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Erstes PP in 2 Varianten

Scharbil

Zwiebelkönig
10+ Jahre im GSV
Hallo,

am Wochenende stand mein erstes PP an. Damit es nicht so langweilig wird, habe ich es gleich mal in 2 Varianten probiert. An anderer Stelle hatte ich ja gefragt, ob man moppen sollte oder nicht, und die überwiegende Empfehlung war: probiers aus!

Ich hatte ein schönes Stück Nacken vom Fleischer, Gewicht 2750 g. Das wurde in der Mitte geteilt. Schien mir recht mager und wenig durchwachsen zu sein, da hab ich schon andere Kandidaten gesehen.

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Gerubbt wurde mit Butt Glitter Rub. Zusätzlich hab ich die eine Hälfte gespritzt mit einer Mischung aus je 3 Teilen Ananassaft und leichtem Entenfond, den ich noch übrig hatte, 1 Teil Apfelessig, je 0,5 Teile Soja-Sauce und Worcester-Sauce.

Am Samstag 23 Uhr war der Mono dann bereit und los gings. Vorn das gespritzte Teil, hinten das nur gerubbte.

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Am Anfang tat sich der Mono mit der Temperatur sehr schwer, vielleicht hab ich auch mit der Gegensteuerung zu viel des guten gewollt. Aber egal, um 0 Uhr begann ja die Live-Berichterstattung vom Iron Man Hawaii, die ich mir ohnehin zu Gemüte führen wollte. Ab 0.30 Uhr dann sehr stabil bei um die 110°.

1.30 Uhr war ich dann so müde, daß ich ins Bett bin. GT 111°. Hab mir den Wecker mal auf um 4 gestellt - 109°. Halb 6 mal raus - 113° und KT 67°. Halb 9 aufgestanden - sage und schreibe 110° und KT 69°.

Die KT des gespritzten Teils war von Anfang an immer 2-3° niedriger als des ungespritzten. Nach exakt 12 h war das gespritzte bei 81° und ich hab mal den Deckel gelupft, um das gespritzte zu moppen. Verwendet wurde die Essigsauce nach Elizabeth Karmel. Hier das Bild vor dem Moppen:

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Die KT ging auf 79° runter und blieb dort bei etwas über einer Stunde. Das andere ging gleichfalls runter (auf 81° glaub ich) und blieb genauso konstant. Überhaupt sind beide Teile ziemlich exakt im Gleichschritt marschiert, bis ich dann nach ca. so 14 h nochmals gemoppt habe. Dann ist das ungespritzte schneller marschiert als das gespritzte.

Nach 16,5 Stunden war es dann soweit: das ungespritzte hatte 93°. Links das Bild vor dem Herausnehmen. Ab in die Thermobox und eine Stunde Ruhe. Zur gleichen Zeit hab ich auf das gespritzte und gemoppte noch eine Finishing-Soße aufgebracht, bestehend aus 200 ml Apfelsaft, 100 ml Ketchup, 3 EL Apfelessig, 1 EL Sojasauce, 1 TL Worcestersauce, 1 EL Honig, Chilipulver, Knoblauchpulver und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (war eine Empfehlung hier im Forum). Die KT davor war 89°. Dieses brauchte dann noch 1 1/4 Stunden auf 93° KT, wobei ich die GT die letzte halbe Stunde auf 125° erhöht habe. Dann ebenfalls für 1 h in die Box.

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Links noch 823 g, rechts 877. Gewichtsverlust also ca. 1 kg.

Nun zu den Ergebnissen. Beide Teile nach jeweils 1 h Ruhe probiert, also gleiche Verhältnisse. Zuerst hab ich mal versucht, eine Scheibe abzuschneiden. Ging links (ungespritzt) sehr gut, rechts praktisch nicht, da fielen mir die Stücke schon entgegen.

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Auch beim Full Pull hat sich gezeigt, daß die gespritzte Variante DEUTLICH mürber und saftiger war.

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Die gespritzte Variante war der ungespritzten auch im Geschmack weit voraus. Viel saftiger, die Fasern zarter. Geschmacklich reicher. Versteht mich nicht falsch, die ungespritzte Variante war mein bisher bester "Schweinebraten", aber die gespritzte hats nochmal erheblich getopt. Der Mehraufwand und die längere Zeit lohnen sich auf jeden Fall.

Das ungespritzte war mit der Mop-Sauce ausgezeichnet. Brachte nochmal schöne frische Aromen dazu. Die gespritzte hat mir mit der Version von Weschnitzbube sehr gut gefallen: 1 Teil Dijon-Senf, 1 Teil Meerrettich (wenn geht frisch gerieben, ansonsten Glas), 1 Teil Apfelsaft, etwas Sahne.

Insgesamt ein rundum gelungenes Experiment, selbst die Buns nach Okraschote und der Cole Slaw sind gelungen.

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Küchenwein: Macon Chardonnay Blanc Les Combettes 2011

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Sehr schöner Vergleich und tolles Ergebnis (in beiden Fällen)... da läuft mir das Wasser doch gleich wieder im Mund zusammen (trotz reichlich gefülltem Bauch).

Ich werde das auf jeden Fall auch bei meinem ersten PP so wie du machen, weil jeder Geschmack ist bekanntlich anders :)
 
...Full Pull hat sich gezeigt, daß die gespritzte Variante DEUTLICH mürber und saftiger war...


Da habe ich keinen Zweifel, wobei das m.E. hauptsächlich daran liegt:




...3 Teilen Ananassaft und leichtem Entenfond......1 Teil Apfelessig

Wenn Du bei der Injektion den Ananassaft und den Essig weglässt, wir der Unterscheid nimmer arg spürbar sein; aber Ananassaft und Essig zersetzten an sich schon, Stichwort: Kaltgaren.


Wie auch immer, die beiden Teile sehen traumhaft aus :thumb2: , und da hätt ich jetzt auch Bock drauf ;)

Grüße
Gerhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Na da haben wir's doch endlich (doch nicht alles piepegel? ;) )

Eine schöne Aktion jedenfalls und für mich die Entscheidungsbasis, dass ich auch weiterhin spritzen werde.

Aber auch insgesamt eine schöne Vergrillung mit einem tollen Ergebnis, Glückwunsch, war bestimmt lecker! hungry::

Mit besten Grüßen aus dem Ruhrpott
:flagge2:
 
Sehr schöne und aussagekräftige Vergrillung! :thumb1:
 
Wenn Du bei der Injektion den Ananassaft und den Essig weglässt, wir der Unterscheid nimmer arg spürbar sein; aber Ananassaft und Essig zersetzten an sich schon, Stichwort: Kaltgaren.

Gerhard



Ja, ich hatte deswegen extra Ananassaft genommen. Hatte zunächst Bedenken, wie sich das geschmacklich darstellt. Kann nichts negatives sagen; ganz im Gegenteil scheint sich der Effekt des Ananassafts i.V.m. dem Essig sehr gut auf das Ergebnis ausgewirkt zu haben.
 
Endlich ein vergleich der nicht hinkt...und, das es doch nicht piepegal ist - zumindest nicht im keramikei :)) werd das gespritze nachgrillen! Super bilder, bekomm hunger :) danke
 
... zumindest nicht im keramikei ...

Wobei grad im Keramikei aufgrund der eher geringen Konvektion (im Vergleich z.B. zum Smoker) das Gargut eher allemal weniger zum Austrocknen neigt.

Aber klar ist: Alles, was zersetzende Wirkung hat, also Ananassat, Essig, etc., macht Fleisch mürber - völlig losgelöst von der dann folgenden Zubereitungsart. Oder anders gesagt: Wenn Spritzen, dass mit säurehaltigen Flüssigkeiten.
 
Sooo, hab mich von Scharbil inspirieren lassen. Grundsätzlich habe ich seine Vorgehensweise umgesetzt - auch die Rezepturen (dem rub nur Ingwer hinzugefügt und der Glace sosse etwas Jim beam honey)

Ich wollte ein extrem langen Job. Ausgangsmaterial 2,7 KG, Pit: 108 Grad, letzte halbe stunde 115 Grad. hat 23 Stunden gedauert. Ergebnis: Der Hammer. Ich wollte das PP aus dem Bratenkorb nehmen und es ist hierbei schon aufgebrochen. Schneiden war fast nicht möglich - auseinandergefallen (kann man Videos hochladen?)

Fazit: Ich werde in Zukunft spritzen, Moppen und zum Schluss glacen. Kein Vergleich zu meinen bisherigen PP. Geschmacklich super! Hab dazu ne South Carolina Mustard Sosse gemacht.

Meine Meinung: Doch nicht alles Piepegal!
 

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sorry,

hier das Ausgangsmaterial und das Ergebnis.
 

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Hallo,

freut mich, dass Du zufrieden warst. Wobei Deine Kruste schon wirklich mächtig krustig ist ...

Die wichtigste Frage ist aber noch offen. Was ist denn da für ein Glas Wein auf dem ersten Bild zu sehen?
 
Das Fleisch könnte ich auch vertragen, aber ehrlich bekommst du den Grill ohne Sandstrahlen sauber?

Gruß M
 
@Scharbil, die Kruste war der hammer - wie gesagt hab noch ein Video vom anschneiden - des ist.... Wein: Chateau Giscours (Einer meiner Lieblingsweine den ich nur in Ruhe geniese. Für mich is bbq Meditation)

@MKM: Sieht krass aus, gell ;-) Ist aber nur Flugrost vom Mopp und geht mit Stahlwolle super sauber wieder ab - oder Spülmaschine tuts auch.
 
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