Hallo Netzgemeinde! Ich komme leider jetzt erst dazu einen Thread zu erstellen von unserer letzten Streichwurstproduktion (Fotos heute bekommen)
Die Geschichte:
Und so begab es sich zu jener Zeit dass mein Gehör des ewigen Fragens vonseiten aller möglichen Menschen nach Streichwurstnachschub überdrüssig wurde. Es musste die Produktion aufgenommen werden.
Zum Glück kenne ich einige hilfsbereite Leute die mir dabei immer zur Seite stehen:
Aus dem Zentrum von Masiland: König @masi höchstselbst, @Norwegenberti, und deren Kollege Hans
Aus meinem Umfeld: @juergen_dgr (Fleischwolf), @schweinemami (Wurstfüller), meine 2 Brüder, und der Haus- und Hof-fotograf Fuzzy
Der Plan war der folgende: Wir stellen 26 Kilo Streichwurst nach dem Rezept von Masi her. Nebenbei wollte ich noch diversen Speck und andere Räucher- und Pökelwaren machen, was aber erst tags danach geschah.
Also eingekauft:
1 halbes Schwein im Ganzen
1 Bauch wie gewachsen
9 Kilo Leber
Äpfel, Zwiebel usw.
Bei der Besorgungsfahrt sind uns dann noch 2 Rehkeulen und 2 Rehschultern in den Kofferraum gehüpft (Ja, die waren schon tot!)
Fleisch-Anlieferung
Grob zerlegen
Wolfgerecht schneiden
Auch die Leber muss zerkleinert werden
Für die Streichwurst brauchen wir nur das Bauchfleisch, die anderen Teile werden von Bertl zugeputzt und zwischengelagert
Anschliessend wird das Fleisch mit den Äpfeln, Zwiebeln uns den Gewürzen vermengt
Nach knapp 2 Stunden in der Kiste sieht das dann schon ganz gut aus
Währenddessen wird die Produktionsstrasse aufgebaut
Bis dahin war die Welt noch in Ordnung, es ahnte ja noch keiner was noch auf uns zukommt, nämlich das hier:
Die Dichtung vom Wurstfüller reisst beim Zusammenbau, ein Ersatz ist natürlich nicht da. Die Wurstmasse ist fertig und wartet auf Verarbeitung und 7 Leute stehen eineigermassen blöd da. Intensives Brainstorming beginnt.
Dichtung weglassen : undenkbar
Dichtung kleben:
bringt auch keinen Erfolg, Kleber reiss sofort wieder auf, allerdings nur auf der Dichtung, meine Finger untereinander sowie der Arm an meinem T-Shirt kleben sofort. Die Dichtung auf dem Edelstahltisch hällt allerdings später so gut dass sie nur in 2 Teilen wieder abgeht.
Nächste Idee: Dichtung ersetzen durch die Gummiringe von Einmachgläsern
Sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, funktioniert allerdings ebenfalls in keiner Art und Weise. Mittlerweile ist die Streichwurstmasse fast erkaltet und geht dadurch noch schwerer durch den Wurstfüller.
Eine zwischenzeitliche Verkostung bringt neues Ungemach: Die Wurstmasse ist zu salzig -> Krisensitzung
Die eingeleitete Ursachenforschung zeigt dass ich mich beim Rezept verhaut habe, Salzmenge gesamt ca 100g zu viel.
Die finale Idee zum Dichtungsproblem: Sauberes Küchentuch über die Einfüllöffnung und den Kolben ohne Dichtung rein... Funktioniert sogar einigermassen, allerdings nur für 1-2 Füllungen, dann muss ein neues rein. Zeitverlust mittlerweile ca 30-45 Minuten.
Allerdings gibt es erste Lichtblicke, die Abfüllstrasse nimmt dem Betrieb auf und die erste Ladung geht durch den Fleischwolf
Masi wartet geduldig auf seinen Einsatz...
...aber nicht lange!
Und so kommen wir langsam dem Ziel näher
Nach 3 oder 4 frischen Küchentüchern sowie mehrmaligem Entleeren und Wiederbefüllen des Wurstfüllers aufgrund von Undichtheit und dem gefühlten 4-maligen Abwaschen jedes einzelnen Gegenstandes im ganzen Haus sind wir zu guter Letzt doch noch am Ziel angekommen:
71 Stangen Streichwurst sind genau so fertig wie die 7 Leute die sie gemacht haben.
Der Salzgehalt erweist sich nach dem Erkalten zum Glück auch nicht mehr als zu hoch, somit findet der Tag doch noch ein gutes Ende!
Als Abschluss gab es noch einen Gaumenschmaus für die tapferen Kämpfer:
Geschmorte Beinscheiben vom Reh in Rotweinsauce meisterhaft zubereitet vom Masi
und als Dessert 3x 500g Dry aged Rib-Eye
Dazu noch ein paar Jala-Popper und untertags einiges an Bier und Jacky-Cola.
Die Endreinigung dauerte bis nächsten Tag um 9 Uhr abends, die Verarbeitung des restlichen Fleisches habe ich erst am Sonntag abgeschlossen.
Dafür gibts bald 2 PP aus Schukter und Nacken, 3 Stücke BBB vom Karree (Rücken), 2 Stelzen sowie eine nicht unerhebliche Menge an Surschnitzeln. Die Knochen wurden gebraten, abgenagt und dann dem Hund überlassen. Das restliche Fleisch kommt in die Wurst oder ähnliches. Haut, Schwarte und Füsse wurde für Sulz vakuumiert.
Somit wurde das komplette Schwein so gut wie möglich verwertet.
Besonderen Dank and alle die mir bei dieser neuen Rekordmenge (vormals 18 Kilo) geholfen haben! Nächstes mal müssen wir aber mehr machen!
Und wer jetzt noch immer mit dem Gedanken spielt selber mal so eine Streichwurst zu machen, der möge sich folgendes zu Gemüte führen:
Nach 10 Tagen sind von 71 Stangen noch genau 4 in meinem Besitz, und die sind auch schon reserviert, ich könnte also schon wieder von vorne beginnen weil ich selber keine mehr habe...
MfG Jackxn
Die Geschichte:
Und so begab es sich zu jener Zeit dass mein Gehör des ewigen Fragens vonseiten aller möglichen Menschen nach Streichwurstnachschub überdrüssig wurde. Es musste die Produktion aufgenommen werden.
Zum Glück kenne ich einige hilfsbereite Leute die mir dabei immer zur Seite stehen:
Aus dem Zentrum von Masiland: König @masi höchstselbst, @Norwegenberti, und deren Kollege Hans
Aus meinem Umfeld: @juergen_dgr (Fleischwolf), @schweinemami (Wurstfüller), meine 2 Brüder, und der Haus- und Hof-fotograf Fuzzy
Der Plan war der folgende: Wir stellen 26 Kilo Streichwurst nach dem Rezept von Masi her. Nebenbei wollte ich noch diversen Speck und andere Räucher- und Pökelwaren machen, was aber erst tags danach geschah.
Also eingekauft:
1 halbes Schwein im Ganzen
1 Bauch wie gewachsen
9 Kilo Leber
Äpfel, Zwiebel usw.
Bei der Besorgungsfahrt sind uns dann noch 2 Rehkeulen und 2 Rehschultern in den Kofferraum gehüpft (Ja, die waren schon tot!)
Fleisch-Anlieferung
Grob zerlegen
Wolfgerecht schneiden
Auch die Leber muss zerkleinert werden
Für die Streichwurst brauchen wir nur das Bauchfleisch, die anderen Teile werden von Bertl zugeputzt und zwischengelagert
Anschliessend wird das Fleisch mit den Äpfeln, Zwiebeln uns den Gewürzen vermengt
Nach knapp 2 Stunden in der Kiste sieht das dann schon ganz gut aus
Währenddessen wird die Produktionsstrasse aufgebaut
Bis dahin war die Welt noch in Ordnung, es ahnte ja noch keiner was noch auf uns zukommt, nämlich das hier:
Die Dichtung vom Wurstfüller reisst beim Zusammenbau, ein Ersatz ist natürlich nicht da. Die Wurstmasse ist fertig und wartet auf Verarbeitung und 7 Leute stehen eineigermassen blöd da. Intensives Brainstorming beginnt.
Dichtung weglassen : undenkbar
Dichtung kleben:
bringt auch keinen Erfolg, Kleber reiss sofort wieder auf, allerdings nur auf der Dichtung, meine Finger untereinander sowie der Arm an meinem T-Shirt kleben sofort. Die Dichtung auf dem Edelstahltisch hällt allerdings später so gut dass sie nur in 2 Teilen wieder abgeht.
Nächste Idee: Dichtung ersetzen durch die Gummiringe von Einmachgläsern
Sieht auf den ersten Blick ganz gut aus, funktioniert allerdings ebenfalls in keiner Art und Weise. Mittlerweile ist die Streichwurstmasse fast erkaltet und geht dadurch noch schwerer durch den Wurstfüller.
Eine zwischenzeitliche Verkostung bringt neues Ungemach: Die Wurstmasse ist zu salzig -> Krisensitzung
Die eingeleitete Ursachenforschung zeigt dass ich mich beim Rezept verhaut habe, Salzmenge gesamt ca 100g zu viel.
Die finale Idee zum Dichtungsproblem: Sauberes Küchentuch über die Einfüllöffnung und den Kolben ohne Dichtung rein... Funktioniert sogar einigermassen, allerdings nur für 1-2 Füllungen, dann muss ein neues rein. Zeitverlust mittlerweile ca 30-45 Minuten.
Allerdings gibt es erste Lichtblicke, die Abfüllstrasse nimmt dem Betrieb auf und die erste Ladung geht durch den Fleischwolf
Masi wartet geduldig auf seinen Einsatz...
...aber nicht lange!
Und so kommen wir langsam dem Ziel näher
Nach 3 oder 4 frischen Küchentüchern sowie mehrmaligem Entleeren und Wiederbefüllen des Wurstfüllers aufgrund von Undichtheit und dem gefühlten 4-maligen Abwaschen jedes einzelnen Gegenstandes im ganzen Haus sind wir zu guter Letzt doch noch am Ziel angekommen:
71 Stangen Streichwurst sind genau so fertig wie die 7 Leute die sie gemacht haben.
Der Salzgehalt erweist sich nach dem Erkalten zum Glück auch nicht mehr als zu hoch, somit findet der Tag doch noch ein gutes Ende!
Als Abschluss gab es noch einen Gaumenschmaus für die tapferen Kämpfer:
Geschmorte Beinscheiben vom Reh in Rotweinsauce meisterhaft zubereitet vom Masi
und als Dessert 3x 500g Dry aged Rib-Eye
Dazu noch ein paar Jala-Popper und untertags einiges an Bier und Jacky-Cola.
Die Endreinigung dauerte bis nächsten Tag um 9 Uhr abends, die Verarbeitung des restlichen Fleisches habe ich erst am Sonntag abgeschlossen.
Dafür gibts bald 2 PP aus Schukter und Nacken, 3 Stücke BBB vom Karree (Rücken), 2 Stelzen sowie eine nicht unerhebliche Menge an Surschnitzeln. Die Knochen wurden gebraten, abgenagt und dann dem Hund überlassen. Das restliche Fleisch kommt in die Wurst oder ähnliches. Haut, Schwarte und Füsse wurde für Sulz vakuumiert.
Somit wurde das komplette Schwein so gut wie möglich verwertet.
Besonderen Dank and alle die mir bei dieser neuen Rekordmenge (vormals 18 Kilo) geholfen haben! Nächstes mal müssen wir aber mehr machen!
Und wer jetzt noch immer mit dem Gedanken spielt selber mal so eine Streichwurst zu machen, der möge sich folgendes zu Gemüte führen:
Nach 10 Tagen sind von 71 Stangen noch genau 4 in meinem Besitz, und die sind auch schon reserviert, ich könnte also schon wieder von vorne beginnen weil ich selber keine mehr habe...
MfG Jackxn
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