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Entrecote braten von Aldi

Mal etwas weg vom ursprünglichen Thema, aber dieses Argument höre ich so oft und es nervt mich wirklich:

Also wenn ich jetzt etwas von Ethik lese muss ich echt lachen. Legt ihr solche Maßstäbe auch bei euren Gürteln, Schuhen oder auch Käse und anderen tierischen Erzeugnissen an?

Etwas überspitzt lese ich da: Es bringt nichts, sich um ds Tierwohl bei der Fleischviehhaltung zu sorgen, wenn man nicht seine komplette Ernährung, seine ganze Kleidung und überhaupt alles umstellt.

Nein, so funktioniert das nicht. Man kann nicht von heute auf morgen beschließen, sein ganzes Leben auf öko, fair, nachhaltig, tiergerecht und was weiß ich alles umzustellen. Es funktioniert wenn dann schrittweise, und der Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung ist schon mal ein guter erster Schritt.

Aber mit der Ethik und Moral ist das so eine Sache, egal ob es um Tierwohl oder sonst was geht: Man kann seine eigenen Ansichten nicht anderen aufzwängen. Man kann Argumente vorbringen und ein Bewusstsein für bestimmte Missstände schaffen. Aber missionieren bringt in der Regel nicht viel, egal ob bei Ernährung oder Religion. In diesem Sinne, lasst es euch schmecken.
 
Als ich mich hier angemeldet habe, habe ich ohne zu übertreiben ca 2 kg, evtl. auch mehr, Fleisch und Wurstwaren in der Woche verdrückt. Wenn mir damals einer so etwas gesagt hätte, wie du @Bratengriller geschrieben hast, hätte ich nur müde gelächelt. Aber nach ca einem Jahr intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema Fleisch, kann ich nur sagen, du sprichst mir aus der Seele. Missionieren bringt nichts, aber Aufklärung schon. Auch bei mir ist es ein stetiger Prozess, der noch nicht zuende ist, aber ich habe meinen Fleischkonsum drastisch eingeschränkt, gebe mehr Geld für gutes Fleisch aus und achte darauf wo es her kommt. Ich bin gerade erst dabei, ein Steaktasting über dieses Thema ins Leben zu rufen, aber ich hatte bis jetzt 2 Tastings im kleineren Kreis und das Feedback war mehr als positiv. Viele sind begeistert was sie bei mir mitnehmen konnten. Ich bin auch in der glücklichen Lage mich mit einigen Experten ständig austauschen zu können. Unter anderem "Lucki" Maurer, David Pietralla, Anna Leichtenstern von der Texas Longhorn Ranch und ganz besonders Daniel Lindner von clickandgrill.de.
Bei Interesse PN an mich.
 
... kann diese Diskussion bitte sachlich weitergeführt werden?

Fleisch von Discountern wird hier monatlich durchgekaut und - wie wir alle wissen - endet es in einer endlosen Verbal-Diarrhoe.
Letztendlich ist jeder für das selbst verantwortlich, was er isst - Hinweise dazu kamen bereits mehrfach.

Warum geilt ihr Euch an dem Thema so auf?
Nichtbeachtung ist die diskrete Reaktion und führt vielleicht beim Verfasser auch zu einem Umdenkt- oder Lernprozess :sun:

:prost:
 
Mal etwas weg vom ursprünglichen Thema, aber dieses Argument höre ich so oft und es nervt mich wirklich:



Etwas überspitzt lese ich da: Es bringt nichts, sich um ds Tierwohl bei der Fleischviehhaltung zu sorgen, wenn man nicht seine komplette Ernährung, seine ganze Kleidung und überhaupt alles umstellt.

Nein, so funktioniert das nicht. Man kann nicht von heute auf morgen beschließen, sein ganzes Leben auf öko, fair, nachhaltig, tiergerecht und was weiß ich alles umzustellen. Es funktioniert wenn dann schrittweise, und der Verzicht auf Fleisch aus Massentierhaltung ist schon mal ein guter erster Schritt.

Aber mit der Ethik und Moral ist das so eine Sache, egal ob es um Tierwohl oder sonst was geht: Man kann seine eigenen Ansichten nicht anderen aufzwängen. Man kann Argumente vorbringen und ein Bewusstsein für bestimmte Missstände schaffen. Aber missionieren bringt in der Regel nicht viel, egal ob bei Ernährung oder Religion. In diesem Sinne, lasst es euch schmecken.
Nein, das steht da nicht. So hab ichs nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Natürlich kann so etwas nicht von heute auf morgen funktionieren und darum geht es auch nicht. Ich habe ein kleines Problem damit wenn man anderen moralische und ethische Vorhaltungen macht, aber selbst vielleicht auch nicht moralischer lebt.
Meiner Meinung nach ist Fleisch leider zur Massenware verkommen und vielleicht auch etwas der Respekt vor einem Tier verloren gegangen. Ich persönlich wäre finanziell in der Lage mir jeden Tag ein Stück bestes Fleisch zu genehmigen ohne mir Gedanken um Geld zu machen. Das macht mich aber nicht zu einem besseren oder moralischeren Menschen als andere, die ihr Fleisch eventuell nur beim Discounter kaufen. Tiere werden für uns ausgebeutet und man kann für sich entscheiden welche Dinge man persönlich bereit ist dafür zu tun das es vielleicht etwas besser wird.
Jeder Schritt ist gut, aber diese Belehrungen von oben herab lehne ich einfach völlig ab.
Wahrscheinlich sind wir gar nicht unterschiedlicher Auffassung Bratengriller, und mein Text hat mit dir vielleicht sogar den falschen getroffen.
 
In Deutschland wird angeblich über 70% des Rindfleisches über Sonderangebote verkauft. Jder Aldi Filialleiter kann das bestätigen = Fleisch im Sonderangebot bringt Kunden in den Laden. Folge ist, der Aldi Filialleiter ruft bei RegioLeitung an und bestellt neues Fleisch, aber billig! Damit er seinen Reibach noch machen kann. Der Regioleiter ruft bei der Bestellzentrale an und verlangt billig Fleisch, der fragt bei der fleischverarbeitenden Industrie nach billig Fleisch, die Industrie ruft bei Clemens Tönnies an, der bei Albert Venneker, der bei der Genossenschaft und die Genossenschaft beim Bauer.

Bei der ganze Reihe geht es ausschließlich um BILLIG, kein Wort über Qualität oder gar Tierschutz oder Umwelt oder Regionalität. Der Bauer, der natürlich auch noch verdienen will, produziert daraufhin Rindfleisch für unter 4€/kg bzw Schweinefleisch für unter 1,50€/kg.

Und hier im Grillsportverein entscheiden sich Menschen Fleisch aus Südamerika bzw Übersee zu kaufen, weil sie es nicht schaffen in Deutschland eine gute Qualität zu kaufen...

Ist denn den Käufer von Überseefleisch bekannt, das das meiste Rindfleisch von Ochsen stammt? Diese Tiere wachsen erst wild auf und werden dann als Halbstarke kastriert (tut gar nicht weh), bekommen ein Testosteron Implantat ins Ohr und werden dann in einem Feedlot (schön zu googlen) aufgezogen. Die Medikamente und Wachstumsförderer die dort eingesetzt werden sind hier schon seid Jahren verboten. Und das wollt ihr fördern und unterstützen und in euren Körper stecken?
 
Hohe Rippe mit Knochen von einer unserer Charolais-Kalbinnen. Fast 2kg, schon mit groben Salz gesalzen, erst auf den Beefer und dann über eine Stunde in den Backofen, alles andere als billig = ein Ess Erlebnis!




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Es ist leider nicht nur das Fleisch vom Discounter fragwürdig auch teilweise das vom Dorfmetzger.
Frag mal den Metzger deines Vertrauens wo denn das Geflügel herkommt ? !!
Auch sind oft die Schweineaufzuchtbedingungen bei Regionalen Bauern unter aller Sau !!

Ich bin selber Landwirt und habe Schafe und Rinder.
Oft wird Rindfleisch heutzutage an den Kraftfutterraufen erzeugt. Bei Lammfleisch ist es das gleiche.
Nach 11 Monaten hast du dann 200 Kilo verwertbares Fleisch erzeugt, das darf sich auch Bio nennen wenn Biokraftfutter
gemästet wird. Die Mutterkühe ,oft Milchkühe mit enormer Milchleistung. Doch wo kommt diese enorme Milchleistung her?
Wieviel Liter Wasser muss so eine Mutterkuh jeden Tag saufen um ihr Kalb mit derart viel Milch zu versorgen ?
Wasser wird Global bald schon ein Problem !
Bei mir ist ein Tier mit 11 Monaten noch ein Kalb !!!

Mit 2 1/2 - 3 wird es dann bei uns als Rind geschlachtet und hat vielleicht 150-180 Kilo verwertbares Fleisch.
Ich bin froh das es genug Menschen gibt die verstehen das Aged Meat schon am Tier reifen sollte und nicht erst beim Abhängen !!!
Meine Galloway Rinder brauchen länger und haben sogar weniger Fleisch am Schluss, aber man schmeckt die 1 1/2 Jahre unterschied
eben auch. Ich finde es auch fairer genüber den Tieren. Sie leben immerhin ein mehr als doppelt so langes Leben,und das draussen auf der Weide
und ohne Kraftfutter etc.
Die Leute sind auch bereit für diese Qualität zu bezahlen.
Ich hab im Endeffekt sogar um einiges mehr verdient an meinen Rindern und Lämmern wie die meisten sogenannten
wirtschaftlichen Rinderzüchter.
Es sollte einfach mal ein Umdenken stattfinden Erzeugern!
Dieses 11 Monate alte Rindfleisch ist übrigends auch beim Metzger gang und gäbe.
Auch Super Premium Dry Aged Beef ist nicht davor gefeit !
Egal ob Bio oder nicht.
Lämmer werden oft nicht älter als 4 Monate und das auch am Kraftfutterautomat. Leider...

Also ich kann nur empfehlen wirklich mal konkret nachzufragen wie das Fleisch erzeugt wurde und nicht nur ob es aus der Region stammt !!

so, genug klugescheisst........ :-)
 
Oft wird Rindfleisch heutzutage an den Kraftfutterraufen erzeugt. Bei Lammfleisch ist es das gleiche.
Nach 11 Monaten hast du dann 200 Kilo verwertbares Fleisch erzeugt, das darf sich auch Bio nennen wenn Biokraftfutter
gemästet wird.
Das ist jetzt aber sehr vereinfacht und stimmt in dieser Form nicht. Zu "bio" gehört schon mehr als Bio-Futter. So steht in der EG-Öko-Verordnung unter anderem:

"Die Tiere müssen ständigen Zugang zu Freigelände, vorzugsweise zu Weideland, haben, wann immer die Witterungsbedingungen und der Zustand des Bodens dies erlauben [...]"
und
"Der Tierbesatz muss so niedrig sein, dass Überweidung, Zertrampeln des Bodens, Erosion oder Umweltbelastung verursacht durch die Tiere [...] möglichst gering gehalten werden."

Die EG-Verordnung ist dabei das Mindestmaß, das man einhalten muss, um Bezeichnungen wie "bio", "öko" und dergleichen verwenden zu dürfen. Die einzelnen Verbände wie Bioland, Naturland und Demeter haben noch deutlich strengere Richtlinien.

Allerdings finde ich auch, dass ein Bio-Siegel alleine noch keine artgerechte Haltung garantiert. Vor allem, wenn es sich nur ein EG-Bio-Siegel handelt, andere Verbände sind wie gesagt wesentlich strenger. Doch selbst Demeter bedeutet nicht zwangsläufig, dass es die viel gerühmte "glückliche Kuh" war. Ich persönlich setze da lieber auf regionale Betriebe, wo ich mich auch vor Ort von den Haltungsbedingungen überzeugen kann. Dann auch gerne ohne Bio-Siegel.

Zurück zum Dorfmetzger: Ich kenne da einen sehr vorbildlichen Betrieb, der das Prädikat "Metzger des Vertrauens" auch verdient. Dieser Metzger schlachtet selbst und bezieht die Tiere nur von Bauern aus der Umgebung. Am Aushang kann man sich informieren, von welchem Betrieb das Fleisch stammt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Metzgereibetriebe, die das Fleisch beim Großmarkt oder im Schlachthof kaufen. Da kann ich dann auch selber zur Metro gehen und bekomme dieselbe Ware.
 
Da ich selber einen Biobetrieb habe weiss ich genau von was ich Rede !!

Nicht falsch verstehen ich bin immer der Meinung ,das Bio das kleinere Übel ist.
Aber es gibt auch für Biobetriebe immer genügend Möglichkeiten für Ausnahmegenehmigungen.
Das ist auch gut so weil es manchmal einfach notwendig ist.
Beispiel 2015 und 2016 waren hier in unserer Region sehr sehr trockenen Jahre , in denen einfach zu wenig Futter gewachsen ist.
Als Biobetrieb hatte man daher Möglichkeit auch konventionelles Futter zu zukaufen.
Das war für einige Betriebe überlebenswichtig !!!
Aber es wird auch Schindluder mit solchen Genehmigungen betrieben !!
Nicht in jedem Biobetrieb sehen die 11 Monate alten Schlachtrinder jemals eine Weide !
Ich bin schon seit Jahren ein überzeugter Biotäter :-)
Trozdem ist teilweise auch in Biobetrieben was die Haltung angeht noch genug Luft nach oben.
 
Das ist jetzt aber sehr vereinfacht und stimmt in dieser Form nicht.

Zurück zum Dorfmetzger: Ich kenne da einen sehr vorbildlichen Betrieb, der das Prädikat "Metzger des Vertrauens" auch verdient. Dieser Metzger schlachtet selbst und bezieht die Tiere nur von Bauern aus der Umgebung. Am Aushang kann man sich informieren, von welchem Betrieb das Fleisch stammt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Metzgereibetriebe, die das Fleisch beim Großmarkt oder im Schlachthof kaufen. Da kann ich dann auch selber zur Metro gehen und bekomme dieselbe Ware.

Dem schließe ich mich an! Optimal ist, wenn Metzger und Bauer bekannt sind und eine gute Arbeit abliefern. Und was gut ist, das darf jeder selber entscheiden, wenn er sich vernünftig informiert hat.

Ich persönlich habe am meisten Probleme mit Fleisch aus Übersee und dem Kaufen von Sonderangeboten. Das geht für mich gar nicht.
 
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