Verkürzen kannst du diese Zeit in dem du das PP bei der ersten Plateauphase mit Backpapier einwickelst (Texaskrücke) dann überspringt es diese Phase
und ist deutlich schneller fertig. Aber ACHTUNG ohne Einwickeln wird die Kruste (Bark) natürlich schöner weil einfach knackiger!
In Summe kommts auf das Fleischstück an, ob eine knackige Kruste überhaupt möglich ist - bei großen, dicken und eher "rundlichen" Fleischbrocken hat man ein ungünstiges Verhältnis von Oberfläche zu Volumen - wenn man das Ding dann am Schluss gepullt und durchgemischt hat, ist es ohnehin eine "homogene" Masse bei der die Feuchtigkeit dafür sorgt, dass es schnell mit der Knackigkeit vorbei ist - oder aber wenn man es nicht gleich isst sondern sagen wir eine halbe Stunde oder länger warmstellt.
Wert auf eine schöne Kruste zu legen hat dann Sinn, wenn man es gleich essen will - dann sollte man die Parameter aber drauf anlegen: eben z.B. ein möglichst flaches und langes Fleischstück, mit viel Oberfläche im Verhältnis zum Volumen und wenn es fertig ist, gleich runter und dann die gepullten Fetzen direkt verkosten.
Sobald es aber daran geht, das gute Stück sowieso zu vermischen setze ich idR. auf eine möglichst kurze Zeit. Ich hab' kürzlich eine "schwimmende" Variante mit einem kleinen Stück (rund 1,3 kg) probiert: anstatt einer Abtropftasse unter dem Rost wird da Fleisch einfach mit ein paar Fleischspiessen über eine Alu-Tasse gelegt und dann rund 2 Stunden geräuchert - alles was dabei raussafterlt landet direkt ihn der Alutasse, danach wird das Fleischstück gewendet (oben nach unten) und in der Suppe in der Alutasse versenkt, dann wird rund 2 Stunden weitergeräuchert und schließlich wird die Grilltasse mit Alufolie verschlossen und je nach Beschaffenheit ist es dann nach weiteren 2 Stunden "fertig". Wenn die gewünschte KT erreicht ist, runter damit, pullen und mit der Suppe aus der Alutasse vermischen (alles, wohlgemerkt) und zugedeckt noch etwas rasten lassen damit das Zeug etwas geliert.
Abseits vieler philosophischer Fragen ist beim PP einzig und allein ein Faktor entscheidend, wann es "fertig" ist: die Zeit, die das Bindegewebe (vorrangig Kollagen) hat um sich in Gelatine umzusetzen - die Kerntemperatur ist eigentlich ziemlich nebensächlich und durch Praktiken wie 100x moppen und das Fleisch "trocken" über 18 Stunden zu quälen wird es in den meisten Fällen (eben, wenn man nachher eh wieder alles nur durchmischt) nicht besser - und ja, mir ist klar dass man durch das Einpacken oder gar das köcheln im eigenen Saft eher dampfgegartes oder geschmortes Fleisch hat, das Ergebnis selbst kann sich in jedem Fall schmecken lassen.
In diesem Sinne: JEHOVA
