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Frage zum Rasen

huharald

Grillkönig
Hallo,

ich habe mir bis jetzt noch nie große Gedanken über den Rasen gemacht, da ich aber letztes Jahr gebaut habe will ich meinen Rasen jetzt richtig machen ;)

Ich weiß, dass man den Rasen pflanzt wenn es nciht mehr unter ~6°C bekommt (verbessert mich bitte wenn ich falsch liege).

Die Frage ist aber: letztes Jahr wurde im Herbst noch eine Schicht Humus aufgetragen (vielleicht nicht 100%ig der Beste, aber ich denke er ist OK), der ist ja jetzt über den Winter ein wenig zusammen gedrückt worden. Das sollte ja eigentlich gut sein. Soll ich jetzt den Rasen (inkl. Dünger) einfach sähen, oder soll ich nochmal mit einem Vertikutierer oder ähnlichem den Boden ein wenig auflockern. Also, er ist jetzt nicht total hart, aber so wie er halt ist wenn man immer wieder mal drüber geht und im Winter einfach druchgehend 30-40 cm Schnee drauf liegen.

so long
Harry
 
Ich würde vor allem noch etwas warten mit dem aussähen. Würde so den 10. April anpeilen je nach Wetterlage. Dann Rasen werfen und mit Sand leicht abdecken. Startdünger dazu. Läuft. Am Anfang täglich wässern, nur kurz damit das Korn nicht trocknet. Es darf nicht austrocknen sonst keimt nichts mehr :P. Auch im April! Wind lässt den Boden schnell abtrocknen. Ich nehme organischen Dünger, zum anwachsen kann man aber evtl. auch mal zu Inustriedünger greifen.
 
ja jetzt ist es noch zu bald. Wie gesagt mir ist gesagt worden, es soll auch in der Nacht nicht mehr unter 6° kommen ... da würde Anfang bis Mitta April normalerweise hin kommen ;)

dh ich mache sonst nichts mehr mit dem Boden
 
richtig!

Andi
 
super danke ;)
 
direkt zur Saat solltest du die Krume aufreissen und den Samen leicht einarbeiten, den Dünger brauchst du jetzt nicht gleich- warte lieber bis der auch aufgenommen werden kann. Wässern der Neusaat am Besten morgens, da dann die Blattnassdauer kürzer als über Nacht ist und es weniger Probleme mit Fäule/ Schimmel geben kann. Vor allem kauf dir gutes Saatgut, da in den Baumärkten oft schlechtere Sorten verwendet werden, die auf längere Sicht anfälliger sind.
Grüßle Klaus
 
Saatgut würde ich bei unserem Gärtner kaufen, nicht im Baumarkt, ich denke die sollte von der Qualität passen.
In der Früh wässern ist eine gute Idee, das mach ich so.

Aber eine Frage: Was ist die Krume ?? ;) und wie soll ich den Samen einarbeiten?
 
Gärtner oder evtl. BayWa/ WLZ je nach Region bietet auch aktuelles gutes Material an. Mit der Krume ist die Oberfläche deines Bodens gemeint, wenn der vor dem Winter gefräst wurde kann sich evtl schon wieder eine feste/harte geschlossene Schicht gebildet haben, auf der die Keimlinge schlecht wurzeln können. Der Samen wird bei der Aussaat mit einer Sähmaschine durch einen Igel leicht eingearbeitet bzw. unter die Oberfläche gesäät. Wenn du einfach mit einer Harke leicht den Samen einrechst, oder aber das ganze wie Simpel geschrieben hat mit Sand bedecken. Es führen immer mehrere Wege nach Rom :-)
 
ah, jetzt weiß ich was Du meinst ... super, danke für die Info, dann mach ich doch ein wenig mehr als nur aussähen ;)
 
Beim Saatgut scheiden sich die Geister, wenn es sich nicht grade um eine Naturwiesenmischung handelt.
Zum Ausbessern einiger Stellen kann man die teuren Wundersamen ja nehmen, aber wenn der Boden nicht entsprechend vorbehandelt ist, dann nützt auch der beste Samen nichts - Unkraut muß auch da bekämpft werden.
Es soll schnellstmöglich ein dichter Rasen entstehen, damit sich keine Fremdkräuter ausbilden können. Je nach Nutzungsart und Lage der Rasenfläche sollte dann die Rasensorte gewählt werden.
Als Vorbereitung sollte der Boden längs und quer vertikutiert werden und der Altrasen auf 2-3cm geschnitten werden.
Dann sollte der PH-Wert ermittelt werden: Rasen mag es zwischen 5,5-7
Liegt der Wert darunter, dann sollte vorab mit Gartenkalk der PH-Wert angehoben werden (nicht übertreiben!). Extra Rasenkalk ist auch nicht besser als Gartenkalk - nur teurer.
Eisendünger zum Verbrennen der Moose ist hier besser, aber man muss sich bewußt sein, dass Menschen und Tiere das Eisen auf die Terrasse und Gehwege transportieren. Somit hat man dann Rostflecken auf den Steinen, die nicht weg zu bekommen sind. Daher lieber Rasendünger mit entsprechender Ausrichtung verwenden.

Nach dem Vertikutieren und eventuellem Kalken muss die obere Bodenschicht (Krume) aufgebrochen werden mit einem Vertikutierrechen oder einer Harke. Reste vom Vertikutieren werden dann gleich entsorgt.
Jetzt sollte der Startdünger ausgebracht werden, dann erfolgt das Aussäen des Rasensamens und sollte leicht eingeharkt werden.
Wer jetzt mit einer Walze oder Trittbretter den Rasensamen andrückt, muß mit 1-2 Wochen verzögertem Wachstum rechnen!
Mann nimmt lieber Torf als Abdeckung mit 2-3mm Deckschicht. Der Boden wird dadurch nicht sauer bei der dünnen Schicht.
Zudem speichert der Torf Feuchtigkeit und man sieht, wann gegossen werden muß.

Die neue angelegte Rasenfläche sollte 3 Wochen nicht betreten werden bzw. erst bei Rasenhöhe ab 4cm. Dann kann man das Unkraut auch zupfen.

Wenn der Rasen ca. 7-10 Wuchshöhe erreicht hat erfolgt der erste Schnitt, wobei nur oben 1-2cm geschnitten werden!
Die nachfolgenden Rasenschnitte sollten eine Wuchshöhe von 4-5cm erhalten und regelmäßig erfolgen.
Kürzer ist nicht besser - Englischer Rasen ist ein Ziergarten und erfordert enorme Arbeit und Zeit, die wir doch lieber in die Erholung und das Grillen stecken wollen ...
Das Mähgut sollte auch gesammelt werden - Mulchen mit Rasenschnitt ersetzt das Düngen nicht, sondern läßt den Rasen verfilzen.
Der Rasenmäher sollte auch in einem gepflegten Zustand sein, stumpfe oder schartige Messer zerstören die ganze Arbeit. Wenn man den Mähraum des Mähers nach vorheriger gründlicher Reinigung leicht mit einem in Pflanzenöl getränktem Tuch auswischt, bleiben keine feuchten Grashalme kleben.

Der Rasen sollte in den ersten 4 Wochen regelmäßig gewässert werden. Dazu mehrmals täglich 10min mit feiner Düse ohne Pfützenbildung wässern. Das kann man auch zur Mittagszeit, weil die Grashalme senkrecht stehen und das Wasser abfließt und nicht verbrennen können.
Ich benutze einen Feuchtigkeitssensor am Beregnungsautomaten.

Nach 6 Wochen sollte dann ein Langzeitdünger ausgebracht werden. Bei nachlassendem Wachstum oder Gelbverfärbung muß auch nachgedüngt werden.
Im Herbst kann man dann mit einem Kaliumdünger den Rasen über den Winter bringen (Ich habe da aber keinen Unterschied feststellen können im darauf folgenden Jahr).

Im darauf folgenden Jahr bringe ich etwas Quarzsand auf die Rasenflächen aus, der schärft den Rasen zu einem dichteren Wuchs an und verbessert mit Hilfe der Regenwürmer auch die Dränage.

Vertikutieren wird bei mir nur noch bei Nachsaaten und Neuanlagen von Rasen gemacht - wenn man Moos im Rasen hat, dann fehlt schlichtweg Stickstoff als Dünger.
Vertikutieren im Frühjahr ist wie das Einschalten der Lichter auf einer Landebahn: Unkrautsamen bitte landen!
Der Rasen wird gequält und kann sich nicht so schnell erholen und die kahlen Stellen werden anderweitig besiedelt.

Nachfolgend habe ich einmal eine komplette Neuanlage bei mir als Bilderfolge angefügt. Es wurde 40cm tief umgegraben und alles gesiebt. Dann eingeebnet und nivelliert bis zu 50cm. Danach oben beschriebene Bodenvorbereitung. Dauer der Aktion ca. 3 Wochen. Die Arbeit hat sich gelohnt, man kann jetzt ohne Beinbruch Badminton drauf spielen und der Rasen hält einiges aus. Verwendet wurde einfacher Spiel- und Sportrasensamen. Meine Mischung ist ziemlich gut bei der Gräserzusammensetzung.
Die rote Rasenschälmaschine kann man sich sparen bei unebnen Böden - da gehen nur 3cm von weg. War mehr Arbeit als Nutzen.

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vielen Dank für die Ausführliche Erklärung! War einiges Neues für mich dabei. Wobei ich vielleicht dazu sagen muss, dass es sich bei mir nicht um die riesen Fläche handelt, da der eigentliche Garten hinter dem Haus schon fertig ist. Jetzt geht es noch um den 4-Meter-Streifen vor und neben den Haus, insgesamt vielleicht 80m²
 
Bei mir war der Abschnitt ca. 200m² und dient nur zur Veranschaulichung einer Neuanlage.
Dahinter waren 100m² und war mehr Arbeit durch Baumstümpfe.
Dieses Jahr kommen wieder 200m² dazu. Links vom Weg fehlt noch reichlich Material zum Aufschütten, rechts ist zu viel.
Kompostanlage hat jedes Jahr 10-12m³ in der Mache, das kann ich gar nicht alles in die Beete verarbeiten.
 
da war auch für mich neues dabei :-)
 
Klaus,

darf ich fragen wo du her kommst,
da du von Baywa und WLZ sprichst?!

Andi
 
Bin aus dem Raum Stuttgart/ Böblingen/ Nagold- geprägt durch die finanzstarken Firmen DaimlerBenz, HP, IBM, Porsche,... hier haben auch die Kunden mehr Recht, die den besseren Anwalt haben :-)
Grüßle Klaus
 
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