Jahre sehr intensiv da drüben!

Neulich war ich aber wieder einmal in Wittingau und war im "Forsthaus" essen. Geflügelsuppe mit handgemachten Nudeln, Karpfen vom Grill und Wildente mit süßem Weißkraut und Knödel. --- und siehe da, die Abstinenz hat mich milder gestimmt.
Mit viel Natursaftl und dem Kraut konnte ich alles mit Genuß verputzen.

:blah::blah::blah: oh jeh, schon wieder zu viel Luft geholt!

Jedenfalls eine tolle Idee, die ich mal nicht so dastehen lassen würde. Da kupfere ich mal etwas ab!;)
 
Jetzt muss ich doch noch mal was zur böhmischen Knödelehrenrettung sagen:
So brutal wie ihr sie da anscheinend gegessen habt sind nun aber auch nicht immer.
Keine Frage, ein echter Semmelknödel ist saftiger aber besagte Schwiegermutter bekommt ihn immer schön saftig hin. ;)
 
Das ist eine grandiose Idee.
Sieht sehr schmackhaft aus. "Fastfood" mal anders.
 
Sehr witzige Variante :thumb1:

Ich wollte schon immer mal Ente pullen, aber auf die Kombination wäre ich nie gekommen... :D
 
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