Der Kurs ist vorbei und ich bin positiv angetan.
Der Tag heute war der letzte bevor es im Herbst/ Oktober dort mit Eisseminaren weitergeht.
Das ist auch gut so.
Der Raum selber ist im 1.OG und nicht behindertengereicht. Altes Bauernhaus mit schmaler, steiler Stiege.
Der Serminarraum selber war den ganzen Tag hell und sonnendurchflutet. Das war schön und hat zur guten Laune
beigetragen. Weniger angenehm, daß damit dann auch die Wärme sehr schnell deutlich anstieg.
Mit der Profieismaschine und 18 Leuten im Raum war das kleine Areal schnell voll und wir haben die Fenster
für Durchzug öffnen müssen.
Es gab 4 Eissorten, die an 4 verschiedenen Gruppentischen zubereitet wurden
Die Plätze waren vorbereitet:
Die Eismaschine.
Sie produziert 2,5L Eis und hat oben einen Pasteurisierbereich, der die Masse auf 80°/85°C bring und dann in den darunter liegenden Eisbehälter ableitet.
Dort wird dann die Masse mit dem Kompressor heruntergekühlt.
Hierbei habe ich gelernt, dass es auch bei dieser Maschine so ist, daß sie die Masse bis auf max -10°C bringt und dann entnommen werden muß.
Die weiche Masse wird in vorgefrostete GN-Behälter gefüllt oder mit den entsprechenden Zusätzen wie Browniestückchen, Erdbeerpüree u.ä beim Umfüllen "ausgestattet"
Danach geht die Masse in den Gefrierschrank und wird dort auf -18°C 24h durchgefrostet bevor die Masse in den Verkauf geht. Dort wird sie dann bei -12°C ausgegeben.
Die Eisheiligen unterscheiden bei der Produktion nur, ob es in den direkten Verkauf der eigenen Eisdiele geht oder ob die Eisbecher in den Handel kommen.
Die Handelsware wird mit großen Profimaschinen hergestellt: über den Pasteurisierer in die Eismaschine, die die Masse auf -18°C herunter kühlt und dann durch ein Rohr aus der Maschine presst.
Auch diese Masse kommt in den Kühlraum, der zwischen -22 bis -18°C hat.
Diese Angaben haben meine Sichtweise auf die Erwartungshaltung, wie Eis aus der Haushalteismaschine zu kommen hat, entspannt.
Das, was sich hier einige vorstellen, wird auch bei kleinen Manufakturen nicht erfüllt, sprich: sofort verzehrfertiges, sehr kaltes Eis.
Wir haben unsere hergestellten Eismassen in den Gefrierschrank gestellt und haben dann auch gesehen, daß je später das Eis hineingestellt wurde, die Masse
noch nicht ganz durchgefroren/ hart war und somit leider auch wieder schneller flüssig wurde, als es bei der Verkostung in die Schälchen geschöpft wurde.
Ein tolles
Orangeneis mit Orangen aus einer Crowdfarming Plantage.
Das 2. Eis war ein
Straciatella im Eisheiligen-Style, dann
eine Form des Spaghettieis und zum Schluß ein
Schokoeis mit selbstgemachten Brownies.
Bevor wir die Eismassen, das Erdbeerpüree und die Brownies hergestellt haben, gab es eine Einführung zum Unternehmen: die Entstehung,
auf was sie beim Eis Wert legen, wo sie zu finden sind und was sie im Winter machen.
Natürliche Zutaten, keine Zusatzstoffe und mit dem Ansatz sind fast alle Eissorten vegetrarisch und sie einige bereits vegan.
Dann das, was die meisten hier wissen: es wird von hell nach dunkel gearbeitet.
Die Eisheiligen arbeiten als Bindemittel mit Dextrose, Inulin, Trockengluckose, Magermilchpulver und einer Basis, die diese Dinge schon in verschiedenen Mengen enthält.
Diese Zutaten hätten wir heute auch vor Ort kaufen können oder aber über deren Onlineshop bestellen:
https://shop.eisheiligen.de/produkt-kategorie/zutaten/
Dann ging es mit dem
Orangeneis los.
Die Damen an diesem Tisch durften dann reichlich Orangen auspressen um die gewünschte Menge des Rezepts zu erhalten:
Auf den Arbeitsanweisungen stand dann auch noch gleich etwas zum Umgang mit der Eismaschine
Der Behälter wurde dann mit einem Deckel abgedeckt und in den Tiefkühler.
Das
Brownieeis wollte erst den Teig für die Brownies.
Hier kam mal wieder mein gerne genommenes "Problem": ich habe das Rezept nicht durchgelesen
Was aber kein Drama.
Der Brownieteig ist genial für das Eis, weil er sehr fettig ist und damit sich gut im Eis hält ohne abzusinken.
Nur die Stücke müssen sehr klein geschnitten werden.
Gedacht war, daß unsere hergestellte Teigmasse nicht an diesem Tag gebacken wird bzw nicht für den Kurs genutzt werden sollte, da sie vollständig durchkühlen und kühl gestellt werden soll.
Die vom Team gebackenen Brownies waren aber leider nicht die Konsistenz, die benötigt wurde. Wir haben das dann als Browniekekse gegessen
Anschließend ging es an die Schokoeismasse:
Wie beim Backen, die trockenen Zutaten mischen, dann die nassen und am Ende alles zusammenführen
Unser Brownies sahen dann später so aus, nach dem unser hergestellter Teig gebacken und geschnitten war:
Einfüllen der Eismasse, ohne Umweg über die Pasteurisierungseinheit, da das Material schon entsprechend behandelt war und die Einheit einen kleinen Knacks nach dem ersten Eis weg hatte
Ab da gibt es keine Bilder mehr

Zum einen hatte ich den Job, die Browniestückchen in die Eismasse zu verteilen und zum anderen waren wir dann so ins Eis essen vertieft, daß da kein Gedanke mehr an Bilder machen aufkam
Alle Rezepte sind in dem Link in Post #5 zu finden.
Herr Schatz fand den Kurs ebenso gut wie ich.
Er ist anfängertauglich, wird nicht im chemischem oder technischen Wissen überfrachtet und am Ende gibt es schmackhafte Ergebnisse.
Die meisten hatten den Kurs geschenkt bekommen und es waren dann immer auch die Schenker mit dabei. Alle hatten ihren Spaß und keiner war ausgeschlossen.
Am Ende gab es auch noch pro Person eine kleine Eisheiligen-Kühltasche mit je 3 kleinen Eisbechern für zuhause.
Die Kursdauer ist mit 2,5-3h angegeben, wenn alles einwandfrei funktioniert kommt es wohl hint. Wir waren eher bei 3-3,5h

War aber nicht schlimm.
Wasser und Kaffee waren in der Kursgebühr von 55€ ebenso enthalten, wie die Materialien und die Eistüten zum Schluß.
Für den Preis mehr wie fair.
Jemand, der bereits mit Bilanzierung, Brixwerten u.ä. arbeitet, der wird von dem Kurs enttäuscht sein. Es ist wird kein Fortgeschrittenenwissen vermittelt.
Dafür gibt es sicher andere Kurse.
Wir hatten jedenfalls einen schönen Tag und hatten Spaß und Freude.
Danke für´s reinschauen.