Remedy Lane
Veganer
Liebe Community,
ich wollte kurz folgende (neue) Grillerfahrung teilen und ggf. eine Vorschläge für Verbesserungen sammeln.
Vor Kurzem habe ich mir einen Weber Q1200 gebraucht gekauft und die Spare Ribs waren mein zweites längerfristiges Projekt auf dem Grill. Dazu muss ich sagen, dass, auch wenn der Grill an sich wirklich super funktioniert, mich die kleine Grillfläche jetzt schon etwas nervt. Aber dazu später.
Ich habe mir beim Fleischer drei Stränge Ribs geholt, von denen ich einen eher als Baby Back und zwei weitere eher als klassische Spare Ribs identifizieren würde (so ganz sicher bin ich mir da nicht). Auf jeden Fall waren bei den zwei größeren recht viele Knorpel und auch »quer wachsende Knochen« mit enthalten. Vom Fleisch habe ich die Silberhaut entfernt, was ein richtiger Krampf war, weil sie ständig eingerissen ist und danach mit einem selbst gemörserten Rub eingerieben und über Nacht durchziehen lassen.
Am nächsten Tag habe ich den Q1200 auf ca. 110 Grad hochgefahren, ein Räucherpäckchen mit Kirschholzchips auf den Brenner gelegt und die Rippchen mit dem Ikea Rippchenhalter aufgestellt. Ein Wärmeschild habe ich aus doppelter Alufolie gebastelt und um Kontakt zum Rost gänzlich auszuschließen habe ich den Halter noch auf einen als Warmhalterost umfunktionierten Gemüse- und Fischhalter platziert. Dabei fiel auf, dass die Temperatur beim Q1200 ohne Tricks nicht konstant bei 110 Grad zu halten ist. Entweder man dreht den Regler quasi auf kurz vor »aus« (was mir zu unsicher war, da dabei die Flammen schon verdächtig »kurz vor aus« geblubbert haben) oder man erhöht den Deckel leicht mit einem Batzen aus geknüllter Alufolie. Letzteres habe ich getan, damit war die Temperatur lt. Deckelthermometer relativ konstakt zwischen 100 und 110 Grad. Das Räuchern funktionierte wunderbar, nach drei Stunden und mehrmaligen bestreichen der Ribs mit Whisky habe ich die Ribs in Alufolie gepackt, etwas Apfelsaft und Whisky in jedes Paket gekippt und sie zwei Stunden weiter im Grill indirekt liegen lassen, auf dem »Warmhalterost« mit darunter liegender Alufolie. Die Oberseite, die also nicht in Richtung Brenner geschaut hat, sah auch ganz in Ordnung aus:
Die Seite, die zum Brenner zeigte (wohlgemerkt aber abgeschirmt und entkoppelt) sah allerdings so aus:
Also deutlich zu dunkel, auch wenn die Temperatur im Grill soweit ich es beobachtet habe 110 Grad nie überstiegen hat. Daraus schließe ich, dass die Abschirmung und Entkopplung mit den technischen Hilfsmitteln leider nicht gleichermaßen möglich ist wie auf Grills, auf denen man »richtig« indirekt grillen kann.
Auffällig ist weiterhin, dass sich das Fleisch trotz zweistündiger Texas Crutch kein Stück vom Knochen weggezogen hat. Das Fleisch gerade am auf dem Bild linken Rand des unteren Stranges, in welchem sich kein Knochen mehr befand, war allerdings schon ziemlich trocken. Die beiden von vornherin fettigeren Stränge waren deutlich saftiger und weicher, allerdings sind sie auch nicht komplett auseinandergefallen (ließen sich aber sehr einfach und vollständig lösen). Ich habe die Ribs dann noch mit einer reduzierten Glasur aus Ahornsirup, Honig, Whisky, Worcester-Soße, Sojasoße und Apfelsaft bestrichen und nochmal für ca. 20 Minuten bei 110 Grad auf den Grill gepackt (wieder mit Ikea Ständer).
Im Anschitt sah es dann so aus:
1. Überraschung: Obwohl sie so schwarz waren, schmeckte die Kruste echt noch gut, nicht verbrannt oder dergleichen.
2. Das Räuchern hat sehr gut funktioniert, die Ribs hatten ein tolles Raucharoma, was sogar meiner Freundin schmeckte, die klassische BBQ-Soßen wegen des penetranten Rauchgeschmackes widerlich findet.
3. Der Babyback-Strang war allerdings leider wirklich ziemlich trocken. Zart ja, aber eben trocken. Ich kann mir nicht so ganz erklären, woran das liegt, wie gesagt, beim Räuchern habe ich bereits ab und an mit Whisky befeuchtet und in die Alufoliepäckchen hatte ich ja auch etwas Flüssigkeit gekippt.
Mögliche Fehler:
1. Ich habe leider den Garprozess zwischen Räucher- und Folienphase unterbrechen müssen. Ich habe die Rippchenpakete mit der Alufolie fertig gemacht und sie dann ein paar Stunden im Kühlschrank zwischengelagert. Das war schade, aber anders nicht möglich. Ggf. war es nicht gut, dass sie mehrere Stunden kalt in der Whisky-Apfelsaft-Mischung lagen?
2. Die Alufoliepäckchen können nicht komplett dicht gewesen sein. In einem der vielen Anleitungen für Ribs habe ich gelesen, dass man aufpassen muss, dass einem die heiße Flüssigkeit entgegendampft, wenn man die Päckchen nach zwei Stunden aufmacht, in meinen war aber beinahe keine Flüssigkeit mehr enthalten.
3. Ich vermute, dass ich immer noch eine zu hohe Temperatur in der Folienphase hatte. Wenn das Deckelthermometer 110 Grad anzeigt, kann es näher am Rost ja deutlich heißer sein.
4. Ggf. war auch das Ausgangsmaterial nicht sehr toll...
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Vorschläge, was ich nächstes Mal besser machen kann. Die nächste Rippe liegt schon bereit, ich habe sie allerdings eingefroren, da ich die kommenden 2-3 Tage wohl keine Zeit habe, weitere Experimente zu starten. Das Problem hierbei: Die Rippe ist viel zu groß für den Grill ...
ich wollte kurz folgende (neue) Grillerfahrung teilen und ggf. eine Vorschläge für Verbesserungen sammeln.
Vor Kurzem habe ich mir einen Weber Q1200 gebraucht gekauft und die Spare Ribs waren mein zweites längerfristiges Projekt auf dem Grill. Dazu muss ich sagen, dass, auch wenn der Grill an sich wirklich super funktioniert, mich die kleine Grillfläche jetzt schon etwas nervt. Aber dazu später.
Ich habe mir beim Fleischer drei Stränge Ribs geholt, von denen ich einen eher als Baby Back und zwei weitere eher als klassische Spare Ribs identifizieren würde (so ganz sicher bin ich mir da nicht). Auf jeden Fall waren bei den zwei größeren recht viele Knorpel und auch »quer wachsende Knochen« mit enthalten. Vom Fleisch habe ich die Silberhaut entfernt, was ein richtiger Krampf war, weil sie ständig eingerissen ist und danach mit einem selbst gemörserten Rub eingerieben und über Nacht durchziehen lassen.
Am nächsten Tag habe ich den Q1200 auf ca. 110 Grad hochgefahren, ein Räucherpäckchen mit Kirschholzchips auf den Brenner gelegt und die Rippchen mit dem Ikea Rippchenhalter aufgestellt. Ein Wärmeschild habe ich aus doppelter Alufolie gebastelt und um Kontakt zum Rost gänzlich auszuschließen habe ich den Halter noch auf einen als Warmhalterost umfunktionierten Gemüse- und Fischhalter platziert. Dabei fiel auf, dass die Temperatur beim Q1200 ohne Tricks nicht konstant bei 110 Grad zu halten ist. Entweder man dreht den Regler quasi auf kurz vor »aus« (was mir zu unsicher war, da dabei die Flammen schon verdächtig »kurz vor aus« geblubbert haben) oder man erhöht den Deckel leicht mit einem Batzen aus geknüllter Alufolie. Letzteres habe ich getan, damit war die Temperatur lt. Deckelthermometer relativ konstakt zwischen 100 und 110 Grad. Das Räuchern funktionierte wunderbar, nach drei Stunden und mehrmaligen bestreichen der Ribs mit Whisky habe ich die Ribs in Alufolie gepackt, etwas Apfelsaft und Whisky in jedes Paket gekippt und sie zwei Stunden weiter im Grill indirekt liegen lassen, auf dem »Warmhalterost« mit darunter liegender Alufolie. Die Oberseite, die also nicht in Richtung Brenner geschaut hat, sah auch ganz in Ordnung aus:
Die Seite, die zum Brenner zeigte (wohlgemerkt aber abgeschirmt und entkoppelt) sah allerdings so aus:
Also deutlich zu dunkel, auch wenn die Temperatur im Grill soweit ich es beobachtet habe 110 Grad nie überstiegen hat. Daraus schließe ich, dass die Abschirmung und Entkopplung mit den technischen Hilfsmitteln leider nicht gleichermaßen möglich ist wie auf Grills, auf denen man »richtig« indirekt grillen kann.
Auffällig ist weiterhin, dass sich das Fleisch trotz zweistündiger Texas Crutch kein Stück vom Knochen weggezogen hat. Das Fleisch gerade am auf dem Bild linken Rand des unteren Stranges, in welchem sich kein Knochen mehr befand, war allerdings schon ziemlich trocken. Die beiden von vornherin fettigeren Stränge waren deutlich saftiger und weicher, allerdings sind sie auch nicht komplett auseinandergefallen (ließen sich aber sehr einfach und vollständig lösen). Ich habe die Ribs dann noch mit einer reduzierten Glasur aus Ahornsirup, Honig, Whisky, Worcester-Soße, Sojasoße und Apfelsaft bestrichen und nochmal für ca. 20 Minuten bei 110 Grad auf den Grill gepackt (wieder mit Ikea Ständer).
Im Anschitt sah es dann so aus:
1. Überraschung: Obwohl sie so schwarz waren, schmeckte die Kruste echt noch gut, nicht verbrannt oder dergleichen.
2. Das Räuchern hat sehr gut funktioniert, die Ribs hatten ein tolles Raucharoma, was sogar meiner Freundin schmeckte, die klassische BBQ-Soßen wegen des penetranten Rauchgeschmackes widerlich findet.
3. Der Babyback-Strang war allerdings leider wirklich ziemlich trocken. Zart ja, aber eben trocken. Ich kann mir nicht so ganz erklären, woran das liegt, wie gesagt, beim Räuchern habe ich bereits ab und an mit Whisky befeuchtet und in die Alufoliepäckchen hatte ich ja auch etwas Flüssigkeit gekippt.
Mögliche Fehler:
1. Ich habe leider den Garprozess zwischen Räucher- und Folienphase unterbrechen müssen. Ich habe die Rippchenpakete mit der Alufolie fertig gemacht und sie dann ein paar Stunden im Kühlschrank zwischengelagert. Das war schade, aber anders nicht möglich. Ggf. war es nicht gut, dass sie mehrere Stunden kalt in der Whisky-Apfelsaft-Mischung lagen?
2. Die Alufoliepäckchen können nicht komplett dicht gewesen sein. In einem der vielen Anleitungen für Ribs habe ich gelesen, dass man aufpassen muss, dass einem die heiße Flüssigkeit entgegendampft, wenn man die Päckchen nach zwei Stunden aufmacht, in meinen war aber beinahe keine Flüssigkeit mehr enthalten.
3. Ich vermute, dass ich immer noch eine zu hohe Temperatur in der Folienphase hatte. Wenn das Deckelthermometer 110 Grad anzeigt, kann es näher am Rost ja deutlich heißer sein.
4. Ggf. war auch das Ausgangsmaterial nicht sehr toll...
Vielleicht habt Ihr ja ein paar Vorschläge, was ich nächstes Mal besser machen kann. Die nächste Rippe liegt schon bereit, ich habe sie allerdings eingefroren, da ich die kommenden 2-3 Tage wohl keine Zeit habe, weitere Experimente zu starten. Das Problem hierbei: Die Rippe ist viel zu groß für den Grill ...