Hallo Grillgemeinde, es war noch im Fasching, als ich bei einem meiner Lieblingslandwirte, dem Beerli war.
Dieser Nämliche hat die lobenswerte Angewohnheit seine Schweinderl gemütlich zu mästen und das Borstenvieh auch zu einem stattlichen Schwein heranwachsen zu lassen und nicht die ausgehungerte fettfreie Brüsselvariante heranzufüttern.
Da er seine Viecherl samt und sonders direktvermarktet, muss man beim Frischfleisch immer schnell sein, da er das Meiste zu diverser sehr schmackhafter Räucherware verarbeitet.
So habe ich mich einen Tag nach dem Schlachttag zu ihm begeben (ist ja nur die Nachbarortschaft) und eine ganze Schweinschulter erworben.
Nach ein paar kühlen Bierchen und wichtigem Männergeschwätz über Jagd, Saufgelage, Blutzucker und Regionalpolitik bin ich mit meinem Schweingeläuf im ehelichen Tipi eingelaufen.
Die GöGa hat sofort die Stirne gerunzelt: „Was ist DAS?“ – „Aber Schatzi, das kennst Du doch, das ist eine Schweinsschulter!“
Die Vergötterte eisig: „Du hättest beim Beerli 2kg Schnitzelfleisch für den Sonntag bringen sollten und nicht eine HALBE SAU!“
Sag ich: „Das Schnitzelfleisch hol ich gleich noch!“
Sagt sie: „Hiergeblieben Freunderl! Ich ruf den Beern an, der solls mir am Abend auf die Pfarrkirchensitzung mitbringen! Mit DER Fahne die Du hast, fahrst heut nicht mehr spazieren! Wieviel Slibowitz sind denn schon bei Dir drin?“
Ich entrüstet: „Aber Herzibinki, doch kein Slibowitz ..... vielleicht 1 – 3 Obstler und dann nur ganz kleine, es ist ja scheißkalt draußen!“
::sagnix::
Die Hüterin des Familienanwesens: „Die Saurier-Stelze hau ich dem Beern auch gleich auf den Schädel! Was willst Du mit dem Trum!“
Ich flöte zerknirscht: „Da machen wir uns eine nette Jagdhornbläser-Jause im Frühjahr im Garten. Langsam gegrillt, weißt eh ....“
Die Erboste: „Kommt nicht in die Tiefkühltruhe – DU hast Fleischeinkaufverbot – red ich eigentlich nur für die Wand!- In drei Wochen ist Sperrmüll.“
Dazu muss ich kurz erklären: Die GoGa hat, um unserer Finanzen zu glätten, 2 neue Gefriertruhen angeschafft, um die alten Stromfresser loszuwerden. Ich habe angenommen (aber nur sehr kurz), dass mir nunmehr 4 Eskimosärge zur Verfügung stünden. Die GöGa hat das abgedreht und jetzt werden die Inhalte der Truhen ohne Zukäufe (Importstopp) reduziert.
Dann endlich kommt ein Gedankenblitz: „.... eigentlich wollte ich Dich überraschen, mein Mäuschen! Wir machen einen Osterschinken!
Ich salze das Beinchen ein und dann wird es bis Ostern im Selchschrank kalt geräuchert. Am Ostermontag kommt dann die ganze Familie und ein paar Freunde und wir machen die Grean (traditioneller Kellergassenbesuch beim Winzer am Ostermontag) bei uns zu Hause, den Wein besorg ich halt schon vorher! Außerdem stell Dir mal vor, wie die alle beim Ostergottesdienst schauen werden, wenn ich mein 11 Kilo-Baby zur Fleischweihe vor den Altar bringe!“
Die dunklen Wolken über dem Antlitz der Vergötterten lichten sich etwas:
„Soso, also kein zusätzlicher Asylant im ewigen Eis. Na gut.
Aber das mit der Fleischweihe kannst Du dir gleich abschminken. Ich blamier mich doch nicht vor der ganzen Großgemeinde, wennst Du mit der Reisen-Sauhaxen in die Kirche spazierst.“
Kommt Zeit, kommt Rat und Ostern war noch weit.
Also wird das Schulterblatt noch ausgelöst;
zusätzliche Geschmacksträger sind Pfeffer, Lorbeer, Knoblauch, Wacholder, Thymian, Rosmarin, Kümmel, Neugewürz.
Da meine fast fertige „Fleisch- und Wurstküche (mit Frostwächter-Heizung) 6 Grad hat, kann ich das Teil bedenkenlos für 4 Wochen trockenpökeln. Alle 3 Tage gewendet und massiert; die minimal produzierte Pöckellake blieb bis zum Schluss ganz klar.
Dann Wasserbad
(Ungeheuer von L.N.)
... und 3 Tage durchbrennen.
Die GöGa war inzwischen schon längst mit dem Beinchen versöhnt und hat ihm ein gar trefflich Netz gewebt.
Gut dass sie zu unserer Zeit die Mädchen im Schul-Handarbeiten noch war Gescheites gelernt haben!
Look, just PORN:
Am Aschermittwoch – just zu Beginn er Fastzeit in den kalten Rauch!
Der Mosi (Mooshammer Räucherschrank) freut sich sichtlich nunmehr in gekachelter Umgebung zu stehen. Mein Spezi der Anton hat ihm noch den Rücken wieder zugeschweißt.
Da war ein Loch durchgebrannt.
Gleich war mir der Umstand (vor dem Umbau der Fleisch- und Wurstküche) nicht aufgefallen, aber als mir dann eine Maus in der Selch eine Hirschwurst angeknabbert hat – eh kloar, aber wer kriecht auch schon hinter einen Selchschrank!
So einmal mal pro Woche oder so, wird gemütlich kalt geräuchert.
Der „Sparbrand“ (selbstgebastelt Dank GSV-Hülfe) funktioniert ganz gut.
Zweimal wurde er mit Wacholderschnaps abgerieben.
Der Schinken reifte ganz wunderbar (Gewicht derzeit 8 kg).
Gut dass jetzt Ostern bald kommt.
8 Monate Reifezeit könnt ich nicht aushalten!
..und ich habe schon einen Schnittblumenkorb im Auge, in den ich das gute Stück ausstellungsgerecht in der Kirche beim Ostergottesdienst placieren kann.
Für 15 Euro (Inflation!) hätte ich schon einen halbwüchsigen Jemand, der das Ding am Ostersonntag vor den Altar bringt.
Ich muss nämlich die Fahne vom Kameradschaftsbund tragen.
Der Kleine Mann muss aber noch etwas Hanteltraining machen, nicht, dass er mir das gute Stück ausstreut.
Die GöGa stemmt sich vehement gegen einen derartigen Auftritt und die WuKis sind auch nicht gerade erfreut (Blasphemie sagt der Große), mal sehen, Totsünde kanns keine sein, denn das gabs noch nicht im AT.
Nachschlag folgt!
Spätestens die Anschnitt-Buidln Ostersonntags und
Freßorgie am Ostermontag!
Servus
::Flagge::
Dieser Nämliche hat die lobenswerte Angewohnheit seine Schweinderl gemütlich zu mästen und das Borstenvieh auch zu einem stattlichen Schwein heranwachsen zu lassen und nicht die ausgehungerte fettfreie Brüsselvariante heranzufüttern.
Da er seine Viecherl samt und sonders direktvermarktet, muss man beim Frischfleisch immer schnell sein, da er das Meiste zu diverser sehr schmackhafter Räucherware verarbeitet.
So habe ich mich einen Tag nach dem Schlachttag zu ihm begeben (ist ja nur die Nachbarortschaft) und eine ganze Schweinschulter erworben.
Nach ein paar kühlen Bierchen und wichtigem Männergeschwätz über Jagd, Saufgelage, Blutzucker und Regionalpolitik bin ich mit meinem Schweingeläuf im ehelichen Tipi eingelaufen.
Die GöGa hat sofort die Stirne gerunzelt: „Was ist DAS?“ – „Aber Schatzi, das kennst Du doch, das ist eine Schweinsschulter!“
Die Vergötterte eisig: „Du hättest beim Beerli 2kg Schnitzelfleisch für den Sonntag bringen sollten und nicht eine HALBE SAU!“
Sag ich: „Das Schnitzelfleisch hol ich gleich noch!“
Sagt sie: „Hiergeblieben Freunderl! Ich ruf den Beern an, der solls mir am Abend auf die Pfarrkirchensitzung mitbringen! Mit DER Fahne die Du hast, fahrst heut nicht mehr spazieren! Wieviel Slibowitz sind denn schon bei Dir drin?“
Ich entrüstet: „Aber Herzibinki, doch kein Slibowitz ..... vielleicht 1 – 3 Obstler und dann nur ganz kleine, es ist ja scheißkalt draußen!“
::sagnix::
Die Hüterin des Familienanwesens: „Die Saurier-Stelze hau ich dem Beern auch gleich auf den Schädel! Was willst Du mit dem Trum!“
Ich flöte zerknirscht: „Da machen wir uns eine nette Jagdhornbläser-Jause im Frühjahr im Garten. Langsam gegrillt, weißt eh ....“
Die Erboste: „Kommt nicht in die Tiefkühltruhe – DU hast Fleischeinkaufverbot – red ich eigentlich nur für die Wand!- In drei Wochen ist Sperrmüll.“
Dazu muss ich kurz erklären: Die GoGa hat, um unserer Finanzen zu glätten, 2 neue Gefriertruhen angeschafft, um die alten Stromfresser loszuwerden. Ich habe angenommen (aber nur sehr kurz), dass mir nunmehr 4 Eskimosärge zur Verfügung stünden. Die GöGa hat das abgedreht und jetzt werden die Inhalte der Truhen ohne Zukäufe (Importstopp) reduziert.
Dann endlich kommt ein Gedankenblitz: „.... eigentlich wollte ich Dich überraschen, mein Mäuschen! Wir machen einen Osterschinken!
Ich salze das Beinchen ein und dann wird es bis Ostern im Selchschrank kalt geräuchert. Am Ostermontag kommt dann die ganze Familie und ein paar Freunde und wir machen die Grean (traditioneller Kellergassenbesuch beim Winzer am Ostermontag) bei uns zu Hause, den Wein besorg ich halt schon vorher! Außerdem stell Dir mal vor, wie die alle beim Ostergottesdienst schauen werden, wenn ich mein 11 Kilo-Baby zur Fleischweihe vor den Altar bringe!“
Die dunklen Wolken über dem Antlitz der Vergötterten lichten sich etwas:
„Soso, also kein zusätzlicher Asylant im ewigen Eis. Na gut.
Aber das mit der Fleischweihe kannst Du dir gleich abschminken. Ich blamier mich doch nicht vor der ganzen Großgemeinde, wennst Du mit der Reisen-Sauhaxen in die Kirche spazierst.“
Kommt Zeit, kommt Rat und Ostern war noch weit.
Also wird das Schulterblatt noch ausgelöst;
zusätzliche Geschmacksträger sind Pfeffer, Lorbeer, Knoblauch, Wacholder, Thymian, Rosmarin, Kümmel, Neugewürz.
Da meine fast fertige „Fleisch- und Wurstküche (mit Frostwächter-Heizung) 6 Grad hat, kann ich das Teil bedenkenlos für 4 Wochen trockenpökeln. Alle 3 Tage gewendet und massiert; die minimal produzierte Pöckellake blieb bis zum Schluss ganz klar.
Dann Wasserbad
(Ungeheuer von L.N.)
... und 3 Tage durchbrennen.
Die GöGa war inzwischen schon längst mit dem Beinchen versöhnt und hat ihm ein gar trefflich Netz gewebt.
Gut dass sie zu unserer Zeit die Mädchen im Schul-Handarbeiten noch war Gescheites gelernt haben!
Look, just PORN:
Am Aschermittwoch – just zu Beginn er Fastzeit in den kalten Rauch!
Der Mosi (Mooshammer Räucherschrank) freut sich sichtlich nunmehr in gekachelter Umgebung zu stehen. Mein Spezi der Anton hat ihm noch den Rücken wieder zugeschweißt.
Da war ein Loch durchgebrannt.
Gleich war mir der Umstand (vor dem Umbau der Fleisch- und Wurstküche) nicht aufgefallen, aber als mir dann eine Maus in der Selch eine Hirschwurst angeknabbert hat – eh kloar, aber wer kriecht auch schon hinter einen Selchschrank!
So einmal mal pro Woche oder so, wird gemütlich kalt geräuchert.
Der „Sparbrand“ (selbstgebastelt Dank GSV-Hülfe) funktioniert ganz gut.
Zweimal wurde er mit Wacholderschnaps abgerieben.
Der Schinken reifte ganz wunderbar (Gewicht derzeit 8 kg).
Gut dass jetzt Ostern bald kommt.
8 Monate Reifezeit könnt ich nicht aushalten!
..und ich habe schon einen Schnittblumenkorb im Auge, in den ich das gute Stück ausstellungsgerecht in der Kirche beim Ostergottesdienst placieren kann.
Für 15 Euro (Inflation!) hätte ich schon einen halbwüchsigen Jemand, der das Ding am Ostersonntag vor den Altar bringt.
Ich muss nämlich die Fahne vom Kameradschaftsbund tragen.
Der Kleine Mann muss aber noch etwas Hanteltraining machen, nicht, dass er mir das gute Stück ausstreut.
Die GöGa stemmt sich vehement gegen einen derartigen Auftritt und die WuKis sind auch nicht gerade erfreut (Blasphemie sagt der Große), mal sehen, Totsünde kanns keine sein, denn das gabs noch nicht im AT.
Nachschlag folgt!
Spätestens die Anschnitt-Buidln Ostersonntags und
Freßorgie am Ostermontag!
Servus
::Flagge::
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