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Chateaubriand mit Sauce Bérnaise

Moxi

Grillkönig
5+ Jahre im GSV
Schuld ist dieser Thread:

http://grillsportverein.de/forum/threads/chateaubriand-auf-der-sizzle-nicht-optimal.216314/

Obwohl es dort nicht optimal war, kam ich auf die Idee mal wieder ein Chateaubriand zu machen. Nunja, es wurde eher ein doppeltes, aber von einem normalen wird man ja nicht satt ;)

Ein irisches Ochsenfilet haben wir uns dafür besorgt. Das sollte medium rare gegrillt und mit einer Sauce Bérnaise angerichtet werden. Kerstin hat in diesem Buch geschaut, was sie dafür alles braucht:

http://amazon.de/Die-grosse-Schule-Kochens-Techniken/dp/3884722506

Ein bisschen abgewandelt haben wir die Sauce und dafür folgende Zutaten verwendet:

  • 2 Schalotten
  • 3 Eigelb
  • 30ml Weißwein
  • 30ml weißen Essig (in unserem Fall Balsamico Bianco)
  • 2 EL Estragon, frisch
  • 175g Butter
  • etwa 10 weiße Pfefferkörner
  • Salz und Cayennepfeffer zum Abschmecken

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Eine Bérnaise ähnelt einer Sauce Hollandaise, wird aber statt Zitronensaft mit einem gekochten Sud aus Essig, Weißwein, Schalotten und Estragon zubereitet, außerdem wird die fertige Sauce oft noch mit frischen Kräutern versetzt, auch dafür haben wir Estragon verwendet. Die Sauce ist also insgesamt würziger als eine Hollandaise aber natürlich nicht weniger fettreich - als Diätessen kann man das also nicht bezeichnen.

Die Butter haben wir zunächst auf kleiner Flamme geschmolzen und dann beiseite gestellt.

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Die Schalotten hat Kerstin geschält und fein gehackt und zusammen mit ungefähr einem EL Estragonblättern zu dem Wein und Essig gegeben. Auch die grob gemörserten Pfefferkörnchen kommen dazu, dann lassen wir diesen Sud einkochen, bis ca. 1 EL Flüssigkeit übrig bleibt. Lange dauert das nicht.

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Den fertigen Würzsud gießen wir durch ein Sieb ab und fangen die Flüssigkeit auf, die festen Bestandteile kommen weg.

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Der Sud kommt jetzt wieder in den Topf, die Eigelbe und die Gewürze dazu (Salz und Cayennepfeffer, wobei erst mal kein Salz genommen wird, weil meine Butter gesalzen war, das hat dann auch ausgereicht). Auf ganz geringer Hitze schlagen wir jetzt mit einem Rührgerät die Eigelbe auf, bis sie schön schaumig werden.

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Wenn ein schöner dicker Schaum entstanden ist, kommt tröpfchenweise die Butter dazu, dabei immer weiterschlagen. Sobald etwas Butter untergeschlagen ist, kann man sie in einem dünnen Strahl dazugießen und dabei immer weiter rühren. Die Konsistenz der Sauce ändert sich dabei immer mehr, sie wird fester und glänzender, der Schaum geht etwas zurück und übrig bleibt eine dickflüssige Buttersauce.

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Dazu kommt jetzt nur noch etwas gehackter Estragon. Auch Petersilie oder Kerbel könnte man in eine Saue Bérnaise einrühren, für uns gabs heute den stark aromatischen Estragon. Wie würzig der ist, haben wir gemerkt, als die Sauce etwas durchgezogen war. Lecker. Sehr würzig und nur ganz leicht säuerlich.

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Wir lassen die Sauce erst etwas durchziehen und wärmen sie später noch mal vorsichtig auf, dabei gibt Kerstin noch zwei EL Weißwein hinzu, weil die Sauce sehr dickflüssig ist.

Kommen wir zum Fleisch. Das Chateaubriand wird aus dem Mittelstück eines Filets geschnitten und hat laut Wikipedia ein Gewicht von ca. 400g bis 600g. Also eine Portion für eine Person ;)
Unser Stück hatte ein Gewicht von ca. 800 Gramm.

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Die Enden werden portioniert und vakuumiert eingefroren, das Mittelstück wird noch etwas pariert, die dicke Sehne obenauf schneidet Kerstin noch weg.

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Und bei diesem Foto sind wir schon draußen auf der Terrasse, wo der Gasgrill vorheizt. Auch für Chateaubriand wie für Steaks gilt: kurz und kräftig außen angrillen, dann - mit einem Thermometer bestückt - bei 150° garziehen lassen. Filet essen wir ein bisschen roher als andere Steaks, 52° haben wir heute gewählt.

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Kerstin ist inzwischen wieder in der Küche und brät noch ein paar Rosmarinkartoffeln, außerdem gibt es noch Brokkoli, eine der wenigen Gemüsesorten, die ich vor den Meerschweinchen retten kann :-)

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Die Kartoffeln mussten schnell gehen, denn das Fleisch hat rasant seine Temperatur erhöht. Darum hat Kerstin sie mit Butter, Rosmarin und etwas Wasser aufgesetzt, sie erst mal kochen lassen, bis sie knapp gar waren, dann die Flüssigkeit verkochen lassen und in der Restbutter braun gebraten.

Und dann war auf einmal alles gleichzeitig fertig, und das Essen kam auf die vorgewärmten Teller.

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Das Fleisch war wunderbar zart und voller Geschmack. Kerstin hat vor einigen Tagen geschrieben, dass sie viele andere Fleischstücke einem Filet vorziehe - aber ganz ehrlich, Filet ist schon ein wunderbares Fleisch. Ganz zart nussiger Geschmack und so weich, dass es mit der Gabel zerteilbar war. Nur noch einen Hauch Salz darübergestreut, dann haben wir es mit der Sauce Bérnaise gegessen und genossen.

Man sieht Sizzle und Chateaubriand ist kein Problem :-)
 

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Klasse, das sieht einfach toll aus!

:prost:
 
Meine Herren. Spitzenklasse!

Übrigens, Meerschweinchen lieben Brokkoli.
 
Das Sizzeln und Garziehen hast du sehr gut im Griff.
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Kerstin den Rest. :grin:

Ihr seid ein gutes Team.
 

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;)

Bérnaise fetzt !


Die Sc.Bérnaise nicht aufwärmen sondern warm halten.....die lässt sich sehr lange halten ;)
Du kannst anstatt der Essig/Wein reduktion auch einen sehr trockenen Weisswein nehmen......Zutaten + Wein auf die Hälfte einreduzieren lassen....passieren und abkühlen lassen......

Pro 50 Gramm Butter 1 Standarteigelb passt immer ;)

Die Butter nur soweit erwärmen dass das Eiweis in der Molke NICHT gerinnt.....schmeckt besser als geklärte Butter und man kann die Konsistenz mit Zugabe der Molke beeinflussen.

Achja.....mit der Hand aufgeschlagen wird's noch fluffiger ! Hab ich getestet !!!!









Ich liebe aufgeschlagene Buttersaucen ;)




PS: Das Fleisch ist der Hammer :prost:
 
Erstmal Respekt, die Béarnaise ohne Wasserbad direkt auf dem Herd anzurühren -
daran habe ich mich noch nicht getraut :thumb2: .
Ansonsten klasse Bilder, sehr schöner Garpunkt und alles toll beschrieben - top :sun: !
 
Wow, sehr schön gemacht und perfekt dokumentiert ... Vorbildlich!
Das Teamwork flutscht ja so richtig bei euch, da kann es ja nur gut werden. Den Garpunkt find ich perfekt getroffen und auch die Portionsgröße passt. :D

Du kannst anstatt der Essig/Wein reduktion auch einen sehr trockenen Weisswein nehmen......Zutaten + Wein auf die Hälfte einreduzieren lassen....passieren und abkühlen lassen......

Volker, ich hab einen Verjus in der Küche, den ich öfter für Salate oder so nehme. Der müsste doch dann auch für eine Bérnaise gut passen, oder?

Viele Grüße :anstoޥn:
Grillkeks :keks:
 
;)

Bérnaise fetzt !


Die Sc.Bérnaise nicht aufwärmen sondern warm halten.....die lässt sich sehr lange halten ;)
Du kannst anstatt der Essig/Wein reduktion auch einen sehr trockenen Weisswein nehmen......Zutaten + Wein auf die Hälfte einreduzieren lassen....passieren und abkühlen lassen......

Pro 50 Gramm Butter 1 Standarteigelb passt immer ;)

Die Butter nur soweit erwärmen dass das Eiweis in der Molke NICHT gerinnt.....schmeckt besser als geklärte Butter und man kann die Konsistenz mit Zugabe der Molke beeinflussen.

Achja.....mit der Hand aufgeschlagen wird's noch fluffiger ! Hab ich getestet !!!!

Dodge, ich liebe Deine hilfreichen Kommentare. Seit Du es mir mal geschrieben hast, verwende ich keine ungeklärte Butter mehr, auch diesmal habe ich die Molke mit reingenommen. Zum Warmhalten kommt die Sauce das nächste Mal einfach mit zu den Tellern in die Wärmeschublade :)

Zum Handaufschlagen muss ich mir mal einen richtigen Schneebesen kaufen, ich hab nur einen Topfbesen (den von WMF mit den Kugeln unten dran, der macht aber einen Höllenlärm und ist auch eigentlich nur gut zum Rühren). Aber bis zum nächsten Mal ist noch lange hin, ein solches gehaltvolles Essen kann ich nicht jedes zweite Wochenende kochen ;)
 
Erstmal Respekt, die Béarnaise ohne Wasserbad direkt auf dem Herd anzurühren -
daran habe ich mich noch nicht getraut :thumb2: .
Ansonsten klasse Bilder, sehr schöner Garpunkt und alles toll beschrieben - top :sun: !

Ehrlich gesagt hab ich gestern zum ersten Mal Bérnaise gemacht und mich im wesentlichen an die Beschreibung im Buch gehalten. Wir haben Induktionsherd, da kann man die Hitze ganz gut einstellen und auch sehr schwache Hitze hinbekommen. Ist auch von Anfang an nichts geronnen, ich hab da komischerweise immer Glück mit, auch bei Hollandaise, die ich im Frühjahr immer einmal zum Spargel machen muss.
 
Wieder eine sehr schöne Dokumentation von euch :thumb2:

...das Ergebnis spricht eh für sich... :D
 
Tolle Doku und mit einem sensationellen Tellerbild! :thumb2: Genial!
 
sowas kann man mit guten Gewissen zeigen.... spitzenmäßig.... tolle Bilder ...klasse Essen....


grußGrillhacker
 
Habt ihr fein gemacht
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:prost:
 

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Super Doku mit wunderbaren Bildern.
Achso: Klasse Ergebnis. Werde ich mir mal auf die Todo-Liste setzen.
 
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