Moin zusammen!
Das ist mein erster Bericht in diesem Teil des Forums, trotzdem will ich mal versuchen euch teilhaben zu lassen.
Letztes Jahr zum Geburtstag habe ich einen Gutschein von Mo’s Idylle bekommen.
Das ist für unsere ländlichen Breitengrade schon gehobene Küche, Küchenchef Mirco (genannt Mo) und seine Truppe werden im Gault & Millau 2020 empfohlen.
Das Konzept der Location ist ganz toll: das Restaurant mit Terrasse ist in eine Baumschule integriert. Im Sommer sitzt man also wirklich in einer grünen Idylle!
Eine Weinecke haben die natürlich auch, im Obergeschoss ist eine kleine Galerie.
Gestern haben wir endlich die Zeit gefunden, uns in Ruhe bei Mirco verwöhnen zu lassen. Trotz der ansprechenden Abend Karte entschieden wir uns für das vier Gänge Überraschungsmenü.
Durch den Abend führte uns eine super sympathische Kellnerin, die unsere Unerfahrenheit mit ihrer Routine in der ersten Sekunde verschwinden ließ. Ich habe viele Berichte von @Sousvidebader auf der Sterneküche gelesen, ich glaube genau solch ein Personal mit dieser Herzlichkeit und Wärme beschreibt er dort regelmäßig.
Etwas verschmitzt lächelnd gab die Dame uns die Empfehlung zu einem Rosé Wein, der irgendwie zu jedem Fleisch passt, da sie natürlich auch nicht wüsste was uns im Überraschungsmenü erwartet.
In Absprache entschieden wir uns trotzdem für einen feinherben Spätburgunder, der für unseren ungeübten Gaumen mit „lecker“ passend zu beschreiben ist.
Bekommt eine Lagerfachnummer in unserm Weinregal!
Seht mir bitte nach, wenn ich jetzt gleich die ein oder andere Komponente auf dem Teller vergesse. Dafür sind wir einfach nicht geübt genug…
Zur Einstimmung gab es hausgebackenes Weißbrot mit Dip aus Majo, Creme Fraiche mit leichter asiatischer Schärfe.
Und schon ging der erste Streich los. Ich hatte Kalbsbries mit etwas warmen Aal, dazu Rote Beete Schaum und gerösteten Blumenkohl.
Für Kerstin gab es Avocado in Tempurateig und als Gel mit Büffelmozarella und Grissini.
Ehrlich? – Allein die Kunst, wie die Teller angerichtet waren war für uns schon abendfüllend beeindruckend! Wir sind sowas einfach nicht gewohnt, trotzdem hat es uns wirklich nachhaltig begeistert. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben!
Wie man solche Teller anrichtet, haben wir eben so nebenbei ganz lässig mit der Kellnerin besprochen („ja, der macht das genau so wie Ihr Euch das vorstellt: großer Klecks in die Tellermitte und mit Schwung den Löffel rein. Ihr wollt die Küche nicht sehen..“).
Der rote Beete Schaum war farblich und geschmacklich der absolute Hammer. Der Blumenkohl war super gedünstet, trotzdem genau für meine Skala bissfast – rund um alles klasse.
Kerstins Büffelmozzarella schmolz schon auf der Zunge, die Avocado im Tempura Teig war eine fantastische Kombi dazu. Auf dem Teller waren Gel Kügelchen, ich befürchte wir werden demnächst googeln wie man solche Dinger herstellt…
So, jetzt hätten wir eigentlich schon begeistert nach Hause fahren können! Unglaublich, wie viele Eindrücke auf einem einzigen Teller sein können!
Das macht es natürlich für so Rookies wie uns auch ein klein wenig anstrengend: wir haben natürlich versucht, alles zu schmecken probieren und zu „erleben“.
Die Suppe war für beide identisch: Süßkartoffel Suppe mit Mango Sorbet.
Auch klasse, die heiß-kalt Kombi war echt spannend.
Die Portion der Suppe war allerdings für uns eigentlich etwas zu groß, weil sie natürlich so lecker war haben wir sie trotzdem aufgegessen… Gut, man muss halt auch mal weiter essen wenn man keinen Hunger mehr hat: zum Glück sind wir GSV – grundausgebildet.
Unsere souveräne Kellnerin hatte übrigens schon bei der Vorspeise geraten, die Teller einfach mal zu tauschen damit jeder alles probieren kann. Toll, wie sie uns unsere Fragen unausgesprochen von den Lippen abgelesen hat. Vor allem, wie „zwanglos“ das war, ich hatte es „formaler und steifer“ erwartet.
Die Zeit, von alldem zu berichten habe ich – weil uns unsere Kellnerin vorgeschlagen hat, nach der Suppe eine kurze Pause einzulegen und mal ein paar Schritte zu gehen. Das haben wir auch genauso getan. Die Kinder waren über Nacht untergebracht, und wir wollten einfach den Abend in Ruhe genießen, wozu 20 Minuten einfach mal rumlaufen gut dazu passten.
Gerade zurück am Tisch bekamen wir Wein nach geschenkt, super aufmerksam!
Dann kam der Hauptgang. Ich hatte auf der Abend Karte Iberico Filet im Wellington Style gelesen, darauf hatte ich mich eigentlich tierisch gefreut. Umso begeisterter war ich, dass Kerstin genau das zusammen mit Kohlrabi Pürree auf den Teller bekam! Dazu Beurre Blanc und gehobelte Champignons.
Für mich gab es Kalbsbäckchen auf Pastinaken Püree.
Fangen wir mit dem Schweinefilet an: ich dachte erst, es wäre über den Punkt, weil es nicht rosa im Kern war. Da es sich aber um Iberico handelte war es nicht trocken, sondern ich habe nur die Farbe vom Hausschwein vermisst. Die Beurre Blanc und die helle Sauce schmeckten fantastisch zusammen mit den gehobelt den Pilzen.
Meine Kalbsbäckchen schmolzen wieder im Mund, so zart: fantastisch! Dazu die rote Soße, von der ich leider nicht mehr weiß was drin war – die aber fruchtig intensiv super dazu passte. Ich habe mich während der Säuglingszeit unserer beiden Kinder erfolgreich vor Pastinaken gedrückt. Ich mag deren Geruch beim Kochen überhaupt gar nicht! Gestern Abend habe ich natürlich das Püree probiert: das hätte ich mal schon viel eher machen sollen!!!
Zum Dessert bekam Kerstin dann noch Mousse au Chocolat auf Crunch aus dunkler Schokolade und Tonka Bohnen sowie Ruby Schokolade und Früchte.
Ich hatte Schokokuchenbruch, Himmbeersorbet unter Baiser Haube und auch Ruby Schokolade und Crunch.
Hier war wieder ein geniales Zusammenspiel von Süße und Säure auf dem Teller, die verschiedenen Texturen zusammen waren ebenfalls für uns umwerfend.
Nach dem abschließenden Espresso haben wir nach circa 3 Stunden unser Gelage erfolgreich abgeschlossen!
Wie gesagt: es waren irrsinnig viele Eindrücke, die für uns Ungeübte echt schwierig waren, weil wir versucht haben alles wahrzunehmen!
Natürlich werden wir jetzt nicht jeden Monat oder alle sechs Wochen auf diesem Niveau essen, dennoch werden wir uns ab und an einen Ausflug in diese Richtung gönnen, denn das war nicht nur lecker sondern nebenbei eine Augenweide und ein wahnsinnig entspanntes und ungezwungenes Drumzu. Wir durften einen absolut tiefenentspannten Abend erleben mit riesig vieken tollen Eindrücken.
Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt mit meinen unqualifizierten Ausführungen, aber uns hat es so beeindruckt gestern, dass ich – falls sich mal jemand in unsere Ecke verirrt – euch zumindest den Tipp geben wollte, mal bei Mo rein zu schauen.
Das ist mein erster Bericht in diesem Teil des Forums, trotzdem will ich mal versuchen euch teilhaben zu lassen.
Letztes Jahr zum Geburtstag habe ich einen Gutschein von Mo’s Idylle bekommen.
Das ist für unsere ländlichen Breitengrade schon gehobene Küche, Küchenchef Mirco (genannt Mo) und seine Truppe werden im Gault & Millau 2020 empfohlen.
Das Konzept der Location ist ganz toll: das Restaurant mit Terrasse ist in eine Baumschule integriert. Im Sommer sitzt man also wirklich in einer grünen Idylle!
Eine Weinecke haben die natürlich auch, im Obergeschoss ist eine kleine Galerie.
Gestern haben wir endlich die Zeit gefunden, uns in Ruhe bei Mirco verwöhnen zu lassen. Trotz der ansprechenden Abend Karte entschieden wir uns für das vier Gänge Überraschungsmenü.
Durch den Abend führte uns eine super sympathische Kellnerin, die unsere Unerfahrenheit mit ihrer Routine in der ersten Sekunde verschwinden ließ. Ich habe viele Berichte von @Sousvidebader auf der Sterneküche gelesen, ich glaube genau solch ein Personal mit dieser Herzlichkeit und Wärme beschreibt er dort regelmäßig.
Etwas verschmitzt lächelnd gab die Dame uns die Empfehlung zu einem Rosé Wein, der irgendwie zu jedem Fleisch passt, da sie natürlich auch nicht wüsste was uns im Überraschungsmenü erwartet.
In Absprache entschieden wir uns trotzdem für einen feinherben Spätburgunder, der für unseren ungeübten Gaumen mit „lecker“ passend zu beschreiben ist.
Bekommt eine Lagerfachnummer in unserm Weinregal!
Seht mir bitte nach, wenn ich jetzt gleich die ein oder andere Komponente auf dem Teller vergesse. Dafür sind wir einfach nicht geübt genug…
Zur Einstimmung gab es hausgebackenes Weißbrot mit Dip aus Majo, Creme Fraiche mit leichter asiatischer Schärfe.
Und schon ging der erste Streich los. Ich hatte Kalbsbries mit etwas warmen Aal, dazu Rote Beete Schaum und gerösteten Blumenkohl.
Für Kerstin gab es Avocado in Tempurateig und als Gel mit Büffelmozarella und Grissini.
Ehrlich? – Allein die Kunst, wie die Teller angerichtet waren war für uns schon abendfüllend beeindruckend! Wir sind sowas einfach nicht gewohnt, trotzdem hat es uns wirklich nachhaltig begeistert. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben!
Wie man solche Teller anrichtet, haben wir eben so nebenbei ganz lässig mit der Kellnerin besprochen („ja, der macht das genau so wie Ihr Euch das vorstellt: großer Klecks in die Tellermitte und mit Schwung den Löffel rein. Ihr wollt die Küche nicht sehen..“).
Der rote Beete Schaum war farblich und geschmacklich der absolute Hammer. Der Blumenkohl war super gedünstet, trotzdem genau für meine Skala bissfast – rund um alles klasse.
Kerstins Büffelmozzarella schmolz schon auf der Zunge, die Avocado im Tempura Teig war eine fantastische Kombi dazu. Auf dem Teller waren Gel Kügelchen, ich befürchte wir werden demnächst googeln wie man solche Dinger herstellt…
So, jetzt hätten wir eigentlich schon begeistert nach Hause fahren können! Unglaublich, wie viele Eindrücke auf einem einzigen Teller sein können!
Das macht es natürlich für so Rookies wie uns auch ein klein wenig anstrengend: wir haben natürlich versucht, alles zu schmecken probieren und zu „erleben“.
Die Suppe war für beide identisch: Süßkartoffel Suppe mit Mango Sorbet.
Auch klasse, die heiß-kalt Kombi war echt spannend.
Die Portion der Suppe war allerdings für uns eigentlich etwas zu groß, weil sie natürlich so lecker war haben wir sie trotzdem aufgegessen… Gut, man muss halt auch mal weiter essen wenn man keinen Hunger mehr hat: zum Glück sind wir GSV – grundausgebildet.
Unsere souveräne Kellnerin hatte übrigens schon bei der Vorspeise geraten, die Teller einfach mal zu tauschen damit jeder alles probieren kann. Toll, wie sie uns unsere Fragen unausgesprochen von den Lippen abgelesen hat. Vor allem, wie „zwanglos“ das war, ich hatte es „formaler und steifer“ erwartet.
Die Zeit, von alldem zu berichten habe ich – weil uns unsere Kellnerin vorgeschlagen hat, nach der Suppe eine kurze Pause einzulegen und mal ein paar Schritte zu gehen. Das haben wir auch genauso getan. Die Kinder waren über Nacht untergebracht, und wir wollten einfach den Abend in Ruhe genießen, wozu 20 Minuten einfach mal rumlaufen gut dazu passten.
Gerade zurück am Tisch bekamen wir Wein nach geschenkt, super aufmerksam!
Dann kam der Hauptgang. Ich hatte auf der Abend Karte Iberico Filet im Wellington Style gelesen, darauf hatte ich mich eigentlich tierisch gefreut. Umso begeisterter war ich, dass Kerstin genau das zusammen mit Kohlrabi Pürree auf den Teller bekam! Dazu Beurre Blanc und gehobelte Champignons.
Für mich gab es Kalbsbäckchen auf Pastinaken Püree.
Fangen wir mit dem Schweinefilet an: ich dachte erst, es wäre über den Punkt, weil es nicht rosa im Kern war. Da es sich aber um Iberico handelte war es nicht trocken, sondern ich habe nur die Farbe vom Hausschwein vermisst. Die Beurre Blanc und die helle Sauce schmeckten fantastisch zusammen mit den gehobelt den Pilzen.
Meine Kalbsbäckchen schmolzen wieder im Mund, so zart: fantastisch! Dazu die rote Soße, von der ich leider nicht mehr weiß was drin war – die aber fruchtig intensiv super dazu passte. Ich habe mich während der Säuglingszeit unserer beiden Kinder erfolgreich vor Pastinaken gedrückt. Ich mag deren Geruch beim Kochen überhaupt gar nicht! Gestern Abend habe ich natürlich das Püree probiert: das hätte ich mal schon viel eher machen sollen!!!
Zum Dessert bekam Kerstin dann noch Mousse au Chocolat auf Crunch aus dunkler Schokolade und Tonka Bohnen sowie Ruby Schokolade und Früchte.
Ich hatte Schokokuchenbruch, Himmbeersorbet unter Baiser Haube und auch Ruby Schokolade und Crunch.
Hier war wieder ein geniales Zusammenspiel von Süße und Säure auf dem Teller, die verschiedenen Texturen zusammen waren ebenfalls für uns umwerfend.
Nach dem abschließenden Espresso haben wir nach circa 3 Stunden unser Gelage erfolgreich abgeschlossen!
Wie gesagt: es waren irrsinnig viele Eindrücke, die für uns Ungeübte echt schwierig waren, weil wir versucht haben alles wahrzunehmen!
Natürlich werden wir jetzt nicht jeden Monat oder alle sechs Wochen auf diesem Niveau essen, dennoch werden wir uns ab und an einen Ausflug in diese Richtung gönnen, denn das war nicht nur lecker sondern nebenbei eine Augenweide und ein wahnsinnig entspanntes und ungezwungenes Drumzu. Wir durften einen absolut tiefenentspannten Abend erleben mit riesig vieken tollen Eindrücken.
Hoffentlich habe ich Euch nicht gelangweilt mit meinen unqualifizierten Ausführungen, aber uns hat es so beeindruckt gestern, dass ich – falls sich mal jemand in unsere Ecke verirrt – euch zumindest den Tipp geben wollte, mal bei Mo rein zu schauen.