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glutenhaltiges Bindemittel in Kohlebriketts

BurningWood

Hobbygriller
5+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

auch wenn es schon einen Brennstofthread gibt, möchte ich das Thema nochmal einzeln stellen.
Gestern abend habe ich in einer mittelmäßigen TV-Sendung über BBQ/Grillen im Allgemeinen im Nebensatz den Hinweis gehört, dass in Grillbriketts Weizenstärke als Bindemittel genutzt wird. Die Sache mit dem Bindemittel war mir klar, aber nicht dass dabei Weizenstärke verwendet wird.

Als Hintergrund dazu muss man wissen, dass ein Familienmitglied bei uns sich glutenfrei ernähren muss. Für die Unkundigen: Das ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Betroffene sehr strikt auf jegliches Gluten verzichten müssen. Und dieses Gluten ist unter anderem in Weizen enthalten (das sog. Klebereiweiß).

Daher mein Schreck, dass ich also die ganze Zeit mit Gluten durch meine Profagus Grillis (auf Nachfrage im Kontaktformular der Profagus-Homepage bestätigt) in direkter Nähe von Lebensmittel hantiert habe. Also zum Starten im großen Smoker, im UDS, beim Flachgrillen etc....

Natürlich kann man sofort einwenden, dass Gluten bei den hohen Temperaturen ausreichend denaturiert/verbrannt wird und kein direkter Kontakt stattfindet. Und das wird auch größtenteils so sein. Allerdings wird bei jedem Schütten der Kohlen, jedem Nachlegen durch Wind etc Kohlestaub/Asche aufgewirbelt und trifft damit auch auf Lebensmittel oder Grillteiler, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen (Rost ä). Was selbst in Spuren ziemlicher Mist ist!

Dieser Beitrag also an alle Griller hier, die davon noch nichts wussten und eventuell auch auf Gluten aufpassen müssen.

Jetzt bin ich auf der Suche nach alternativen Briketts - normale Grillkohle geht sicher problemlos, aber damit hab ich zumindest keine Erfahrung im UDS.

Daher: Alle Tipps und Infos zu Zusatzstoffen/Bindemitteln in anderen Brikettsorten hierher :-). Vielleicht hat ja jemand schon entsprechende Informationen zu "seinem" Produkt gesammelt? Werde zu Produkten in meiner Umgebung demnächst auch mal die Hersteller kontaktieren.

Viele Grüße,
BurningWood
 
Hallole,

handelt es sich um eine echte Zöliakie? Dann sollte Lebensmittelabdecken beim rumstauben und erst den Grill bestücken wenn die Glut richtig läuft ausreichen. Weizenstärke verascht komplett. Oder eben klassische Holzkohle. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass zum Binden von Kohle wertvolles Gluten in signifikanter Menge eingestzt wird. Wenn überhaupt.

Bei einer im Trend liegenden "Unverträglichleit" ist eh alles egal.

Grüßle
 
Hallo Keppsele,

es ist eine echte Zöliakie und keine Trendsetterei (ganz anderes Aufregerthema ;-)). Daher ist mir selbst Abdecken etc zu unsicher. Ich verzichte komplett.
Die klassische Holzkohle wird es fürs erste wohl werden, lasse gleich mal einen Test im UDS laufen. Und ansonsten habe ich noch diverse Anfragen bei anderen Herstellern laufen.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass zum Binden von Kohle wertvolles Gluten in signifikanter Menge eingestzt wird. Wenn überhaupt.
Ist vom Hersteller Profagus bestätigt auf Nachfrage bestätigt.
 
Ist vom Hersteller Profagus bestätigt auf Nachfrage bestätigt.

Hmm, wundert mich jetzt. Aber irgendwo müssen die Reste aus dem Glutenfrei-Hype ja hin o_O

Mein standesamtlich zugeteiltes Mehllabor sagt, dass es auf den Verarbeitungszustand des Glutens ankommt. Evtl. zersetzt es sich durch den Prozess schon so weit, dass es unschädlich ist.

Grüßle
 
Grundsätzlich halte ich auch viele Kampagnen über Inhaltsstoffe in Lebensmitteln für überzogen. In deinem Falle sieht es aber anders aus. Wenn es um die Gesundheit der Familie geht dann muss man sich ganz sicher sein bei dem was man macht. Allerdings ist die Lösung denkbar einfach: benutze einfach gute Holzkohle, also richtige Holzkohle, keine Briketts. Damit bist du auf der sicheren Seite.
 
Hallo @BurningWood,

kleine Nachfrage: Werden Gluten nicht über den MagenDarmkanal eingetragen,
und nicht über die Nase?


Will sagen:
Der Besuch einer Bäckerei um Glutenfreies Brot zu kaufen,
ist doch eigentlich unbedenklich. Irre ich mich?

Weil, wenns so gefährlich wäre,
dann wäre doch schon der Besuch oder das Vorbeigehen
in/an einem Supermarkt eine Allergie auslösend???


Nachfragend mit
Gruß
Peter
 
Hallo Thorsten,

mal wieder was aus dem Internet:

Seit der EU-Stärkedeklaration von 2000 können Zöliakiekranke davon ausgehen,
dass wenn nur „Stärke“ oder „modifizierte Stärke“ auf einer Lebensmittelverpackung steht,
diese Stärken glutenfrei sind.

aus: http://glutenfreiheit.org/wissen/staerke

Gruß
Peter
 
Hallole,

bei einer Zöliakie - also einer Autoimmunkrankheit - machen Dich geringste Spuren des Klebereiweises krank. Ich habe einen Bekannten, den kann ich aufgrund seiner allergie mit einer Kartoffel lahmlegen.

Bei einer Unverträglichkeit, insbesondere denen, die im Trend liegen, löst das, an was Du glaubst, die erwartete Reaktion aus. Beispiel: Dinkel und Roggen enthalten ebenfalls Gluten, Dinkel ist zweireihiger Weizen (Uuuups!).

Grüßle
 
Habs gesehen, im wiki stehts auch ganz unten, Gluten wird beim Weizen nicht mitentfernt.

Aber das aufgenommen Gluten selbst wenn das Fleisch etwas Kontakt hat ist viel geringer als jede Vorschrift im Nahrungshandel.
Wenn man den Glutengehalt von so einem brekkies angegebenen Staub zurück rechnen würde, käme man irgendwo bei 0,0x-0,00xg Gluten pro Steak aus.
Jedes Glutenfreie Brot aus eine Brotfabrik ist vom Mehlstaub stärker Kontaminiert. Wenn da einer Probleme mit hat, wäre er eh längst weg vom Fenster. Dem bleibt ja nur 100% selbst gemacht übrig.

Oder siehe kommentar oben, echt Gefahr, nur Magenunstimmigkeit oder eingebildet wie weit über 50% der Leute die kein Weizenbrot essen aber Müsli, Roggen und Dinkelbrot.
 
Servus,

ganz unabhängig davon habe ich für mich entschieden, dass die die Grillis wie auch andere Stinker künftig meiden werde. Mittlerweile habe ich einiges ausprobiert und als meinen persönlichen Favoriten Greek Fire auserkoren. Nämlich genau aus dem Grund, dass die Kohle ohne Bindemittel auskommt, beim anzünden nicht stinkt, sehr lange brennt, erstickt oder gelöscht werden kann und somit Reste beim nächsten Grillen wieder zum Einsatz kommen. Weiterhin bilde ich mir ein, dass gerade bei längeren indirekten Jobs das Fleisch besser schmeckt, was letztlich wohl auch der guten Qualität geschuldet ist. Die Produkte von McBrikett scheinen auch noch sehr gut zu sein, wobei mir da die Dauer vom Anzünden bis zum durchglühen oft zu lang ist.

Ansonsten ist die gute alte Holzkohle natürlich auch immer wieder im Einsatz, die kaufe ich in der Regel im hiesigen Raiffeisen Lagerhaus. Da bekomme ich überwiegend schöne große Stücke und wenig Brösel.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Hinweise. Bezüglich des Glutens, des Vorkommens, der Wirkungen und der Pathophysiologie der Zöliakie möchte ich mich aber jetzt einfach mal frech als Experten bezeichnen ;-).

Nimm einfach Greek Fire diese werden komplett ohne Bindemittel hergestellt
Habe mich jetzt mal für Cocofire entschieden. Laut Hersteller werden diese mit Reisstärke gebunden :-).

Werden Gluten nicht über den MagenDarmkanal eingetragen,
und nicht über die Nase?
Selbstverständlich ist die Hauptingestionsquelle die Nahrung. Aber selbst beim Einatmen kannst Du Partikel verschlucken. Dazu zählen auch Mehlstäube, wenn in der von Dir erwähnten Bäckerei der Sack Mehl umfällt. Deswegen schreiben ja auch die meisten Nahrungsmittelhersteller "kann produktionsbedingt Spuren von Gluten enthalten". Man kann einfach nicht ausschließen, dass Stäube durch die Fabrik wehen, oder an den Maschinen trotz gründlicher Reinigung Reste bleiben. Die echten Spezialisten für glutenfreie Ernährung nutzen ausschließlich glutenfreie Grundprodukte.
Ich würde auch niemals in einer klassischen Bäckerei glutenfreies Brot kaufen. Das reserviere ich für die Trendsetter-Glutenfreiernährer. Am Ende wirds noch mit der selben Maschine geschnitten ....

Gluten und Stärke sind 2 paar Schuhe und haben nichts gemeinsam, Gluten sind Eiweiße und Stärke gehören zu den Kolenhydrate!
Das ist mir bekannt. Auch habe ich die beiden in meinem Beitrag auch nicht gleichgestellt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass das Gluten in der Weizenstärke ein Problem darstellen kann.


Seit der EU-Stärkedeklaration von 2000 können Zöliakiekranke davon ausgehen,
dass wenn nur „Stärke“ oder „modifizierte Stärke“ auf einer Lebensmittelverpackung steht,
diese Stärken glutenfrei sind.
Das ist korrekt! Leider handelt es sich bei Briketts nicht um ein Lebensmittel :-)

Ich habe einen Bekannten, den kann ich aufgrund seiner allergie mit einer Kartoffel lahmlegen.
Kartoffeln sind im Rahmen einer Zöliakie absolut problemlos und keinesfalls krankheitsauslösend! Genauso wie die Stärke aus Mais, Reis, Hirse etc etc...
http://www.pures-geniessen.com/uebersicht-glutenfreie-mehlsorten.html (bspw.)

Weiß jemand zufällig welches Bindemittel Weber in seinen Briketts verwendet? Davon habe ich nämlich auch noch welche hier rumfliegen, aber bisher habe ich noch keine Antwort auf meine Produktanfrage erhalten.

Viele Grüße
BurningWood
 
Also:
Heute habe ich meine Lieferung von cocofire.de bekommen. Dort hat man mir prompt auf meine Frage nach dem Bindemittel (Reisstärke) geantwortet. Weber bspw hat das seit einigen Tagen noch nicht geschafft.
Ich habe mir einen 20kg Sack bestellt und so sieht er aus, wenn man ihn aus dem Paket nimmt:

Beutel.jpg


Ziemlich eng zusammen und sehr sorgfältig gepackt lagen dort in Reih und Glied die sechseckigen Kokoskohlen.

stapel.jpg


Das Bild ist leider durch die helle Tüte stark überbelichtet. Aber die sorgfältige Anordnung der Kokosbriketts ist zu erkennen. Ein Brikett alleine hat eine Länge von ca. 14cm, und augenscheinlich (habe natürlich nicht den ganzen Sack geleer) kein Bruch.

einzeln.jpg


Mal sehen, ob ich meinen UDS am Wochenende direkt mit diesen Kokosbriketts fahre oder doch erstmal mit normaler Holzkohle. Aber ein Bericht über Anbrennverhalten, Gerüche etc wird noch kommen.

Viele Grüße,
BurningWood
 

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So, kurzes Update:
Weber hat mir heute geantwortet: Sie verwenden Kartoffelstärke in ihren Briketts - also glutenfrei :-).

Ansonsten habe ich die Cocofire - Briketts unter der Feuerplatte getestet: Anzündverhalten soweit normal und unauffällig. Auch mit glühenden Brikettstücken konnten neue im AZK gezündet werden. Bei Ausgasen im AZK schon leicht stechender Geruch, später dann wieder unauffällig. Soweit auch mit anderen Briketts vergleichbar.
Gewundert hat mich allerdings, dass das Holz im Feuerkorb der Feuerplatte nach dem Auflegen nicht sofort Feuer gefangen hatte. Bei den normalen Briketts/Kohlen dauert es kaum ne halbe Minute. Jetzt hatte ich ewig Qualmerei - ob sie nicht so heiß glühen? Vielleicht kaufe ich mir ein billiges IR-Thermometer, um das mal "wissenschaftlich" zu untersuchen.
Insgesamt allerdings bisher zufrieden! Bevor ich sie im UDS nutze, möchte ich sie noch weiter testen. Der Lauf mit normaler Grillkohle im UDS-Kohlenkorb lief absolut problemlos. Könnte ich so weiternutzen. Vor allem hatte ich meinen Selbstbau-Pitmaster im Einsatz - ein wahrer Segen (warum hab ich den nicht schon letztes Jahr verwendet?? fast fertig war er schon).

Viele Grüße
 
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